Hamburg. Der Grund für ihre Absage lässt die Kielerin strahlen. Einem möglichen Karriereende erteilt sie ebenfalls eine Absage.
Angelique Kerber strahlte über das ganze Gesicht, als sie ihr süßes Geheimnis lüftete. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin und langjährige deutsche Nummer eins ist schwanger und legt ab sofort eine Babypause ein. „Ich wollte unbedingt bei den US Open antreten, habe letztendlich aber doch entschieden, dass zwei gegen eins kein fairer Wettkampf ist“, schrieb die 34-Jährige bei Instagram und fügte ein Babyfläschchen und Herzen hinzu.
Fünf Tage vor dem Start des Grand-Slam-Turniers in New York überraschte Kerber die Tenniswelt mit ihrem persönlichen Glück und kündige an, vorerst aus dem „bestmöglichen Grund“ nicht mehr als Tennisspielerin um die Welt zu reisen. Die früheren Weltranglistenersten Ana Ivanovic, Frau von Bastian Schweinsteiger, und Kim Clijsters zählten wie Model Lena Gercke zu den ersten von vielen Gratulantinnen.
Zuvor hatte ihr Management einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung bestätigt. Demzufolge soll das Baby im Frühjahr 2023 zur Welt kommen, Kerber ist mit dem Unternehmer Franco Bianco liiert.
Kerber will Karriere noch nicht beenden
Die persönliche Veränderung soll kein Schlusspunkt ihrer glanzvollen Karriere sein. „Es bedeutet mir alles, eine professionelle Athletin zu sein, aber ich bin dankbar für den neuen Weg, den ich jetzt gehe“, so Kerber, die offenbar davon träumt, die Olympischen Spiele in Paris 2024 als krönenden Abschluss zu spielen: „Um ehrlich zu sein, bin ich nervös und aufgeregt zugleich.“
Die einstige Weltranglistenerste wird die nächste Tennis-Mama auf der Tour, es gibt prominente Athletinnen, die den schwierigen Spagat zwischen Karriere und Kind erfolgreich meistern. Bestes Beispiel ist Tatjana Maria, die im April 2021 zum zweiten Mal Mutter wurde und in diesem Sommer mit ihrem Halbfinaleinzug in Wimbledon für Furore sorgte. Aber es gibt auch immer wieder Kritik an den Regeln der WTA, die laut der betroffenen Profis nicht ausreichend vor einem Abrutschen in der Weltrangliste schützen.
Maria sagt deutlich, dass Müttern im Tennis-Zirkus mehr geholfen werden müsse und betont die Herausforderung, die die Doppelrolle mit sich bringt. Die Ikone Serena Williams, die eine Tochter hat und bei den US Open aller Voraussicht nach zum letzten Mal in ihrer großen Karriere aufschlagen wird, berichtete darüber, dass sie oft ausgelaugt und gestresst sei. Der so ersehnte 24. Grand-Slam-Titel gelang der mittlerweile 40-Jährigen seit ihrer Rückkehr 2018 nicht mehr. Neben Kerber setzt aktuell auch die Ukrainerin Elina Switolina als weitere prominente Akteurin schwanger aus.
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Stars um Kerber fehlen bei US Open
Mit Blick auf die deutschen Chancen bei den am kommenden Montag beginnenden US Open ist die Absage von Kerber ein weiterer sportlicher Dämpfer, sowohl bei den Frauen als auch Männern fehlen damit die Topspieler. Für Alexander Zverev kommt das Turnier nach seiner schweren Knöchelverletzung noch zu früh. Er kündigte an, die Matches aus der Ferne beobachten zu wollen.
Das dürfte nun auch Kerber tun, die nach 51 Grand-Slam-Teilnahmen in Serie nicht antreten kann. „Ich hätte euch allen gern auf dem Platz auf Wiedersehen gesagt, bevor ich eine Weile nicht auf der Tour dabei bin“, schrieb sie. Der schönste Grund hält sie davon ab.