München.

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat am Tag nach ihrer EM-Silbermedaille über die große Wettkampfbelastung nach ihrer Corona-Infektion gesprochen.

«Ich bin einfach an meine Grenzen gegangen und ein Stück auch darüber - und das habe ich auch gemerkt», sagte die 28-Jährige im Teamhotel der deutschen Leichtathleten.

Nach der Ehrenrunde am Donnerstagabend im Münchner Olympiastadion und einem TV-Interview hatte Mihambo einen Kreislaufkollaps erlitten. «Es war, als ob man mir den Stecker für den Moment gezogen hat», sagte die Weltmeisterin. Es gehe «deutlich besser», aber sie sei immer noch geschwächt und habe noch Kopfschmerzen. «Ich bin hier mit dem Schrecken davon gekommen und werde mich wieder erholen.» Der Körper habe ihr gezeigt, «hier ist die Grenze und du bist gerade drüber gegangen».

«Ein bisschen auf dem Zahnfleisch gegangen»

Schon im Wettkampf habe sie nach dem zweiten, erst recht nach dem dritten Durchgang gemerkt, «dass ich irgendwo ein bisschen auf dem Zahnfleisch gegangen bin», berichtete Mihambo. Sie habe müde, schwere und kribbelige Beine gehabt. Nach dem letzten Sprung sei ihr dann auch schon schwindelig gewesen, sagte die Europameisterin von 2018, der nur drei Zentimeter zur erfolgreichen Titelverteidigung gefehlt hatten. «Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren.» Der Sieg ging an Hallenweltmeisterin Ivana Vuleta aus Serbien.

Die Ehrenrunde habe sie sich nicht nehmen lassen wollen, auch wegen der Fans, sagte Mihambo. «Eine Heim-EM ist eine einmalige Gelegenheit, auch wenn es für mich jetzt die zweite ist», sagte die Sportlerin von der LG Kurpfalz. «Es war auf jeden Fall ein sehr harter Wettkampf, weil man gemerkt hat, dass man nicht bei 100 Prozent seiner normalen Leistungsfähigkeit ist.»

Wie es mit den weiteren Starts aussieht, ließ Mihambo offen. Erst wolle sie sich komplett erholen, danach locker trainieren.