Hamburg. Abendblatt-Leser entscheiden, wer Spielerin, Spieler, Trainer und Schiedsrichter des Jahres wird. Los geht's!

Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) und das Hamburger Abendblatt zeichnen auf der HFV-Gala im Hotel Grand Elysée am 29. August die besten Hamburger Amateursportler aus. Geehrt werden die Spielerin des Jahres, der Spieler des Jahres, der Trainer des Jahres und der Schiedsrichter des Jahres. Und wer oben auf dem Treppchen landet, entscheiden Sie! Bis zum 19. August um Mitternacht können Sie hier für Ihren Favoriten/Ihre Favoritin stimmen. Bewertet werden sollen die Leistungen in der abgelaufenen Amateurfußballsaison.

Die Kandidatinnen und Kandidaten, der Hamburger Fußball-Verband und das Hamburger Abendblatt freuen sich über jede Stimme!

Zur Erklärung: Es folgt immer erst die Kategorie, dann eine kurze Beschreibung der Person und dann die Abstimmung.

Hamburgs Amateur-Spieler des Jahres 2022

  • Martin Harnik (35, TuS Dassendorf)

Der Ex-Profi (unter anderem HSV, Werder Bremen) und frühere Nationalspieler Österreichs hat immer noch Spaß am Knipsen. Mit sagenhaften 31 Toren bei nur 22 Einsätzen schoss er die TuS Dassendorf fast im Alleingang zur Meisterschaft. Außerdem gelangen ihm zehn Vorlagen. Für die Oberliga Hamburg ist Harnik auch mit seinen 35 Jahren immer noch eine große Attraktion.

  • Theo Schröder (20, Eimsbütteler TV)

Der spielstarke Aufsteiger Eimsbütteler TV dominierte seine Landesliga-Staffel in der abgelaufenen Saison nach Belieben. Die feinen Spielzüge veredelte vorne meist Theo Schröder. Der vor dem gegnerischen Kasten schon in jungen Jahren abgebrüht agierende Torjäger wurde mit 32 Treffern Torschützenkönig. Seine Belohnung: Er übersprang noch eine Liga und wechselte zu Regionalligist Hannover 96 II.

  • Fabian Istefo (28, FC Teutonia 05)

Fabian Istefo hat eine bunte Karriere hinter sich. Unter anderem kickte das frühere Talent aus der Jugend des SV Werder Bremen ein halbes Jahr in Neuseeland. Für Teutonia erwies sich Istefo als Glücksgriff auf der Sechs im Mittelfeld. Spiel- und zweikampfstark sowie mit neun Treffern mit einem für seine Position erstaunlichen Torriecher stabilisierte er sein Team ein ums andere Mal. Im Pokal gegen Altona 93 ebnete sein cooler Elfmeter in den Winkel zum Führungstor dem FC Teutonia 05 den Weg zum Hamburger Pokalsieg.

  • Lennart Merkle (23, Niendorfer TSV)

Der Angreifer, der bei Bedarf auch auf die Außenbahn ausweichen kann, überzeugte nicht nur durch seine elf Treffer. Für Merkle sprechen auch sein enormes Laufpensum und sein nimmermüder Einsatz. Hatte mit seiner Konstanz großen Anteil an der Oberligavizemeisterschaft des Niendorfer TSV. Baut er seine Torgefährlichkeit noch etwas aus, dürfte von ihm in den kommenden Jahren noch viel zu erwarten sein.

  • Jan Lüneburg (31, FC Eintracht Norderstedt)

Im März war eigentlich alles klar. Jan Lüneburg wollte seine Karriere beenden. Der bullige Strafraumstürmer par excellence mit den launigen Sprüchen entschied sich jedoch um – und hängt nun seine zehnte Saison im Dress von Eintracht Norderstedt dran. Auch wenn bei den Garstedtern in der vergangenen Saison nicht alles zusammenlief wie gewünscht – Lüneburg traf regelmäßig. 14 Treffer erzielte er und sicherte sich mit nun 109 Treffern für seine Eintracht zudem den Titel des vereinsinternen Rekord-Torschützenkönigs.

Hamburgs Amateur-Spielerin des Jahres 2022

  • Hannah Paulini (26, Eimsbütteler TV)

Mit sieben Treffern Vorsprung vor dem HSV II gewannen die Frauen des Eimsbütteler TV die Oberligameisterschaft und stiegen in die Regionalliga Nord auf. 120 Treffer erzielten sie dabei – und fast die Hälfte geht auf das Konto von Hannah Paulini. Sagenhafte 58-mal traf Paulini ins Tor. Diese Quote brachte ihr gar den Titel „Viertligatorschützenkönigin Deutschlands“ des renommierten Fußball-Fachmagazins „Kicker“ ein. Die Abwehrreihen in der Regionalliga Nord dürften jetzt schon vor ihr zittern.

  • Larissa Mühlhaus (19, HSV)

20 Tore erzielte Larissa Mühlhaus für die Frauen des HSV. Die U-19-Nationalspielerin zeigte dabei immer wieder ihre große spielerische Klasse und ihre feine Technik am Ball. Schon in der B-Jugend-Bundesliga hatte die Offensiv-Allrounderin beim HSV den Durchbruch geschafft, Tor um Tor erzielt. Den Aufstieg mit den HSV-Frauen in die 2. Bundesliga will sie in dieser Saison nachholen.

  • Sophie Nachtigall (18, HSV)

Sie war der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der HSV-Frauen in der Regionalliga Nord. Wenn die vielseitig einsetzbare Mittelfeldspielerin Sophie Nachtigall aus der Tiefe des Raumes nach vorne stieß, war sie kaum zu verteidigen. 22 Treffer markierte Nachtigall und krönte sich so zur Torschützenkönigin der Regionalliga Nord. Dazu kamen viele Assists und vorletzte Pässe, die zu Treffern führten. Ihr Weg geht nun bei Eintracht Frankfurt II in der 2. Bundesliga weiter.

  • Emma Lisa Frings (29, FC St. Pauli)

Was für eine unfassbare Saison für Emma Lisa Frings! In der Hinrunde traf sie noch in der Landesliga für die Frauen des Bramfelder SV. In höchster Abstiegsnot verpflichtete der zwei Klassen höher in der Regionalliga Nord spielende FC St. Pauli Frings im Winter. Dort wurde sie zur Senkrechtstarterin. Elf Treffer in zwölf Spielen gelangen Frings – und dem FC St. Pauli mit einem Punkt Vorsprung doch noch der Klassenerhalt. Behält Frings diese Quote bei, dürften die Kiezkickerinnen in der kommenden Saison gar nicht erst in Abstiegsnot geraten.

  • Merle Oppenheim (26, ETV)

Jedes Team benötigt eine Taktgeberin. Beim Eimsbütteler TV übernahm Merle Oppenheim diese Rolle. Zweikampfstark führte die Mittelfeldspielerin ihr Team und machte auch als Kapitänin einen herausragenden Job. Am Saisonende durfte sich Oppenheim über den Meistertitel in die Oberliga Hamburg und den Aufstieg in die Regionalliga Nord freuen. Dort werden ihre Fähigkeiten umso mehr gefragt sein, damit der Eimsbütteler TV den Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich bestreiten kann.

Hamburgs Amateur-Trainer des Jahres 2022

  • Jörn Großkopf (56, FC Türkiye)

Der Trainer-Veteran meisterte das durchaus anspruchsvolle Pflaster FC Türkiye exzellent. Selbst als klar war, dass sein Vertrag nicht verlängert wird, gab Großkopf Vollgas und führte den FC Türkiye zurück in die Oberliga Hamburg. Moderierte dabei sowohl seinen Kader wie auch verschiedene Schwierigkeiten im Umfeld großartig und wurde am letzten Spieltag doppelt belohnt: Sein neuer Club FC Alsterbrüder stieg ebenfalls auf. In die Landesliga.

  • Khalid Atamini (31, Eimsbütteler TV)

Der Eimsbütteler TV ist offenbar genau der richtige Ort für Trainertalente. Dennis Mitteregger wurde einst hier groß, nun befindet sich Khalid Atamimi auf der Überholspur. Mit seinen jungen Wilden ließ Atamimi verzückenden Offensivfußball spielen, viel zu gut für die Landesliga. In der Oberliga Hamburg wird der Aufsteiger hoch gehandelt. Atamimi blieb beim Abgang von Torjäger Theo Schröder cool und jammerte nicht, da der ETV künftig genau das sein will: ein Sprungbrett für junge Talente in Hamburgs Eliteklasse.

  • Ali Farhadi (47, Niendorfer TSV)

Der Mann ist ein Phänomen. Ali Farhadi schafft es, beständig Klartext zu reden und dabei gleichzeitig bestens zu unterhalten. Seit acht Jahren trainiert er erfolgreich den Niendorfer TSV, etliche Spieler haben sich unter ihm stark verbessert. In der vergangenen Saison gelang dem NTSV mit der Oberligavizemeisterschaft die beste Saison der Vereinsgeschichte. Zweimal manövrierten Farhadi und sein Team dabei gar den Meister aus, schlugen die TuS Dassendorf im Hin- und Rückspiel der Meisterrunde. Der sympathische Coach feierte den zweiten Rang launig auf spezielle Weise: mit einer goldenen Ananas.

  • Jean-Pierre Richter (35, TuS Dassendorf)

Jean-Pierre Richter bewies schon beim FC Süderelbe und beim SC Victoria seine große Klasse. Aus dem einst jungen Trainertalent ist ein Coach mit einem extrem breiten Fachwissen geworden, der taktisch auf einem sehr hohen Niveau agiert. Mit der TuS Dassendorf wurde Richter in der abgelaufenen Saison zum zweiten Mal Meister, im Lotto-Pokal-Achtelfinale scheiterte die TuS äußerst unglücklich im Elfmeterschießen an Altona 93. Dürfte nach der Beendigung seiner Tätigkeit in Dassendorf mit Sicherheit bald wieder als Coach eines hochklassigen Clubs an der Linie stehen.

  • Lewe Timm (46, HSV 1. Frauen)

Die Welt ist ungerecht – und war es im Juni besonders für Lewe Timm. Seine HSV-Frauen holten in der Regionalliga Nord absolut souverän das Double aus Meisterschaft und Pokal. Und sie gewannen das Relegationshinspiel um den Zweitligaaufstieg mit 1:0 gegen Turbine Potsdam II. Doch das 0:4 im Rückspiel – die einzige Saisonniederlage – zerstörte aufgrund des fragwürdigen Modus alle Aufstiegsträume. Trotzdem entwickelten sich viele Spielerinnen des jungen Teams unter Timm sehr gut. Der Aufstieg in die 2. Liga soll dann im Sommer 2023 nachgeholt werden.

Hamburgs Schiedsrichter des Jahres 2022

Abkürzungen:

BSA = Bezirksschiedsrichterausschuss

VSA = Verbandsschiedsrichterausschuss

  • Jürgensen, Luca (Eintracht Norderstedt):

Eine sehr erfolgreiche Saison in der Regionalliga Nord als Schiedsrichter endete mit dem Aufstieg in die 3. Liga als Schiedsrichter und als Assistent in die 2. Bundesliga. Zuvor bereits zwei Jahre als Schiedsrichterassistent in der dritthöchsten Profiliga im Einsatz. Dazu noch ehrenamtliche Tätigkeit im BSA Alster und Schiedsrichter-Beobachter für junge VSA-Schiedsrichter.

  • Wienefeld, Jarno (VfL Lohbrügge):

Eine sehr gute Saison als Schiedsrichter in der Regionalliga Nord und der A-Junioren-Bundesliga wurde mit der DFB-Ansetzung des Junioren-Pokalfinales Borussia Dortmund – VfB Stuttgart in Potsdam gekrönt. Diese nicht einfach zu leitende Partie wurde nicht nur auf Sky, sondern auch im Free-TV live gezeigt und stellte den DFB-Schiedsrichterausschuss sehr zufrieden. Für die kommende Saison steht die nächste Stufe an, nämlich als Schiedsrichterassistent der 3. Liga.

  • Holst, Lasse (FC Türkiye):

2. Saison als Regionalliga-Schiedsrichter mit 11 Spielen. Dazu fehlerfreie Leistungen sowohl beim Viertelfinale Dassendorf – Altona 93 als auch beim Lotto-Pokal-Finale der Herren Altona 93 – Teutonia 05. Seit 2021 auch ehrenamtliche Mitarbeit im BSA Harburg als Beisitzer und Beobachter für junge VSA-Schiedsrichter.

  • Friedsch, Björn (SV Börnsen):

Karriere-Ende als VSA-Schiedsrichter nach über zehn Jahren. Tolle Abschiedssaison mit zehn Oberligaspielen als Schiedsrichter, Pokal-Viertelfinale mit VfL Lohbrügge – Altona 93 und 14 Einsätzen als Schiedsrichterassistent in der Regionalliga Nord. Kommende Saison Einstieg als offizieller VSA-Beobachter. Parallel schon lange als Schiedsrichter-Obmann seines Vereins enagiert.

  • Oldhafer, Konrad (SC Poppenbüttel):

Eine der großen Schiedsrichter-Hoffnungen in Hamburg. Mit 27 Jahren schon die zweite erfolgreiche Saison als Schiedsrichter in der 3. Liga und als Assistent in der 2. Bundesliga tätig. In der abgelaufenen Saison auch Schiedsrichter des U-18-Länderspiels Deutschland – Dänemark. Dazu noch Unterstützung als Beobachter für junge VSA-Schiedsrichter.