St. Andrews. Der Golfstar will trotz des Debakels bei den British Open weitermachen. Warum der 46-Jährige mit den Tränen zu kämpfen hatte.

Als die Tränen getrocknet waren und Tiger Woods wieder in die Zukunft schauen konnte, blickte der Golf-Superstar in eine gähnende Leere. „Ich habe nichts geplant. Null.“, sagte der US-Amerikaner, der nach seinem emotionalen Abschied von den 150. British Open „nur“ ein sofortiges Ende seiner beispiellosen Karriere ausschloss.

Vielleicht sollte der 46 Jahre alte Woods diese Entscheidung mit etwas Abstand zu seinem bedenklichen Auftritt in der Heimat des Golfsports aber überdenken. Schließlich war es traurig anzusehen, wie der 15-malige Major-Champion chancenlos im Duell mit den Jungstars über den altehrwürdigen Old Course im schottischen St. Andrews hinkte.

Golf: Woods leidet unter Folgen seines Autounfalls

Die Folgen seines schweren Autounfalls vom Februar 2021 scheint Tiger Woods nicht mehr überwinden zu können. Bei seinem Comeback beim US Masters im April hielt der frühere Dominator des Golfsports noch durch, bei der PGA Championship im Mai gab er auf, bei den US Open im Juni trat er gar nicht erst an.

Und wer Woods bei seinen Qualen auf dem ältesten Platz der Welt beobachtete, der musste froh darüber sein, dass er den Cut beim letzten Major des Jahres auf seinem Lieblingsplatz deutlich verpasste. So musste sich Woods beim Jubiläum der Open nicht auch noch am Wochenende über den Platz schleppen. Doch ein Ergebnis von neun Schlägen über Par nach zwei Runden war ein sportliches Debakel. Nur sieben Spieler waren schlechter als Woods, darunter der Golfsenior Mark Calcavecchia (62/USA).

Golf: Woods wird auf Spielbahn emotional

„Ich hatte ein paar Tränen in den Augen – und ich breche nicht oft wegen irgendetwas in Tränen aus“, berichtete Woods von seinen Gefühlen während der Ovationen der Fans auf der letzten Spielbahn. „Es war sehr emotional, weil ich nicht weiß, wie es mit meiner Gesundheit weitergeht.“ Selbst Kollegen wie Rory McIlroy hielten kurz inne und grüßten, weil sie wussten, dass Woods wohl zum letzten Mal in St. Andrews am Start war.

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Die nächsten British Open finden wohl erst 2027 wieder in St. Andrews statt. Nur sehr wenige gehen davon aus, dass der erfolgreichste Major-Spieler aller Zeiten dann noch einmal dort abschlägt. Vor der Schlussrunde am Sonntag (bei Redaktionsschluss nicht beendet) lagen McIlroy (33/Nordirland) und Viktor Hovland (24/Norwegen) mit je 16 Schlägen unter Par in Führung.