Budapest. In einem chaotischen Rennen gewann das Quartett um Lea Boy die Goldmedaille. Mrozinski holte am Sonnabend ebenfalls Gold.
Die deutsche 4x1,5-Kilometer-Staffel hat bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Ungarn in einem teils chaotischen Freiwasserrennen die Goldmedaille gewonnen. Das Quartett mit der aus Elmshorn stammenden Würzburgerin Lea Boy (22), Oliver Klemet (20/Frankfurt am Main), Leonie Beck (25/Würzburg) und Florian Wellbrock (24/Magdeburg) schlug am Sonntag im Lupa-See nach 1:04:40,5 Stunden an. Im Kampf um Silber und Bronze gab es ein Fotofinish zwischen Ungarn und Italien.
Wellbrock holte damit seine dritte WM-Medaille und die zweite innerhalb von 18 Stunden. Er hatte zuvor bei den am Sonnabend beendeten Becken-Wettbewerben Silber über 800 Meter Freistil und Bronze über 1500 Meter Freistil gewonnen. Der Hamburger Rafael Miroslaw (21) belegte zum Abschluss mit der Lagenstaffel Rang sechs – und reiste anschließend zu den deutschen Meisterschaften im Rahmen des Formats „Die Finals“ nach Berlin, wo er die 100 Meter Freistil in 48,57 Sekunden gewann. Sein deutscher Rekord liegt bei 47,92.
Schwimm-WM in Budapest: Auch für Hamburgerin Mrozinski gab es Gold
Bereits am Sonnabend hatte sich die in den USA studierende Hamburgerin Julia Mrozinski (22) in 1:59,01 Minuten den Titel über 200 Meter Freistil gesichert und damit die Norm für die EM in Rom im August geknackt, für die sie auf der doppelten Distanz bereits qualifiziert war. Ihren dritten Titel holte sich Mrozinski über 100 Meter Freistil in 55,49 Sekunden.
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Boy ging am Sonntag als Startschwimmerin ins Rennen, übergab an Position sechs mit einem Rückstand von rund zwei Minuten auf die Spitze. Klemet schwamm stark und profitierte dann von Fehlern der Konkurrenz. Die zu diesem Zeitpunkt vorne schwimmenden Teams aus Griechenland, Südkorea, Südafrika und Spanien wurden kurz nach dem ersten Wechsel disqualifiziert. Sie hatten offenbar einen falschen Weg genommen. Klemet setzte sich an die Spitze. Beck hatte es danach schwer. Als Schlussschwimmer Wellbrock übernahm, lag er an Position vier, hatte aber Kontakt zum Spitzentrio und schwamm dank eines furiosen Finishs zum WM-Titel. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Gwangju (Südkorea) hatte das deutsche Team mit Boy, Sarah Köhler (mittlerweile Wellbrock), Sören Meißner und Rob Muffels ebenfalls die Goldmedaille gewonnen.