Hamburg. Die weltgrößte Frauen-Regatta fand auf der Alster statt – mit “gestiegenem Niveau“. Trotzdem brillierten Basedow und ihr Team erneut.
Helga Cup oder Silkes Cup? Steuerfrau Silke Basedow und ihr Team haben beim fünften Helga Cup zum dritten Mal gewonnen. Bei der weltgrößten Frauen-Regatta war das Quartett vom Hamburger Segel-Club am Wochenende erneut die Messlatte auf dem Heimatrevier. Insgesamt waren 50 rein weibliche Segel-Teams aus neun Ländern zum Gipfeltreffen auf der Außenalster aufgekreuzt. Die von Organisationsleiter und Initiator Sven Jürgensen 2018 erstmals veranstaltete Regatta „Made in Hamburg“ ist zum internationalen Synonym für weibliche Lust am Segelsport geworden.
Beim ersten kleinen Jubiläum mussten die Favoritinnen vom Team Mammazentrum in der Vorrunde Comeback-Qualitäten beweisen. „Das war nicht easy going. Wir lagen auch mal hinten, mussten uns wieder vorkämpfen. Wir haben gemerkt, wie sehr das Niveau beim Helga Cup gestiegen ist“, zog Basedow Bilanz. Dann aber servierte ihr Team den Gegnerinnen im Finale eine Serie von Assen.
Helga Cup trägt zur Sichtbarkeit der Frauen bei
„Die Finalrennen waren perfekte Rennen. Wir konnten Meter machen, obwohl die Bedingungen mit wankelmütigen Winden schwierig waren“, so Basedow erfreut. Der Schlüssel zum Erfolg: „Die Alster ist unser Heimatrevier. Wir kennen sie einfach sehr gut.“ Die Skipperin und ihre Crew hatten vor dem Helga Cup ehrenamtlich unerfahrene Regattaseglerinnen trainiert und selbst zum gestiegenen Niveau beigetragen. Den Pokal räumte die Siegerin mit ihrer Schwester Maren Hahlbrock, Luisa Krüger und Julie Zepp in der J70-Klasse ab.
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In die Top Ten segelten auch Teams wie die „Sahneschnitten“ (8.) und die „Mondsee-Mädels“ (9.), die zeigten, dass heitere Teamnamen und guter Segelsport gut zusammenpassen. Mit von der Partie war im gastgebenden Norddeutschen Regatta Verein Mona Küppers, die Präsidentin des Deutschen Segler-Verbands, die auf dem Wasser und an Land mitfieberte und sagte: „Hier sind Spitzensportlerinnen ebenso am Start wie solche, die in ihren Vereinen am Regattasport gehindert werden, weil Männer sie nicht dabeihaben wollen. Was der Helga Cup geschafft hat, ist so wichtig: Die Frauen werden sichtbar.“
Helga Cup: Winkel gewann Platz sechs
So sah auch jeder, wie die olympischen und paralympischen Silbermedaillen-Gewinnerinnen Susann Beucke (49erFX) und Anne Patzwald (Rollstuhlbasketball) ihre Helga-Cup-Partnerschaft in der zweiten, inklusiven Klasse S\V 14 mit dem Sieg vergoldeten. NRV-Seglerin Anastasiya Winkel belegte mit ihrem „Team Ukraine“ Platz sechs und gewann den Commodore Preis als bestes internationales Team.