Hamburg. Verbandschef Samad Azadi organisiert am 14. Mai das größte Nachwuchsturnier des Nordens. 580 Aktive aus 76 Vereinen gemeldet.

Zeit für ein langes Pressegespräch hatte Samad Azadi nicht eingeplant, schließlich hat er eine Leidenschaft, die ihn fast rund um die Uhr beansprucht. Aber weil es doch einiges zu berichten gibt über das, was in seinem Sport in Hamburg gerade ansteht, bittet der Präsident des Hamburger Karate-Verbands (HKV) einen Assistenten, das Training zu übernehmen. Während also aus dem Dojo der Karate Academy an der Hoheluftchaussee Anweisungen herüberschallen, lehnt sich der 51-Jährige auf dem Sofa im Eingangsbereich zurück.

Hamburg ist jetzt Bundesstützpunkt für Karate-Talente

Dass er dort sitzt, ist selten, denn die Arbeit, die der im Hauptberuf als Sportlehrer engagierte und in Hamburg geborene Sohn eines Iraners und einer Deutschen ehrenamtlich verrichtet, hält ihn auf Trab. Nicht nur, dass er seit September 2021 den Hamburger Verband und seit 2009 gemeinsam mit seiner Frau Joanna Azadi die Academy als Cheftrainer führt. Seit Kurzem ist er zudem Leiter eines von vier Bundesstützpunkten für den Nachwuchs in der japanischen Kampfsportart. „Der neue Chefbundestrainer Jonathan Horne hatte mich gefragt, ob wir uns das vorstellen könnten. Natürlich hatte ich Lust darauf“, sagt Azadi, der in seiner aktiven Zeit mehrfacher WM-Medaillengewinner im Gewichtslimit bis 70 Kilogramm war.

2365 Aktive gehören aktuell dem HKV an, die Karate Academy ist nach dem Eimsbütteler TV mit 149 Mitgliedern der zweitgrößte der gut 70 Hamburger Vereine. Nur rund fünf Prozent der 80.000 in Deutschland gemeldeten Karateka betreiben Leistungssport. Um diese Zahl zu erhöhen und eine Basis im Nachwuchs zu legen, engagiert sich Samad Azadi mit seinem Verein auch als Veranstalter. Am 14. Mai findet die fünfte Auflage der Hamburg Open statt, die coronabedingt zwei Jahre pausierten.

Für das größte Nachwuchsturnier Norddeutschlands haben 580 Aktive aus 76 Vereinen in zwölf Ländern gemeldet. Gekämpft wird von 9 bis 21 Uhr in den Altersklassen U 10 bis U 18, ein U-14-Länderkampf zwischen Deutschland und Dänemark ist in das Wettkampfprogramm integriert. Zuschauer haben freien Eintritt in die CU Arena am S-Bahnhof Neugraben. Das Sofa wird weiter warten müssen auf Samad Azadi.