Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 13. April 2022:
- DFB-Strafe für Becherwurf: Bochum kommt glimpflich davon
- Cas hebt Teilausschluss von Atlético-Fans auf
- Ajax-Coach ten Hag sagt ManUnited zu
- Freiburg holt neuen Hauptsponsor an Bord
- Liverpool-Star adelt Klopp: „Mehr als nur ein Trainer“
- Tuchel nach CL-Aus von Schiedsrichter „enttäuscht“
- FC Bayern verpasst Millionen wegen Villareal-K.o.
- Frankfurt erwartet Heimspiel-Stimmung im Camp Nou
Bochum: Glimpfliche DFB-Strafe für Becherwurf
Der VfL Bochum ist mit einer relativ glimpflichen Strafe für den Becherwurfskandal davongekommen. Der vom DFB-Sportgericht ausgesprochene Zuschauer-Teilausschluss wurde auf Bewährung ausgesetzt. Die Bewährungsfrist läuft bis zum 30. Juni 2023. Nur bei ähnlichen Vorfällen in diesem Zeitraum müsste der VfL die komplette Südtribüne für eine Partie schließen. Zudem dürfte der Club für dieses Spiel keinen Ticketzuschlag erheben. Der Verein hat das Urteil bereits akzeptiert.
Um die verhängte Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro kommt der VfL dagegen nicht herum. Davon dürfen allerdings 33.000 Euro „für sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden“. Hinzu kommen drei weitere Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 15.000 Euro für Becherwürfe von Bochumer Fans in den Punktspielen gegen Dortmund und Union Berlin sowie im Pokalspiel gegen den SC Freiburg.
Während der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL und Borussia Mönchengladbach am 18. März war Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann (Gauersheim) von einem Bierbecher am Kopf getroffen worden. Die abgebrochene Begegnung wurde mit 2:0 für Gladbach gewertet. Gittelmann erlitt bei dem Vorfall nach eigenen Angaben eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 38 Jahre alten Tatverdächtigen wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben.
Cas hebt Teilausschluss von Atlético-Fans auf
Atlético Madrid kann im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester City alle Plätze seines Stadions auslasten. Wie der Internationale Sportgerichtshof Cas wenige Stunden vor Spielbeginn mitteilte, wurde ein von der Uefa angeordneter Teilausschluss von Fans aufgehoben. Der Cas begründete seine Entscheidung mit „schwerwiegenden Auswirkungen auf die lokale Sicherheit, wenn die teilweise Schließung des Stadions zu diesem späten Zeitpunkt durchgesetzt werden müsste“.
Die Uefa hatte Atlético mit der Sperrung von 5000 Plätzen im nächsten internationalen Heimspiel wegen diskriminierender Ausfälle seiner Fans im Hinspiel in Manchester bestraft. Dagegen war der spanische Club per Eilantrag beim Cas vorgegangen. Zugleich teilte der Sportgerichtshof mit, dass der Teilausschluss nach der Viertelfinal-Partie gegen Man City aufgehoben wird. Madrid-Fans waren im Hinspiel am vorigen Dienstag durch diskriminierende Aktionen aufgefallen und hatten Gegenstände auf das Spielfeld geworfen. Atlético muss im Rückspiel am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN) eine 0:1-Niederlage gegen City wettmachen.
Ajax-Coach ten Hag sagt ManUnited zu
Die Verpflichtung von Ajax Amsterdams Trainer Erik ten Hag durch Manchester United wird offenbar konkret. Wie britische und niederländische Medien berichteten, soll der Niederländer nach ausführlichen Gesprächen seine mündliche Zusage erteilt haben. Demnach wird der 52-Jährige im Old Trafford einen Vierjahresvertrag unterschreiben. Laut der Zeitung „The Times“ könnte die Verpflichtung ten Hags noch in diesem Monat offiziell verkündet werden.
Zuvor hatten britische Medien über Gespräche zwischen Man United und ten Hags derzeitigem Arbeitgeber Ajax Amsterdam berichtet. In Manchester würde ten Hag die Nachfolge von Interimscoach Ralf Rangnick antreten, der das Amt nach der Trennung von Ole-Gunnar Solskjaer nur bis zum Saisonende übernommen hat. Laut seinem Vertrag, der bis zum Sommer 2024 läuft, wird Rangnick ab Sommer in eine Beraterfunktion bei ManUnited wechseln.
Freiburg holt neuen Hauptsponsor an Bord
Der SC Freiburg hat einen neuen Haupt- und Trikotsponsor. Mit dem Online-Autohändler Cazoo habe der Club eine „mehrjährige Partnerschaft“ ab Beginn der kommenden Saison abgeschlossen, teilte der Bundesligist mit. Der Vertrag mit der badischen Unternehmensgruppe „Schwarzwaldmilch“ läuft nach sechs Jahren aus. Die Molkerei bleibt dem Verein als Exklusivpartner erhalten.
Mané adelt Klopp: „Mehr als nur ein Trainer“
Offensivstar Sadio Mané vom FC Liverpool hat vor dem Viertelfinalrückspiel in der Champions League gegen Benfica Lissabon (21.00 Uhr/DAZN) von Reds-Teammanager Jürgen Klopp geschwärmt. „Fußball ist sein Leben und er ist der beste Trainer der Welt“, sagte der Stürmer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das Team könne sich glücklich schätzen, von Klopp gecoacht zu werden, führte der 30-jährige Senegalese aus. „Manchmal ist er für uns mehr als nur ein Trainer. Das macht ihn besonders“, so Mané.
Tuchel von Schiedsrichter „enttäuscht“
Chelsea-Coach Thomas Tuchel hat nach dem dramatischen Champions-League-Aus bei Real Madrid den polnischen Schiedsrichter Szymon Marciniak kritisiert. „Ich war enttäuscht, dass der Schiedsrichter sich mit meinem Kollegen Carlo Ancelotti amüsiert hat“, sagte Tuchel nach dem 3:2 (3:1, 1:0) nach Verlängerung im Viertelfinal-Rückspiel in Madrid, das nach der 1:3-Niederlage im ersten Duell nicht zum Halbfinal-Einzug reichte.
Als er sich nach dem Spiel bei Marciniak für das Spiel bedanken wollte, habe er ihn „lächeln und mit dem gegnerischen Trainer laut lachen“ gesehen. Laut Tuchel sei dies ein „sehr falscher Zeitpunkt“ gewesen. Gleichzeitig sah sich Tuchel über beide Partien hinweg etwas benachteiligt. „Ich hatte in beiden Spielen das Gefühl, dass es bei allen Entscheidungen zu 51 Prozent an die andere Seite ging. Aber so ist das, wenn du gegen Real Madrid in der Champions League spielst“, sagte er bei BT Sport.
Was Tuchel konkret ärgerte
Besonders ärgerte Tuchel Marciniaks Entscheidung, das vermeintliche 3:0 durch Marcos Alonso (62.) nach Eingriff des Video-Assistenten wegen Handspiels abzuerkennen. „Ich habe das Tor nicht gesehen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich sehr enttäuscht bin, dass er nicht rausgeht und es selbst überprüft“, so Tuchel. Wie Tuchel weiter ausführte, sollte der Hauptschiedsrichter in einem solchen Spiel „der Boss bleiben und die Entscheidungen nicht jemandem in einem Stuhl überlassen“.
Insgesamt hielten sich nach der Partie bei Tuchel Enttäuschung und Stolz auf die Aufholjagd seiner Mannschaft die Waage. „Das ist die Art Niederlage, die man verdauen und schlucken kann, weil es nichts gibt, das wir bereuen könnten. Wir haben alles auf dem Platz gelassen“, sagte der Deutsche: „Wir hatten es verdient, weiterzukommen. Es sollte heute nicht sein. Wir hatten einfach kein Glück.“
FC Bayern verpasst Millionen
Der FC Bayern hat durch das Scheitern im Viertelfinale der Champions League weitere Millionen-Einnahmen verpasst. Bislang erhielten die Münchner 89,1 Millionen Euro an Prämien der Uefa – für das Halbfinale wären weitere 12,5 Millionen Euro hinzugekommen. Der Sieger des Endspiels am 28. Mai in Paris erhält zusätzlich 20 Millionen Euro.
Sorgen um die bayrischen Finanzen muss sich dennoch keiner machen. Den Münchnern bleiben Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe. Zu den erspielten Prämien kommen rund 12 Millionen Euro aus den vier Heimspielen mit teilweise begrenztem Zuschaueraufkommen gegen Benfica Lissabon, Dynamo Kiew, RB Salzburg und nun FC Villarreal. Nur gegen den FC Barcelona waren in der Vorrunde keine Besucher zugelassen.
Ergänzt werden Prämien und Zuschauereinnahmen noch durch die Ausschüttung aus dem sogenannten Marktpool, an dem auch Dortmund, Wolfsburg und Leipzig partizipieren. Weil die deutschen Konkurrenten allerdings schon in der Gruppenphase der Champions League ausgeschieden sind, fällt die Beteiligung des FC Bayern deutlich höher aus. In der vergangenen Saison hatten die Münchner 11,678 Millionen Euro aus dem Marktpool erhalten. Da waren sie ebenfalls im Viertelfinale gescheitert.
Frankfurt erwartet Heimspiel-Stimmung im Camp Nou
Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche geht davon aus, dass das Europa-League-Rückspiel im Camp Nou in Barcelona zu einer Art Heimspiel werden kann. „Man sieht, welche Power unsere Fans haben und wie sie uns unterstützen. Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass unsere Jungs mehr Stimmung machen und deutlich lauter sind als die Barça-Fans!“, sagte Krösche der „Bild-Zeitung“. Die Hessen gastieren am Donnerstagabend (21 Uhr/RTL) im Viertelfinale beim FC Barcelona und rechnen sich nach dem 1:1-Remis im Hinspiel gute Chancen aufs Weiterkommen aus.
Die Fans können für Krösche dabei durchaus den Unterschied machen. „Definitiv. Es zeigt den Spielern, was Eintracht für ein Club ist. Das ist eine Extra-Motivation, erzeugt Zusammenhalt und sorgt für eine Verbindung. Diese Emotionen will und braucht jeder Spieler“, sagte der 41-Jährige. Schon am Dienstagabend waren zahlreiche Fans in Katalonien angekommen, am Spieltag könnten es nach Schätzungen des Vereins circa 30.000 werden.