Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 4. April 2022:

  • Wechselfehler hat für Dingert keine Folgen
  • Becherwurf-Opfer Gittelmann hofft auf Rückkehr nach Bochum
  • FC Bayern wünscht Ex-Trainer van Gaal schnelle Genesung
  • Profi-Schiedsrichter leiden unter Corona-Ausfällen
  • Kritik an Katar: Verbandschefin Klaveness erhält Preis
  • Union-Trainer Fischer würde Hertha-Abstieg bedauern

Wechselfehler hat für Dingert keine Folgen

 Für Schiedsrichter Christian Dingert sollte es nach dem Wechselfehler des FC Bayern München im Bundesligaspiel beim SC Freiburg keine persönlichen Konsequenzen geben. „Ich fände es fatal als Botschaft. Man muss jetzt feststellen: Da ist ein Fehler passiert, da hat jeder so einen Anteil daran“, sagte Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund, bei einem Medien-Workshop am Montag. Fröhlich nannte dabei als Beteiligte Dingert, den Vierten Offiziellen (Arno Blos) und die Bayern-Teammanagerin (Kathleen Krüger).

Beim 4:1-Sieg des Bundesliga-Tabellenführers am Sonnabend in Freiburg waren die Münchner kurz vor dem Ende beim Stand von 3:1 für wenige Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Platz, ehe der Unparteiische Dingert die Begegnung unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld.

„Im Prozessablauf gab es schon Fehler, die auf der Schiedsrichterseite gelegen haben“, bestätigte Fröhlich erneut. Zum Beispiel das fehlende Check-up nach den Wechsel und vor der Spielfortsetzung. Auch seien die Referees angehalten, bei mehreren Wechseln innerhalb einer Unterbrechung wie in diesem Fall genau darauf zu achten, dass diese nacheinander durchgeführt werden. Der SC Freiburg hatte bis diesen Montag um Mitternacht Zeit, Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen.

Atlético bei Man City ohne Giménez

Der spanische Spitzenclub Atlético Madrid muss im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals bei Manchester City am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) auf Innenverteidiger José Giménez verzichten. Nach Angaben des Vereins kann der Uruguayer nicht mit der Mannschaft nach England reisen.

Giménez hatte am vergangenen Wochenende beim 4:1-Erfolg Atléticos im Ligaspiel gegen Deportivo Alavés in der zweiten Hälfte angeschlagen ausgewechselt werden müssen. Details zur Verletzung des 27-Jährigen wurden bislang nicht bekannt gegeben.

Ohne seinen Stamm-Innenverteidiger tritt Atlético am Dienstag als Außenseiter in Manchester an. Das Rückspiel findet acht Tage später zur gleichen Anstoßzeit im Wanda Metropolitano in Madrid statt.

Becherwurf-Opfer Gittelmann hofft auf Rückkehr nach Bochum

Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann (Gauersheim) will nach dem Becherwurf-Skandal von Bochum an den Ort des Geschehens zurückkehren. „Ich habe keine Vorbehalte und würde mich freuen, dort bald wieder im Einsatz zu sein“, sagte der 39-Jährige im SWR.

Mittlerweile war Gittelmann, der bei dem Vorfall am 18. März nach eigenen Angaben eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma erlitten hat, bereits zweimal wieder im Einsatz.

Während der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach war Gittelmann von einem Bierbecher am Kopf getroffen worden. Die abgebrochene Begegnung wurde inzwischen mit 2:0 für Gladbach gewertet. Am vergangenen Donnerstag hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 38 Jahre alten Tatverdächtigen wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben.

Spiel der Wölfinnen gegen Barcelona terminiert

Das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League der Frauen zwischen dem deutschen Pokalsieger VfL Wolfsburg und Cupverteidiger FC Barcelona ist für den 30. April (18.00 Uhr) in der Volkswagen-Arena angesetzt worden. Die erste Begegnung findet am 22. April (18.45 Uhr) in der katalanischen Metropole statt.

Im Viertelfinale gegen den FC Arsenal (2:0) hatten 11.293 Zuschauer die Partie in der Arena am Mittellandkanal verfolgt. Wegen der Ansetzung des Vorschlussrunden-Hinspiels in Spanien muss für das Auswärtsspiel des Bundesliga-Tabellenführers bei der SGS Essen – bislang am 20. April geplant – ein neuer Termin gefunden werden.

FC Bayern wünscht Ex-Trainer van Gaal schnelle Genesung

Der deutsche Rekordmeister Bayern München hat via Twitter seinem an Prostata-Krebs erkrankten Ex-Trainer Louis van Gaal Mut gemacht. „Alles Gute und eine schnelle Genesung“, schrieb der Bundesliga-Tabellenführer am Montag.

Der 70 Jahre alte Coach hatte am Sonntag im niederländischen Fernsehen erstmals über seine gesundheitlichen Probleme gesprochen. Von 2009 bis 2011 stand van Gaal beim FC Bayern unter Vertrag, gleich in seiner ersten Saison holte er das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal.

Werder verlängert mit Sturmtalent Dinkci

Bundesliga-Absteiger Werder Bremen hat seinen Vertrag mit Sturmtalent Eren Dinkci vorzeitig verlängert. Über die Laufzeit des neuen Kontrakts mit dem gebürtigen Bremer machten die Hanseaten keine Angaben.

Der deutsche U-20-Nationalspieler hatte bereits in der vergangenen Saison seine ersten Erstliga-Einsätze, gleich bei seinem Debüt erzielte der 20-Jährige einen Treffer. In der laufenden Spielzeit wurde Dinkci bislang 16-mal eingesetzt.

Profi-Schiedsrichter leiden unter Corona-Ausfällen

Die Schiedsrichter im deutschen Profifußball kämpfen derzeit ebenso wie Spieler und Trainer mit Corona-Fällen. „Speziell in den letzten zwei, drei Monaten sind wir damit sehr beschäftigt“, sagte Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund, bei einer Videoschulung mit Journalisten am Montag. Pro Spieltag in der 1., 2. und 3. Liga seien bis zu 15 Umbesetzungen für die insgesamt 28 Partien nötig.

„Das ist recht viel, das ist eine große Belastung. Einige Schiedsrichter sind jetzt schon an Wochenenden doppelt unterwegs“, sagte Fröhlich. Die Ausfälle sind in der Öffentlichkeit bisher nicht aufgefallen, da die Ansetzungen seit Beginn der Pandemie sehr kurzfristig bekannt gegeben werden.

Kritik an Katar: Verbandschefin Klaveness erhält Preis

Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness hat nach ihrer viel beachteten Rede zur WM in Katar einen Preis für Meinungsfreiheit erhalten. Klaveness habe bei ihrem Auftritt in Doha die Meinungsfreiheit auf „vorbildliche und effektive Art genutzt, um Machtmissbrauch zu bekämpfen“, begründete die Stiftung Fritt Ord (Freies Wort) die Ehrung.

Klaveness (40) hatte beim FIFA-Kongress in der vergangenen Woche den Weltverband und WM-Gastgeber Katar scharf kritisiert. Zudem nannte die sie WM-Vergabe an den Wüstenstaat „inakzeptabel“. Vom Gastgeber wie von der FIFA wurde sie danach gerügt.

Es habe aber auch viele positive Rückmeldungen gegeben, „auch aus nicht-westlichen Ländern“, berichtete Klaveness nun. Jetzt gelte es, das Thema weiter zu bearbeiten, betonte sie. Das Preisgeld in Höhe von 100.000 Kronen (rund 10.000 Euro) spendete Klaveness an eine Organisation, die sich für Asylsuchende einsetzt.

Stöger liebäugelt mit Foda-Nachfolge

Der ehemalige Kölner und Dortmunder Bundesliga-Trainer Peter Stöger hat erstmals offiziell Interesse am Teamchefposten in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft signalisiert. Der 55-Jährige führte ein Gespräch mit Peter Schöttel, Sportdirektor des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB).

„Ich habe klargemacht, wenn es er möchte, dann ist der Job für mich interessant. Wenn nicht, habe ich auch Spaß bei Sky“, sagte der Experte des Pay-TV-Senders am Sonntag. Schöttel und er kennen sich „seit 30 Jahren. Wir haben zu tun gehabt als Spieler. Wir haben zu tun gehabt als gegnerische Trainer“, sagte Stöger. Er sei sich aber im Klaren darüber, dass es „mit vielen anderen Trainern Gespräche geben wird“.

Der ÖFB sucht einen Nachfolger für den deutschen Ex-Nationalspieler Franco Foda, der beim 2:2 gegen Schottland am 29. März letztmals die rot-weiß-rote Mannschaft betreut hatte.

Union-Trainer Fischer würde Hertha-Abstieg bedauern

Urs Fischer würde einen Abstieg von Hertha BSC aus der Bundesliga bedauern. Der Trainer des 1. FC Union Berlin sagte in einem Interview vor dem Duell mit Hertha BSC dem „Kicker“: „Es wäre schade, es würde etwas fehlen, Derbys gehören dazu.“ Während die Unioner nach dem 1:0 zuletzt gegen den 1. FC Köln als Siebter mit 41 Punkten sich neue Ziele für diese Saison setzen wollen und aufs internationale Geschäft blicken können, bangt der Westrivale aus der Hauptstadt um den Klassenverbleib.

Vor dem Stadtduell am kommenden Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) im Olympiastadion sind die Herthaner auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Nach einem Sieg im ersten Spiel unter Felix Magath, das er wegen einer Corona-Infektion allerdings nur aus dem Hotel verfolgen konnte, verlor die Hertha zuletzt mit 1:2 bei Bayer Leverkusen. 15 Punkte weniger holte der Club mit den stets hohen Ansprüchen weniger als Union, das erst seine dritte Bundesliga-Saison spielt.