Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Montag, den 7. März 2022:
- Ex-Schalke-Trainer bei Young Boys Bern gefeuert
- Nach Corona-Ausbruch: Mainz will weitere Partie verschieben
- Neuer vor Comeback bei Bayern München
- Ex-HSV-Profi Meijer regt Ukraine-Fond von Fußballern an
- Schalke-Chef: Trennung von Gazprom alternativlos
- Saison-Aus für Dresden-Profi Herrmann
- Ex-HSV-Trainer Thioune an Corona erkrankt
Ex-Schalke-Trainer bei Young Boys Bern gefeuert
David Wagner ist nicht mehr Trainer des Schweizer Meisters Young Boys Bern. Wie der Club am Montag mitteilte, sind der 50-Jährige und sein Assistent Christoph Bühler mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Man sei „auch im Gespräch mit David Wagner gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde“, sagte Sportchef Christoph Spycher.
Der ehemalige Schalke-Coach Wagner hatte die Young Boys zu Beginn der laufenden Saison übernommen und den Club in die Gruppenphase der Champions League geführt. Dort hatten die Schweizer mit einem 2:1-Sieg und einem 1:1 gegen Manchester United für Aufsehen gesorgt, waren als Gruppenletzter aber ausgeschieden.
In der Meisterschaft hatte der Titelverteidiger zuletzt mit einer 0:1-Niederlage gegen Servette Genf und einem 2:2 gegen den Abstiegskandidaten FC Luzern zweimal gepatzt und rangiert nach 25 Spieltagen in der Tabelle gemeinsam mit dem punktgleichen FC Basel als Zweiter bereits 15 Zähler hinter Spitzenreiter FC Zürich. „Es ist natürlich nicht das, was ich mir erwünscht habe“, sagte Wagner, „aber ich habe Verständnis dafür, dass die sportliche Führung der Mannschaft neue Impulse verleihen will.“ Der bisherige Assistenzcoach Matteo Vanetta soll die Mannschaft als Interimstrainer betreuen.
Nach Corona-Ausbruch: Mainz will weitere Partie verschieben
Nach dem Corona-Ausbruch bemüht sich Bundesligist FSV Mainz 05 auch um die Verlegung des Ligaspiels am Samstag beim FC Augsburg. Sportvorstand Christian Heidel hatte angekündigt, sich mit der Deutschen Fußball Liga in Verbindung zu setzen, „um die allgemeine Lage und eben das nächste Spiel zu besprechen“, berichteten die „Allgemeine Zeitung“ und die „Bild“ am Montag. Mainz müsste für eine Verlegung einen entsprechenden Antrag bei der DFL stellen.
Nachdem sich insgesamt 20 Personen aus der Mannschaft, dem Trainer- und Betreuerstab mit dem Coronavirus infiziert hatten, war die Partie am vergangenen Sonntag gegen Borussia Dortmund auf den 16. März verlegt worden. Allein 14 Spieler mussten in häusliche Quarantäne, darunter die drei Torhüter Robin Zentner, Finn Dahmen und Lasse Riess. Auch Cheftrainer Bo Svensson war positiv getestet worden. Die vorgeschriebene Quarantänezeit läuft bei einer Reihe von Spielern erst ein oder zwei Tage vor dem Augsburg-Spiel ab.
Neuer vor Comeback bei Bayern München
Der FC Bayern München hat das Abschlusstraining für das Champions-League-Spiel gegen RB Salzburg mit Kapitän Manuel Neuer bestritten. Der Fußball-Nationaltorhüter hechtete am Montag auf dem Vereinsgelände mit vollem Einsatz nach den von Torwartcoach Toni Tapalovic geschossen Bällen. Damit zeichnet sich ein Comeback des 35-jährigen Neuer am Dienstag (21Uhr) nur vier Wochen nach einer Operation am rechten Knie ab. Allerdings waren lediglich die ersten 15 Minuten der Übungseinheit zugänglich für Medienvertreter.
Trainer Julian Nagelsmann hatte Neuer nach dem ersten Teamtraining am vergangenen Freitag noch nicht sofort wieder im Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen einsetzen wollen. Einen Kaltstart gegen Salzburg nannte er aber schon zu diesem Zeitpunkt „ein kleines Ziel“.
Beim 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel in Salzburg hatte Sven Ulreich im Bayern-Tor gestanden. Neuer spielte zuletzt am 5. Februar beim 3:2 in der Bundesliga gegen RB Leipzig. Nach dem Eingriff am Meniskus war zunächst von einer Pause von mehr als einem Monat ausgegangen worden. Neuers Reha und das Aufbautraining verliefen aber optimal.
Ex-HSV-Profi regt Ukraine-Fond von Fußballern an
Der frühere HSV-Profi Erik Meijer hat für die Flüchtlinge aus der Ukraine einen Hilfsfonds durch die Fußball-Profis ins Spiel gebracht. Die Solidaritätsbekundungen im Fußball würden ihm gefallen. „Sie sind aber natürlich nur symbolisch. Wirklich helfen würde bei aller Machtlosigkeit, die wir derzeit verspüren, zumindest Geld für die Flüchtlinge und Hinterbliebenen der Opfer“, sagte der 53-jährige Niederländer in seiner Kolumne für den „Kicker“. „Wie wäre es also mit einem Hilfsfonds der Profis, die einen kleinen Teil ihres Gehalts im März spenden? Das täte ihnen nicht weh und den Menschen in der Ukraine gut.“
Der Sky-Experte findet es richtig, dass trotz der russischen Invasion in die Ukraine weiter gespielt wird und dass „sportpolitisch alle derzeit möglichen Maßnahmen ergriffen wurden. Das buchstäblich alles überschattende Thema ist und bleibt natürlich der Krieg von Putin gegen die Ukraine. Es sind schlimme Zeiten, und wir können nur hoffen, dass bald wieder Frieden herrscht.“
Schalke-Chef: Trennung von Gazprom alternativlos
Für den Schalker Vorstandsvorsitzenden Bernd Schröder war die Trennung vom russischen Hauptsponsor Gazprom im Zuge des Krieges unausweichlich. „Mir persönlich war klar: Das kann nicht weitergehen. Der Schaden für den Verein war zu groß geworden“, sagte Schröder im SZ-Interview.
Der Zweitligist hatte zunächst den Schriftzug von der Trikotbrust genommen und dann die finanziell schmerzhafte Trennung verkündet. „Konnte ich mir eine Situation vorstellen, dass in sechs oder acht Wochen wieder Gazprom auf der Brust stehen würde? Nein“, sagte Schröder. „Was hätte passieren müssen, um das wieder zu legitimieren? Wenn Herr Putin plötzlich zum Friedensengel mutiert wäre? Das war und ist wahrlich keine reale Aussicht.“
Inzwischen hat der Verein einen neuen Hauptsponsor gefunden: das aus Gelsenkirchen stammende Immobilien-Unternehmen Vivawest. „Es kann gut sein, dass wir die Lücke, die Gazprom hinterlassen hat, komplett füllen können“, sagte Schröder.
Saison-Aus für Dresden-Profi Herrmann
Für Mittelfeldspieler Luca Herrmann von Dynamo Dresden ist die Saison bereits im März beendet. Der 23-Jährige muss sich aufgrund anhaltender Beschwerden im linken Knie einer Operation unterziehen, teilte der Verein am Montag mit. Der Eingriff wird am Mittwoch vorgenommen. Herrmann hatte zehn Saisonspiele absolviert.
Ex-HSV-Trainer Thioune an Corona erkrankt
Bei Fortuna Düsseldorf hat es drei positive Corona-Schnelltests gegeben. Trainer Daniel Thioune, Stürmer Robert Bozenik und Athletiktrainer Andreas Gross haben sich nach ihren positiven Tests in Quarantäne begeben, teilte der Fußball-Zweitligist am Montag mit. Das Ergebnis von PCR-Tests stehe noch aus.
Die Fortuna hatte am Sonntag 3:0 gegen den FC Ingolstadt gewonnen. Seit der ehemalige HSV-Coach Thioune den Trainerposten im Februar übernommen hat, haben die Rheinländer in vier Spielen zehn Punkte geholt. In der Tabelle liegt Düsseldorf auf dem 13. Platz.