Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 24. Februar 2022:
- Dortmund scheitert in Glasgow an eigenen Fehlern
- Leipzig besteht in San Sebastián und ist im Achtelfinale
- Corona-Ausbruch: Salzburg muss Spiele verlegen
- Pistolen-Skandal: PAOK-Besitzer erhält Bewährungsstrafe
- Nach Impfpass-Fälschung: So hoch ist Anfangs Geldstrafe
- Mönchengladbach trauert um Jugendspieler
- NDR-Moderatorin wechselt zu Bayer Leverkusen
- Neuer VfB-Chef Wehrle übernimmt Job früher
- Putin-Vertrauter tritt aus Schalker Aufsichtsrat zurück
Dortmund scheitert in Glasgow an eigenen Fehlern
Totalschaden im Trostpokal: Borussia Dortmund ist nach seinem Champions-League-Aus selbst eine Etage tiefer noch krachend gescheitert. Im sagenhaft lauten Ibrox Stadium reichte dem engagierten, aber viel zu fehlerhaften BVB im Play-off der Europa League bei den Glasgow Rangers ein 2:2 (2:1) nicht, um das blamable 2:4 aus dem Hinspiel zu drehen. Es war der dritte Pokal-Knockout der Saison, das Image ist international beschädigt.
Die Dortmunder traten mutig und offensiv auf, sie kauften den Rangers vor 50.000 Zuschauern zeitweise den Schneid ab und ließen sich von einem Rückstand nicht beirren. Nach James Taverniers Foulelfmeter (22.) schlugen Jude Bellingham (31.) und Donyell Malen (42.) zurück. Am Ende fehlten jedoch Glück, Geschick und Klasse - Mats Hummels schlug vor Taverniers 2:2 (57.) fatal über den Ball. Die Schotten stehen im Achtelfinale, das am 10. und 17. März gespielt wird.
Leipzig besteht in San Sebastián und ist im Achtelfinale
Hola, Achtelfinale! RB Leipzig hat das spanische Abwehrbollwerk eingerissen und darf weiter vom Gewinn der Europa League träumen. Der Bundesliga-Vizemeister feierte im Zwischenrunden-Rückspiel bei den „Maurermeistern“ von Real Sociedad San Sebastian ein verdientes 3:1 (1:0) und musste dabei nur phasenweise zittern. Nach dem 2:2 im Hinspiel vor Wochenfrist reichte das zum Einzug unter die besten 16.
Willi Orban (39.) traf per Nachschuss für RB, nachdem Andre Silva mit seinem Foulelfmeter an Sociedad-Torwart Mathew Ryan gescheitert war. Im zweiten Durchgang zielte Silva (59.) genauer und erhöhte. Martin Zubimendi verkürzte für die Gastgeber (67./nach Videobeweis), doch Emil Forsberg (89./Handelfmeter) machte alles klar. Am 10. und 17. März spielen die Leipziger nun um den Einzug ins Viertelfinale, wo sie 2018 bereits gestanden hatten. Der Gegner wird am Freitag (12.00 Uhr) bei der Auslosung in Nyon (Schweiz) ermittelt.
Nach dem Abstieg aus der Champions League und der Trennung von Trainer Jesse Marsch hat dessen Nachfolger Domenico Tedesco weiter beste Titelchancen. Auch im DFB-Pokal steht Leipzig am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr/Sky und Sport1) im Viertelfinale beim Zweitligisten Hannover 96 – und in der Bundesliga liegt RB auf Königsklassenkurs.
Corona-Ausbruch: Salzburg muss Spiele verlegen
Der Corona-Ausbruch bei RB Salzburg wirbelt den Terminkalender des österreichischen Serienmeisters durcheinander. Das für Sonntag angesetzte Ligaspiel des Champions-League-Gegners von Bayern München gegen den LASK wird auf den kommenden Mittwoch verschoben, das für diesen Tag terminierte Pokal-Halbfinale beim Wolfsberger AC findet stattdessen am 16. März statt. Bei den Salzburgern waren am Mittwoch 15 Spieler und Betreuer positiv getestet worden.
Im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse hatte Salzburg ein 1:1 gegen die Bayern geholt. Das Rückspiel findet am 8. März in München statt.
Pistolen-Skandal: PAOK-Besitzer erhält Bewährungsstrafe
Der Besitzer des Clubs PAOK Saloniki, der russische Oligarch Iwan Sawwidi, ist am Donnerstag in Griechenland zu 25 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Sawwidi war im März 2018 während eines Spiels der Erstligisten PAOK und AEK Athen im Protest gegen eine Abseitsentscheidung aufs Feld gestürmt. Am Gürtel trug er gut sichtbar einen Revolver. Die Bilder gingen um die Welt, doch ein Gericht in Thessaloniki ließ die Waffe nun gelten, berichtete die Tageszeitung „Kathimerini“.
Sawwidi habe über einen Waffenschein verfügt, hieß es. Verurteilt wurde er also nur, weil er in der 90. Minute unerlaubterweise aufs Spielfeld rannte. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor argumentiert, Spieler des gegnerischen Clubs AEK hätten Angst gehabt, auch habe sich Sawwidi in Richtung Schiedsrichter bewegt. Zudem habe eine Waffe auf dem Spielfeld nichts zu suchen - das Verhalten weise eher auf Selbstjustiz hin. Doch diese Einwände wurden mit Blick auf den Waffenschein des Clubbesitzers abgewiesen.
Zuvor war Sawwidi bereits vom griechischen Fußballverband für drei Jahre aus griechischen Stadien verbannt und zu einer Geldstrafe von 100 000 Euro verdonnert worden. Griechische Medien rätseln schon seit einiger Zeit, wo sich der russische Oligarch aufhält - in Griechenland ist er nicht, sondern womöglich im russischen Rostow. Gegen das aktuelle Urteil hat er jedoch bereits Berufung eingelegt, berichtete am Donnerstagnachmittag der griechische Staatssender ERT.
Nach Impfpass-Fälschung: So hoch ist Anfangs Geldstrafe
Der frühere Werder-Trainer Markus Anfang muss wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises eine Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Bremen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 90 Tagessätze zu je 400 Euro gegen den 47-Jährigen, wie die Behörde am Donnerstagnachmittag mitteilte. Auch gegen Anfangs Co-Trainer Florian Junge wurde ein Strafbefehl erlassen. Details dazu nannte die Staatsanwaltschaft jedoch nicht.
Das Bremer Gesundheitsamt hatte am 20. November Ermittlungen gegen Anfang und Junge wegen der Nutzung gefälschter Impfpässe eingeleitet. Zwei Tage später traten beide beim Zweitligisten Werder Bremen von ihren Posten zurück. Bereits im Januar wurde Anfang vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes rückwirkend ab dem 20. November für ein Jahr gesperrt und zu einer Geldstrafe von 20 000 Euro verurteilt. Diese Sperre wird ab dem 10. Juni bis Mitte 2023 zur Bewährung ausgesetzt.
Mönchengladbach trauert um Jugendspieler
Borussia Mönchengladbach trauert um Jordi Bongard. Der 20 Jahre alte Abwehrspieler aus der U23-Mannschaft des fünfmaligen deutschen Meisters starb in der vergangenen Nacht bei einem schweren Autounfall. Das teilte der Klub am Donnerstag mit.
„Wir haben diese schreckliche Nachricht heute Morgen erhalten und sind fassungslos. Unser tiefes Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei Jordis Familie“, sagte Sportdirektor Roland Virkus. Bongard spielte seit 2013 bei der Borussia, seit Juli 2021 hatte er einen Profivertrag.
Nach dem Unglück wurden die für Donnerstag angesetzten Trainingseinheiten der Profis und der U23 abgesagt. Auch die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) wurde abgesetzt.
NDR-Moderatorin wechselt zu Bayer Leverkusen
Die erfahrene TV-Journalistin Valeska Homburg, die unter anderem den NDR-Sportclub moderierte, übernimmt zum 1. Juli 2022 die Leitung der Abteilung Medien und PR bei Bayer Leverkusen. Sie wird wie Pressesprecher Dirk Mesch direkt an den Direktor Kommunikation, Holger Tromp, berichten.
„Ich blicke mit großer Dankbarkeit auf 20 Jahre bei der ARD und schaue voller Vorfreude der neuen Aufgabe bei Bayer 04 Leverkusen ab dem Sommer entgegen“, sagte die 46-Jährige, die unter anderem von Fußball-Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen berichtete und auch als Kommunikations-Trainerin arbeitete.
Neuer VfB-Chef Wehrle übernimmt Job früher
Alexander Wehrle wird noch früher als zunächst gedacht vom 1. FC Köln zum VfB Stuttgart wechseln und dort Vorstandschef Thomas Hitzlsperger ablösen. Der Finanzchef der Kölner werde „in der nächsten Länderspielpause, also Ende März, hier beginnen“, bestätigte der 39 Jahre alte Hitzlsperger der Deutschen Presse-Agentur. Die Fußball-Bundesliga pausiert nach dem 27. Spieltag, der vom 18. bis 20. März ausgetragen wird. Am letzten März-Wochenende ist spielfrei. „Wie der Übergang aussieht, wird man sehen“, sagte Hitzlsperger.
Der FC hatte zum 1. Januar Philipp Türoff als kaufmännischen Geschäftsführer eingestellt, er wurde von Wehrle eingearbeitet. Der frühere Regensburger Christian Keller übernimmt zum 1. April als Sport-Geschäftsführer, zudem soll ein dritter hinzukommen. Wehrle hatte kürzlich beim Pay-TV-Sender Sky gesagt, er werde sich von den Kölnern „vielleicht ein bisschen früher als April“ verabschieden. Der 47-Jährige, der bereits zwischen 2003 und Anfang 2013 als Referent des Vorstands für die Stuttgarter gearbeitet hatte, deutete dabei an, dass sein Wechsel in der Länderspielpause geschehen könne.
Wie die Zukunft von Hitzlsperger aussieht, ist noch offen. „Sie wird etwas mit Fußball zu tun haben“, sagte der frühere Nationalspieler und ehemalige VfB-Profi: „Ich weiß noch nicht genau, in welcher Funktion und mit welcher Kapazität. Ob das sofort ist oder mit einem gewissen zeitlichen Abstand, das wird sich zeigen.“ Hitzlsperger hatte im vergangenen September angekündigt, den VfB verlassen zu wollen.
Gazprom-Vertreter tritt aus Schalker Aufsichtsrat zurück
Gazprom-Vertreter Matthias Warnig hat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sein Mandat im Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten Schalke 04 mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Der 66-Jährige war im Juli 2019 vom russischen Hauptsponsor der Königsblauen als kooptiertes Mitglied in den Aufsichtsrat entsandt worden. Der gebürtige Lausitzer Warnig ist CEO der Nord Stream 2 AG und gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Bei Schalke 04 laufen nach dem Angriff Russlands derweil die Beratungen über mögliche Maßnahmen auf Hochtouren. „Auch wir sind von den Bildern schockiert gewesen, die sich da abspielen“, sagte Pressesprecher Marc Siekmann: „Aber ich muss um Verständnis bitten, dass das Ganze am Donnerstagmorgen nochmal eine neue Wendung genommen hat und wir Zeit brauchen um das zu beraten und zu schauen, was das für Schalke 04 bedeutet.“
Die Vereinsführung werde sich „zu gegebener Zeit dazu äußern“, führte Siekmann weiter aus: „Wann genau das ist, kann ich an der Stelle nicht abschätzen. Auch wir brauchen Zeit, um verschiedene Dinge zu prüfen und zu beraten.“ Man stehe mit dem finanziell kaum verzichtbaren Sponsor im ständigen Dialog. „Für den FC Schalke 04 steht außer Frage, dass sich der Verein für Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzt“, hieß es bereits am Dienstag in einer Stellungnahme.