Hamburg/Canastota. Frühere Boxweltmeisterin wird in den USA geehrt. Regina Halmich: Bin jetzt in einem Club mit Mike Tyson und Lennox Lewis.

Die frühere Weltmeisterin Regina Halmich (45) wird als erste deutsche Boxerin nach Max Schmeling in die International Boxing Hall of Fame in den USA aufgenommen. Halmich soll im kommenden Jahr die Auszeichnung in Canastota im US-Bundesstaat New York entgegennehmen.

Mit ihr soll gleichzeitig ihr früherer Stallkollege und Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko aufgenommen werden, der in diesem Jahr in die Hall of Fame kommen sollte, was Corona-bedingt verschoben werden musste.

Vitali Klitschko wurde bereits 2018 aufgenommen. Zu den nicht als Boxern aufgenommenen „Hall of Famern“ zählen auch die ehemaligen deutschen Promoter Wilfried Sauerland und Klaus-Peter Kohl sowie verschiedene dem Boxen verbundene Persönlichkeiten wie Schauspieler und Oscar-Preisträger Sylvester Stallone.

Regina Halmich zur Hall of Fame: "Unglaublich glücklich"

Regina Halmich bestätigte dem Abendblatt, dass die Hall of Fame sie kontaktiert habe. „Ich war unglaublich glücklich, als der Anruf kam“, sagte Halmich. „Das ist die größte Auszeichnung, die man als Boxerin oder Boxer bekommen kann. Frauen werden ja ohnehin erst seit Kurzem aufgenommen. Dass man Jahre nach meinem Karriereende sich in Amerika an mich erinnert, macht mich sehr stolz – und dass ich jetzt in einem Club mit Mike Tyson oder Lennox Lewis bin.“

Halmich sagte auch, sie habe eine „Riesen-Respekt“, wenn sie nur an den Namen Max Schmeling denke. Mit ihm und seiner Lebensleistung wolle sie sich überhaupt nicht vergleichen. Dennoch freue sie sich auf die Ehrung im kommenden Jahr.

Halmich: Nach dem "Oscar" jetzt der Ritterschlag

Halmich, die von 1995 bis 2007 ungeschlagene Weltmeisterin im Fliegengewicht war, ist nach Christy Martin, Lucia Rijker, Laila Ali, Tochter von Box-Legende Muhammad Ali, und Ann Wolfe erst die fünfte Frau aus dem modernen Profiboxen, die in die Hall of Fame aufgenommen wird.

„Zusammen mit den weltweit Größten des Boxsports in der Hall of Fame verewigt zu werden, ist ein Ritterschlag. Das ist für die Ewigkeit, mehr geht nicht“, sagte Halmich.

Die Karlsruherin, die es im Juli 2014 als eine der ersten sieben Athletinnen in die neue International Women's Boxing Hall of Fame in Fort Lauderdale/USA geschafft hatte, erhält einen goldenen Ring sowie eine Gedenktafel mit Biografie und Foto. Die Einweihungszeremonie findet am 12. Juni statt.

„Die Aufnahme in die International Women's Boxing Hall war schon wie der Gewinn eines Oscars“, so Halmich. Im nächsten Schritt “als deutsche Faustkämpferin in Amerika eine solche Anerkennung zu erfahren“, sei “unbeschreiblich“.