Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 18. November 2021:
- Wegen Katar-Deals: FC Bayern droht juristischer Ärger
- Drittligist Halle verhängt Maskenpflicht im Stadion
- „Kurz bewusstlos“: Kramaric droht auszufallen
- Zentralrat der Juden kritisiert Bayerns Katar-Deal
- Barcelona darf vorerst keine Spieler verpflichten
- Hitzlsperger warnt vor Zuschauerbegrenzung
- Bayern-Verteidiger Süle zieht es angeblich nach England
- Calmund verdankt Hoeneß Gewichtsverlust
- Bayern-Frauen gelingt Revanche gegen Lyon
Falsches Impfzertifikat? Ermittlungen gegen Werder-Coach
Gegen Werder Bremens Trainer Markus Anfang ist nach Vereinsangaben ein Ermittlungsverfahren wegen der angeblichen Nutzung eines gefälschten Impfzertifikats eingeleitet worden. Darüber sei die Geschäftsführung des Fußball-Zweitligisten am Donnerstagabend informiert worden, hieß es in einer Stellungnahme.
"In einem persönlichen Gespräch mit der Geschäftsführung hat Markus Anfang die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und nachdrücklich versichert, vollständig geimpft zu sein und ein gefälschtes Impfzertifikat nicht genutzt zu haben", hieß es in der Werder-Mitteilung.
"Ich habe genau wie jeder andere doppelt geimpfte Bürger meine beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten und dafür die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen. Den habe ich anschließend in der Apotheke digitalisieren lassen und ging selbstverständlich davon aus, dass damit alles seine Ordnung hat. Ich hoffe sehr, dass sich das Thema schnell aufklärt", wurde Anfang in der Mitteilung zitiert.
Wegen Katar-Deals: FC Bayern droht juristischer Ärger
Dem FC Bayern München droht vor der Jahreshauptversammlung am 25. November wegen seiner Haltung zu Katar nun offenbar juristischer Ärger. Mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Club wollen die Fans die Zulassung eines Antrags erzwingen. Dieser sieht vor, dass der deutsche Rekordmeister das umstrittene Sponsoring mit dem Emirat schnellstmöglich beendet.
„Der FC Bayern weiß genau, dass der Antrag zulässig ist, reagiert aber nicht und lässt Fristen verstreichen. Jetzt müssen wir schnellstmöglich klagen, um die Abstimmung zu erzwingen“, schrieb Michael Ott, Initiator des Antrags, bei Twitter. Er rief zeitgleich zu Spenden auf, da der Gang vor Gericht Geld koste. Am Donnerstagmittag war die Marke der erhofften 3000 Euro schon übertroffen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass der Verein so feige davor flieht“, sagte Ott über die „Hinhaltetaktik“ der Bayern dem SID. Bisher hätten sie nur mitgeteilt, man sei noch nicht dazu gekommen, den Antrag zu prüfen. „Das ist offensichtlich unsinnig“ und solle „den Rechtsschutz unmöglich machen“, klagte Ott. Die einstweilige Verfügung soll spätestens am Freitag beim Amtsgericht München eingehen.
Der Verein hat laut Ott „keinen Grund, den Antrag abzulehnen“. Mit der Initiative, die zahlreiche bekannte Gesichter aus der Münchner Fan-Szene unterstützen, wollen die Anhänger „präventive Maßnahmen ergreifen, um einen neuen Abschluss zu verhindern“, wie Ott sagte. Katar stehe für massive Menschenrechtsverletzungen, zudem gebe es schwere Vorwürfe von Korruption im Sport, hieß es in einer Mitteilung.
Nach Corona-Infektion: Jovetic zum Derby zurück?
Für das Derby gegen Union Berlin am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) kann Hertha-Trainer Pal Dardai möglicherweise doch mit Stevan Jovetic planen. Der Offensivmann wurde am Donnerstag nach einem negativen Corona-Test aus Montenegro zurück in der Hauptstadt erwartet. Der 32-Jährige war in der Vorwoche trotz Impfung bei seinem Nationalteam positiv getestet worden.
Ob Jovetic im Derby spielen kann, muss noch in kardiologischen Untersuchungen geklärt werden, teilte die Hertha bei ihrer Pressekonferenz vor dem Stadtduell mit. Dardai will nach eigener Aussage erst am Sonnabend über seine Aufstellung entscheiden. Im Angriff könnten für Jovetic auch Davie Selke, Krzysztof Piatek oder Ishak Belfodil spielen.
Stuttgart verlängert mit Sturmtalent Sankoh
Bundesligist VfB Stuttgart hat den 2023 auslaufenden Vertrag mit Sturmhoffnung Mohamed Sankoh vorzeitig bis 2026 verlängert. Der 18-Jährige war 2020 von Stoke City zu den Schwaben gewechselt, für die er bislang drei Kurzeinsätze (ein Tor) in der Profimannschaft absolviert hat. Seit dem bislang letzten zum Saisonauftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth (5:1) fehlt er wegen einer schweren Knieverletzung.
„Mo Sankoh bringt alle Eigenschaften und Voraussetzungen mit, um dauerhaft den Sprung in den Profibereich zu schaffen und sich zu einem Top-Angreifer zu entwickeln“, sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: „Neben seinen fußballerischen Fähigkeiten stechen dabei besonders seine Mentalität und sein Fleiß hervor.“ Der niederländische Junioren-Nationalspieler arbeite „unermüdlich an seiner Rückkehr“.
Mainz wochenlang ohne Lucoqui
Bundesligist FSV Mainz 05 muss bis zu fünf Wochen auf Anderson Lucoqui verzichten. Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, zog sich der 24-jährige Außenverteidiger im Training eine Innenbandverletzung im linken Knie zu. Lucoqui war im Sommer vom Liga-Konkurrenten Arminia Bielefeld nach Mainz gewechselt und hat für das Team von Trainer Bo Svensson bislang sieben Bundesligaspiele sowie eine Partie im DFB-Pokal bestritten.
Drittligist Halle verhängt Maskenpflicht im Stadion
Der Hallesche FC führt eine Maskenpflicht im gesamten Stadion ein. Dies gelte auch für Steh- und Sitzplätze, weil dort die Mindestabstände nicht eingehalten werden können, teilte der Drittligaclub am Donnerstag mit. Bisher war am Platz das Abnehmen der Maske möglich.
Die Anpassung des Hygienekonzeptes erfolgte in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und gilt vom kommenden Heimspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund II (14.00 Uhr/MagentaSport) an. Der Zutritt zum Stadion erfolgt unter Anwendung der 3G-Regelung, Testmöglichkeiten gibt es vor Ort.
„Kurz bewusstlos“: Kramaric droht auszufallen
Stürmer Andrej Kramaric droht beim Bundesligisten TSG Hoffenheim wegen einer Kopfverletzung auszufallen. Der Kroate war nach einem Zusammenprall mit einem Gegner im WM-Qualifikationsspiel am vergangenen Sonntag gegen Russland (1:0) „kurz bewusstlos“, berichtete TSG-Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag. Hinter seinem Einsatz am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig stehe ein „größeres Fragezeichen“.
Kramaric habe „für wenige Sekunden“ das Bewusstsein verloren, danach aber weitergespielt, erklärte Hoeneß. Er habe sich bei einem Neurologen untersuchen lassen. „Es ist nichts Dramatisches, aber wir müssen vorsichtig sein, es ist eine Kopfverletzung.“ Hoffenheim hat ohnehin Personalsorgen: Marco John, Ermin Bicakcic, Sebastian Rudy, Robert Skov, Christoph Baumgartner und Pavel Kaderabek fallen laut Hoeneß aus.
Offen ist zudem der Einsatz von Nationalspieler David Raum wegen Fußproblemen. „Da ist die Tendenz aber positiver“, sagte der Coach.
Zentralrat der Juden kritisiert Bayerns Katar-Deal
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat den FC Bayern wegen der Geschäftsbeziehungen mit Katar getadelt. Er sehe die Zusammenarbeit „kritisch“, sagte Schuster (67) der „Süddeutschen Zeitung“ und stellte sich hinter eine Fan-Initiative, die derartige Deals verhindern will.
Er „unterschreibe“ die Aussage der kritischen Anhänger, der einstige Bayern-Präsident Kurt Landauer, der Jude war, würde sich angesichts des Sponsoring-Vertrages mit dem Staatsunternehmen im Grabe umdrehen, sagte Schuster. „Und den Inhalt des Antrags teile ich“, meinte er mit Blick auf das Fan-Vorhaben, den Club bei der Jahreshauptversammlung kommende Woche zu zwingen, den Kontrakt nicht zu verlängern.
Für die Bayern-Bosse hätten „die Geldscheine so einen Reiz gehabt, dass sie das andere in dem Moment nicht ausreichend beachtet haben“, sagte Schuster über das Sponsoring. Dieses „andere“ seien etwa die finanzielle Unterstützung aus dem Wüstenstaat für Terrororganisationen wie die Hamas oder den Iran und die „fragwürdigen“ Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen.
Barcelona darf vorerst keine Spieler verpflichten
Der finanziell angeschlagene FC Barcelona kann derzeit wegen der Gehaltsobergrenze der Liga nach der Verpflichtung von Trainer Xavi vorerst keine neuen Spieler mehr unter Vertrag nehmen. Nur wenn Spieler des Traditionsvereins zu anderen Clubs wechseln würden, wäre wieder finanzieller Spielraum für Neuzugänge, sagte Fußballdirektor Mateu Alemany. „Es ist halt so, dass wir Xavi und seinen Trainerstab noch anmelden können, aber dann ist nichts mehr übrig“, sagte Alemany bei der Vorstellung des Rechtsverteidigers Dani Alves in Barcelona.
Der bisher vereinslose Brasilianer Alves war mit 38 Jahren zu seinem früheren Verein zurückgekehrt, allerdings für ein – Medienberichten zufolge – relativ niedriges Gehalt. Seit dem Ende des Sommertransfers am 31. August mussten die auch sportlich in einer Krise steckenden Katalanen Gehaltsverbesserungen für Ansu Fati und Pedri González sowie die Entschädigungen für den im Oktober vorzeitig entlassenen niederländischen Trainer Ronald Koeman und dessen Team verkraften, schrieb die spanische Zeitung „Mundo Deportivo“.
Alemany habe aber betonnt, dass bis zur Öffnung des Wintertransferfensters am 1. Januar noch eineinhalb Monate blieben und man an verschiedenen Möglichkeiten arbeite. „Am 1. Januar sehen wir weiter“, betonte er ohne Details zu nennen. „Mundo Deportivo“ berichtete, Xavi sei an Raheem Sterling von Manchester City interessiert.
Hitzlsperger warnt vor Zuschauerbegrenzung
Vorstandschef Thomas Hitzlsperger von Bundesligist VfB Stuttgart hat vor einer abermaligen Corona-bedingten Senkung der Zuschauerzahlen im deutschen Profifußball gewarnt. „Eine neuerliche, pauschale Reduzierung von Stadionkapazitäten würde unsere wirtschaftliche Situation existenziell verschärfen und wäre auch in Bezug auf die Pandemiebekämpfung der falsche Weg“, wird der frühere Nationalspieler im „Kicker“ zitiert.
Aus seiner Sicht würde es „die Impfkampagne konterkarieren, wenn Geimpfte und Genesene nicht ins Stadion dürfen“, führte Hitzlsperger aus. Fußballspiele seien keine Pandemietreiber, betonte der 39-Jährige, „das zeigen die Zahlen sowohl bei uns in Stuttgart als auch in der gesamten Liga“. Eine entsprechende Studie der Deutschen Fußball Liga (DFL) bezieht sich jedoch auf die ersten Saisonspieltage, als die Infektionszahlen weitaus geringer waren, als es aktuell der Fall ist.
Die Angst der Branche vor weiteren Einschnitten ist verständlich: Der FC Bayern etwa verlor in der Geisterspielphase pro Partie vier Millionen Euro an Zuschauereinnahmen, beim VfB waren es rund zwei Millionen Euro.
Bayern-Verteidiger Süle zieht es angeblich nach England
Bayern-Profi Niklas Süle liebäugelt laut einem Medienbericht mit einem Wechsel von München in die englische Premier League. Die Gespräche des Nationalspielers beim deutschen Rekordmeister würden derzeit stocken, schrieb der „Kicker“. Der 26 Jahre alte Innenverteidiger werde „offensiv auf dem Markt angeboten“, unter anderem bei Newcastle United. Es gebe bei Süle eine „Tendenz, München zu verlassen“.
Der „Bild“-Zeitung zufolge haben die Bayern Süle vor dessen Corona-Erkrankung ein Angebot gemacht, derzeit lägen die Gespräche auf Eis. Der Verteidiger, der sich vor gut einer Woche mit dem Virus infiziert hat und in Quarantäne musste, habe in einem Gespräch mit den Clubchefs die Bereitschaft zu einer Vertragsverlängerung inklusive erster Gehaltszahlen genannt. Beim FC Bayern glaube man jedoch nicht, dass ein englischer Verein deutlich mehr zahlt, und sehe gute Chancen auf eine Verlängerung. Süles Vertrag beim Bundesliga-Spitzenreiter läuft noch bis Ende Juni 2022.
Calmund verdankt Hoeneß Gewichtsverlust
Reiner Calmund (72), langjähriger Manager und Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, verdankt dem Ratschlag von Uli Hoeneß (69) seinen starken Gewichtsverlust. Im August 2019 sei er zu Hoeneß nach München gefahren, „und als ich ging, sagte er: ‚Mensch Calli, was ist eigentlich mit deiner Plauze, willst du da nicht mal was machen?‘, berichtete Calmund im Interview mit der Zeit-Beilage „Christ & Welt“.
Der langjährige Bayern-Manager und -Präsident habe ihm empfohlen, „nach Großhadern zu einem Spezialisten zu fahren. Das habe ich gemacht, und der sagte mir auf den Kopf zu: ‚Herr Calmund, das geht bei Ihnen nur mit einer Magenverkleinerung, Sie werden den Jo-Jo nie besiegen.‘“
Inzwischen hat Calmund 90 Kilogramm abgespeckt und sein Körpergewicht damit halbiert. Er ließ sich zweimal operieren. „Ich kann mich besser bewegen, bin leichter, wendiger. Das ist ein völlig neues Lebensgefühl.“
Bayern-Frauen gelingt Revanche gegen Lyon
Die Frauen des FC Bayern München haben sich für die Champions-League-Niederlage vor einer Woche bei Olympique Lyon revanchiert. Die überlegenen Münchnerinnen erkämpften sich im Rückspiel am Mittwochabend ein 1:0 (0:0) und fügten dem Rekordsieger seine erste Niederlage in der laufenden Königsklassen-Runde zu. Saki Kumagai (69.) sorgte im Topspiel des 4. Spieltages gegen ihren Ex-Club per Kopf für das einzige Tor des Abends. Das Hinspiel hatten die Französinnen mit 2:1 gewonnen.
Für den deutschen Meister, der in der vergangenen Saison im Halbfinale am FC Chelsea gescheitert waren, war es der zweite Sieg in der aktuellen Champions-League-Saison. Mit sieben Punkten liegt das Team von Jens Scheuer weiterhin auf Viertelfinalkurs, zwei Punkte hinter Spitzenreiter Lyon. Die weiteren Gruppengegner sind Benfica Lissabon und der schwedische Club BK Häcken. Die besten zwei Teams nach sechs Spieltagen ziehen ins Viertelfinale ein.