Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 17. November 2021:
- Nächster Corona-Alarm bei den Bayern – drei positive Fälle
- 13 Impfdurchbrüche beim Drittliga-Tabellenführer Magdeburg
- Stefan Kuntz über Play-offs mit Türkei: „Unser Traum“
- Impfpflicht für Fußballer? Baumgart verärgert über Söder
- Nach Corona-Fällen im Staff: Frankfurt gibt Entwarnung
- Beendet Ex-HSV-Profi Aaron Hunt seine Karriere?
- Riemann über Elfer-Fehlschuss: Opa hätte mit mir geschimpft
- Argentinien löst WM-Ticket trotz 0:0 gegen Brasilien
Drei neue Corona-Fälle beim FC Bayern
Schon wieder Corona-Alarm beim FC Bayern: Beim deutschen Rekordmeister gibt es drei neue Infektionen. Neben Verteidiger Josip Stanisic wurden zwei Mitglieder des Betreuerstabes positiv getestet. Das melden mehrere Medien übereinstimmend. Der FC Bayern wollte dies zunächst nicht kommentieren. Stanisic wurde nach seiner Rückkehr von der kroatischen Nationalmannschaft positiv auf das Virus getestet. Der 21-Jährige, der doppelt geimpft ist, befindet sich bereits in Quarantäne und ist symptomfrei.
Stanisic ist nach Nationalspieler Niklas Süle der zweite aktuelle Corona-Fall bei den Bayern, die am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) zum Bundesliga-Derby beim FC Augsburg gastieren. Gerade erst hatten sich Süles Kontaktpersonen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Eric Maxim Choupo-Moting freitesten können. Das Quartett soll in Augsburg zur Verfügung stehen, darf aber wegen der 2G-Regelung nicht mit den Kollegen im dortigen Teamhotel wohnen. Süle ist noch in Quarantäne und muss weiter passen.
13 Corona-Fälle beim Drittliga-Tabellenführer
Drittliga-Tabellenführer 1. FC Magdeburg muss wegen zahlreicher Corona-Fälle das Spiel an diesem Sonnabend in Zwickau absagen. „Die Auswertung einer umfangreichen PCR-Testung der gesamten Mannschaft, des Trainerstabs und des direkten Mannschaftsumfeldes ergab am Dienstag insgesamt 13 positive Covid-19-Befunde“, teilte der Club von Ex-HSV-Trainer Christian Titz mit. Da alle Spieler geimpft oder genesen sind, gab es laut Verein bisher ausschließlich milde Krankheitsverläufe.
Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Magdeburg befinden sich die betroffenen Spieler und die direkten Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Die Partie in Zwickau wurde vom DFB nach einem FCM-Antrag abgesagt. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Für die kommenden Tage ist eine weitere umfangreiche PCR-Testung für die gesamte Mannschaft, den Trainerstab und das direkte Mannschaftsumfeld geplant.
„Obwohl alle Spieler geimpft oder genesen waren, kam es zu diesen Durchbrüchen. Wir planen zeitnah sogenannte Booster-Impfungen für die Mannschaft“, sagte Sportchef Otmar Schork, der in seinem Team zuletzt „eine hohe Anzahl von Grippekranken“ beklagte. Auch beim Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern wurden mehrere Personen positiv getestet. Über die Anzahl der Infizierten machten die Pfälzer keine Angaben. Das Training am Dienstag wurde abgesagt, am Mittwoch aber mit den nicht betroffenen Profis fortgesetzt.
Kuntz über Play-offs mit Türkei: „Unser Traum“
Chefcoach Stefan Kuntz sieht die türkische Nationalmannschaft nach dem Einzug in die Play-offs der WM-Qualifikation auf einem guten Weg. „Ich kann in spielerischer Hinsicht und auch beim Teamgeist schon Fortschritte erkennen“, sagte Kuntz. Es sei aber auch noch in vielen Bereichen Luft nach oben: „Das ist aber auch normal, wenn man noch nicht so lange zusammengearbeitet hat.“
Die Türkei hatte sich am Dienstag durch ein 2:1 (1:1) in Montenegro den zweiten Platz in der Gruppe G und das ersehnte Play-off-Ticket gesichert. „Der Erfolg ist für uns sehr zufriedenstellend und sehr hoch einzuschätzen, weil es unser Traum war, noch an den Play-offs teilzunehmen“, sagte Kuntz. Bei der Auslosung am 26. November (17 Uhr) in Zürich ist die Türkei in Topf 2 gesetzt. Mögliche Gegner im Halbfinale sind Europameister Italien, Portugal, Schottland, Russland, Schweden und Wales.
Baumgart verärgert über Söder
Kölns Trainer Steffen Baumgart hat mit Unverständnis auf Markus Söders Vorstoß zu einer Impfpflicht bei Profifußballern reagiert. „Ich finde die Politiker super. Warum finde ich Politiker super? Weil sie es immer drehen, wie sie es wollen“, sagte der 49-Jährige. „Ich weiß gar nicht, wie viel Mal Herr Söder seine Meinung geändert hat. Ich habe das Gefühl, dass es da keine klare Meinung gibt, sondern diese immer so gedreht wird, wie sie für die Öffentlichkeit gerade gebraucht wird.“
Bayerns Ministerpräsident Söder hatte zuletzt bei „Bild“ geäußert: „Ich bin dafür, dass wir über eine Impfpflicht in den Bereichen nachdenken, wo wir ohnehin nur 2G haben. Ich denke, es wäre ein gutes Signal, dass wir so etwas auch für den Fußballbereich diskutieren, als Signal der Einheit zwischen Fans und Spielern.“
Baumgart kritisiert einen solchen Vorstoß als eine von vielen Richtungsänderungen innerhalb der Corona-Politik. „Warum sollte eine Impfpflicht für Spieler eingeführt werden, wenn wir es nicht einmal schaffen, diese bei Pflegepersonal, das tagtäglich am Menschen arbeitet, einzuführen? Ich finde, wir sollten darüber nachdenken. Und wenn wir schon darüber nachdenken, dann wäre es vielleicht auch wichtig, Pflegekräfte dementsprechend zu bezahlen.“
Nach Corona-Fällen: Frankfurt gibt Entwarnung
Eintracht Frankfurt hat nach dem Bekanntwerden von Corona-Fällen unter seinen Mitarbeitern Entwarnung gegeben. „Alle PCR-Tests, die bei der Mannschaft und bei Personen um das Team herum getätigt wurden, fielen negativ aus“, twitterte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch. Die Mitarbeiter hatten sich beim Deutschen Sportpresseball am 6. November infiziert. Dort galt für die Gäste die 2G-Regel (geimpft oder genesen). Insgesamt wurden nach Angaben eines Veranstalters 14 Gäste und Mitwirkende nach dem Sportpresseball positiv auf das Coronavirus getestet.
Beendet Ex-HSV-Profi Hunt seine Karriere?
Der vereinslose Ex-HSV-Profi Aaron Hunt (35) hält sich weiter für neue Vertragsangebote fit. „Ich trainiere so, dass ich bei einem interessanten Angebot direkt zusagen kann“, sagte der ehemalige Kapitän der Hamburger der „Bild“. Im Sommer war sein Vertrag beim HSV nicht verlängert worden. „Mein Fitness-Zustand ist gut. Nur das Mannschaftstraining fehlt mir“, sagte der dreimalige Nationalspieler, der bis zu drei Stunden am Tag im Kraftraum und auf dem Platz trainiert. Allerdings will Hunt den großen Aufwand nicht mehr allzu lange betreiben: „Ich warte, bis das Transferfenster Ende Januar geschlossen wird. Wenn bis dahin nichts kommt, beende ich meine Karriere.“
Riemann: Opa hätte mit mir geschimpft
Bochums Torwart Manuel Riemann hat eine gute Vorstellung davon, wie sein verstorbener Großvater auf den verschossenen Elfmeter beim Sieg gegen Hoffenheim reagiert hätte. „Wenn du als Torwart von ganz hinten nach vorne läufst, um den Elfmeter zu schießen, dann solltest du auch treffen. Wenn mein Opa das gesehen hätte, hätte ich einen richtigen Anschiss bekommen“, sagte Riemann der „Sport Bild“. „Einen Elfmeter so über das Tor zu schießen – da hätte er mit mir geschimpft. Ganz sicher.“ Riemann hatte vor eineinhalb Wochen einen Elfmeter deutlich über das Tor gesetzt, der VfL die Partie aber dennoch 2:0 gewonnen.
Argentinien löst WM-Ticket trotz 0:0 gegen Brasilien
Nach Brasilien hat auch Argentinien die Qualifikation für die WM 2022 in Katar geschafft. Die argentinische Nationalmannschaft um Superstar Lionel Messi löste das WM-Ticket in der Südamerika-Qualifikation trotz eines torlosen Unentschiedens gegen die Seleção, weil Chile gegen Ecuador mit 0:2 (0:1) verlor.
In einem sehr intensiven Spiel im Estadio del Bicentenario in San Juan waren Argentinien und Brasilien zu wenig Torchancen gekommen. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch: Die argentinische Nationalmannschaft und allen voran Messi versetzten die argentinischen Fans in der Provinz ins Fieber. Stundenlang hatten sie in den vergangenen Tagen Schlange gestanden, um eine Eintrittskarte zu ergattern und freuten sich, den zuletzt verletzten Messi live in Aktion zu sehen.
Rote Karte? Argentinien im Glück
Neymar fehlte wegen Muskelproblemen bei den Brasilianern, die durch Vinícius Jr. im Eins-gegen-Eins gegen den argentinischen Torhüter Emiliano Martínez eine der besten Möglichkeiten hatten. Fred traf die zudem Latte. Der Argentinier Nicolás Otamendi entging nach einem Ellbogenstoß gegen Raphinha und der Entscheidung durch den Video-Assistenten der Roten Karte. Raphina blutete an der Lippe und wurde dem brasilianischen Sportportal „Globoesporte“ zufolge mit fünf Stichen genäht.
In der Südamerika-Qualifikation für die WM im Winter kommenden Jahres führt Brasilien (35 Punkte) vor dem ebenfalls bereits qualifizierten Argentinien (29), Dritter ist Ecuador. Argentinien und Brasilien haben jeweils ein Spiel weniger als die anderen Mannschaften auf dem Konto, da ihre Partie in São Paulo Anfang September nach wenigen Minuten abgebrochen worden war. Beamte der brasilianischen Gesundheitsbehörde Anvisa hatten drei für englische Clubs spielende Argentinier wegen angeblicher Verstöße gegen die Corona-Bestimmungen vom Platz holen wollen.