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Der Fußball-Ticker am Montag, den 4. Oktober 2021

  • Neu-Trainer Rapp will Kiel nur "moderat" umbauen
  • Neuer Rassismus-Skandal erschüttert Serie A
  • Mbappe wollte schon im Juli PSG verlassen
  • Ex-HSV-Trainer Titz schwärmt von Team in Magdeburg
  • Bayern-Präsident freut sich auf Königklasse der Frauen
  • Würzburger Kickers trennen sich mal wieder von einem Trainer
  • Darmstadt 98 kann Stadion fast voll auslasten
  • BVB hofft auf schnelle Haaland-Rückkehr

Neu-Trainer Rapp will Kiel nur "moderat" umbauen

Beständigkeit statt Umbruch: Dem abgestürzten Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel stehen nur vorsichtige Veränderungen mit dem Trainerwechsel bevor. „Es wird jetzt nicht alles infrage gestellt oder alles auf links gedreht, was bisher war“ sagte Marcel Rapp bei seiner Präsentation am Montag. Der neue Kieler Trainer glaubt, dass sich seine und die Spielidee von Vorgänger Ole Werner ähneln. „Die wird auch so weitergeführt“, versicherte Rapp. „Aber natürlich wird es in Nuancen Unterschiede geben.“

Die müssen schon deshalb sein, weil die KSV Holstein nach einer grandiosen Vorsaison mit dem knapp verpassten Aufstieg in die Bundesliga in dieser Spielzeit bisher einen in dieser Form nicht erwarteten Einbruch erlebt hat. Der Verein liegt mit lediglich acht Zählern nach neun Spielen nur knapp von den Abstiegsrängen. 

Warum Rapp als bisheriger U19-Trainer bei der TSG Hoffenheim der Richtige für den Job an der Förde ist, begründete Holstein-Sportchef Uwe Stöver. „Der Mensch Marcel Rapp passt zur KSV Holstein, weil er geerdet und bodenständig ist, weil er jung, ambitioniert und wissbegierig ist, weil er zum Verein, zum Umfeld und zur Mannschaft passt“, sagte Stöver mit der ihm immanenten Ruhe und Gewissheit. 

Neuer Rassismus-Skandal erschüttert Serie A

Verteidiger Kalidou Koulibaly vom italienischen Fußball-Erstligisten SSC Neapel ist nach dem Serie-A-Spiel beim AC Florenz am Sonntag (2:1) erneut rassistisch beleidigt worden. „Ich bin als “Scheiß-Affe' beschimpft worden. Das hat mit Sport nichts zu tun. Diese Leute müssen identifiziert und für immer von den Stadien ferngehalten werden„, twitterte der 30-Jährige. Die Staatsanwaltschaft des italienischen Fußballverbands (FIGC) hat bereits Ermittlungen eingeleitet.

Bei den Verantwortlichen soll es sich um eine Gruppe von Florenz-Anhängern handeln. Die Staatsanwaltschaft will Koulibaly in den kommenden Tagen zu dem Vorfall befragen und anschließend eine Untersuchung einleiten.

Koulibaly wurde in Stadien der Serie A schon oft Opfer rassistischer Anfeindungen. Aber auch andere schwarze Spieler sind betroffen. So hatten erst im September Anhänger Lazio Roms die Spieler Franck Kessie und Tiemoue Bakayoko vom AC Mailand rassistisch beleidigt.

Mbappe wollte schon im Juli PSG verlassen

Nach dem gescheiterten Transfer zu Real Madrid hat Frankreichs Fußball-Weltmeister Kylian Mbappé angeblichen Wechselbemühungen auf den letzten Drücker widersprochen. „Ich habe Ende Juli gesagt, dass ich gehen wollte“, sagte Mbappé in einem am Montag veröffentlichten Interview-Auszug mit dem Sender RMC Sport. „Ich habe darum gebeten zu gehen, weil ich von dem Moment an wollte, dass der Club eine Ablösesumme erhält, um einen guten Nachfolger zu bekommen.“ Ihm sei es um eine gute Regelung für alle Beteiligten gegangen. „Ich habe gesagt, wenn ihr nicht wollt, dass ich gehe, bleibe ich.“ Was nicht stimme, sei, dass er sechs oder sieben Verlängerungsangebote von Paris Saint-Germain ausgeschlagen habe.

Mbappé (22), dessen Vertrag bei PSG im kommenden Sommer ausläuft, wollte unbedingt zu Real Madrid. Doch Paris lehnte ein Angebot Madrids von rund 200 Millionen Euro ab. Ihm habe nicht gefallen, dass gesagt worden sei, er komme in der letzten Augustwoche kurz vor Ende der Transferperiode, somit stehe er wie ein Dieb dar, sagte Mbappé in dem Interview, das am Dienstagabend vollständig veröffentlicht wird.

Gerüchte über einen Wechsel von Starstürmer Mbappé hatte es in der Tat bereits Ende Juli gegeben. PSG-Trainer Mauricio Pochettino hatte diese im Interview mit der Zeitung „Le Parisien“ damals zunächst dementiert.

Ex-HSV-Trainer Titz schwärmt von Team in Magdeburg

Der ehemalige HSV-Trainer Christian Titz  hat zufrieden eine Zwischen-Bilanz beim 1. FC Magdeburg gezogen. Trotz der schwierigen Situation bei der Übernahme im Februar, als der FCM auf dem vorletzten Tabellenplatz lag, glaubte er an das Team. „Ich hatte viel von der Mannschaft gesehen, wusste um die hohe individuelle Qualität. Nach dem Spiel in Wiesbaden, der dritten Niederlage, habe ich im Team keine Enttäuschung gespürt, sondern Wut und Ärger“, meinte Titz in einem Interview mit dem „Kicker“ (Montag).

Mitten im Abstiegskampf gab er seinen Profis Lösungen an die Hand. „Die Analysen hatten ergeben, dass viele Gegentreffer aus tornahen Situationen entstanden sind, dass lange Schläge vor unser Tor sehr häufig direkt zu Chancen geführt haben. Gleichzeitig hatten wir spielstarke und schnelle Spieler im Kader“, analysierte er und baute die Taktik um: „Also war die Überlegung, unser Spiel etwas nach vorn zu verlagern, um den zweiten und dritten Ball der Gegner noch nachverteidigen zu können sowie mehr Spielanteile im torgefährlichen Raum für uns zu bekommen.“

Nun steht er trotz zuletzt zwei Niederlagen mit den Elbestädtern auf einem Aufstiegsplatz. Der Gegner an diesem Montag in der 3. Fußball-Liga heißt wieder Türkgücü - gegen die Münchner begann seine Amtszeit am 15. Februar. Nun aber weiß das Team, was der Trainer verlangt. „Hier war es so, dass die Bereitschaft in der Mannschaft sehr groß war. Sie wollte das Spiel aktiver gestalten, früher anlaufen. Außerdem war die Trainingsintensität sehr hoch, der Teamgeist ist enorm gereift.“ Er habe den Kader verjüngt, nun ist Stabilität gefordert.

Bayern-Präsident sieht Champions League der Frauen als Meilenstein

Bayern-Präsident Herbert Hainer erhofft sich von der Champions-League-Reform im Frauenfußball weitere Impulse. „Im Frauenfußball beginnt eine neue Zeitrechnung. Die reformierte Champions League bedeutet den nächsten Schritt zu professionelleren Strukturen“, sagte Hainer im Bayern-Mitgliedermagazin „51“. „Diese reformierte Champions League sehe ich auch als ein Zeichen der UEFA an den DFB, dass dringend und nachhaltig Bewegung in die Branche kommen muss und neue Strukturen unabdingbar sind.“ 

Hainer appellierte an Verband und Männer-Bundesligisten. „Gerade in Deutschland setzen hauptsächlich die Spitzenclubs VfL Wolfsburg und FC Bayern die entscheidenden Impulse. Ein Modell analog zu den Männern, deren Profivereine über die DFL organisiert sind, ist sicher eine ernsthafte Überlegung wert“, sagte der Münchner Vereinschef. „Außerdem ist der Zeitpunkt gekommen, dass für jeden Männer-Bundesligisten der Anspruch eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ein Frauen-Team in der obersten Spielklasse zu unterhalten.“

Auch die deutschen Teilnehmer FC Bayern München, VfL Wolfsburg und TSG 1899 Hoffenheim erhoffen sich durch eine professionellere Vermarktung der Champions League positive Effekte. „Wir freuen uns auf einen attraktiven und spannenden Wettbewerb“, sagte Hainer. „Unseren Frauen wünsche ich für die neue Saison viel Erfolg – bei der Verteidigung der Deutschen Meisterschaft und in der neuen Champions League. Unser Ziel ist klar: Überall die Nummer 1 zu sein.“

Der deutsche Meister FC Bayern startet am Dienstag (21 Uhr) bei Benfica Lissabon. Die Münchnerinnen treffen noch auf Rekordsieger Olympique Lyon und BK Häcken (Schweden).

Würzburger Kickers trennen sich mal wieder von einem Trainer

Drittligist Würzburger Kickers hat Konsequenzen aus dem schlechten Saisonstart gezogen und sich von Cheftrainer Torsten Ziegner getrennt. Auch Assistent Michael Hiemisch werde mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte der Verein am Montag mit. „Eine intensive und ausführliche Analyse des bisherigen Saisonverlaufs, die erreichten Ergebnisse sowie die fehlende Entwicklung und Stabilisierung der Mannschaft haben den Vorstand zu dieser Entscheidung bewogen“, heißt es in der Club-Mitteilung.

Darmstadt 98 kann Stadion fast voll auslasten

Darmstadt 98 erhöht mit einem gemischten Modell aus 2G und 3G weiter seine Zuschauerkapazität. Wie der Verein am Montag mitteilte, genehmigten das Gesundheits- und Ordnungsamt ab dem kommenden Heimspiel gegen Werder Bremen 13.589 Fans. Das entspricht angesichts der Baumaßnahmen am Böllenfalltor einer Gesamtauslastung von 90 Prozent. 

Voraussetzung für die Aufstockung ist eine Teilanwendung der 2G-Regel. Demnach sind auf der Südtribüne und der Gegengerade nur Geimpfte und Genesene zugelassen, wodurch in diesen Bereichen wieder eine Vollauslastung möglich ist. Auf der Nordtribüne und im Gästebereich haben weiter auch Getestete Zugang, weshalb in diesen Bereich weiter sowohl die Abstandsregelung als auch die Maskenpflicht greift.

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BVB hofft auf schnelle Haaland-Rückkehr

Borussia Dortmund vertraut weiter auf eine zügige Rückkehr seines Ausnahmestürmers Erling Haaland. „Wir hoffen, dass er uns im Heimspiel gegen Mainz am 16. Oktober wieder zur Verfügung steht“, sagte Lizenzspielleiter Sebastian Kehl dem SID am Montag. 

In der WAZ warb Kehl zudem um Verständnis beim norwegischen Verband dafür, dass Haaland in Dortmund verbleibt. „Grundsätzlich besteht eine Abstellungspflicht für alle Vereine“, sagte er: „Aber Erling ist derzeit verletzt, konnte für uns zuletzt nicht spielen und kann auch in der folgenden Woche nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Ich denke, dass der norwegische Verband daher auch so viel Vertrauen in uns und in ihn haben wird.“

Ganz hat der norwegische Verband seine Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. „Wir rechnen damit, dass Erling raus ist, aber wir bleiben mit dem Club im Dialog und haben noch immer etwas Hoffnung“, wird Trainer Stale Solbakken in einer Mitteilung zitiert.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc hofft derweil nicht nur bei Haaland auf die heilende Wirkung der Länderspielpause. „Man sieht, dass viele Spieler keine richtige Vorbereitung hatten“, sagte Zorc. „Viele Spieler, für die es am Samstag nicht gereicht hat, sind in zwei Wochen vermutlich wieder dabei.“ 

Giovanni Reyna (Muskelverletzung) und Mahmoud Dahoud (Innenbandüberdehnung am Knie) beispielsweise könnten zurückkehren. „Erling Haaland hoffentlich auch“, sagte Zorc. Der unverzichtbare Stürmer hat hartnäckige muskuläre Probleme im Oberschenkel.