Hamburg. WM-Ausscheidungskämpfe für Universum-Schwergewichtler für 2022 geplant. Ahmet Öner soll helfen, diese an Land zu ziehen.

Die Probleme begannen für José Larduet erst, als der Kampf längst beendet war. Der Gürtel, der den 31-Jährigen als neuen WBC-Latino-Champion im Schwergewicht ausweisen sollte, passte nicht um Larduets massigen Körper. Der schlaggewaltige Kubaner quittierte das mit einem Lächeln, während sein Promoter Ismail Özen-Otto noch versuchte, die Schnalle auf dem Rücken des Profiboxers zu schließen.

Wenn nicht alles täuscht, dann sollten die Macher aus dem Hamburger Universum-Stall, für den Larduet in den Ring steigt, bei den Weltverbänden schon einmal um breitere Gürtel ersuchen. Macht ihr Vorzeigekämpfer so weiter wie am Sonnabendabend im Universum-Gym an der Großen Elbstraße, dann wird die Latinomeisterschaft nicht sein letzter Titel bleiben. Der ansatzlose linke Kopfhaken, mit dem Larduet in seinem sechsten Profikampf den Panamaer Santander Silgado (36) in Runde vier ausknockte, muss in die Kategorie „Weltklasse“ eingeordnet werden.

Etwas dahinter zurückstehen musste Universums zweite Schwergewichtshoffnung Zhan Kossobutski, was aber auch daran lag, dass der 32-Jährige aus Kasachstan bei der Verteidigung seines WBA-International-Titels einen Gegner der Kategorie „Quadratisch, praktisch, nicht so gut“ vor den Fäusten hatte.

Ahmet Öner soll Universum helfen, Schwergewichts-WM zu holen

Der US-Amerikaner Joey Dawejko (31), bei 178 Zentimetern Körperlänge 121 Kilogramm schwer, lachte in Runde eins noch über die Körperhaken, die auf seinem beeindruckenden Bauch einschlugen. In Runde zwei kam dann nach einer brachialen Körper-Kopf-Kombination das schnelle Aus für Dawejko, der erst beim Protestieren wegen eines angeblichen Schlagens auf den Hinterkopf die Energie ausstrahlte, die im Kampf fehlte.

Universum-Chef Özen-Otto versprach nach dem munteren Kampfabend, spätestens in zwei Jahren eine Schwergewichts-WM nach Deutschland zu holen. Dafür will er für seine beiden Hoffnungsträger nun so schnell wie möglich Ausscheidungskämpfe an Land ziehen.

Dabei helfen soll ihm der Chef des früheren Hamburger Arena-Stalls, Ahmet Öner (49), der als Berater für das internationale Geschäft einsteigt. Während einige Beobachter angesichts der pikanten Verbindung des Kurden Özen mit dem stolzen Türken Öner hohes Konfliktpotenzial wittern, sagt Öner: „Solange er nicht mit der PKK-Fahne vor mir rumläuft, werden wir uns gut verstehen. Wir sind beide ruhiger geworden. Ich bin Kosmopolit und will helfen, Universum wieder nach oben zu bringen.“