Hamburg. Dortmund siegt dank Haalands Dreierpack. Arp trifft bei Kiels Zittersieg im Derby. Norderstedt gegen Hannover chancenlos.
Als erster Fußball-Bundesligist ist die SpVgg Greuther Fürth in der Auftaktrunde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Aufsteiger verlor am Sonnabend im Elfmeterschießen 4:5 beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 aus Potsdam, nach der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden.
David Danko verwandelte den entscheidenden Elfmeter für den Underdog, nachdem die Fürther Branimir Hrogota und Maximilian Bauer an Torhüter Marco Flügel gescheitert waren.
In der regulären Spielzeit hatten Marcel Rausch (37.) und Marcus Hoffmann (70.) für den Viertligisten getroffen. Kapitän Branimir Hrgota (22., Foulelfmeter) hatte Fürth zunächst in Führung gebracht, Julian Green (85.) gelang das 2:2.
Fiete Arp trifft für Kiel im DFB-Pokal-Derby in Flensburg
Holstein Kiel hat erst nach einer Zusatzschicht die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Das Zweitliga-Schlusslicht setzte sich mit 4:2 (0:0) nach Verlängerung im Landesderby bei der SG Weiche Flensburg 08 durch.
Nach 90 Minuten ohne Spannung nahm die Partie erst in der Verlängerung richtig Fahrt auf. Fabian Reese (120.) und Fin Bartels (120.+2) verhinderten mit ihren späten Toren den nächsten Rückschlag des Favoriten.
Vor 1700 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion brachte Bayern-Leihgabe Fiete Arp die Gäste mit einem verwandelten Handelfmeter in der 94. Minute in Führung. Der Regionalligist konterte durch Patrick Herrmann (104.), ehe Philipp Sander nur 60 Sekunden später die Störche erneut in Front schoss. Der Ex-Kieler Herrmann traf jedoch erneut zum Ausgleich (110.). Für die KSV Holstein waren es die ersten Pflichtspieltore in der noch jungen Spielzeit.
Bis zum Halbzeitpfiff hatte sich wenig ereignet. Die Gäste wirkten etwas gefährlicher vor dem gegnerischen Tor. Die klarste Einschussmöglichkeit vergab Bartels, der in der 21. Minute mit einer Direktabnahme nur knapp vorbeizielte.
Nach Wiederbeginn agierten die Kieler zielstrebiger, ohne wirklich Gefahr zu erzeugen. Die beste Torchance war noch ein Kopfball von Holmberg Fridjonsson (50.). Bei einem der wenigen Flensburger Konter rettete Steven Skrzybski in der 74. Minute in höchster Not. Es folgte eine turbulente Verlängerung.
Werder blamiert sich bei DFB-Pokal-Aus in Osnabrück
Der VfL Osnabrück hat wieder einmal für eine DFB-Pokal-Überraschung gesorgt und den sechsmaligen Cup-Gewinner Werder Bremen schon in der ersten Runde aus dem Wettbewerb geworfen. Der Zweitliga-Absteiger schlug den Erstliga-Absteiger am Sonnabend mit 2:0 (1:0).
Vor 5400 Zuschauern an der Bremer Brücke köpfte Maurice Trapp in der 44. Minute nach einem Eckball zur verdienten Führung ein. Mit einem spektakulären Fernschuss aus der eigenen Spielhälfte machte Sven Köhler in der Nachspielzeit (90.+4) alles klar. Im DFB-Pokal hatten die Osnabrücker in den vergangenen Jahren bereits zweimal den HSV (2009 und 2017) sowie Borussia Dortmund (2009) besiegt.
Dieses rasante Spiel zeigte, dass die Osnabrücker beim Neuaufbau ihrer Mannschaft deutlich weiter sind als die Bremer. Werder trat ohne die Angreifer Josh Sargent und Yuya Osako an, die kurz vor einem Transfer zu Norwich City beziehungsweise Vissel Kobe stehen. Für sie zog Trainer Markus Anfang den gebürtigen Osnabrücker und früheren VfLer Felix Agu in den Dreimannsturm vor. Dort hatte der 21-Jährige schon nach 30 Sekunden die erste Großchance.
Die Osnabrücker spielten mutig und schnörkellos und hatten eine gefährliche Waffe in ihrem Repertoire: Standardsituationen. Schon vor Trapps 1:0 traf Lukas Gugganig nach einem Eckball nur die Latte (22.). Werder suchte eher nach spielerischen Lösungen. Eren Dinkci scheiterte gleich dreimal an VfL-Torwart Philipp Kühn (18./42./65.). Niclas Füllkrug köpfte nur an die Latte (47.) und gleich darauf noch zweimal vorbei (47./57.). Die Bremer waren in der zweiten Halbzeit deutlich gefährlicher, nutzten aber selbst beste Chancen wie bei zwei Pfostenkopfbällen von Nicolai Rapp nicht (74./90.+1).
Sieben Bundesligisten meistern Auftakthürde
Dagegen hielten sich die ersten Bundesligaclubs beim Eingreifen in den Wettbewerb schadlos. RB Leipzig, Bayer Leverkusen, der VfB Stuttgart, der FC Augsburg und Arminia Bielefeld erreichten am Sonnabend die zweite Runde. Vizemeister Leipzig siegte 4:0 bei Zweitligist SV Sandhausen, Leverkusen setzte sich mit 3:0 bei Regionalligist 1. FC Lok Leipzig durch. Stuttgart gewann sogar 6:0 beim Berliner Regionalligisten BFC Dynamo.
Mehr Mühe hatten lange Zeit die Augsburger beim 4:2 beim Oberligisten Greifswalder SC und die Bielefelder beim 6:3 bei Regionalligist SpVgg Bayreuth. Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum musste beim 2:1 beim Regionalligisten Wuppertaler SV sogar in die Verlängerung. Zweitligist Nürnberg setzte sich 1:0 beim zwei Klassen tiefer spielenden SSV Ulm durch.
Haaland schießt alle drei Dortmunder Tore
Der eiskalte Erling Haaland hat Marco Rose bei Borussia Dortmund einen Einstand nach Maß beschert. Der Norweger steuerte beim nie gefährdeten 3:0 (2:0) beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden in der ersten Runde alle drei Treffer bei und zeigte sich eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt bereits wieder in Torlaune. Rose konnte sein erstes Spiel als BVB-Trainer deshalb über weite Strecken ganz entspannt mit den Händen in den Hosentaschen verfolgen.
Haaland stellte für den Titelverteidiger 86 Tage nach dem Triumph in Berlin bereits vor der Pause (26. und 31., Foulelfmeter) die Weichen auf Sieg, nach dem Wechsel legte er früh einen weiteren Treffer nach (51.). Der klar unterlegene Hessenpokalsieger konnte seinerseits bei der 14. Teilnahme am DFB-Pokal nie ernsthaft von einer Sensation träumen, noch im Vorjahr war durch einen Überraschungserfolg gegen Zweitligist Heidenheim der Einzug in Runde zwei gelungen.
Norderstedt gegen Hannover chancenlos
Chancenlos war Hamburgs Lotto-Pokal-Sieger Eintracht Norderstedt. Gegen Zweitligist Hannover 96 unterlag der Regionalligaclub mit 0:4 (0:2). Die Tore erzielten Philipp Ochs (20. Minute), Marvin Ducksch (45., Foulelfmeter, 62.) und Florent Muslija (65.). Zu den rund 750 Zuschauern in Norderstedt zählten auch die Hamburger Fußball-Legende Uwe Seeler und der Hannoveraner Ex-Torjäger Dieter Schatzschneider.
Gastgeber Norderstedt fand gut in die Partie und kam durch Konter zu Torchancen. In der sechsten Minute parierte 96-Torwart Martin Hansen einen Torschuss von Hamajak Bojadgian. Die Gäste gerieten etwas glücklich in Führung, als Norderstedts Torwart Lars Oliver Huxsohl einen hohen Ball von Ochs falsch einschätzte. In der letzten Minute der ersten Halbzeit wurde Sebastian Stolze von Fabian Grau im Strafraum gefoult, beim Elfmeter traf Ducksch sicher.
Nach der Pause hatte Hannover das Spiel komplett unter Kontrolle. Dominik Kaiser scheiterte am Pfosten (50.), Ducksch traf die Latte (59.). Drei Minuten später war der Stürmer erfolgreicher, als er zum 3:0 traf. Muslija sorgte für den Schlusspunkt, weil die Gäste weitere Chancen ungenutzt ließen.