Hamburg. Nach dem Veto der UEFA, das Münchner EM-Stadion in Regenbogenfarben leuchten zu lassen, bekennen HSV, FC St. Pauli und Towers Farbe.
Das Münchner EM-Stadion wird an diesem Mittwochabend wohl nicht bunt erstrahlen. Der Europäische Fußballverband UEFA hatte dem Antrag der Stadt eine Abfuhr erteilt, anlässlich des letzten Vorrundenspiels der deutschen Mannschaft gegen Ungarn (21 Uhr) ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen.
Doch in anderen deutschen Städten ist man an die Vorgaben der UEFA nicht gebunden. Mehrere Stadionbetreiber haben angekündigt, ihre Spielstätten in Regenbogenfarben leuchten zu lassen.
Am Nachmittag schloss sich auch der HSV der Initiative von Eintracht Frankfurt an. „Heute und an jedem Tag: #Rauteistvielfalt“, heißt es in einem Tweet. Vor dem Volksparkstadion wurden die Regenbogenflaggen gehisst.
Nach UEFA-Veto: HSV, FC St. Pauli und Towers bekennen Farbe
Stadrivale FC St. Pauli hatte bereits am Dienstag die Entscheidung der UEFA scharf kritisiert. „Der Fußball muss in seiner Rolle als Bindeglied zwischen den Menschen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Dazu gehört auch, für eine Welt einzustehen, in der jeder Mensch lieben kann, wen er will“, hieß es in einer Mitteilung.
Regenbogenflaggen brauchte der Club nicht eigens zu hissen: Drei davon wehen ganzjährig auf dem Dach der Geschäftsstelle am Millerntor-Stadion.
Auch die Hamburg Towers griffen den Ball auf. Im Eingangsbereich der Edel-optics.de-Arena, in der die Basketballer ihre Bundesliga-Heimspiele austragen, haben sie eine Lichtinstallation in Regenbogenfarben angebracht.
„Wir stehen für Vielfalt und Miteinander. Wenn also die Arena in München heute nicht beleuchtet werden darf, zeigen wir uns solidarisch und setzen stellvertretend gern ein Zeichen hier in Hamburg“, sagte Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby. „Denn es ist nicht allein die Aufgabe des Fußballs, der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Die Hamburg Towers sind und bleiben bunt.“
Die Regenbogenfahne ist Symbol für die Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Repräsentiert sehen sich von der Flagge etwa Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transmenschen.