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Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 23. Mai 2021:
- 1. FC Köln warnt vor Holstein Kiel in der Relegation
- VfL Bochum steigt als Zweitliga-Meister auf
- Fürth im Partyrausch nach Rückkehr in die Bundesliga
- Kiel-Fans enttäuscht - Polizei muss nur selten eingreifen
- Liverpool schafft Champions-League-Qualifikation
- Fürth fängt Kiel noch ab und steigt auf! Auch Bochum kann jubeln
- Union Berlin hofft auf Europa-Cup-Heimspiele an der "Alten Försterei"
- Weil er Köln-Fan ist: Schalke-Profi Uth verzichtet auf Einsatz
- Atletico gedenkt bei Meisterfeier den Corona-Toten
- Ex-HSV-Vorstand Kraus will kein Amt im DFB
- DFB-Elf: Neuer freut sich über Rückkehr von "Anführer" Müller
- Rostocker Aufstieg von Randale überschattet
1. FC Köln warnt vor Holstein Kiel in der Relegation
1. FC Köln geht mit Respekt in das Relegationsduell mit Holstein Kiel. „Kiel ist eine spielstarke Mannschaft, die dieses Jahr schon bewiesen hat, dass sie gegen Bundesligateams bestehen kann. Das hat man im Pokal gegen Bayern gesehen“, sagte FC-Trainer Friedhelm Funkel: „Mit Ole Werner haben sie einen jungen sehr guten Trainer, der aus seinem Team in dieser Saison alles herausgeholt hat. Das werden zwei schwere Spiele.“
Am Mittwoch (18.30 Uhr) findet das erste Duell in Köln statt, ehe es am Sonnabend (18 Uhr/beide DAZN) in Kiel zur Sache geht. „Kiel hat eine starke Saison gespielt. Sie haben eine sehr gute Mannschaft“, sagte Kölns Sport-Geschäftsführer Horst Heldt: „Nichtsdestotrotz wollen wir an unsere starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und auch gegen Kiel zwei gute Spiele machen, um in der Liga zu bleiben.“
Kiel hatte am Sonntag beim 2:3 gegen Darmstadt 98 den direkten Aufstieg verspielt und war vom zweiten auf den dritten Rang abgerutscht. Dem VfL Bochum und der SpVgg Greuther Fürth gelang unterdessen der Aufstieg
VfL Bochum steigt als Zweitliga-Meister auf
Wilde Tänze auf dem Rasen, Partystimmung bei den Fans vor dem Stadion. Mit riesigem Jubel und der obligatorischen Bierdusche für Trainer Thomas Reis hat der VfL Bochum den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gefeiert. „Heute wird keiner mehr schlafen. Wir machen nur Party und geben Vollgas“, jubelte Mittelfeldspieler Gerrit Holtmann nach dem 3:1 (1:0) am letzten Spieltag gegen den SV Sandhausen mit Bochum-Schal auf dem Kopf bei Sky.
Damit kehrt der VfL als Zweitligameister zurück in die Bundesliga. Für den Revierclub ist es der siebte Bundesliga-Aufstieg nach 1971, 1994, 1996, 2000, 2002 und 2006. „Es ist unbeschreiblich, erste Liga zu spielen. Dafür hat es sich gelohnt“, sagte Torjäger Simon Zoller. „Das ein oder andere Bierchen wird schon laufen. Das haben wir uns auch verdient.“ Sandhausen konnte ebenfalls feiern, denn trotz der Niederlage blieb der Club aus Nordbaden Tabellen-15.
Vor coronabedingt leeren Zuschauerrängen trafen für den VfL Milos Pantovic (29. Minute), Kapitän Anthony Losilla (78.) und Robert Zulj (87.). Sandhausens Kevin Behrens glich in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich aus (60.).
Viele Bochum-Fans versammelten sich schon vor der Partie in der Umgebung des Ruhrstadions, ihre Gesänge und Böller waren zum Teil während des Spiels zu hören. Mit Herbert Grönemeyers Kultsong „Bochum“, viel Bier und großer Party feierten sie anschließend den Aufstieg. Aus Sicherheitsgründen hatte die Polizei die Castroper Straße gesperrt. Nach Angaben der Polizei herrschte ausgelassene Partystimmung, allerdings wurde auch Pyrotechnik abgebrannt. Viele der Fans trugen Masken und zogen später noch in die Innenstadt.
Fürth im Partyrausch nach Bundesliga-Rückkehr
Nach dem Abpfiff gab es kein Halten mehr: Vor dem Stadion stieg grüner Rauch auf, mit Pyrotechnik feierten die Fans der SpVgg Greuther Fürth gemeinsam mit ihrer Mannschaft nach acht Jahren die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Die Spieler jubelten hinter dem Zaun mit ihren Anhängern nach dem hart erkämpften 3:2 (0:1) in Unterzahl gegen Fortuna Düsseldorf. Dank des Patzers von Holstein Kiel war der zweite Erstliga-Aufstieg der Vereinshistorie nach 2012 perfekt.
„Das ist ganz schwer in Worte zu fassen“, sagte Trainer Stefan Leitl, der am "Sky"-Mikrofon nach der Partie kurz von seinen Spielern mit einer Sekt-Dusche unterbrochen wurde: „Mit welcher Überzeugung die Jungs in der zweiten Hälfte Fußball gespielt haben, unglaublich.“ Die Frage nach seinem Verbleib in Fürth ließ Leitl offen, er müsse seine Zukunft auch „mit seiner Familie besprechen“. Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport lobte die Leistung nach dem Aufstieg: „Das ist unfassbar, größten Respekt. Ich bin stolz und einfach nur glücklich, das muss man erst einmal sacken lassen“.
Kiel-Fans enttäuscht - Polizei muss nur selten eingreifen
Der verpasste direkte Aufstieg von Holstein Kiel hat die Feierlaune der Fußball-Fans vor dem Stadion gründlich verdorben. Nach Angaben der Polizei hatten sich am Sonntag etwa 1500 Anhänger vor der Arena versammelt. Nach dem 2:3 des Teams von Trainer Ole Werner gegen den SV Darmstadt 98 im letzten Saisonspiel der 2. Fußball-Bundesliga wanderten viele Fans enttäuscht wieder ab.
Durch die Niederlage waren die Norddeutschen auf den Aufstiegs-Relegationsplatz drei abgerutscht. Sie müssen nun hoffen, sich in den zwei Duellen am Mittwoch und am Samstag gegen den Bundesliga-16. 1. FC Köln doch noch den Traum vom erstmaligen Aufsieg in die Bundesliga zu erfüllen.
Ordnungsamt und Polizei waren mit einem starken Aufgebot am Stadion. In der Arena durften weiterhin keine Zuschauer. An den Vortagen hatten der Verein, die Stadt Kiel und die Polizei gemeinsam an die Anhänger appelliert, wegen Corona auf Versammlungen zu verzichten.
Insgesamt blieb die Lage nach Auskunft der Polizei weitgehend friedlich. Böller und Bengalos wurden während des Spiels und auch noch danach gezündet. Auch die Maskenpflicht wegen der Corona-Pandemie und der Abstand wurden nicht immer eingehalten.
Zu einem kleineren Zwischenfall war es gekommen, als ein Bauzaun von einigen Personen umgestoßen wurde. Als Einsatzkräfte einschritten, wurden sie mit Böller und Flaschen beworfen. Die Situation beruhigte sich dann aber schnell.
Liverpool schafft Champions-League-Qualifikation
Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben sich für die Champions League qualifiziert. Am letzten Spieltag der englischen Premier League gewann der Club des deutschen Trainers am Sonntag gegen Crystal Palace mit 2:0 (1:0) und beendet die Saison mit 69 Punkten auf Rang drei. Der senegalesische Fußball-Nationalspieler Sadio Mané sorgte mit seinen Treffern in der 36. und 74. Minute vor 10.000 Zuschauern an der Anfield Road für den umjubelten Erfolg.
Die Tabellenspitze in England
1. Manchester City 38 Sp. / 83:32 Tore / 86 Pkt.
2. Manchester Utd. 38 Sp. / 73:44 Tore/ 74 Pkt.
3. FC Liverpool 38 Sp. / 68:42 Tore / 69 Pkt.
4. FC Chelsea. 38 Sp. / 58:36 Tore / 67 Pkt.
5. Leicester City 38 Sp. / 68:50 Tore / 66 Pkt.
6. Westham United 38 Sp. / 62:47 Tore / 65 Pkt.
7. Tottenham 38 Sp. / 68:45 Tore / 62 Pkt.
8. FC Arsenal 38 Sp. / 55:39 Tore / 61 Pkt.
9. Leeds United 38 Sp. / 62:54 Tore / 59 Pkt.
Auch Thomas Tuchel und der FC Chelsea sind in die Königsklasse eingezogen. Die Mannschaft um das DFB-Trio Timo Werner, Antonio Rüdiger und Kai Havertz verlor zwar bei Aston Villa mit 1:2 (0:1), rettete aber mit 67 Punkten den vierten Startplatz. Der Champions-League-Finalist profitierte vom 2:4 (1:1) von Leicester City (66 Punkte) gegen Tottenham Hotspur.
Tottenham rettete dank zwei später Treffer von Gareth Bale (87./90.+6) den internationalen Wettbewerb und wird als Siebter in der Conference League antreten. Für die Europa League hat sich neben Leicester auch West Ham United durch ein 3:0 (2:0) gegen den FC Southampton als Sechster qualifiziert. Der FC Arsenal bleibt trotz eines 2:0 gegen Brighton&Hove Albion Achter und verpasste den internationalen Wettbewerb.
Meister Manchester City siegte problemlos gegen den FC Everton mit 5:0 (2:0). Sergio Agüero traf in seinem letzten City-Spiel doppelt. Vizemeister Manchester United gewann bei den Wolverhampton Wanderers mit 2:1 (2:1). Als Absteiger standen bereits der FC Fulham, West Bromwich Albion und Sheffield United fest.
Fürth fängt Kiel noch ab und steigt auf! Auch Bochum jubelt
Riesenjubel in Franken: Die SpVgg Greuther Fürth hat in einem dramatischen Zweitliga-Saisonfinale ihren zweiten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga erzwungen. In Unterzahl besiegte das Team von Trainer Stefan Leitl am Sonntag mit großer Moral und Kraftanstrengung Fortuna Düsseldorf mit 3:2 (0:1) und verdrängte am letzten Spieltag mit 64 Punkten Holstein Kiel noch von Platz zwei. Die Kieler patzten daheim gegen Darmstadt 98.
Auch nach der Roten Karte von Mittelfeldspieler Anton Stach (45.+3) gaben die Fürther nicht auf und kamen zweimal nach einem Rückstand zurück. Branimir Hrgota (53./Handelfmeter), Julian Green (69.) und der eingewechselte Dickson Abiama (83.) erzielten die Tore. Nach dem Abpfiff lagen sich die Fürther in den Armen, außerhalb des Stadions jubelten Hunderte Fans, die ihr Team unterstützt hatten. Es ist für die Fürther der zweite Aufstieg nach 2012, „ein Wunder“, wie es der Erfolgscoach nannte.
Kristoffer Peterson (26. Minute) und Shinta Appelkamp (56.) hatten die Düsseldorfer zweimal in Fürhung gebracht. Fürth kam in der ersten Hälfte nicht ans Leistungslimit, wuchs aber in Unterzahl nach der Pause über sich hinaus.
Union Berlin hofft auf Europa-Cup-Heimspiele in der "Alten Försterei"
Der 1. FC Union Berlin hofft trotz der strengen Uefa-Regeln auf die Austragung seiner Heimspiele in der Conference League im Stadion an der Alten Försterei. Präsident Dirk Zingler schloss aber auch einen Umzug ins Olympiastadion im Westen der Hauptstadt nicht kategorisch aus. „Wenn wir in Europa spielen, müssen wir uns an die Regeln halten. Wir werden natürlich versuchen, unser Spiel in der Alten Försterei zu spielen“, sagte der Unternehmer bei einer Pressekonferenz des Fußball-Bundesligisten am Sonntag.
Union hat sich durch Platz sieben für die neue Conference League qualifiziert. Wie in anderen Europacup-Wettbewerben auch, sehen die Regularien vor, dass bei internationalen Spielen nur Sitzplätze in den Stadien erlaubt sind. Das würde bei Union zu einer Reduzierung auf 3617 Besucher statt der möglichen 22 012 Fans führen. Im Stadion an der Alten Försterei sind nur auf der Haupttribüne Sitzplätze installiert.
Ein Umzug in die Spielstätte von Hertha BSC würde bei vielen Union-Fans für Unmut sorgen. Im Olympiastadion könnten die Eisernen allerdings vor mehr als 70 000 Zuschauern spielen. Diese Option sei nicht vom Tisch, meinte Zingler. Aber: „Erstes Ziel bleibt die Alte Försterei.
Weil er Köln-Fan ist: Schalke-Profi Uth verzichtete auf Einsatz
Mark Uth hätte wissen können, was kommt. Schließlich hatte Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis in der Vorwoche Goncalo Paciencia für 40 Minuten gegen Frankfurt spielen lassen. Obwohl der Portugiese der Eintracht gehört und es für die Hessen am vorletzten Spieltag um die Champions League ging. Paciencia bereitete beim für Frankfurt fatalen 4:3-Sieg der Schalker sogar ein Tor vor.
Also sollte auch Mark Uth gegen Köln spielen. Der Ex-Nationalspieler steht zwar nicht in Köln unter Vertrag. Doch er ist in Köln geboren, spielte zweimal für den FC und kann sich offenbar auch eine erneute Rückkehr für den Fall des Klassenerhalts vorstellen. Den FC nun in die 2. Liga zu schießen, wäre demnach ein Gewissenskonflikt gewesen. Also suchte Uth nach der öffentlichen Ankündigung seines Einsatz das Gespräch mit dem Trainer.
„Er hat gemerkt, dass er sich nicht gut damit fühlt und das Spiel nicht zu 100 Prozent auf sich nehmen kann“, berichtete Grammozis. „Zum Schutz des Spielers“ habe man letztlich einvernehmlich beschlossen, auf seinen Einsatz zu verzichten, teilte der Verein mit. Uth wurde in den sozialen Netzwerken für seine Ehrlichkeit gelobt, aber kritisiert. Es war ein merkwürdiger Abschied nach zweieinhalb unglücklichen Schalke-Jahren.
Atletico gedenkt bei Meisterfeier den Corona-Toten
Torjäger Luis Suárez hat nach dem Gewinn der spanischen Fußball-Meisterschaft mit Atlético Madrid von seinem persönlich härtesten Jahr gesprochen. Der Stürmer-Star aus Uruguay hatte mit dem Siegtor zum 2:1 am Samstag bei Real Valladolid erneut entscheidenden Anteil am Titel und konnte seine Emotionen danach nur schwer im Zaum halten. Der 34-Jährige war im vorigen September tief enttäuscht vom FC Barcelona zu Atlético gewechselt, weil der zuvor neu gekommene Barça-Trainer Ronald Koeman nicht mehr mit ihm plante.
Die Tabellenspitze in Spanien:
1. Atlético Madrid 38 Sp. / 67:25 Tore / 86 Pkt.
2. Real Madrid 38 Sp. / 67:28 Tore / 84 Pkt.
3. FC Barcelona 38 Sp. / 85:38 Tore / 79Pkt.
4. FC Sevilla 37 Sp. / 52:33 Tore / 74 Pkt.
„Das war eine harte Saison angesichts der Situation, die ich durchgemacht habe. So wie die Saison angefangen hat, nicht respektiert zu werden und dann von Atlético die Tür geöffnet zu bekommen“, sagte Suárez. „Ich werde diesem großen Club immer dankbar dafür sein.“
Für Atlético war es die erste Meisterschaft seit 2014, dem Stadtrivalen Real half auch der 2:1-Sieg gegen den FC Vilarreal nicht mehr, die Zukunft von Trainer Zinedine Zidane ist weiterhin offen. Der FC Barcelona um Lionel Messi hatte schon vor dem Saisonfinale seine Chancen verspielt. „Es war ein so schwieriges Jahr, mit all den Toten“, sagte Atlético-Trainer Diego Simeone nach seinem achten Titel mit dem Club, zu dem der Argentinier 2011 kam, mit Bezug auf die Coronavirus-Pandemie.
Hunderte Fans feierten außerhalb des Stadions in Valladolid die Mannschaft, einige Spieler gesellten sich zu ihnen, viele trotz der andauernden Coronavirus-Pandemie ohne Masken. Zeitweilig schritt die Polizei ein.
Ex-HSV-Vorstand Kraus will kein Amt im DFB
Die frühere Fußball-Nationalspielerin Katja Kraus hat die Machtstrukturen und aktuell handelnden Personen im DFB scharf kritisiert und die Forderung nach einer Frauenquote bekräftigt. Ambitionen auf den Job als DFB-Präsidentin hat sie nicht. „Ich strebe kein Amt an“, sagte die 50-Jährige im ZDF-„Sportstudio“.
Man dürfe nun „nicht wieder dem gleichen Reflex nachgehen, über Namen zu reden“. Dies sei des Amtes an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes „einfach nicht würdig“. So lange „Struktur und Kultur nicht verändert werden, wird es keine Person geben, die den Verband führen kann“, sagte Kraus. Die Geschäftsführerin einer Sportmarketingagentur zählt zu den neun Frauen, die mit der Initiative „Fußball kann mehr“ für Aufmerksamkeit gesorgt haben.
Darin fordern die Initiatorinnen „klare Regeln im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit im deutschen Fußball“. Dazu zählt unter anderem eine Quote für Fußballverbände von mindestens 30 Prozent Frauen in Führungspositionen. Die jüngsten Auseinandersetzungen im DFB, die unter anderem zum Rücktritt des Präsidenten Fritz Keller führten, seien „keine inhaltlichen gewesen. Es ging immer nur um Macht und Kontrolle“, sagte das frühere Vorstandsmitglied des Hamburger SV und sprach von einem „großen Glaubwürdigkeitsdilemma“.
Der Vorstoß sei „überfällig“ gewesen, betonte Kraus. Zu den Mitinitiatorinnen zählen die Kommentatorin Claudia Neumann, Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb, Nationaltorhüterin Almuth Schult und die ehemalige Moderatorin Gaby Papenburg. Ihr Vorstoß sei jedoch „im Anliegen viel größer als die aktuelle Krise im DFB“, sagte Kraus. Der „ökonomische und kulturelle Nutzen“ von gemischten Teams sei erwiesen. Die Erneuerung im DFB könne nicht funktionieren „mit Menschen, die die Probleme verursacht haben“, sagte Kraus im ZDF.
Auf einem DFB-Bundestag soll Anfang 2022 ein neues Präsidium gewählt werden, wie der DFB am Freitag angekündigt hatte. Auf die Frage, ob sie sich von den Interimschefs Rainer Koch und Peter Peters gut repräsentiert sehe, antwortete Kraus: „Nein, das tue ich nicht.“
DFB-Elf: Neuer freut sich über Rückkehr von "Anführer" Müller
Torhüter Manuel Neuer (35) hat die Rückkehr von Mats Hummels (32) und Thomas Müller (31) in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft begrüßt. Über seinen Münchner Vereinskollegen Müller sagte Neuer in der „Welt am Sonntag“: „Was Thomas leisten kann, haben wir in den vergangenen Monaten beim FC Bayern gesehen. Vom Naturell und seiner fußballerischen Klasse her wird er sofort wieder eine Führungsrolle einnehmen.“
Bundestrainer Joachim Löw hatte die vor zwei Jahren von ihm ausgemusterten Weltmeister von 2014 für die anstehende Europameisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli in die Nationalmannschaft zurückgeholt.
Für die Abwehr könne der Dortmunder Hummels „ein entscheidender Stabilisator sein“, sagte Neuer und betonte: „Bei einem Turnier ist jeder Fehler entscheidend, eine stabile Defensive ist Basis für eine erfolgreiche EM.“ Die deutsche Mannschaft spielt in der Vorrundengruppe F in München gegen Frankreich, Portugal und Ungarn.
Rostocker Aufstieg von Randale überschattet
Nach dem Aufstieg von Hansa Rostock in die 2. Fußball-Bundesliga hat es in der Nacht zum Sonntag Krawalle gegeben. Wie die örtliche Polizei mitteilte, versammelten sich am Samstag gegen 23.30 Uhr in der Rostocker Innenstadt bis zu 250 Hansa-Fans, die einen mobilen Verkaufsstand in Brand setzten. Die eintreffenden Polizei- und Feuerwehrkräfte seien mit Pyrotechnik und Flaschenwürfe angegriffen worden.
Zudem seien an mehreren Stellen Barrikaden aus Mülltonnen errichtet und anschließend angezündet sowie zwei Polizei-Einsatzfahrzeuge beschmiert worden. Erst gegen 2.30 Uhr konnte der Bereich unter Einsatz starker Polizeikräfte geräumt werden.
Das Ausmaß des Schadens ist noch unklar, jedoch wurden unter anderem mehrere Autos durch das Feuer beschädigt. Gegen die unbekannten Täter wird wegen des Verdachts des Landfriedensbruches ermittelt.
Hansa Rostock war am Samstag durch ein 1:1 (1:1) gegen Absteiger VfB Lübeck am letzten Drittliga-Spieltag nach neun Jahren wieder in die Zweitklassigkeit aufgestiegen.