Hamburg. Der DRV-Cheftrainer zeigte sich ernüchtert: „Eigentlich hatte ich gedacht, wir schaffen mit insgesamt neun Booten die Qualifikation“.

Torben Johannesen und Tim Ole Naske bleiben die einzigen Hamburger Starter bei den olympischen Ruderwettbewerben in Tokio (23. Juli bis 8. August). Bei der finalen Olympiaqua­lifikation auf dem Rotsee in Luzern (Schweiz) verpasste es der mit Marc Kammann (23/Hamburger und Germania RC) und Friedrich Dunkel (23/ARV Hanseat) besetzte Zweier ohne Steuermann als Finalfünfter, sich das Ticket für die Reise in die Hauptstadt Japans zu sichern. In 6:54,71 Minuten lagen die beiden Hamburger deutlich hinter den Niederlanden (6:38,60) und Dänemark (6:38,67), die sich die beiden letzten Olympiaplätze erkämpften.

„Im Finale ging vom ersten Schlag an richtig die Post ab, da konnten wir nicht mithalten. Aber wir hatten hier viel Spaß und können eine Menge Erfahrung mitnehmen“, sagte Marc Kammann, dessen Bruder Björn (20) von diesem Montag an bei der Schwimm-EM in Budapest (Ungarn) startet.

Hamburger Dup erkämpfte sich Rang drei

Tatsächlich hatte das neu formierte Duo im Halbfinale am Sonntagmorgen mit einem starken Endspurt Rang drei hinter Großbritannien und Dänemark erkämpft. Weil die Finalläufe wegen einer schlechten Wetterprognose vom Montag auf den Sonntagmittag vorgezogen werden mussten, fehlte dem jungen Duo am Ende die Kraft. „Wir hätten aber auch mit einem Tag Pause das Tokio-Ticket nicht geholt, dafür sind die anderen physisch einfach weiter“, gab Kammann ehrlich zu.

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Für den Deutschen Ruderverband (DRV) verlief das gesamte Wochenende ernüchternd. Lediglich der Frauen-Doppelzweier mit Annekatrin Thiele (36/Leipzig) und Leonie Menzel (21/Düsseldorf) konnte als einziges von acht gestarteten Booten das Ticket für Tokio buchen. Damit ist der DRV beim Kampf um die Olympiamedaillen nur mit insgesamt sieben Booten vertreten.

DRV-Cheftrainer: „Ich bin enttäuscht"

Das sind drei Startplätze weniger als noch bei den Sommerspielen 2016 in Rio. Der Achter mit Johannesen (26/RC Favorite Hammonia) und der Doppelvierer mit Naske (25/RG Hansa) hatten ihre Plätze bereits bei der WM 2019 in Linz (Österreich) gesichert. „Ich bin enttäuscht. Eigentlich hatte ich gedacht, wir schaffen mit insgesamt neun Booten die Qualifikation“, kommentierte DRV-Cheftrainer Ralf Holtmeyer.