Hamburg. Nach dem 3:2 gegen den direkten Konkurrenten Krefeld besiegt das Team den deutschen Meister Mülheim 2:1und vermeidet die Play-downs.
Für ein Team, das das wichtigste Spiel der Saison gewonnen hatte, jubelten die Hockeyherren des Clubs an der Alster am Sonnabendmittag sehr verhalten. Ein paar Umarmungen hier, ein paar Abklatscher da – von Feierstimmung war am Pfeilshof nach dem 3:2-Sieg in der Feldbundesliga gegen den Crefelder HTC wenig zu spüren. Woran das lag, konnte Mittelfeldantreiber Dieter Linnekogel erklären. „Ich glaube, wir haben noch nicht realisiert, was wir geleistet haben“, sagte der frühere Nationalspieler nach dem Erfolg gegen den Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf.
Umso ausschweifender durfte am Sonntag gefeiert werden. Nachdem die Krefelder bei Alsters Lokalrivalen Uhlenhorster HC mit 2:4 verloren und die Auswahl von Cheftrainer Sebastian Biederlack zeitgleich gegen Titelverteidiger und Tabellenführer Uhlenhorst Mülheim 2:1 gewann, steht bereits vor dem abschließenden Hauptrundenwochenende fest, dass Alsters Herren sich den Gang in die Play-down-Runde ersparen können.
Hamburger Herrenteams für Viertelfinale qualifiziert
Mit nun elf Punkten Vorsprung auf Krefeld und 27 auf das abgeschlagene Schlusslicht aus Groß Flottbek, das am Sonntag im Stadtderby beim Harvestehuder THC 1:5 unterlag, ist die Qualifikation für das Viertelfinale für vier Hamburger Herrenteams gesichert.
In der Parallelgruppe der zweigleisigen Liga schaffte der Hamburger Polo Club, der am Wochenende nach dem 1:1 gegen das Topteam des Mannheimer HC ein 3:2 gegen den TSV Mannheim folgen ließ, den Sprung in die Runde der letzten acht, die am letzten Aprilwochenende im Modus „Best of 2“ überkreuz mit zwei Heimspielen für die jeweils besser platzierten Teams ausgespielt wird.
Kamlade, Alt und Schnepel mit wichtigen Toren
„Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Mannschaft, weil sie gezeigt hat, dass sie mit dem großen Druck, der in den vergangenen Wochen auf uns lastete, sehr gut umgehen kann. Es gibt zwar noch einiges, was wir verbessern müssen, aber spielerisch und mental war das sehr ansprechend“, lobte Biederlack, dessen Team gegen Krefeld einen frühen Rückstand gut verkraftet, den Matchplan weiter mit Geduld und Ruhe durchgezogen und sich mit den Toren von Jesper Kamlade, Carl Alt und Maximilian Schnepel belohnt hatte.
„Das war wirklich eine starke Leistung von uns“, sagte Nationaltorhüter Mark Appel, der sich nach einem erst vor 14 Tagen erlittenen Muskelbündelriss oberhalb des Knies rechtzeitig zum „Abstiegsendspiel“ einsatzbereit gemeldet hatte. Gegen Mülheim trafen Linnekogel und Niklas Bruns bereits in den ersten vier Minuten.
Sieg gegen Krefeld entschädigt in Teilen für Mühlheim-Pleite
Zum Hauptrundenabschluss am kommenden Wochenende geht es „nur“ noch um das Heimrecht im Viertelfinale, das der UHC im Stadtderby gegen Alster (So, 14 Uhr, Wesselblek) als Zweiter der Staffel A mit vier Punkten Vorsprung auf den HTHC verteidigen muss, der allerdings noch die Partien in Krefeld und Mülheim in der Hinterhand hat. „Das ist für uns die Priorität“, sagte UHC-Cheftrainer Benedikt Schmidt-Busse, den der Sieg über Krefeld, bei dem Julius Schmid, Benedikt Schwarzhaupt, Christopher Kutter und Gian Graffitti trafen, zumindest in Teilen für die 1:4-Niederlage gegen Mülheim am Sonnabend entschädigte.
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Über 55 Minuten hatte sein Team auf Augenhöhe mit dem amtierenden Meister mitgehalten, dann brachte eine Zeitstrafe gegen Innenverteidiger Schwarzhaupt das Abwehrgefüge dermaßen nachhaltig ins Wanken, dass aus einem 1:1 noch ein 1:4 wurde. „Wir belohnen uns zu wenig für den Aufwand, den wir betreiben, dazu mangelt es bisweilen an der richtigen Einstellung für die Abwehrarbeit. Aber daran arbeiten wir weiter hart, um in den K.-o.-Spielen in Topform zu sein“, so Schmidt-Busse.
Alsters Damen gewinnen mit 9:0 gegen Zehlendorfer Wespen
Bei den Damen steht so gut wie fest, dass sich Alster und der HTHC als Dritter und Vierter der Staffel A mit dem Düsseldorfer HC und dem UHC auf den Rängen eins und zwei der Staffel B messen. Im Topspiel des Wochenendes unterlag der UHC in Düsseldorf mit 0:1, während sich Alsters Damen mit einem 9:0 gegen die Zehlendorfer Wespen den Frust vom Europacup von der Seele schossen, in dem es am Osterwochenende nur zu Rang vier gereicht hatte.
„Die Reaktion der Mädels war genau richtig. Wir richten den Blick nur nach vorn und haben ein klares Ziel: zum dritten Mal in Folge deutscher Feldmeister zu werden“, sagte Alster-Coach Jens George.