Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Freitag, den 9. April 2021:
- Holstein Kiel muss in Teil-Quarantäne - Partie gegen Regensburg fällt aus
- Erstes Heimtor seit Januar: Bielefeld holt Sieg gegen Freiburg
- Nach Haaland-Autogramm: UEFA suspendiert Unparteiischen
- HSV-Konkurrent Kiel meldet nächsten Corona-Fall
- Rassismus: Britische Clubs boykottieren soziale Netzwerke
- Rummenigge rüffelt Flick und Salihamidzic
- Fan-Umfrage: Bayern-Dominanz schadet der Bundesliga
- Asamoah und Owomoyela beklagen anhaltenden Rassismus
- Augsburgs Rani Khedira vor Wechsel zu Union Berlin
- Griezmann wird zum dritten Mal am 8. April Vater
- Europa League: Man United souverän, Arsenal muss bangen
Holstein Kiel muss in Teil-Quarantäne - Spiel gegen Regensburg fällt aus
Nach dem positiven Coronatest bei Torhüter Ioannis Gelios sind 14 Spieler des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel am Freitag in Quarantäne geschickt worden. Das Punktspiel am Sonnabend (13 Uhr/Sky) gegen Jahn Regensburg wurde daraufhin abgesetzt. Die vorgeschriebene Anzahl von 15 spielfähigen Akteuren steht den Kielern nicht zur Verfügung.
Das Gesundheitsamt hatte verfügt, dass alle Personen, die gemeinsam mit Gelios in einem der laut Hygienekonzept vorgeschriebenen zwei Busse gesessen haben, in Isolation müssen. Von den Spielern eingehaltene Abstände und getragene FFP2-Masken haben, so teilte der KSV Holstein mit, zu keiner anderen Bewertung des Sachverhaltes geführt.
„Diese Nachricht des Gesundheitsamtes zur Teilquarantäne hat uns überrascht und ist natürlich extrem bitter“, sagte Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver: „Die Entscheidung stellt uns für den restlichen Saisonverlauf vor große Herausforderungen. Dennoch tragen wir diese selbstverständlich mit, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als auch diese Situation zu akzeptieren und anzunehmen.“
Die zweite Liga ist aktuell stark von der Pandemie betroffen. Die Teams des Karlsruher SC und vom SV Sandhausen mussten sich in dieser Woche in Quarantäne begeben. Auch Holstein war davon nach vier Coronafällen bereits im März betroffen und hat bereits jetzt einen eng getakteten Spielplan im Saison-Endspurt.
Bielefeld holt gegen Freiburg ersten Heimsieg seit Januar
Abstiegskandidat Arminia Bielefeld hat den erhofften Heimsieg perfekt gemacht und wird den 28. Spieltag in jedem Fall auf dem Relegationsrang beenden. Die Mannschaft von Trainer Frank Kramer gewann am Freitagabend gegen den ambitionierten SC Freiburg mit 1:0 (0:0) und verbesserte sich mit nunmehr 26 Punkten vorerst auf dem 14. Platz. Der erste Heimtreffer der Ostwestfalen seit dem 23. Januar war ein Eigentor durch Baptiste Santamaria (68. Minute). Freiburg erlitt im Rennen um die Europapokal-Plätze dagegen einen Rückschlag. Die unmittelbar vor den Bielefeldern liegenden 1. FC Köln (23) und Mainz 05 (25) treffen am Sonntagabend im direkten Duell aufeinander.
Nach Haaland-Autogramm: UEFA suspendiert Unparteiischen
Unterschrift mit Folgen: Der rumänische Schiedsrichter-Assistent Octavian Sovre muss seine erfolgreiche Jagd nach dem begehrten Autogramm von Sturmjuwel Erling Haaland teuer bezahlen. Wie die Plattform Sport.ro berichtet, wurde der Unparteiische von der rumänischen Schiedsrichterkommission vorläufig suspendiert. Demnach wurde Sovre zunächst für das Erstligaspiel zwischen Universitatea Craiova und Meister CFR Cluj (Sonntag, 20.30 Uhr) aus dem Gespann von Ovidiu Hategan genommen.
Der Assistent hatte Haaland nach dem Viertelfinal-Hinspiel von Borussia Dortmund in der Champions League bei Manchester City (1:2) um ein Autogramm gebeten und war dabei gefilmt worden.
Sovre berichtete später, dass er die Unterschriften Haalands auf einer Gelben und einer Roten Karte wie zuvor schon in zahlreichen anderen Fällen für wohltätige Zwecke versteigern werde.
Dennoch kam die Aktion auch bei der UEFA nicht gut an: Von Schiedsrichterchef Roberto Rosetti gab es eine Rüge.
HSV-Konkurrent Kiel meldet nächsten Corona-Fall
Beim HSV-Aufstiegskonkurrenten Holstein Kiel gibt es einen neuen Corona-Fall. Wie die Norddeutschen am Freitag mitteilten, wurde bei den täglichen Tests am Donnerstag ein positiver Befund festgestellt. Betroffen ist Torwart Ioannis Gelios, der leichte Symptome angibt und sich umgehend in Isolation begeben hat. Das Training am Donnerstag wurde vorsorglich abgesagt“, hieß es.
Alle weiteren Ergebnisse der Testreihe sowie ein weiterer Schnelltest am Freitag früh seien negativ ausgefallen, der Verein befinde sich im Austausch mit der zuständigen Gesundheitsbehörde. „Sobald es dazu eine Entscheidung gibt, wird die KSV diese umgehend bekannt geben. Wir bitten um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Rückfragen beantwortet werden können“, teilte der Verein weiter mit.
Die Kieler haben nach einer Quarantäne gerade erst zwei Punktspiele bestritten. Beim VfL Bochum (1:2) und 1. FC Heidenheim (0:1) kassierte der Tabellenvierte Niederlagen. Das nächste Spiel gegen Jahn Regensburg ist am Sonnabend (13.00 Uhr) vorgesehen. In der 2. Liga waren zuletzt bereits jeweils zwei Partien des Karlsruher SC und des SV Sandhausen verlegt worden, da sich beide Teams nach Corona-Fällen in eine 14-tägige häusliche Isolation begeben mussten.
Rassismus: Britische Clubs boykottieren soziale Netzwerke
Spieler und Betreuerstab der Glasgow Rangers haben am Donnerstagabend einen einwöchigen Boykott der sozialen Medien begonnen. Damit will der schottische Meister gegen rassistische Beleidigungen protestieren, denen sich dort mehrere Profis ausgesetzt sehen.
Club-Chef Stewart Robertson warf den Plattformen in einer Mitteilung Tatenlosigkeit vor. In Gesprächen mit vielen Clubs in ganz Großbritannien sei klar geworden, dass alle die Geduld verlieren würden. Die Rangers kündigten Gespräche mit Facebook und Instagram in der Hoffnung an, dass diese die Nutzer künftig direkt für ihre Äußerungen belangen.
Der in England spielende walisische Zweitligist Swansea City hatte zuvor einen ähnlichen Schritt angekündigt, dem sich Liga-Konkurrent Birmingham City anschloss. Swansea hat sich direkt an Twitter-Chef Jack Dorsey und dessen Facebook-Amtskollegen Mark Zuckerberg gewandt.
Rummenigge rüffelt Flick und Salihamidzic
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat Trainer Hansi Flick (56) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44) mit eindringlichen Worten zur Räson gerufen. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, müssen harmonisch, loyal und professionell zusammenarbeiten“, sagte Rummenigge der „Bild“-Zeitung: „Das ist meine klare Forderung an die sportliche Führung. Das hat den FC Bayern immer ausgezeichnet.“
Die Diskussionen um die Zukunft von Flick und die Spannungen im Verhältnis mit Salihamidzic sollen ad acta gelegt werden. „Dieses Thema muss ein Ende haben. Es ist überflüssig, dass wir das permanent kommentieren müssen“, sagte Rummenigge, „wir brauchen Ruhe und eine Fokussierung auf das Wesentliche.“
Salihamidzic hatte vor der 2:3-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain am Mittwoch bekannt gegeben, dass der Vertrag mit dem von Flick so geschätzten Innenverteidiger Jérôme Boateng nicht über den Sommer hinaus verlängert werden würde. Zudem hatte sich der Sportvorstand bei Sky ausweichend auf die Frage nach Flicks Zukunft geäußert. Flick ist als Nachfolger für den scheidenden Bundestrainer Joachim Löw im Gespräch.
Fan-Umfrage: Bayern-Dominanz schadet der Bundesliga
Die Mehrheit der deutschen Fans ist davon überzeugt, dass die Vorherrschaft von Bayern München der Attraktivität der Bundesliga schadet. In einer Blitzumfrage der Voting-App FanQ im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes befürchten 50,11 Prozent der Teilnehmer, dass sich ein weiterer Titel für die Bayern negativ auf die Begeisterung für die Liga auswirkt.
Nachdem die Münchner am vergangenen Sonnabend durch einen Sieg im direkten Duell bei RB Leipzig (1:0) ihren Vorsprung an der Spitze auf sieben Punkte ausbauten, steht der Titelverteidiger vor der neunten Meisterschaft in Folge. 60,87 Prozent der Befragten geben an, dass sie mehr Bundesliga schauen würden, wenn der Titelkampf länger spannend bliebe.
In der Umfrage beurteilen 69,78 Prozent das aktuelle Rennen um die Schale als „kaum“ bis „gar nicht spannend“. Die bisherige Saison bewerten die meisten Befragten im Hinblick auf den Kampf um die Meisterschaft mit 38,81 Prozent als „mittelmäßig“.
Asamoah und Owomoyela beklagen anhaltenden Rassismus
Die ehemaligen deutschen Nationalspieler Gerald Asamoah und Patrick Owomoyela warnen vor anhaltendem Rassismus im Land. „Ich habe Angst, dass meine Kinder das Gleiche durchleben, was ich durchlebt habe. Und das wäre das Schlimmste“, sagte der frühere St.-Pauli-Stürmer Asamoah, der aktuell Koordinator der Lizenzspielerabteilung von Schalke 04 ist, dem Nachrichtenmagazin „Focus“.
Der aus Hamburg stammende Owomoyela befürchtet im Hinblick auf den Bundestagswahlkampf die Instrumentalisierung von Ausländern als Feindbilder durch rechtspopulistische Parteien: „Politik nutzt alles, was möglich ist, und zwar in jede Richtung, um ihre Ziele zu erreichen“, sagte der Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers. „Politischer Rassismus ist sehr manipulativ und hat ein Level erreicht, auf dem Bürger den Rechten leicht auf den Leim gehen können, wenn sie die Fakten nicht kennen“, so Owomoyela.
Der 43-malige Nationalspieler Asamoah, der mit zwölf Jahren aus Ghana nach Deutschland kam, fühlt sich hierzulande noch immer nicht gänzlich akzeptiert. „Klar hilft es bei der Akzeptanz, wenn man sich anpasst“, sagte der 42-Jährige: „Aber die erste Wahrnehmung bleibt doch die dunkle Hautfarbe.“ Owomoyela war vor der WM 2006 Opfer einer Schmutzkampagne der NPD geworden. Asamoah war sowohl 1997 beim Relegationsspiel mit Hannover 96 gegen Energie Cottbus als auch 2006 im DFB-Pokal-Spiel mit Schalke gegen Hansa Rostock II von Zuschauern rassistisch beleidigt worden.
Augsburgs Rani Khedira vor Wechsel zu Union Berlin
Rani Khedira steht nach Informationen des Magazins „Kicker“ vor einem Wechsel vom FC Augsburg zum 1. FC Union Berlin. Die Gespräche seien weit fortgeschritten, hieß es am Donnerstagabend. Der jüngere Bruder von Rio-Weltmeister Sami Khedira spielt seit vier Jahren für die Augsburger Bundesliga-Fußball, sein Vertrag läuft im Sommer aus.
Am vergangenen Wochenende hatte Augsburgs Manager Stefan Reuter gesagt, dass mit dem 27-Jährigen noch keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung geführt worden seien. Sami Khedira spielt seit der Rückrunde bei Hertha BSC ebenfalls in der Hauptstadt, sein Vertrag läuft ebenfalls im Sommer aus.
Griezmann wird zum dritten Mal am 8. April Vater
Weltmeister Antoine Griezmann hat am Donnerstag die Geburt seiner Tochter Alba bekanntgegeben. Die Kleine sei um 10.24 Uhr zur Welt gekommen, teilte der Franzose mit, der beim FC Barcelona unter Vertrag steht. Die Mitteilung in den Online-Netzwerken war mit einem Herzen und einem Schnuller verziert.
Alle drei Kinder des 30-jährigen Kickers wurden am 8. April geboren: Am 8. April 2016 war es die Tochter Mia und am 8. April 2019 der Sohn Amaro. Die katalanische Presse versicherte, Griezmann werde schon am Freitag wieder ins Training einsteigen und auch für den „Clásico“ am Sonnabend gegen Real Madrid zur Verfügung stehen.
Europa League: Man United souverän, Arsenal muss bangen
Manchester United hat sich im Kampf ums Halbfinale der Europa League in eine gute Ausgangslage gebracht. Der englische Rekordmeister gewann das Viertelfinal-Hinspiel beim FC Granada dank der Treffer von Marcus Rashford (31.) und Bruno Fernandes (90., Foulelfmeter) mit 2:0 (1:0).
Der FC Arsenal mit Nationaltorhüter Bernd Leno kam gegen den tschechischen Meister Slavia Prag hingegen nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und muss sich im Rückspiel deutlich steigern.
Auf Leno und Arsenal würde im Falle des Weiterkommens entweder Dinamo Zagreb, im Achtelfinale überraschend Bezwinger von Tottenham Hotspur, oder der FC Villarreal warten. Das Hinspiel am Donnerstag gewann Villarreal in der kroatischen Hauptstadt mit 1:0 (1:0). Manchester bekäme es im Halbfinale am 29. April und 6. Mai mit Ajax Amsterdam oder AS Rom zu tun. Die Roma verschaffte sich durch ein 2:1 (0:1) beim 34-maligen niederländischen Meister Vorteile für das Wiedersehen am kommenden Donnerstag.
In London sah durch den späten Treffer von Nicolas Pépé (86.) alles nach einem Sieg für Arsenal aus. Dann schlug Tomas Holes (90.+4) mit dem Schlusspfiff zu.
In der Johan-Cruyff-Arena in Amsterdam ließ der frühere Bremer Davy Klaassen (39.) die Gastgeber zunächst jubeln. Nachdem Serbiens Nationalspieler Dusan Tadic (53.) einen Foulelfmeter verschossen hatte, gelang Lorenzo Pellegrini (57.) der wichtige Auswärtstreffer. Ibañez (87.) drehte die Partie spät für die Römer.
In Zagreb entschied der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) kurz vor der Halbzeit nach Videostudium auf Handelfmeter für Villarreal. Gerard Moreno (44.) verwandelte sicher.