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Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 13. März 2021:
- Hannover 96 in Corona-Quarantäne
- Bundestrainer? Matthäus wäre bereit
- Ronaldo verhandelt offenbar über Rückkehr zu Real Madrid
- Premier-League-Profi verzichtet auf Kniefall vor Anpfiff
- Titz gelingt im Duell mit Arps Bayern II Befreiungsschlag
- 0:0 – aber Tuchel verlängert mit Chelsea seine Serie
- Löw-Nachfolge? Flick hält sich bedeckt
- Jubilar Dursun schießt Darmstadt Richtung Klassenerhalt
- Düsseldorf in Sandhausen ohne Fortune
- Greuther Fürth verliert Ernst an Hannover
- Augsburg will Nationalspieler nur ohne Quarantäne abstellen
- Auch Lazio-Trainer Inzaghi muss wegen Blasphemie zahlen
Corona-Fall bei 96: Hannover gegen Würzburg abgesagt
Die für Sonntag geplante Partie in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Hannover 96 und den Würzburger Kickers ist abgesagt worden. Das teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Sonnabendabend mit. Zuvor war ein 96-Spieler positiv auf das Coronavirus getestet und für die gesamte Hannoveraner Mannschaft, das Trainerteam sowie einen Physiotherapeuten eine 14-tägige häusliche Quarantäne angeordnet worden.
„Dem Spieler geht es gut, er hat keine Symptome“, sagte Hannovers Hygienebeauftragter und Mannschaftsarzt Axel Partenheimer. „Obwohl wir uns an alle Hygiene- und Sicherheitsvorschriften gehalten haben, gibt es keine Garantie, dass so ein Fall nicht auftritt. Zum Schutz der Spieler und um ein weiteres Ausbreiten der Infektion zu verhindern, ist die Quarantäne unumgänglich. Mit den zuständigen Behörden haben wir eine enge Abstimmung und vertrauensvolle Gespräche.“
Hannover ist nach Holstein Kiel der zweite Zweitligist, der sich derzeit coronabedingt in Quarantäne befindet. Beide Teams treffen laut aktuellem Spielplan am kommenden Freitag in Schleswig-Holstein aufeinander. Kiels für vergangenen Freitag angesetztes Spiel beim 1. FC Heidenheim war wie nun Hannovers Partie gegen Würzburg abgesagt worden.
Dank Benzema: Real siegt spät gegen Elche
Real Madrid hat im Titelkampf der spanischen Meisterschaft dank eines späten Treffers von Doppel-Torschütze Karim Benzema einen Rückschlag gerade noch abgewendet. Gegen den Aufsteiger FC Elche kamen die Königlichen zu einem 2:1 (0:0)-Erfolg. Der deutsche Nationalspieler Toni Kroos wurde nach dem Gegentor durch Dani Calvo (61. Minute) eingewechselt (62.). Stürmer-Star Benzema traf erst zum Ausgleich (73.) und in der Nachspielzeit noch zum Sieg (90.+1). Mit 57 Punkten liegt Titelverteidiger Real auf Platz zwei der Tabelle hinter dem Lokalrivalen und Spitzenreiter Atlético.
Bundestrainer? Matthäus wäre bereit
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus wäre grundsätzlich bereit, als Nachfolger von Joachim Löw Bundestrainer zu werden. Wenn die Leute im DFB denken, er sei der Richtige, und die Fans ihn wollen, müsse man darüber nachdenken und sprechen, sagte der 59-Jährige bei Sky. „Das ist eine Verpflichtung von mir gegenüber dem Fußball“, betonte der Weltmeister von 1990 und Experte des TV-Senders.
Matthäus schränkte ein, dass er den Job nicht unbedingt brauche. Sein Lebensplan sehe anders aus. Wenn er aber gebraucht werde, dann sei er da, um zu helfen, sagte der 150-malige Nationalspieler. „Aber dann musst du überzeugt werden, dann müssen die Leute, die entscheiden, auch überzeugt sein. Dann höre ich mir das an“, sagte Matthäus.
Bundestrainer Löw hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass er nach der EM im Sommer sein Amt zur Verfügung stellt. Erfahrung als Nationaltrainer hat Matthäus in Ungarn und Bulgarien gesammelt.
Ronaldo verhandelt offenbar über Rückkehr zu Real Madrid
Stürmerstar Cristiano Ronaldo verhandelt Medienberichten zufolge über eine Rückkehr zum spanischen Meister Real Madrid. Ronaldos Agent Jorge Mendes habe mit dem Club erste Gespräche geführt, versicherten am Freitag der gewöhnlich gut informierte TV-Sportmoderator Josep Pedrerol sowie auch die Madrider Fachzeitung „AS“. Der größte Wunsch des Portugiesen sei es derzeit, wieder das Trikot der „Königlichen“ tragen zu dürfen, versicherte das Blatt.
Nach dem überraschenden Aus seines aktuellen Clubs Juventus Turin im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Porto wird „CR7“ in Italien von Medien und Fans, laut Berichten aber auch im eigenen Verein für die Pleite verantwortlich gemacht. Der bereits 36 Jahre alte Stürmer und fünffache Weltfußballer soll sich zu Unrecht kritisiert fühlen, zumal er diese Saison in 32 Spielen 27 Tore erzielt habe. Er sei nicht glücklich und wolle deshalb im Sommer ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages weg, hieß es. Beide Vereine gaben keinen Kommentar ab.
Bevor er im Sommer 2018 für 100 Millionen Euro zur „Juve“ gewechselt war, erlebte Ronaldo in Madrid die erfolgreichste und glücklichste Zeit seiner Karriere. In neun Spielzeiten bei Real gewann er unter anderem viermal die Champions League und zweimal die spanische Liga. In 438 Pflichtspielen traf er 451 Mal und avancierte vor dem Ex-Schalker Raúl zur Nummer eins in der ewigen Torschützenliste der Madrilenen.
Premier-League-Profi verzichtet auf Kniefall vor Anpfiff
Als erster Premier-League-Profi hat Wilfried Zaha (28) von Crystal Palace auf den Kniefall vor Anpfiff aus Solidarität mit der Anti-Rassismus-Bewegung verzichtet. Der ivorische Nationalstürmer blieb vor Anpfiff des Punktspiels am Sonnabend gegen West Bromwich Albion während der seit Juni ligaweit etablierten Geste stehen.
Zaha, der diesen Schritt bereits angekündigt hatte, erklärte am Sonnabend in einem Statement: „Es gibt keine richtige oder falsche Entscheidung, aber ich persönlich habe das Gefühl, dass das Knien einfach ein Teil der Routine vor dem Spiel geworden ist, und im Moment spielt es keine Rolle, ob wir knien oder stehen, einige von uns werden immer noch beschimpft.“
Er sei der Ansicht, „dass wir als Gesellschaft eine bessere Erziehung in den Schulen fördern sollten und dass die Unternehmen der sozialen Medien stärker gegen Leute vorgehen sollten, die andere online beleidigen – nicht nur Fußballer.“ Der kollektive Kniefall als Geste war in der Premier League nach dem durch Polizeigewalt verschuldeten Tod von George Floyd als Zeichen der Solidarität mit der „Black Lives Matter“-Bewegung eingeführt worden.
Dresden lässt im Aufstiegskampf Punkte liegen
Tabellenführer Dynamo Dresden hat im Aufstiegskampf der 3. Liga den 18. Saisonsieg verpasst. Die Mannschaft des früheren St.-Pauli-Trainers Markus Kauczinski kam am 28. Spieltag nicht über ein 1:1 (0:0) im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken hinaus.
Die Dresdner waren in der ersten Halbzeit die überlegene Mannschaft, klare Torchancen konnte sich der Spitzenreiter zunächst jedoch nicht herausspielen. Nach der Pause agierten beide Teams zielstrebiger. Nach einer Ecke stieg Manuel Zeitz am höchsten und brachte die Gäste in der 58. Minute in Führung. Dresden glich aber wenig später durch Pascal Sohm (62.) aus.
Trotz des Punktverlustes bleibt Dynamo mit 55 Punkten Erster, zwei Zähler vor dem FC Ingolstadt. Die Schanzer setzten sich beim SV Wehen Wiesbaden mit 2:1 (2:1) durch und zogen vorübergehend am FC Hansa Rostock vorbei (51 Punkte). Die Hanseaten sind am Montag bei Türkgücü München gefordert (19.00 Uhr/Magentasport). Der TSV 1860 München hatte beim 4:0 (3:0) gegen den Halleschen FC keine Probleme und ist mit 44 Zählern neuer Tabellenfünfter.
Titz gelingt im Duell mit Arps Bayern II Befreiungsschlag
Der frühere HSV-Trainer Christian Titz hat mit dem 1. FC Magdeburg einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf der 3. Liga verbucht. Bei Meister Bayern München II gelang dem einzigen Europapokalsieger der DDR ein 2:0-Sieg (1:0). Weil das Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den FSV Zwickau wegen Starkregens kurzfristig abgesagt worden war, verließen die Magdeburger die Abstiegsplätze.
Die Magdeburger Tore erzielten Baris Atik (45.) und Jürgen Gjasula (90.+2, Foulelfmeter), älterer Bruder von HSV-Profi Klaus Gjasula. Fiete Arp, der unter Titz einst beim HSV stürmte, wurde beim FC Bayern in der 72. Minute eingewechselt, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.
0:0 – aber Tuchel verlängert mit Chelsea seine Serie
Teammanager Thomas Tuchel hat mit dem FC Chelsea in der englischen Meisterschaft Federn gelassen. Bei Aufsteiger Leeds United mussten sich die Blues mit einem 0:0 begnügen, nach einem Dutzend Pflichtspielen bleiben die Londoner aber unter der Leitung des früheren Bundesliga-Trainers ungeschlagen. Mit 51 Punkten liegt Chelsea im engen Rennen um die Champions-League-Plätze auf Rang vier.
„Das Spiel war okay, manchmal ist es schwer, ein Tor zu erzielen. Wir müssen weiter hart arbeiten und im gegnerischen Strafraum präziser sein“, sagte Tuchel nach Abpfiff im BBC-Interview: „Die Jungs sind enttäuscht, das ist ein gutes Zeichen.“
An der Elland Road ließ Tuchel die Nationalspieler Kai Havertz und Antonio Rüdiger von Beginn an mitwirken. DFB-Kollege Timo Werner kam erst in der 68. Minute im Chelsea-Angriff zum Einsatz, konnte den Bann aber auch nicht mehr brechen. Über Havertz sagte Tuchel: „Normalerweise hat er einen guten Abschluss und normalerweise reichen die Chancen, die er hatte, um ein Tor zu erzielen.“ Bei Leeds saß Verteidiger Robin Koch erstmals seit seiner im Dezember erlittenen Knieverletzung wieder auf der Bank.
Löw-Nachfolge? Flick hält sich bedeckt
Hansi Flick hält sich in Bezug auf die vieldiskutierte Nachfolge von Joachim Löw als Fußball-Bundestrainer weiter bedeckt. „Ich habe alles dazu gesagt. Ich habe Vertrag bis 2023 und mehr muss ich dazu nicht sagen“, sagte der Trainer des FC Bayern München am Sonnabend vor dem Bundesligaspiel beim SV Werder Bremen bei Sky. Der 56-Jährige war acht Jahre lang bis zum Gewinn des WM-Titels 2014 Co-Trainer von Löw und gilt als einer der aussichtsreichen Kandidaten für das Amt. Löw hatte in dieser Woche seinen Abschied nach der EM in diesem Jahr bekanntgegeben.
Bereits am Vortag hatte Flick eine Nachfolge als Bundestrainer nicht explizit ausgeschlossen. Zu diesem Thema habe es keine Gespräche mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff gegeben. „Oliver und ich sind befreundet haben immer mal wieder was, wo wir uns austauschen“, sagte Flick. Deswegen gebe „es da nichts Neues“.
Schmid wird Frankreichs Rekord-Bundesligaspieler
Jonathan Schmid ist französischer Rekordspieler in der Bundesliga geworden. Der 30 Jahre alte Profi des SC Freiburg hat mit seinem 274. Einsatz am Sonnabend beim FSV Mainz 05 seinen Landsmann Franck Ribéry übertroffen, der für Bayern München 273 Partien in der Bundesliga bestritten hatte. Schmid spielte auch für die TSG 1899 Hoffenheim und den FC Augsburg in Liga eins.
Jubilar Dursun schießt Darmstadt Richtung Klassenerhalt
Torjäger Serdar Dursun hat Darmstadt 98 dem Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ein großes Stück näher gebracht. Der gebürtige Hamburger traf beim 4:1 (2:0) gegen Erzgebirge Aue in seinem 150. Zweitligaspiel erstmals dreifach (4., 27., 67.) und kommt nun schon auf 15 Saisontore. Den vierten Treffer erzielte Mathias Honsak (90.).
Aue wartet hingegen seit vier Auswärtsspielen auf einen Punkt. In den vergangenen sieben Spielen gelang nur ein Sieg. Daran änderte auch der Treffer von Dimitrij Nazarov (79., Handelfmeter) nichts. Louis Samson sah zudem noch Gelb-Rot (59., wiederholtes Foulspiel).
Düsseldorf in Sandhausen ohne Fortune
Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf fällt im Kampf um die Rückkehr ins Oberhaus weiter zurück. Die Rheinländer kamen am Sonnabend beim Tabellen-17. SV Sandhausen trotz drückender Überlegenheit über ein 0:0 nicht hinaus und liegen nun schon sechs Punkte hinter dem Relegationsrang. Die Gastgeber, die zuvor vier ihrer vergangenen fünf Spiele verloren hatten, feierten einen überraschenden Punktgewinn und zogen zunächst mit dem Tabellen-16. VfL Osnabrück (beide 22 Punkte) gleich. Düsseldorf schob sich mit 40 Punkten auf Rang sechs vor.
Der Favorit hätte schon in der ersten Halbzeit nach einer Reihe von Tormöglichkeiten durch Matthias Zimmermann (13./45.), Rouwen Hennings (27.) und Andre Hoffmann (33.) deutlich in Führung liegen können. Sie scheiterten aber an Sandhausens gutem Torhüter Stefanos Kapino, der sich reihenweise bei guten Chancen der Düsseldorfer auszeichnen konnte und bei einem Lattentreffer von Kristoffer Peterson Glück hatte. Damit rettete der Keeper seinem Team das glückliche Remis.
Starkregen in Kaiserslautern: Spiel gegen Zwickau abgesagt
Wegen Starkregens ist das für Sonnabend angesetzte Spiel der 3. Liga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FSV Zwickau kurzfristig abgesagt worden. Nach einer Prüfung der Platzverhältnisse auf dem Betzenberg entschied sich das Schiedsrichtergespann gegen die Austragung der Begegnung.
Zunächst war der geplante Anpfiff um eine Stunde auf 15 Uhr verschoben worden. Der Regen hatte zum Zeitpunkt der weiteren Platzbegehung zwar nachgelassen, doch der durchtränkte Rasen war nach Ansicht der Unparteiischen nicht bespielbar.
Greuther Fürth verliert Ernst an Hannover
Zweitligist SpVgg Greuther Fürth verliert am Saisonende einen weiteren Leistungsträger. Mittelfeldspieler Sebastian Ernst (26) wird seinen auslaufenden Vertrag beim Bundesliga-Aufstiegskandidaten nicht verlängern, sondern nach vier Jahren bei den Franken ablösefrei zu Hannover 96 wechseln.
„Dieser Entschluss ist mir nicht leicht gefallen“, wurde Ernst in einer Mitteilung der Spielvereinigung zitiert. Er wolle aber in seine Heimat zurückkehren. Ernst spielte schon als Jugendlicher für Hannover. „Bis zum letzten Tag werde ich definitiv alles geben, damit wir diese Saison so erfolgreich wie möglich beenden“, versprach Ernst, der bislang 106-mal für die Fürther auflief.
Neben Ernst verlieren die Fürther am Saisonende Außenverteidiger David Raum (22). Der ablösefreie Wechsel des U-21-Nationalspielers zum Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim steht schon seit Längerem fest.
Noël Le Graët als FFF-Präsident bestätigt
Noël Le Graët führt vier weitere Jahre den französischen Fußball-Verband FFF als Präsident an. Der 79-Jährige wurde am Sonnabend auf der Bundesversammlung im ersten Wahlgang in seinem Amt bestätigt. Le Graët erhielt 73,02 Prozent der Stimmen und setzte sich damit klar gegen Frédéric Thiriez (25,11 Prozent) und Michel Moulin (1,87) durch.
Le Graët ist seit 2011 Präsident des Weltmeisterverbandes. Er wurde bereits 2012 und 2017 wiedergewählt.
Ramos: „Bei Hertha hab es ständige Unruhe“
Profifußballer Adrián Ramos hat vor seiner Verpflichtung von Hertha BSC im Jahr 2009 die Bundesliga als schnelle Durchgangsstation angesehen. „Mein Wunschziel war Spanien“, sagte der 35-jährige Kolumbianer den Online-Portalen „Spox“ und „Goal“: „Ich habe mir vor meiner Reise nach Berlin gedacht: "Du machst das mit Deutschland jetzt, siehst aber zu, dass du schnell nach Spanien kommst"“. Aus der Durchgangsstation wurden dann siebeneinhalb Jahre bei Hertha und Borussia Dortmund.
Allein fünf Jahre verbrachte der Stürmer, der nach Dortmund über China und den spanischen Erstligisten FC Granada 2020 wieder zu seinem Heimatclub América de Cali zurückgekehrt ist, in der Hauptstadt. „Meine Zeit bei der Hertha war wie eine Achterbahnfahrt. So viele Höhen, so viele Tiefen. Keine Stabilität. Dafür ständige Unruhe“, sagte Ramos, der für die Berliner in 176 Spielen 65 Tore erzielte, „im Nachhinein bin ich dankbar, das alles erlebt zu haben, denn dadurch habe ich gelernt, mit Rückschlägen umzugehen.“
Für die Instabilität trug aus Sicht von Ramos die Vereinsführung ein gewisses Maß an Schuld: „Die Unruhe der Verantwortlichen hat sich eigentlich in all den Jahren durch den Verein gezogen. Das war schade. Mit einem stabileren Umfeld hätten wir auch sicher erfolgreicher sein können.“
Watzke verteidigt Sonderrolle des Profifußballs
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke glaubt nicht, dass das deutsche Publikum das Interesse am Fußball verloren haben könnte. Die derzeitigen Einschaltquoten und das weiterhin große Interesse an Dauerkarten würden einer solchen Vermutung aus Sicht von Borussia Dortmund widersprechen, sagte der 61-Jährige beim „FAZ“-Kongress „Zwischen den Zeilen“ am Freitag in Frankfurt. Darum hofft er auch, dass der BVB in der nächsten Bundesliga-Saison wieder mit Zuschauern planen kann.
Bei jedem Heimspiel ohne Zuschauer verliere der BVB rund vier Millionen Euro. „Wenn man halbwegs den Lieferzusagen glauben kann und wenn man die Hoffnung hat, dass wir das managementmäßig hinbekommen, dann wäre es krank, nicht mit Zuschauern für die nächste Saison zu planen“, sagte Watzke.
Gegen den Eindruck, der Fußball sei nicht so demütig, wie er das von sich behaupte, wehrte sich der Fußball-Funktionär. „Das ist Unfug. Der Fußball ist ein Abbild der Gesellschaft, nicht besser und nicht schlechter“, sagte er. Die Wiederaufnahme des Bundesligabetriebes verglich Watzke mit „Millionen anderer Menschen, die auch ihren Beruf ausübten.“
Beckenbauer traut Matthäus Bundestrainer-Job zu
Weltmeistertrainer Franz Beckenbauer würde seinem früheren Lieblingsschüler Lothar Matthäus die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw „auf jeden Fall“ zutrauen. Wie Fußball-Ikone Beckenbauer (75) der „Bild“-Zeitung weiter sagte, verfüge Rekordnationalspieler Matthäus (59) über „weltweite Erfahrung“, zudem habe er sich „sehr weiterentwickelt“. Beckenbauer schloss: „Ja, warum nicht Lothar?“
Doch auch Bayern Münchens Erfolgstrainer Hansi Flick, Löw-Assistent beim WM-Gewinn 2014, würde nach Ansicht Beckenbauers „passen, er kennt den DFB in- und auswendig“. Allerdings habe er Zweifel, ob der FC Bayern den 56-Jährigen vorzeitig aus seinem Vertrag bis 2023 entlassen würde.
Dass Löw nach seinem angekündigten Rücktritt zur „lame duck“ wird in den letzten vier Monaten seiner Amtszeit, glaubt Beckenbauer nicht: „Bei einem Vereinstrainer mag es ein Problem sein, wenn ein Abschied früh feststeht. Da können sich Cliquen im Team bilden. Aber bei der Nationalmannschaft ist das völlig anders. Die Spieler sind nur für ein paar Wochen zusammen und wollen alle nur eines – ihre maximale Leistung bringen. Jogi Löw besitzt so viel Autorität. Da sehe ich kein Problem.“
Augsburg will Nationalspieler nur ohne Quarantäne abstellen
Der FC Augsburg will seine Nationalspieler für die am Monatsende anstehenden Länderspiele nur abstellen, wenn diese nach ihrer Rückkehr nicht in eine Corona-Quarantäne müssen. Man warte aktuell noch „auf eine klare Stellungnahme“ der Behörden, sagte Manager Stefan Reuter. Der Verein stehe im Austausch mit dem Gesundheitsamt. „Wir wollen keinen abstellen, der anschließend in Quarantäne gehen müsste“, sagte Reuter.
In der Diskussion um die Länderspiel-Abstellungen während der Coronavirus-Pandemie hatte es zuletzt erste Konsequenzen gegeben. Die nächsten zwei Spieltage der südamerikanischen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 wurden abgesetzt. Hintergrund sind Reiserestriktionen, wodurch Spieler nach der Rückkehr von den Länderspieleinsätzen mitunter in Quarantäne gemusst hätten.
Auch Lazio-Trainer Inzaghi muss wegen Blasphemie zahlen
Erst Bryan Cristante, dann Gianluigi Buffon, jetzt Simone Inzaghi: Der italienische Fußballverband (FIGC) spricht weiter konsequent Strafen wegen Blasphemie aus und hat den Trainer von Lazio Rom zur Zahlung von 4000 Euro verdonnert. Der 44-Jährige soll sich beim Serie-A-Spiel gegen Sassuolo Calcio am 24. Januar (2:1) blasphemisch geäußert haben. Die Summe ist innerhalb eines Monats zu zahlen.
Der italienische Verband hat seit 2010 wiederholt Strafen gegen Spieler und Trainer verhängt, die sich zuvor blasphemisch geäußert hatten. Torhüter Buffon (Juventus Turin) war erst Mitte Februar zu 5000 Euro Strafe verdonnert worden, zuvor hatte sich der ehemalige Kapitän der italienischen Nationalmannschaft schon einmal für die Nutzung des Wortes „Dio“ (Gott, d. Red.) entschuldigen und die gleiche Summe zahlen müssen.
Anfang Dezember war Cristante von AS Rom für ein Spiel gesperrt worden, weil er nach einem Eigentor geflucht hatte.
Trotz Horrorserie: Rücktritt für Rose keine Option
Der am Saisonende scheidende Trainer Marco Rose denkt bei Borussia Mönchengladbach auch nach der nächsten bitteren Niederlage in der Bundesliga nicht ans Aufgeben. „Nein“, sagte Rose am Freitagabend nach dem 1:3 beim FC Augsburg. Er könne die Frage nach einem Rücktritt aber „nachvollziehen“, sagte der 46-Jährige, weil er mit seiner Mannschaft seit der Ankündigung seines Wechsels im Sommer zu Borussia Dortmund keine positiven Ergebnisse mehr geliefert habe.
In Augsburg setzte es die sechste Pflichtspielniederlage nacheinander. „In der Summe tritt die Mannschaft immer so auf, dass sie sich Ergebnisse verdient“, sagte Rose. Er sieht das Arbeitsverhältnis zu seinen Spielern als intakt an. „Wir müssen dranbleiben und das Glück erzwingen“, sagte er.
Nächster Gegner der Borussia ist am kommenden Dienstag in der Champions League in Budapest Manchester City. Das Achtelfinal-Hinspiel gegen das Topteam aus England mit Coach Pep Guardiola hatten die Gladbacher 0:2 verloren. Nächster Liga-Gegner ist am kommenden Sonnabend der Tabellenletzte FC Schalke 04.