Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 20. Januar 2021:
- Wadenprobleme: Huntelaar-Debüt verzögert sich
- Papst gratuliert Spezia nach Pokalcoup
- Polizei: Embolo floh übers Dach
- Ex-St.-Pauli-Profi Maier wechselt in die 3. Liga
- Frauen testen gegen Belgien und Niederlande
- Angeliño nicht nominiert: RB kritisiert Luis Enrique
- Niederländischer Verband ermittelt gegen Schmidt
- Profi-Duo wegen Sexvideo zu Haftstrafe verurteilt
- Krankenhaus – Hoffenheim bangt um Vogt
- Chelsea verliert auch in Leicester
Wadenprobleme: Huntelaar-Debüt verzögert sich
Noch ohne seinen Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar geht Bundesligist Schalke 04 in das Kellerduell am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Köln. Der 37-jährige Niederländer, der dreieinhalb Jahre nach seinem Abschied noch einmal im Abstiegskampf aushelfen will, fehlt wegen Wadenproblemen im Aufgebot des Tabellenletzten.
Aus demselben Grund hatte Huntelaar, der am Dienstag einen Vertrag bis zum Saisonende bei den Königsblauen unterschrieben hatte, bereits das Spiel von Ajax Amsterdam am vergangenen Sonntag gegen Feyenoord Rotterdam verpasst.
Im Sturm setzt Trainer Christian Gross gegen den Drittletzten Köln wieder auf den Amerikaner Matthew Hoppe, der in den letzten beiden Bundesligaspielen vier Tore erzielte. Auch sonst blieb die Startelf gegenüber dem 1:3 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Sonntag unverändert.
Gosens verpasst mit Bergamo Platz drei
Der deutsche Nationalspieler Robin Gosens hat in der italienischen Serie A mit Atalanta Bergamo den Sprung auf Platz drei verpasst. Die Gäste kamen bei Udinese Calcio nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und haben nun 33 Punkte.
Roberto Pereyra traf bereits in der ersten Minute für das Team aus Udine, Luis Muriel (44.) glich für Atalanta aus. Gosens wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt.
Papst gratuliert Spezia nach Pokalcoup
Am Tag nach seinem Pokal-Coup bei der AS Rom gab es für den italienischen Erstligisten Spezia Calcio sogar Glückwünsche vom Heiligen Vater. Bei einer Audienz im Vatikan am Mittwoch gratulierte Papst Franziskus dem Serie-A-Neuling aus Ligurien zum dramatischen 4:2-Sieg nach Verlängerung am Vorabend.
„Herzlichen Glückwunsch, denn Sie haben das gestern gut gemacht“, sagte der fußballbegeisterte argentinische Pontifex und scherzte: „In Argentinien tanzen wir Tango im Zweivierteltakt. Ihr habt 4:2 gewonnen, das ist gut.“ Spezia trifft in der Coppa Italia nun im Viertelfinale am kommenden Mittwoch auf die SSC Neapel.
Die Roma hatte sich nach 0:2-Rückstand noch in die Verlängerung gerettet. Doch nach Platzverweisen gegen Gianluca Mancini (91./Gelb-Rot) und Torwart Pau López (92./Rot) entschied der Underdog in Überzahl die Partie für sich.
Polizei: Embolo floh übers Dach
Breel Embolo von Borussia Mönchengladbach ist nach Überzeugung der Essener Polizei nach einer illegalen Party am frühen Sonntagmorgen über ein Dach vor den Beamten geflohen. Embolo bestreitet, an der Party teilgenommen zu haben. Er hatte am Montag bei Instagram bestätigt, dass seine Personalien von der Polizei aufgenommen worden sind. Allerdings sei er nicht bei der Party gewesen. Die Polizei habe ihn in einer Wohnung angetroffen, die sich „im unmittelbaren Umfeld“ des Lokals befunden habe, in dem die Party stattfand.
„Solange es kein anderes Ermittlungsergebnis gibt von der Polizei, glauben wir Breel Embolo“, sagte ein Vereinssprecher als Reaktion auf die neuen Informationen von der Polizei. Der Club hatte bereits zuvor erklärt, Embolo habe glaubhaft versichert, nicht bei der Party gewesen zu sein.
Ein Polizeisprecher schilderte den Ablauf am Mittwoch folgendermaßen: Beim Eintreffen der Polizei sei aus dem coronabedingt geschlossenen Lokal am Essener Baldeneysee eine Person durch ein Fenster aufs Dach geflohen. Die Person sei über das Dach zu einer angrenzenden Wohnung gerannt und habe die Wohnung durch ein weiteres Fenster betreten. Die Polizei habe sich Zutritt zu der Wohnung verschafft und dort eine einzelne Person angetroffen. Diese Person sei Embolo gewesen, sagte der Sprecher.
Ex-St.-Pauli-Profi Maier wechselt in die 3. Liga
Der frühere St.-Pauli-Profi Sebastian Maier verlässt den Zweitligisten VfL Bochum und schließt sich mit sofortiger Wirkung Türkgücü München aus der 3. Liga an. Das teilten die beiden Vereine am Mittwoch mit und machten zu den Transfermodalitäten keine weiteren Angaben.
Der 27 Jahre alte Offensivspieler Maier war 2018 von Hannover 96 zu den Bochumern gewechselt und hatte seitdem 26 Pflichtspiele im VfL-Trikot absolviert. Von 2013 bis 2016 war er für St. Pauli aktiv. Bei Türkgücü unterschrieb er einen Vertrag bis 30. Juni 2022.
Cacau hört als Integrationsbeauftragter des DFB auf
Der Deutsche Fußball-Bund und sein Integrationsbeauftragter Cacau beenden die Zusammenarbeit. Dies teilte der DFB am Mittwoch mit und begründete das Ausscheiden damit, dass der 39 Jahre alte Ex-Profi im vergangenen Jahr als Teilhaber und Geschäftsführer bei einer Sportagentur eingestiegen ist. „Diese Tätigkeit erlaubt jedoch gemäß der DFB-Satzung nicht die Fortsetzung seines Engagements als Integrationsbeauftragter“, schrieb der Verband in seiner Mitteilung. Cacau und der DFB hatten mehr als vier Jahre zusammengearbeitet.
„Wir haben einiges bewegen können“, sagte der in Brasilien geborene Ex-Stürmer, der in seiner Laufbahn unter anderem für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart spielte und 23 Länderspiele absolvierte. Er werde sich weiter zur Integration im und durch den Fußball äußern, „denn das Thema wird nicht an Bedeutung verlieren“. DFB-Präsident Fritz Keller dankte Cacau: „Mir fallen nicht viele ehemalige Nationalspieler ein, die für eine Verbandsaufgabe so viel Zeit investiert und sich so leidenschaftlich auch für den Fußball an der Basis engagiert haben.“
Frauen testen gegen Belgien und Niederlande
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft startet mit Testspielen gegen Belgien und die Niederlande in das Jahr 2021. Am 21. Februar steht in Aachen zunächst ein Heimspiel gegen die Belgierinnen an, bevor das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am 24. Februar in Venlo gastiert. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch mit. Die Anstoßzeiten stehen noch nicht fest.
Das Turnier der drei Teams steht im Zeichen der gemeinsamen Bewerbung für die Weltmeisterschaft 2027. Belgien und die Niederlande machen am 18. Februar mit einer Partie den Auftakt zu dem kleinen Turnier.
Voss-Tecklenburg sagte, das Turnier sei „ein tolles gemeinsames Statement für unsere Bewerbung“. Wegen der kurzen Wege zwischen den Spielorten halte man zudem in Pandemie-Zeiten die Reisetätigkeiten „so gering wie möglich“. Die EM-Endrunde in England wurde wegen der Corona-Krise auf 2022 verschoben.
Angeliño nicht nominiert: RB kritisiert Luis Enrique
Die Bosse von Bundesligist RB Leipzig haben Spaniens Nation Angeliño altrainer Luis Enrique für die Nicht-Nominierung von Linksverteidiger für die Nationalmannschaft kritisiert. „Angel zeigt seit längerer Zeit überragende Leistungen, nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League. Daher können wir auch nicht nachvollziehen, warum eine Einladung bislang nicht ausgesprochen wurde“, sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche der „Sport-Bild“.
RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff schloss sich der Kritik an. „Angeliño spielt auf einem konstant hohen Niveau, liefert überdurchschnittlich viele Tore und Vorlagen, zeigt absolute Siegermentalität“, erklärte Mintzlaff. In 23 Pflichtspielen der laufenden Saison erzielte der 24-Jährige acht Tore und lieferte ebenso viele Vorlagen. „Von der Entwicklung hat man sicher auch in Spanien Notiz genommen. Dass er trotzdem noch nicht nominiert wurde, können wir nicht verstehen, denn er wäre eine absolute Bereicherung für die spanische Nationalmannschaft“, sagte Mintzlaff.
Im März 2020 stand Angeliño für die Länderspiele gegen Deutschland und die Niederlande im vorläufigen Kader der Spanier. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Spiele abgesagt. Seitdem habe es keinen Kontakt mehr zu Nationaltrainer Luis Enrique gegeben.
Niederländischer Verband ermittelt gegen Schmidt
Der niederländische Fußballverband KNVB hat ein Ermittlungsverfahren gegen Trainer Roger Schmidt von der PSV Eindhoven eingeleitet. Am Sonntag hatte Schmidt im Spiel der Ehrendivision gegen Sparta Rotterdam von Schiedsrichter Bas Nijhuis eine Gelbe Karte erhalten, weil er sich beim Vierten Offiziellen ständig über Nijhuis beschwert hatte. Schmidt meinte, dass die Spieler durch das Spiel auf einem verschneiten Kunstrasenplatz einem größeren Verletzungsrisiko ausgesetzt seien und der Schiedsrichter dies berücksichtigen müsse.
„In den ersten 20 Minuten hat er nichts gepfiffen. Dann denken Spieler, sich alles erlauben zu können, ohne eine Gelbe Karte zu erhalten. Auch dadurch ist Gakpo verletzt worden“, sagte Schmidt. PSV-Stürmer Cody Gakpo ist verletzungsbedingt einige Wochen lang nicht einsetzbar.
Nach Schmidts Meinung habe Nijhuis absichtlich gegen die PSV gepfiffen. „Nijhuis sagte nach dem Spiel, dass er gegen uns gepfiffen hat, weil ich ihn nach dem Ehrendivisionsspiel gegen Vitesse in Arnheim kritisiert habe. Das ist nicht professionell“, sagte Schmidt beim TV-Sender ESPN, „diesen Schiedsrichter will ich am liebsten nie mehr sehen.“
Podolski freut sich auf Özil
Lukas Podolski hat den Wechsel seines früheren Weltmeister-Kollegen Mesut Özil in die türkische Süper Lig begrüßt. Am Sonntag war bekannt geworden, dass Özil von Arsenal London aus der Premier League zu Fenerbahce Istanbul wechselt.
„Ich freue mich, dass Mesut in Zukunft bei uns in der Türkei spielt. Er ist eine Bereicherung für die Liga und mit 32 Jahren noch im besten Fußball-Alter“, sagte Podolski der „Sport-Bild“. Es komme ja in der Süper Lig immer wieder mal vor, „dass große Spielernamen von den Klubchefs präsentiert werden, um die Fans zufriedenzustellen“.
Für Özil sei es gut, dass endlich ein Schlussstrich unter das Theater bei Arsenal gezogen werde. „Es war wirklich schade, dass es so zu Ende ging. Kein Profi ist zufrieden, wenn er nicht spielen darf. Nun darf Mesut endlich wieder das machen, was wir alle lieben: Fußball spielen“, meinte Podolski. Er spielt seit Januar 2020 bei Antalyaspor, einst trug er das Trikot von Fenerbahces Lokalrivalen Galatasaray Istanbul.
Profi-Duo wegen Sexvideo zu Haftstrafe verurteilt
Wegen der Erstellung und Verbreitung eines Sexvideos wurden zwei spanische Profis zu jeweils zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Allerdings wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt.
Ein Strafgericht in San Sebastián befand Mittelstürmer Sergi Enrich vom Erstligisten SD Eibar und seinen ehemaligen Teamkollegen Antonio Luna laut einem Bericht der Sporttageszeitung "Marca" für schuldig, ein Video mit sexuellen Inhalten ohne Zustimmung der abgebildeten Frau gedreht und anschließend im Netz weiterverbreitet zu haben.
Zusätzlich zur Haftstrafe verhängte das Gericht Geldstrafen von jeweils 100.000 Euro. Ein dritter ebenfalls angeklagter Profi von Zweitligist Albacete wurde von allen Anklagepunkten freigesprochen.
Für Enrich und Luna hatte die Staatsanwaltschaft zunächst fünf Jahre Gefängnis gefordert. Das Gericht würdigte in seinem Urteil jedoch strafmildernd, dass beide Spieler im Laufe der Verhandlung Reue für ihre Tat gezeigt und dem Opfer 110.000 Euro Schadenersatz angeboten hatten.
Krankenhaus – Hoffenheim bangt um Vogt
Der TSG 1899 Hoffenheim droht der Ausfall eines weiteren Profis. Abwehrspieler Kevin Vogt verletzte sich beim 3:0-Sieg bei Hertha BSC und musste nach einer Stunde ausgewechselt werden. Nach Angaben von Trainer Sebastian Hoeneß kugelte sich Vogt die Schulter aus. „Ich hoffe, dass wir nicht noch einen weiteren Ausfall haben werden“, sagte Hoeneß.
Die genaue Diagnose stand am Dienstagabend zunächst aus, Vogt war auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Kraichgauer hatten in dieser Saison bereits zahlreiche Personalprobleme mit Verletzungen und positiven Corona-Tests zu beklagen.
Chelsea verliert auch in Leicester
Das deutsche Nationalmannschaftstrio Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger rutscht mit dem FC Chelsea immer mehr ins Mittelmaß der englischen Premier League. Die Blues kassierten am Dienstag eine 0:2 (0:2)-Niederlage bei Leicester City und belegen mit 29 Punkten nur den achten Platz. Leicester hat vorerst mit 38 Zählern die Tabellenspitze übernommen. Wilfred Ndidi (6.) und James Maddison (41.) erzielten die Tore.
Bei Chelsea, das nur zwei seiner letzten acht Ligaspiele gewann, wurde Havertz in der zweiten Halbzeit aus- und Werner eingewechselt. Rüdiger spielte 90 Minuten durch.