Kiel. Bayern-Star und ARD-Reporterin lieferten sich nach Münchens Pokal-Aus in Kiel einen Schlagabtausch. Tags darauf reagieren beide.
Thomas Müller hatte noch sichtbar an dem Aus im DFB-Pokal seines FC Bayern zu knabbern, als ARD-Reporterin Valeska Homburg ihn zum TV-Interview bat. Die Reaktion der 45-Jährigen versetzte Müller schließlich endgültig in Rage. Denn Homburg tat etwas ganz Natürliches, was sie sich in diesem Moment wohl lieber hätte verkneifen sollen: sie lachte. Es war der Startschuss für einen kuriosen verbalen Schlagabtausch.
Müller vs. ARD-Reporterin: Streit im TV-Interview
Homburg wollte wissen, wie die Stimmung in der Münchner Kabine sei, konnte dabei aber ihr Grinsen nicht verbergen. „Was denken Sie? Sie lachen jetzt hier!“, antwortete Müller patzig nach der bayrischen Pokalschmach bei Holstein Kiel (5:6 i.E.). Homburg versuchte die Interview-Situation zu retten, indem sie in der Not etwas flunkerte: „Ich lache nicht. Ich nehme das sehr...“ – weiter kam sie nicht. Denn Müller übernahm das Wort: „Natürlich haben Sie gelacht!“
In diesem Moment merkte Homburg, dass sie ab jetzt besser nicht mehr lachen oder grinsen sollte. Sie startete einen neuen Anlauf. „Es ist sehr lange her, dass der FC Bayern so früh ausgeschieden ist. Gab es irgendwelche Erklärungsversuche schon?“, fragte die ARD-Reporterin anlässlich des ersten Münchner Pokal-Ausscheidens in der 2. Runde seit 20 Jahren.
Homburg zu Müller: "Danke fürs Rauskommen"
Müller beruhigte sich in der Zwischenzeit und antworte professionell. „Nein, da gab es noch gar nichts. Die Stimmung ist dementsprechend. Wir sind natürlich bedient. Dass die Stimmung nicht gut ist, das können Sie sich natürlich vorstellen", sagte der Bayern-Profi.
„Kann man sich denken", antwortete Homburg. „Einen schönen Abend. Danke fürs Rauskommen.“ Es waren Worte, die einem Friedensangebot gleichkamen. Ein Angebot, das Müller annahm. „Danke, gerne", sagte der Ex-Nationalspieler.
Müller geht nach Interview auf Homburg zu
Es war der Schlusspunkt eines denkwürdigen TV-Interviews, das den Bayern-Profi im Nachgang aber doch noch weiter zu beschäftigen schien. Noch in der Nacht setzte Müller einen versöhnlichen Instagram-Post ab. „Das hätten wir wohl beide etwas besser hinkriegen können – nichts für ungut“, schrieb der Rio-Weltmeister an Homburg gerichtet.
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Seinen Beitrag schloss Müller mit verschiedenen Stichpunkten, darunter: „Verlieren muss man können“ und „ist aber überhaupt nicht meins“. Außerdem gratulierte er dem Zweitligisten zum Achtelfinal-Einzug. „Das ging bei all dem Frust vorhin im Interview ein wenig unter."
Homburg erklärt ihr Lachen gegenüber Müller
Auch Homburg erklärte tags darauf sich und ihr Lachen. „Er war voll mit Adrenalin und ich auch. Das war kein Auslachen, sondern ein Reflex, um die Stimmung zu lockern. Dafür sorry, Thomas Müller“, zitierte sie die „Bild“-Zeitung.
Dort erklärte sie auch, wie es zu der Frage gekommen war. „Thomas Müller hatte in seiner ersten Antwort alle sportlichen Details analysiert. Es war der Versuch, ihm noch etwas Atmosphärisches zu entlocken: Ob Hansi Flick schon etwas Einordnendes in der Kabine gesagt hat usw. Das geht bestimmt besser. Nichts für ungut, Thomas Müller. Wir sind fein miteinander. Ich finde seine Reaktion auf das gestrige Interview sehr nett.“
Die Statistik:
- Kiel: Gelios – Dehm, Wahl, Thesker (80. Komenda), van den Bergh – Meffert (84. Serra) – Mühling (84. Arslan), Porath (77. Hauptmann) – Bartels, Lee, Mees (77. Reese). – Trainer: Werner
- FC Bayern: Neuer – Sarr (85. Pavard), Süle, Hernandez, Davies – Kimmich, Tolisso (106. Alaba) – Gnabry (90.+2 Roca) – Musiala (74. Lewandowski), Thomas Müller, Leroy Sane (74. Douglas Costa). – Trainer: Flick
- Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
- Tore: 0:1 Gnabry (14.), 1:1 Bartels (37.), 1:2 Leroy Sane (47.), 2:2 Wahl (90.+5)
- Elfmeterschießen: Lewandowski 0:1, Wahl 1:1, Kimmich 1:2, Arslan 2:2, Thomas Müller 2:3, Serra 3:3, Alaba 3:4, Lee 4:4, Douglas Costa 4:5, Hauptmann 5:5, Gelios hält Elfmeter von Roca, Bartels 6:5