Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 26. November 2020:
- Europa League: Hoffenheim weiter, Leverkusen fast
- Champions League: Liverpool bestreitet Heimspiel in Dortmund
- England lässt wieder bis zu 4000 Fans zu
- Rassismus: Pessechef von Qarabag Agdam lebenslang gesperrt
- Leipzig länger ohne Nationalspieler Henrichs
- Zivkovic „Deutsche Fußball-Botschafterin 2020“
- Schalke meldet weiteren Corona-Fall im Team
- Toni Schumacher nimmt sich Kölns Profis zur Brust
Europa League: Hoffenheim weiter, Leverkusen fast
Die Seriensieger der TSG Hoffenheim machten im Schnelldurchgang den Einzug in die Zwischenrunde der Europa League perfekt – und auch Bayer Leverkusen ist nur noch einen Schritt vom Weiterkommen entfernt: Die Kraichgauer erreichten mit einem 2:0 (0:0) bei Slovan Liberec und dem vierten Sieg im vierten Gruppenspiel erstmals die K.o.-Runde eines internationalen Wettbewerbs, Leverkusen fehlt nach dem 4:1 (1:0) gegen Hapoel Be'er Scheva nur noch ein Punkt zur sicheren Qualifikation.
Champions League: Liverpool spielt in Dortmund
Jürgen Klopp kehrt für ein Champions-League-Spiel mit dem FC Liverpool nach Dortmund zurück. Die Königsklassen-Partie der Engländer am 9. Dezember gegen den dänischen Vertreter FC Midtjylland wird an Klopps einstige Wirkungsstätte verlegt. „Es ist zutreffend, dass Dortmund für den 9.12. als Austragungsort ausgewählt wurde. Das Spiel soll ohne Publikumsbeteiligung ausgetragen werden“, bestätigte ein Sprecher der Stadt Dortmund am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der WDR darüber berichtet.
Hintergrund für die Verlegung ist eine Regelung, wonach man in Großbritannien für 14 Tage in Quarantäne muss, nachdem man aus Dänemark eingereist ist. Das gilt auch für Briten. Unter der Auflage, dem genehmigten Hygienekonzept in Dortmund zu folgen, stimmte die Stadt dem Wunsch der Europäischen Fußball-Union UEFA und von Liverpool zu.
„Vor diesem Hintergrund sieht die Stadt Dortmund aktuell keine Hinderungsgründe, dass diese Partie in Dortmund durchgeführt werden kann“, hieß es. Laut WDR war es Klopps Wunsch, nach Dortmund auszuweichen. Beim BVB war er zwischen 2008 und 2015 Trainer.
England lässt wieder bis zu 4000 Fans zu
Gute Nachrichten für Jürgen Klopp: Der englische Meister FC Liverpool mit seinem deutschen Teammanager darf seine Heimspiele ab Dezember erstmals seit März wieder vor Zuschauern bestreiten. Die Wiederzulassung von Fans wurde am Donnerstag verkündet, gilt aber nicht landesweit.
Demnach dürfen Premier-League-Clubs aus der Hauptstadt London und aus Liverpool, wo auch der FC Everton beheimatet ist, mit Ende des zweiten Corona-Lockdowns (2. Dezember) wieder vor bis zu 2000 Anhängern spielen. Die Region Merseyside wurde von der Regierung wie London auf Stufe 2 der Risikoskala eingeordnet.
Der Großraum Manchester mit Rekordmeister United und Spitzenklub City liegt auf „Tier 3“ („sehr hohes Risiko“) und muss wegen der Pandemie weiter ohne Fans planen. Auf Stufe 1 sind sogar 4000 Anhänger möglich. Die Einteilung der Regionen nach Risikogebieten soll am 16. Dezember überprüft werden.
Rassismus: Pessechef von Qarabag Agdam lebenslang gesperrt
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat Pressechef Nurlan Ibrahimov vom aserbaidschanischen Meister Qarabag Agdam aufgrund rassistischer Handlungen lebenslang von allen „fußballerischen Aktivitäten ausgeschlossen“. Wie die UEFA mitteilte, sei die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer des Verbandes am Mittwoch zu diesem Urteil gekommen.
Zudem wurde gegen den Verein eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verhängt. Die UEFA will sich beim Weltverband FIFA dafür einsetzen, dass der Ausschluss des Mitarbeiters weltweit verhängt wird.
Ibrahimov hatte in den sozialen Medien zur Tötung von Armeniern aufgerufen. Armenien und Aserbaidschan hatten sich über Wochen schwere Kämpfe um die Region Bergkarabach geliefert. Qarabag spielt in dieser Saison in der Europa League.
Stuttgart verlängert auch mit Endo
Bundesligist VfB Stuttgart hat nach Nicolás González den nächsten Profi längerfristig an sich gebunden. Die Schwaben gaben am Donnerstag die Vertragsverlängerung mit Mittelfeldspieler Wataru Endo um zwei weitere Jahre bis 2024 bekannt.
Der japanische Nationalspieler wechselte im August 2019 zunächst für eine Saison auf Leihbasis vom belgischen Erstligisten VV St. Truiden an den Neckar. Dort ist der 27-Jährige längst unumstrittener Stammspieler, seit einem Jahr hat er mit Ausnahme einer Gelbsperre keine einzige Pflichtspielminute verpasst.
„Mit seinen fußballerischen Qualitäten, aber auch mit seiner Mentalität und seiner professionellen Einstellung ist Wataru ein Führungsspieler im besten Sinne des Wortes“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat. Endo identifiziere sich mit dem VfB und sei „bei seinen Mitspielern in höchstem Maße anerkannt“. Er habe die Erwartungen „sogar noch übertroffen“, meinte Mislintat.
Leipzig länger ohne Nationalspieler Henrichs
RB Leipzig muss längerfristig auf Nationalspieler Benjamin Henrichs verzichten. Er fällt aufgrund einer Entzündung der Patellasehne einige Wochen aus, teilte der Bundesligist am Donnerstag mit. Die Leihgabe von der AS Monaco hatte bereits am vergangenen Dienstag beim 0:1 in der Champions League bei Paris Saint-Germain aufgrund von Schmerzen nur auf der Ersatzbank gesessen.
Da in der Defensive mit Konrad Laimer und Lukas Klostermann zwei Leistungsträger schon länger ausfallen, hofft RB-Trainer Julian Nagelsmann auf eine baldige Rückkehr von Nationalspieler Marcel Halstenberg. RB spielt an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu Hause gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld und muss bereits am kommenden Mittwoch (21.00) in der Königsklasse bei Istanbul Basaksehir antreten.
Zivkovic „Deutsche Fußball-Botschafterin 2020“
Die international tätige Trainerin, Ausbilderin und Analystin Anja Zivkovic ist als „Deutsche Fußball-Botschafterin 2020“ ausgezeichnet worden. Zivkovic, die als Förderin des Frauen- und Mädchenfußballs bereits über 50 Länder bereist hat, setzte sich bei der Jury-Entscheidung in der Hauptkategorie gegen Fortuna Düsseldorfs Coach Uwe Rösler sowie den im Libanon tätigen Trainer Robert Jaspert durch. Im vergangenen Jahr hatte Teammanager Jürgen Klopp vom FC Liverpool den Preis gewonnen.
Mit ihrem Preisgeld möchte Zivkovic ein besonderes Projekt im Mädchenfußball in der indischen Region Haryana unterstützen. „In dieser Region haben es Mädchen besonders schwer“, sagte sie: „Doch dieses Projekt fördert gezielt den Mädchenfußball und organisiert mit bescheidenen Mitteln sogar Mädchenfußballturniere – ohne die Hilfe einer sozialen Organisation, sondern ausschließlich mit Hilfe der Dorfbewohner.“
Weitere Preisträger in diesem Jahr sind die Nationalspieler Robin Gosens (Publikumspreis) sowie Joshua Kimmich und Leon Goretzka (Ehrenpreis). Der gemeinnützige Verein „Deutscher Fußball Botschafter e.V.“ zeichnet jedes Jahr Menschen aus, die durch ihr Auftreten und Engagement zum positiven Image des Fußballs und Deutschlands beitragen.
Corona-Test negativ: Younes zurück im Training
Amin Younes von Eintracht Frankfurt ist nach negativen Corona-Tests am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Dies teilte der Bundesligist mit. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte sich vor zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben, nachdem er in seinem privaten Umfeld Kontakt zu mit Corona infizierten Personen hatte und danach positiv getestet wurde.
Neuzugang Younes, der vom italienischen Topclub SSC Neapel für diese Saison ausgeliehen ist, fehlte zuletzt im Heimspiel der Eintracht gegen RB Leipzig (1:1). Die Eintracht spielt am Sonnabend (15.30 Uhr) beim 1. FC Union Berlin. Wegen eines positiven Tests befindet sich Offensivspieler Aymen Barkok zurzeit in Quarantäne.
Schalke meldet weiteren Corona-Fall im Team
Der krisengeschüttelte FC Schalke 04 hat einen weiteren Coronafall in seiner Profimannschaft. Wie der Bundesligaclub am Donnerstag bekannt gab, wurde ein namentlich nicht genannter Spieler am Mittwoch positiv auf das Virus getestet. Er habe sich bereits zuvor aufgrund auftretender Symptome in häusliche Isolierung begeben. Alle anderen Tests waren negativ.
Der insgesamt vierte Coronafall seit der Saisonvorbereitung vergrößert die Personalsorgen von Trainer Manuel Baum vor dem Bundesligaspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach.
Der Coach muss nicht nur auf die suspendierten Mittelfeldspieler Amine Harit und Nabil Bentaleb sowie auf Stürmer Vedad Ibisevic, dessen Vertrag aufgelöst wurde, sondern auch auf die verletzten Stammspieler Salif Sané und Gonçalo Paciência sowie Ersatztorhüter Ralf Fährmann und Angreifer Rabbi Matondo (alle Knieprobleme) verzichten. Fraglich ist zudem der Einsatz des Linksverteidigers Bastian Oczipka (muskuläre Probleme).
Unions Stadionausbau stockt
Der geplante Ausbau des Stadions An der Alten Försterei des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin verzögert sich weiter. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung befindet sich derzeit ein Verkehrsgutachten in Prüfung. Wie die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen der Zeitung bestätigte, hängt es aktuell an einer Stelle: „Besondere Probleme bereitet die Übergangsphase bis zur Fertigstellung des S-Bahnhofs Köpenick als Regionalbahnhof.“
Das Verkehrskonzept sei „ein wesentlicher Baustein für die Stadionerweiterung“, hieß es von der Behörde. Der Fortgang des Verfahrens sei entscheidend davon abhängig. Ein neuer Regionalbahnhof soll von der Deutschen Bahn allerdings erst 2026/27 fertig gestellt sein, bis dahin müssten andere Lösungen gefunden werden.
Union hatte sich nach ursprünglichen Plänen schon bis Sommer 2019 Planungsrecht für den Ausbau der Kapazität von 22.000 auf 37.000 Besucher für rund 39 Millionen Euro erhofft. Dieses Vorhaben war früh am nicht ausreichenden Verkehrskonzept gescheitert. Wann die größere Arena in Köpenick fertiggestellt sein kann, bleibt offen.
Barça und Milan buhlen um Hoffenheims Bogarde
Dem Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim könnte im Sommer der ablösefreie Abgang seines großen Abwehrtalents Melayro Bogarde drohen. Nach einem Bericht der „Bild-Zeitung“, die sich auf italienische Medien bezieht, sind die internationalen Topclubs FC Barcelona und AC Mailand am 18 Jahre jungen Bogarde interessiert. Der niederländische Verteidiger kam unter Trainer Sebastian Hoeneß in dieser Saison bisher in zwei Pflichtspielen zum Einsatz und hat einen Vertrag bis Juli 2021.
Bereits im Sommer wurde über ein Interesse von Borussia Dortmund und RB Leipzig spekuliert. Bogarde kam im Sommer 2018 zur TSG und gilt als einer der begehrtesten Abwehrspieler Europas.
Toni Schumacher nimmt sich Kölns Profis zur Brust
Der ehemalige Nationaltorhüter Toni Schumacher hat die Berufseinstellung der Profis des 1. FC Köln infrage gestellt. „Mittlerweile habe ich bei den Kölnern das alarmierende Gefühl, dass die intensive Auseinandersetzung mit dem Job fehlt“, schrieb der Rekordspieler und ehemalige Vizepräsident des vom Abstieg bedrohten Bundesligisten in einer Kolumne für den „Kicker“.
„Corona wirkt möglicherweise auch hier nach: deutlich weniger Interviews, keine bohrenden Journalistenfragen nach den Spielen, stattdessen Verständnis von allen Seiten, weil keine Fans kommen dürfen und der Kapitän verletzt fehlt und die Fehler ohnehin in der Vergangenheit gemacht wurden. Man könnte dies auch Alibi nennen“, schrieb Schumacher, der 1978 mit dem 1. FC Köln Meister geworden war.
Er habe nicht den Eindruck, dass die Mannschaft auf dem Platz das notwendige Leben zeige. „Der FC wirkt ratlos, förmlich eingeschüchtert, ängstlich verharrend in Erwartung der Niederlage“, schrieb Schumacher. Mit nur drei Punkten aus acht Spielen und noch keinem Saisonsieg steht Köln auf dem 17. Platz der Bundesliga.