Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 17. November 2020:
- Nations League: Deutschland geht gegen Spanien unter
- Deutsche U21 als Gruppensieger für EM qualifiziert
- Frankreich beschließt Geisterspiele bis Jahresende
- Nach Deutschland-Spiel: Ukraine-Partie abgesagt
- Nächster Corona-Fall in der Bundesliga
- 16 Corona-Fälle: Premier League meldet Höchstwert
- Luis Suárez mit Corona infiziert
- Mourinho lästert über Länderspiele
- Matthäus wirbt für Klopp als Löw-Nachfolger
- BVB-Juwel Reyna mit historischem Tor-Debüt
Nations League: Deutschland geht gegen Spanien unter
Demütigung statt Gruppensieg: Angstgegner Spanien hat einer führungslosen deutschen Nationalmannschaft zum Abschluss des komplizierten Corona-Jahres 2020 die höchste Niederlage in der Amtszeit von Joachim Löw. Das 0:6 (0:3) im 188. Länderspiel des Bundestrainers war auch in der Höhe absolut verdient. Neben der im direkten Duell um Platz eins verpassten Qualifikation für das Finalturnier der Nations League war die Fußball-Lehrstunde auch ein heftiger Stimmungsdämpfer mit Blick auf das kommende EM-Jahr.
Alvaro Morata (17. Minute), der dreimal erfolgreiche Ferran Torres (30./55./72.), Rodri (38.) und Mikel Oyarzabal (89.) trafen fast nach Belieben in dem aus deutscher Sicht gespenstischen Geisterspiel. Es war die höchste Niederlage seit 1931. Kapitän Manuel Neuer erlebte in seinem 96. Länderspiel, mit dem er zum alleinigen deutschen Rekordtorwart aufstieg, einen ganz bitteren Abend. Zuvor hatte er nie mehr als vier Treffer im DFB-Tor kassiert.
Der 34-Jährige verhinderte sogar eine noch schlimmere Demütigung gegen eine gierige und spielerisch klar überlegene spanische Elf. Die Gastgeber zogen in der Tabelle der Gruppe 4 mit elf Punkten an Deutschland (9) noch vorbei. Spanien steht damit neben Weltmeister Frankreich als Teilnehmer am Final-4-Turnier im Oktober 2021 fest.
Deutsche U21 als Gruppensieger für EM qualifiziert
Die deutsche U21 hat das EM-Ticket als Gruppensieger gebucht. Die Auswahl von DFB-Trainer Stefan Kuntz gewann am Dienstag zum Abschluss der EM-Qualifikation mit 2:1 (2:1) gegen Wales. Lukas Nmecha (17. Minute/Foulelfmeter) und Jonathan Burkardt (26.) ließen den Vize-Europameister über den Sieg im Geisterspiel in Braunschweig jubeln. 18 Punkte aus acht Spielen lautet die Bilanz, mit der sich der Fußball-Europameister von 2017 die Endrunde im kommenden Jahr in Slowenien und Ungarn sicherte.
Im letzten Spiel vor dem Turnier, das mit der Vorrunde vom 24. bis 31. März beginnt und mit der Finalrunde vom 31. Mai bis 6. Juni endet, bot die deutsche Auswahl die von Kuntz nach dem wackeligen 1:1 im Test gegen Slowenien geforderte Leistungssteigerung. Seine Mannschaft zeigte mehr Tempo, mehr Zug zum Tor, agierte beweglicher als beim Unentschieden fünf Tage zuvor - wenn auch nicht über die gesamte Spielzeit.
Das Team um den neuen A-Nationalspieler Ridle Baku machte es sich unnötig selbst schwer, als es Wales durch das das 1:2 durch Mark Harris (34.) überraschend wieder zurück ins Spiel kommen ließ. Nach der Pause fehlte dann trotz großer Überlegenheit die Durchschlagskraft-
Frankreich beschließt Geisterspiele bis Jahresende
Eine Rückkehr von Zuschauern in Sportstadien wird es in Frankreich nicht vor Beginn des kommenden Jahres geben. Das bestätigten Élyséekreise. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass die Zahl der Zuschauer bei späteren Corona-Lockerungen an die Kapazität von Stadien oder Sporthallen geknüpft sei. Das habe Präsident Emmanuel Macron am Dienstag in einer Videokonferenz mit Sportverbänden erklärt.
Nach Deutschland-Spiel: Ukraine-Partie abgesagt
Wegen weiterer Corona-Fälle bei der ukrainischen Nationalmannschaft nach dem Deutschland-Spiel ist die Nations-League-Begegnung in der Schweiz abgesagt worden. Drei Profis und ein Betreuer wurden kurz vor der Partie in Luzern positiv getestet. Bei der 1:3-Niederlage in Leipzig gegen Deutschland standen Ruslan Malinowskij und Junior Morares am Sonnabend genauso auf dem Platz wie die am Vortag ebenfalls positiv getesteten Jewgeni Makarenko und Eduard Sobol.
Nach den Corona-Befunden am Montag war das gesamte Team und der Betreuerstab der Ukrainer nochmals getestet worden, die PCR-Abstriche waren angeordnet worden. Weil es nun erneut vier positive Fälle gab, schickte der Luzerner Kantonsarzt die gesamte Mannschaft von Trainer Andrej Schewtschenko in Quarantäne. Nun stellt sich die Frage, ob das Spiel an einem anderen Tag ausgetragen oder am Grünen Tisch zugunsten der Eidgenossen entschieden wird. Auch ein Losentscheid ist möglich. Die Entscheidung liegt bei der Uefa. Die bezog sich bei ihrer Absage ausdrücklich auf die lokalen Gesundheitsbehörden.
Löw von Corona-Fällen der Ukraine „überrascht“
Am Montag hatte sich Bundestrainer Joachim Löw über die positiven Testergebnisse der Ukrainer „überrascht“ gezeigt. Schließlich seien die Testungen der Ukrainer vor dem Spiel alle negativ gewesen, meinte Löw. „Unser Arzt hat noch einmal versichert, dass wir keine Angst haben brauchen“, sagte der Bundestrainer.
In Leipzig hatten die Gesundheitsbehörden keine Team-Quarantäne für die Ukrainer verhängt, sondern nur weitere Testungen empfohlen sowie eine Kontakt-Nachverfolgung bei den positiv getesteten Akteuren vorgenommen. Vor dem Deutschland-Spiel waren die Corona-Tests der Ukrainer dann negativ gewesen.
Nächster Corona-Fall in der Bundesliga
Die Corona-Fälle in der Bundesliga reißen nicht ab. Nun meldete Eintracht Frankfurt den positiven Test von Neuzugang Amin Younes. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde bereits am vergangenen Dienstag trotz eines negativen Testergebnisses vorsichtshalber in Quarantäne geschickt, da er in seinem privaten Umfeld Kontakt zu einer infizierten Personen hatte.
Mittlerweile haben weitere Tests bei Younes einen positiven Befund hervorgebracht, sodass sich der gebürtige Düsseldorfer weiterhin in Quarantäne befindet. Durch das präventive Fernbleiben aus dem Trainingsbetrieb hatte Younes laut dem Club „seither zu keinen Personen von Eintracht Frankfurt Kontakt“. Younes hat gegenwärtig keine Symptome. Für die Partie am kommenden Samstag gegen RB Leipzig (18.30 Uhr/Sky) fällt er aus.
16 Corona-Fälle: Höchstwert für Premier League
Die Premier League hat in der Länderspielpause einen traurigen Höchstwert an Corona-Infektionen vermeldet. In der wöchentlichen Testbilanz verzeichnete die höchste Fußballliga bei 1207 Spielern und Teammitgliedern 16 Corona-Fälle. Das sind zwölf mehr als in der Vorwoche, in der sogar noch rund 400 Spieler mehr getestet worden waren. Die Namen der Spieler wurden wie üblich nicht genannt. Alle positiv getesteten Personen haben sich laut der Liga in eine zehntägige Quarantäne begeben.
Luis Suárez mit Corona infiziert
Uruguays Stürmerstar Luis Suárez (33) von Atletico Madrid ist an Corona erkrankt. Das gab der nationale Fußball-Verband AUF bekannt. Auch Torhüter Rodrigo Munoz (Club Cerro Porteno/Paraguay) und ein Funktionär sind demnach positiv getestet worden.
Laut AUF-Mitteilung sind alle Betroffenen „bei guter Gesundheit“, sie haben sich in häusliche Isolation begeben. Am Freitag hatte Uruguay in der südamerikanischen WM-Qualifikation 3:0 in Kolumbien gewonnen – Suárez spielte und traf, Munoz saß auf der Bank. Am Mittwoch steht für Uruguay in Montevideo das Eliminatorias-Spitzenspiel gegen Brasilien auf dem Programm.
Mourinho lästert über Länderspiele
Tottenham-Coach José Mourinho hat sich in seiner typischen Art über die aktuelle Länderspielpause in der Corona-Saison ausgelassen. „Eine großartige Fußball-Woche. Tolle Emotionen bei den Länderspielen, super Freundschaftsspiele und totale Sicherheit“, schrieb der Portugiese auf Instagram. Dabei sieht man den 57-Jährigen beim Workout an einem Fitnessgerät.
Die aktuelle Länderspielphase wird nicht nur von Mourinho wegen der unsicheren Pandemie-Lage, international unterschiedlicher Vorschriften und der Abstellung von Nationalspielern heftig kritisiert. „Corona-Testergebnisse nach Spielen, Unbekannte, die auf den Platz laufen, während die Mannschaften trainieren, und vieles mehr“, schrieb der Spurs-Coach, dem wegen der internationalen Einsätze derzeit viele Club-Profis fehlen. „Nach einer weiteren Einheit mit nur sechs Spielern ist es jetzt an der Zeit, mich um mich selbst zu kümmern.“
Matthäus wirbt für Klopp als Löw-Nachfolger
Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (59) ist klar, wer nach einer Ära Joachim Löw der neue Bundestrainer werden muss. „Wenn man über mögliche Kandidaten spricht, gibt es nur einen, den sich in Zukunft alle wünschen würden, und das ist Jürgen Klopp“, schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Der Trainer des FC Liverpool sei „extrem erfolgreich, sympathisch und bei Fans und Medien gleichermaßen beliebt.“ „Doch“, schob Matthäus nach, „der ist in Liverpool noch lange nicht fertig und für die Nationalmannschaft hat er auch noch in einigen Jahren Zeit.“
Die Zukunft von Joachim Löw hänge laut Matthäus vom Abschneiden der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr ab. „Ein Ausscheiden in der Vorrunde ist gleichbedeutend mit einem Aus als Bundestrainer.“
BVB-Juwel Reyna mit historischem Tor-Debüt
Die Nationalmannschaft der USA hat dank ihrer Jungstars um Giovanni Reyna ihr letztes Länderspiel des Jahres gewonnen. Der Offensivspieler vom BVB erzielte beim 6:2 (3:1) gegen Panama in der Wiener Neustadt seinen ersten Treffer. Mit 18 Jahren und drei Tagen ist Reyna der drittjüngste Torschütze in der Geschichte der US-Nationalmannschaft.
Der Rechtsfuß verwandelte in der 18. Minute einen Freistoß aus 20 Metern zum 1:1. Nicholas Gioacchini (22./26.) und der eingewechselte Ex-Hannoveraner Sebastian Soto (82./90.+1) erzielten ebenfalls ihre ersten Tore im Nationaltrikot.
In der 80. Minute wurde Chris Richards vom FC Bayern eingewechselt. Der 17-Jährige ist der neunte Spieler, der in dieser Länderspielpause seine Premiere im US-Team feierte. Mit im Schnitt 22 Jahren schickte Trainer Gregg Berhalter wie am Donnerstag gegen Wales (0:0) eine sehr junge Startelf ins Spiel.