Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Montag, den 16. November 2020:
- Verwirrung um Corona-Quarantäne für Haaland & Co.
- Englands Nationaltrainer Southgate hatte Covid-19
- Ex-Profi Obodo in Nigeria entführt
- Götze spricht über DFB-Rückkehr
- Corona: Polizei beendet illegales Turnier
- Köln plant Benefizspiel für Banach-Familie
- Südkoreas Nationalteam in Wiener Hotel isoliert
Verwirrung um Corona-Quarantäne für Haaland & Co.
Der Fall Erling Haaland wird für Borussia Dortmund zum Verwirrspiel. Noch immer ist ungeklärt, ob der Torjäger im Bundesligaspiel am Sonnabend (20.30 Uhr) bei Hertha BSC auflaufen darf oder nicht. Meldungen aus Norwegen, dass dem 20-Jährigen wie anderen Nationalspielern im Fall eines Einsatzes eine Geldstrafe droht, sorgten beim Revierclub für Befremden.
Knackpunkt bleibt die von den norwegischen Gesundheitsbehörden angeordnete zehntägige häusliche Quarantäne für alle Nationalspieler, die wegen eines positiven Corona-Befundes beim ehemaligen Braunschweiger Profi Omar Elabdellaoui verhängt worden war und die zur Absage des Länderspiels in Rumänien geführt hatte. Dass den im Ausland tätigen Profis wie Haaland dennoch die vorzeitige Rückreise zu ihren Clubs gewährt wurde, ändert daran angeblich wenig.
Positive Signale am Montag aus Leipzig sorgten beim BVB jedoch für erste Beruhigung. Demnach muss Haalands Nationalmannschaftskollege Alexander Sörloth nicht in eine mehrtägige Quarantäne. Nach Angaben des Clubs müsse der Stürmer den bei allen Rückkehrern üblichen negativen Corona-Test nachweisen, der am Montag durchgeführt wird. Dann kann Sörloth nach den Vorgaben des zuständigen Leipziger Gesundheitsamts wieder das Training aufnehmen und darf auch am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) bei Eintracht Frankfurt spielen.
Englands Nationaltrainer Southgate hatte Covid-19
Der englische Fußball-Nationaltrainer Gareth Southgate litt im Oktober an einer Covid-19-Erkrankung. Entsprechende Medienberichte bestätigte der frühere Profi nach der 0:2-Niederlage der Three Lions in Löwen gegen Belgien.
„Ich hatte das Virus, aber glücklicherweise war es nicht so heftig wie bei vielen anderen Menschen in unserem Land“, sagte der 50 Jahre alte Teammanager der Three Lions. Die Erkrankung sei allerdings „nicht angenehm“ gewesen. Inzwischen sei jedoch „alles wieder in Ordnung“, sagte Southgate. Bevor er die Arbeit mit der Mannschaft wieder aufnahm, sei er mehrfach negativ getestet worden.
Knaak, Lattwein und Berger zurück im DFB-Team
Ohne zahlreiche Stammkräfte, aber mit drei Rückkehrerinnen gehen die deutschen Fußballerinnen in die abschließenden EM-Qualifikationsspiele. Im 24-köpfigen Aufgebot von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für die Partien in Ingolstadt gegen Griechenland (27. November) und in Dublin gegen Irland (1. Dezember) stehen Turid Knaak (Atlético Madrid), Lena Lattwein (TSG 1899 Hoffenheim) und Ann-Katrin Berger (FC Chelsea).
Nach Verletzungen fehlen die Wolfsburgerinnen Alexandra Popp, Pauline Bremer, Almuth Schult und Sara Doorsoun, Giulia Gwinn und Kristin Demann vom FC Bayern München sowie Lena Petermann (HSC Montpellier) und Nicole Anyomi (SGS Essen).
Die Nationalmannschaft ist nach sechs Siegen ohne Gegentor bereits vorzeitig für die EM 2022 in England qualifiziert.
Ex-Profi Obodo in Nigeria entführt
Nigerias ehemaliger Nationalspieler Christian Obodo ist in seiner Heimat entführt worden. Der 36-Jährige sei von bewaffneten Unbekannten am Sonntag in der Stadt Warri im Süden des Landes verschleppt worden, teilte die Polizei am Montag mit. Die Ermittler verfolgten demnach eine Spur. Noch sei aber nicht gelungen, mit den Entführern in Kontakt zu treten.
Ein Freund von Obodo sagte der Nachrichtenagentur AFP, der 36-Jährige sei verschleppt worden, als er auf einer Straße anhielt, um Bananen zu kaufen. Demnach saß auch seine Freundin im Fahrzeug, als die bewaffneten Täter den Spieler in ein anders Auto zerrten und davonfuhren.
Obodo, der mehr als zehn Jahre in der italienischen Liga Serie A für die Fußballklubs Fiorentina und Udinese spielte, war 2012 schon einmal in derselben Region entführt worden. Polizisten konnten ihn jedoch einen Tag später wieder befreien. Die Entführer forderten damals rund 150.000 Euro Lösegeld.
Muskelprobleme: Guerreiro kehrt zum BVB zurück
Europameister Raphael Guerreiro hat wegen muskulärer Probleme das Lager der portugiesischen Nationalmannschaft verlassen und ist vorzeitig zu seinem Verein Borussia Dortmund zurückgekehrt. Das gab der Vizemeister am Montag bekannt. Laut dem Fachmagazin kicker ist Guerreiros Einsatz im Bundesligaspiel am Sonnabend (20.30 Uhr/DAZN) bei Hertha BSC nicht in Gefahr.
Der 26 Jahre alte Außenbahnspieler hatte am Sonnabend in Nations-League-Duell mit Frankreich (0:1) durchgespielt. Aufgrund der Heimniederlage gegen den Weltmeister kann Titelverteidiger Portugal das Final-Four-Turnier der Nations League nicht mehr erreichen. Die Selecao bestreitet ihr letztes Spiel in Gruppe A3 am Dienstag bei Vizeweltmeister Kroatien.
Götze spricht über DFB-Rückkehr
Mario Götze sieht die deutsche Nationalmannschaft „auf einem sehr guten Weg“. Der Siegtorschütze des WM-Finales von 2014, der vor drei Jahren sein bislang letztes Länderspiel absolvierte, hat sich in einem Interview bei Sport1 positiv über die Entwicklung der Auswahl von Joachim Löw geäußert. „Die Mannschaft befindet sich in einem Prozess, man muss ihr Zeit geben. Man darf auch nicht vergessen, wo man herkommt. Ein Umbruch braucht Zeit - das Problem im Fußball ist nur, dass man die normalerweise nicht hat“, sagte Götze.
Dass über seine baldige Rückkehr ins DFB-Team nach guten Leistungen bei seinem neuen Club PSV Eindhoven spekuliert wird, hat Götze wahrgenommen. Wichtig sei aber, was gerade in Eindhoven passiert. „Dass ich fit bin, spiele und Leistung bringe, ist das A und O.“
Momentan sei er „als Fußballer sehr glücklich“, betonte Götze. Dazu komme die familiäre Situation, die ihn beflügelt. Vor allem seine neue Rolle als Vater habe einiges geändert. „Auf einmal ist alles andere egal und es wird einem klar, dass es wichtigere Themen als Fußball gibt. Da hat ein Prozess in mir stattgefunden, der mich lockerer auf den Fußball schauen lässt“, sagte der Offensivstar. Götzes Frau Ann-Kathrin hatte im Juni einen Jungen zur Welt gebracht.
U21 im Showdown gegen Wales ohne Krüger
DFB-Trainer Stefan Kuntz muss im entscheidenden Spiel der EM-Qualifikation auf Florian Krüger verzichten. Der Angreifer des Zweitligisten Erzgebirge Aue reiste einen Tag vor der Begegnung gegen Wales (18.15 Uhr/ProSieben MAXX) aus gesundheitlichen Gründen ab. Der Ausfall sei „nicht Corona-bedingt“, betonte der Deutsche Fußball-Bund.
Krüger (21) hatte am Donnerstag beim 1:1 gegen Slowenien in der deutschen Startelf gestanden. Anfang September hatte er beim 4:1 (1:0) gegen Moldau sein erstes Tor für die deutsche U21 erzielt.
Nach Corona-Chaos: Norwegen nominiert Ryerson nach
Julian Ryerson vom 1. FC Union Berlin ist am Montag zur norwegischen Nationalmannschaft gereist. Während andere in der Bundesliga beschäftigte Norweger abreisen durften, machte sich der 22 Jahre alte Ryerson nach Angaben der Eisernen auf den Weg zu einem Ersatzkader nach Oslo. Die Norweger sollen am kommenden Mittwoch in der Nations League im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Österreich antreten.
Es ist allerdings noch unklar, ob das Spiel stattfinden wird. Die Partie am Sonntag in Bukarest gegen Rumänien hatte abgesagt werden müssen. Der Befund des ehemaligen Braunschweiger Profis Omar Elabdellaoui war nach einem Corona-Test positiv ausgefallen. Die Top-Elf der Norweger musste sich mitsamt des Betreuerstabs in Quarantäne begeben.
Neuer überflügelt Torwart-Ikone Maier
Manuel Neuer wird zum Abschluss des Länderspieljahres sein 96. Spiel im DFB-Trikot bestreiten und damit zum alleinigen Rekord-Torwart vor Ikone Sepp Maier aufsteigen. Der Kapitän ist für das „Finale“ um den Gruppensieg in der Nations League am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Sevilla gegen Spanien zwischen den Pfosten gesetzt.
Außerdem sprach Bundestrainer Joachim Löw auch Rio-Weltmeister Toni Kroos, der zuletzt beim 3:1-Sieg in Leipzig gegen die Ukraine gelbgesperrt gefehlt hatte, eine Startelfgarantie aus.
Fehlen wird dafür Abwehrspieler Antonio Rüdiger wegen einer Gelbsperre. Für ihn dürfte der zuletzt überzeugende Robin Koch neben Abwehrchef Niklas Süle in der Innenverteidigung von Beginn an auflaufen.
Corona: Polizei beendet illegales Turnier
Die Polizei hat am Sonntag in Oberhausen ein illegales Fußballturnier während des Lockdowns beenden müssen. Auf der Platzanlage des SC 1920 und TB Oberhausen an der Mellinghofer Straße hatten sich rund 100 Jugendliche getroffen. Ein Nachbar informierte die Polizei. Dies berichtet der „Reviersport“.
Laut Schreiben des Oberhausener Fußball-Kreisjugendausschusses waren auf der Anlage unter den 100 Teilnehmern auch Aktive und Trainer der Vereine Rot-Weiß Oberhausen, Arminia Klosterhardt, MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Schalke 04, Bayer Leverkusen und VfL Bochum involviert.
Es soll sich vorrangig um Nachwuchsspieler der genannten Clubs gehandelt haben. Der TB Oberhausen und SC 1920 Oberhausen distanzierten sich auf Facebook vom illegalen Turnier. Auch Rot-Weiß Oberhausen hat reagiert.
Köln plant Benefizspiel für Banach-Familie
Anlässlich des 30. Todestages von Maurice Banach im kommenden Jahr plant Fußball-Bundesligist 1. FC Köln offenbar ein Benefizspiel. Die dabei generierten Einnahmen sollen Banachs Witwe Claudia und der Familie des 1991 bei einem Verkehrsunfall verstorbenen Stürmers zugute kommen. Dies bestätigte Claudia Banach dem Express, sie berichtete von einem „tollen Gespräch“ mit den aktuellen Kölner Geschäftsführern Horst Heldt und Alexander Wehrle: „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.“
Maurice Banach war am 17. November 1991 auf der Autobahn 1 im Alter von nur 24 Jahren tödlich verunglückt. Er galt als ein großes Sturmtalent und war erst im Jahr zuvor von der SG Wattenscheid 09 zum FC gewechselt. „Mucki“ Banach hinterließ seine Frau Claudia und die beiden kleinen Söhne. Die Familie musste die Situation ohne große Unterstützung des Vereins verarbeiten.
Leipzigs Gulacsi und Orban verlassen Nationalteam
Peter Gulacsi und Willi Orban kehren mit leichten Verletzungen vorzeitig von der ungarischen Nationalmannschaft zu Bundesligist RB Leipzig zurück. Wie der Verband mitteilte, war Gulacsi bereits angeschlagen in das Play-off-Spiel gegen Island gegangen. Orban habe sich in dem Spiel eine kleine Zerrung zugezogen. In der Nations League trifft Ungarn am Mittwoch auf Wales und kann mit einem Sieg noch Gruppensieger werden.
Für Leipzig erhöhen sich derweil die Sorgen in der Defensive. Nationalspieler Lukas Klostermann fehlt ohnehin langfristig. Vor der Länderspielpause waren zudem Dayot Upamecano und Marcel Halstenberg verletzt. Benjamin Henrichs war zwar zur DFB-Mannschaft gereist, kam dort aufgrund von Kniebeschwerden allerdings nicht zum Einsatz.
Südkoreas Nationalteam in Wiener Hotel isoliert
Nach dem Corona-Ausbruch bei der südkoreanischen Nationalmannschaft befindet sich das Team um Star-Spieler Heung-Min Son in Isolation in einem Hotel in Wien. Die Spieler dürften ihre Hotelzimmer nur verlassen, um am Training teilzunehmen, hieß es vonseiten der Offiziellen in Österreich. Ob das Spiel am Dienstag (14.00 Uhr) gegen Katar stattfinden kann, hängt von den Ergebnissen der am Montag durchgeführten Corona-Tests ab.
Aktuell sind fünf Spieler, darunter der Freiburger Bundesligaprofi Chang-Hoon Kwon, und ein Betreuer infiziert. Dennoch traten die Asiaten am Sonnabend in Wien gegen Mexiko (2:3) an. Laut Regularien finden Partien statt, solange 13 gesunde Spieler zur Verfügung stehen.
Argentiniens Rekordspieler Mascherano hört auf
Der argentinische Rekordnationalspieler Javier Mascherano hat im Alter von 36 Jahren seine Fußball-Karriere beendet. Der zweimalige Champions-League-Sieger mit dem FC Barcelona (2011 und 2015) gab seinen Rücktritt auf einer Pressekonferenz seines Clubs Estudiantes de La Plata bekannt. „Ich danke Estudiantes für die Möglichkeit, meine Karriere in Argentinien zu beenden“, sagte Mascherano.
Mascherano hatte in Europa für West Ham United, den FC Liverpool und den FC Barcelona gespielt. Mit Argentinien wurde er 2004 und 2008 Olympiasieger, bei der Niederlage im WM-Finale 2014 gegen Deutschland (0:1 n.V.) stand er 120 Minuten auf dem Platz. Für die Gauchos erzielte er in 147 Länderspielen drei Tore. Ihm dicht auf den Fersen ist Lionel Messi mit derzeit 141 Einsätzen.