Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 5. November 2020:
- Europa League: Hoffenheim feiert Schützenfest
- Europa League: Leverkusen siegt in Israel
- DFL nimmt Anpassung an Corona-Teststruktur vor
- Dreimal 45 Minuten: FC St. Pauli testet erneut gegen Werder
- Geblitzter Kruse beschimpft Berliner Polizei: „Schweine“
- Süles Corona-Test angeblich falsch positiv
- Sieben Corona-Fälle: Meppen muss in Quarantäne
- Fast blinder Fan scheitert mit Klage gegen 1860
- Corona: Werder und Bielefeld stellen Nationalspieler nicht ab
- Maradona nach Hirn-OP gut erholt
- Hitzfeld rät Löw von Hummels, Boateng und Müller ab
Hoffenheim feiert Schützenfest gegen Corona-geschwächte Tschechen
Die TSG 1899 Hoffenheim hält in der Europa League Kurs auf die K.o.-Runde. Der Fußball-Bundesligist besiegte am Donnerstagabend im heimischen Stadion Slovan Liberec aus Tschechien mit 5:0 (2:0). Durch den dritten Sieg im dritten Spiel ist Hoffenheim unangefochten Tabellenführer der Gruppe L. Munas Dabbur brachte die Gastgeber mit einem Doppelpack (22., 29.) gegen die stark ersatzgeschwächten Tschechen in Führung. Der dreimalige tschechische Meister musste coronabedingt gleich 15 Spieler ersetzen. In der zweiten Halbzeit schoss Florian Grillitsch (59.) das 3:0, Sargis Adamyan erhöhte mit zwei Toren in der 71. und 76. Minute noch.
Bayer Leverkusen mit 4:2-Erfolg in Israel
Bayer Leverkusen hat in der Europa League den zweiten Sieg gefeiert und gute Aussichten auf das Erreichen der K.o.-Runde. Das Team von Trainer Peter Bosz gewann am Donnerstag bei Hapoel Be'er Sheva in Israel mit 4:2 (2:2).
Mit seinen Toren in der 5. und 75. Minute war Leon Bailey Matchwinner bei den Leverkusenern. Einen Treffer für die Gäste erzielte der Israeli Or Dadia mit einem Eigentor. Den Schlusspunkt setzte Florian Wirtz in der 88. Minute mit dem 4:2. Beide Tore für die Gastgeber markierte Elton Acolatse (11., 25.).
Von den noch zu absolvierenden drei Europa-League-Spielen bestreitet die Werkself zwei zu Hause, das nächste direkt am 26. November wieder gegen Be'er Sheva.
Corona: Auswärtsteams dürfen früher testen
Die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ der DFL hat eine Änderung an der Corona-Teststruktur für die Erste und Zweite Bundesliga beschlossen. Auswärtsmannschaften dürfen sich „aus logistischen Gründen“ bei hohem Pandemie-Level (über 35 Neuinfektionen pro 100.000) früher testen lassen. Bislang konnte der Test maximal 36 Stunden vor dem Anstoß erfolgen, nun sieht das Regelwerk 52 Stunden vor.
Dies erleichtere „unter anderem Reiseabläufe sowie die Abstimmung mit Laboren und deren Arbeit“. Zuletzt hatte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) über eine Überlastung seiner Einrichtungen geklagt, der Fußball habe darauf aber kaum Einfluss. Auch laut Task Force der DFL schränken die Testungen der höchsten deutschen Spielklassen die Kapazitäten für systemrelevante Bereiche wie die medizinische Versorgung nicht ein.
Seit April stehe man in ständigem Austausch mit allen Labor-Verbünden, die mit dem Ligaverband kooperieren. Man befasse sich auch mit dem theoretischen Fall „von durch den Profifußball verursachten Engpässen“. Denkbar sei es beispielsweise, Testungen der jeweiligen Clubs „in temporär weniger ausgelasteten Laboren zu organisieren und durchzuführen“.
Barça: Keine Einigung in Gehaltsdebatte
Beim kriselnden FC Barcelona ist die selbstgesetzte Frist für Verhandlungen über Senkungen der Millionengehälter am Donnerstag ohne Einigung abgelaufen. Vertreter des Clubs und der Spieler wollten sich nun bis zum kommenden Mittwoch um einen Kompromiss bemühen, schrieben die Sportzeitungen „Mundo Deportivo“ und „AS“.
Damit war eine einseitige Gehaltssenkung durch den Club vorerst vom Tisch, bei der juristische Streitereien gedroht hätten. Die Vereinsführung sprach zuletzt von der Notwendigkeit, die Gehälter um 190 Millionen Euro zu kürzen. Ein Vorschlag sieht laut „Mundo Deportivo“ vor, dass die einbehaltenen Gelder in künftigen Jahren nachgezahlt werden, wenn die Pandemie vorbei ist.
Der Traditionsclub ist spanischen Medienberichten zufolge durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Barça könne demnach schon im Januar der Konkurs drohen, wenn die Spieler um Superstar Lionel Messi nicht auf einen Teil ihrer Millionengehälter verzichten. Carles Tusquets, der den Verein als Interimspräsident nach dem Rücktritt von Clubchef Josep Bartomeu führt, hatte sich besorgt über die Finanzen der Blaugrana geäußert, einen Konkurs vorerst aber ausgeschlossen.
Bayerns Cuisance: Marseille möchte Option ziehen
Olympique Marseilles Trainer Andre Villas-Boas würde den vom FC Bayern München ausgeliehenen Franzosen Michaël Cuisance nach dieser Saison gern fest verpflichten. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, sagte der portugiesische Coach nach Angaben der Zeitung „La Provence“ am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, an der auch Cuisance teilnahm. „Seine Leistungen sind exzellent. Ich hoffe, dass wir die Kaufoption aktivieren können“, fügte Villas-Boas hinzu.
Der deutsche Rekordmeister hat Cuisance vor einem Monat an Marseille verliehen. In München besitzt der erst im Sommer 2019 von Borussia Mönchengladbach gekommene 21-Jährige noch einen Vertrag bis 2024. Der Mittelfeldspieler war mit seinen Einsatzzeiten beim FC Bayern allerdings nicht zufrieden und sammelt bei Champions-League-Teilnehmer Marseille nun mehr Spielpraxis. Laut Villas-Boas soll Cuisance auch im nächsten Ligaspiel in Straßburg am Freitag zum Einsatz kommen.
Dreimal 45 Minuten: FC St. Pauli testet erneut gegen Werder
Zweitligist FC St. Pauli hat sich für die kommende Länderspielpause erneut mit Werder Bremen zu einem Testspiel verabredet. Die Partie findet am Freitag, den 13. November (14 Uhr) in Bremen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wird vom Sender Sky Sport News HD live übertragen. Beide Clubs einigten sich auf eine Spielzeit von dreimal 45 Minuten. Das gaben die Hamburger am Donnerstag bekannt.
St. Pauli hatte bereits Ende August und Anfang Oktober Freundschaftsspiele gegen den Bundesligaclub bestritten und mit 0:1 und 1:4 verloren. An diesem Sonntag (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) empfängt der Kiezclub den Karlsruher SC zum Punktspiel im Millerntor-Stadion.
Gladbachs Thuram vor Frankreich-Debüt – Upamecano verletzt
Marcus Thuram vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist erstmals ins Aufgebot der französischen Nationalmannschaft berufen worden. Trainer Didier Deschamps lobte besonders die „physischen Qualitäten“ des Stürmers.
Neben Thuram zählen auch Lucas Hernandez, Benjamin Pavard, Corentin Tolisso und Kingsley Coman von Champions-League-Sieger Bayern München zum Kader des Weltmeisters für das Länderspiel gegen Finnland am kommenden Mittwoch sowie die Nations-League-Duelle in Portugal (14. November) und gegen Schweden (17. November). Auf den Leipziger Dayot Upamecano, der sich im Spiel gegen Paris Saint-Germain (2:1) eine leichte Muskelfaserverletzung im rechten Oberschenkel zuzog, muss Deschamps verzichten.
Zwickau-Sportdirektor Wachsmut positiv auf Corona getestet
Sportdirektor Toni Wachsmuth von Drittligist FSV Zwickau ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. „Ich stehe seit vorgestern unter häuslicher Quarantäne. Es geht mir aber so weit gut, ich habe auch keine Beschwerden oder Symptome“, sagte Wachsmuth am Donnerstag auf einer Video-Pressekonferenz.
Der FSV hatte am Mittwoch über einen Corona-Fall im Funktionsteam informiert, ohne den Namen des Betreffenden zu nennen. Einen Tag später machte Wachsmuth den positiven Befund öffentlich. Zwei weitere FSV-Mitarbeiter, die als Kontaktpersonen gelten, befinden sich ebenfalls in Quarantäne. Ein zweiter Test sei bei Wachsmuth bereits gemacht worden, das Ergebnis steht aber noch aus. Bis zum Ende der Isolation wird der 33-Jährige im Homeoffice arbeiten. „Ich stehe im engen Austausch mit Joe Enochs und den anderen Trainern. Wir stimmen uns regelmäßig telefonisch ab“, erklärte Wachsmuth.
Spielergewerkschaft verärgert über Turnier in Katar
Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro hat die asiatische Konföderation AFC wegen der Vergabe weiterer Champions-League-Runden nach Katar kritisiert. Die Profi-Vereinigung wirft der AFC im Zusammenhang mit den Gruppenspielen der Ost-Staffel ab 18. November und der anschließenden Endrunde (bis 19. Dezember) jeweils in Doha fehlende Informationen und Missachtung des Risikos einer Corona-Infektion für die Spieler vor.
Der AFC lässt das Vorrundenturnier nach eigenen Angaben aus Mangel an Interesse an der Ausrichtung des Turniers in den beteiligten Ländern in Katar stattfinden. Im Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 veranstaltete der AFC bereits die Vorrunden der West-Zone in einer „Bubble“. Dennoch hatte sich dabei im vergangenen September beim saudischen Topclub Al Hilal ein Corona-Ausbruch mit 30 Fällen ereignet, durch den Al Hilal nicht mehr mitspielen konnte.
Katar gilt als Corona-Risikogebiet. Die Vergabe von Qualifikationsturnieren und der Endrunde an den Wüstenstaat ermöglichte der AFC jedoch die Durchführung seines wichtigsten Vereinswettbewerbes trotz der Corona-Pandemie. Die ebenfalls für Dezember in Katar vorgesehene Club-WM mit dem deutschen Meister und Champions-League-Sieger Bayern München soll Medienberichten zufolge auf Februar 2021 verschoben werden.
Geblitzter Kruse beschimpft Berliner Polizei: „Schweine“
Max Kruse war in einer 30er-Zone zu schnell unterwegs, doch eine bevorstehende Strafe will der Stürmerstar des 1. FC Union Berlin nicht einfach hinnehmen. Mit drastischen Worten beschwerte sich der gebürtige Reinbeker stattdessen bei Instagram über die Radarkontrolle in der Hauptstadt. „Schweine“, schrieb Kruse bei Instagram auf einem Foto, das den angeblichen Tatort zeigte, versah das Wort mit einem wutschnaubenden Emoji und ergänzte: „Sorry, aber fünf Meter nach einem Schild einen Blitzer hinzustellen, ist schon stark asozial“, wetterte der 32-Jährige. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung über den Vorfall berichtet.
Kruse, dessen Hang zu flotten Flitzern bekannt ist, war nach eigenem Empfinden gar nicht sehr schnell unterwegs. „Ich bin da jetzt auch nicht mit 70 durchgefahren, ja, also nicht übertreiben. Ich wurde geblitzt, ungefähr 42, 43, weil, man soll ja auch nicht ruckartig abbremsen, sonst kann einer hinten in einen reinfahren. Deswegen hab ich langsam runtergebremst von 50, wurde bei 42 dann geblitzt. Also, liebe Polizei Berlin, solltet ihr noch mal überprüfen, ansonsten muss ich da leider gegen vorgehen“, sagte Kruse in einem Online-Video.
Später relativierte der Ex-Nationalspieler seine Aussagen. „Entschuldigung an die Polizisten, wenn sie sich beleidigt gefühlt haben. Vielleicht bin ich im Unrecht, vielleicht auch nicht. Ich werde die Strafe so oder so bezahlen“, erklärte Kruse in einem Video. Er wollte mit seiner Beschwerde nicht sagen, „dass ich über 30 fahren darf und andere nicht“, sagte Kruse. Ein weiteres Verkehrsschild auf seinem Foto weist auf eine Kindereinrichtung in unmittelbarer Nähe hin. „Ich weiß, dass natürlich Kinder dort spielen. Natürlich muss ich da aufpassen wie jeder Verkehrsteilnehmer auch, das tue ich auch.“
Süles Corona-Test angeblich „falsch positiv“
Der Coronatest von Nationalspieler Niklas Süle vom Montag war angeblich „falsch positiv“. Nach Informationen des „Sportbuzzer“ habe auch mindestens ein weiterer Nachtest einen negativen Befund erbracht. Süles Verein Bayern München, der den vermeintlich positiven Test bekannt gegeben hatte, wollte auf Anfrage keinen Kommentar abgeben.
Süle hatte sich am Montag wie vorgeschrieben in häusliche Isolation begeben und damit das Champions-League-Spiel bei Red Bull Salzburg (6:2) am Dienstag verpasst. Am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) tritt der FC Bayern zum Bundesliga-Spitzenspiel bei Borussia Dortmund an.
Als erster Spieler bei Bayern München war vor zweieinhalb Wochen zunächst Serge Gnabry positiv getestet wurde. Er hatte dadurch das Champions-League-Spiel gegen Atlético Madrid (4:0) verpasst. Bei ihm hatte sich der erste Befund als falsch herausgestellt.
Sieben Corona-Fälle: Meppen muss in Quarantäne
Der Fußball-Drittligist SV Meppen steht vor einer cornabedingten Zwangspause. Für die komplette Mannschaft von Chefcoach Torsten Frings (43) sowie für das Trainer- und Betreuerteam wurde durch das Gesundheitsamt des Landkreises Emsland eine vierzehntägige häusliche Quarantäne angeordnet. Dies teilte der Klub am Donnerstag mit.
Am Dienstag waren bei Meppen sieben positive Testergebnisse auf das Coronavirus festgestellt worden, auch bei den Liga-Konkurrenten Dynamo Dresden (2) und Verl (5) gab es zuletzt positive Fälle.
Das weitere Vorgehen wird der Meppener wird nun mit dem DFB abgestimmt. Am kommenden Samstag ist ein Heimspiel gegen Waldhof Mannheim angesetzt, eine Woche später geht es laut Spielplan zur zweiten Mannschaft von Bayern München.
Fast blinder Fan scheitert mit Klage gegen 1860
Ein nahezu blinder Fan ist mit seiner Schmerzensgeldklage gegen den TSV 1860 München gescheitert. Er fühlte sich diskriminiert, weil seine Begleitperson beim Besuch eines Spieles Eintritt zahlen musste, die Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern jedoch nicht. Der Richter des Landgerichts München I stellte in seinem Urteil am Donnerstag jedoch fest, dass die „Löwen“, wie der Verein auch genannt wird, keinen Unterschied nach Art der Behinderung machten. Dass die Begleitkarte nicht kostenlos war, habe lediglich daran gelegen, dass der Mann die Karten über ein externes Portal statt direkt bei den Sechzigern bezogen hatte.
„Freikarten für Begleiter von Inhabern eines entsprechenden Behindertenausweises gibt der Verein generell nur aus, wenn sie direkt bei der Geschäftsstelle des Vereins online oder analog bestellt werden und ein dort hinterlegtes Maximalkontingent noch nicht erschöpft ist“, teilte das Gericht mit. Diese Regelung gelte unterschiedslos für alle Betroffenen, somit werde auch niemand diskriminiert.
Der Kläger hatte den TSV 1860 zunächst auf 1860 Euro Schmerzensgeld für den entstandenen „emotionalen Schaden“ verklagt, weil er sich als Sehbehinderter gegenüber den Gehbehinderten diskriminiert fühlte. Nachdem der Drittligist die Kosten der Eintrittskarte von 16,50 Euro zwischenzeitlich erstattet hatte, reduzierte er den Betrag auf 1843,50 Euro. Zugleich wollte er per Unterlassungsklage erreichen, dass der Verein künftig alle Schwerbehinderten gleich behandeln müsse. Dies wies das Gericht entsprechend ebenfalls zurück. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Werder-Profi Agu muss in Quarantäne bleiben
Abwehrspieler Felix Agu (21) von Bundesligist Werder Bremen muss nach einem zweiten positiven Corona-Test weiter in häuslicher Quarantäne bleiben. Das teilten die Hanseaten am Donnerstag mit. Demnach habe das Bremer Gesundheitsamt nach einem weiteren positiven Test die Quarantäne des Linksverteidigers bis Dienstag verlängert. Damit fällt Agu für die Partie gegen den 1. FC Köln am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) aus.
„Felix geht es gut, und wir hoffen natürlich, dass die nächsten Tests negativ sind, und gehen davon aus, dass er dann in der Länderspielpause wieder ins Training einsteigen kann“, sagte Sportchef Frank Baumann. Ursprünglich hatte Werder gehofft, dass Agu nach seinem ersten positiven Test vor zwei Wochen am Vortag der Begegnung mit Köln wieder am Training teilnehmen darf.
Werder stellt Nationalspieler nicht für Auslandsreisen ab
Werder Bremen wird keine Nationalspieler für die anstehenden Länderspiele im Ausland abstellen. Einen entsprechenden „Kicker“-Bericht bestätigte der Bundesligaclub am Donnerstag. Das Bremer Gesundheitsamt schreibt eine Quarantäne von fünf Tagen nach einer Rückkehr aus einem Corona-Risikogebiet vor. Einzig der tschechische Torhüter Jiri Pavlenka könnte somit zur Partie gegen Deutschland am Mittwoch in Leipzig reisen.
„Wir haben mit unseren Spielern und den Verbänden gesprochen. Wir wissen, dass die Spieler gerne zu ihren Teams reisen würden. Allerdings können wir das Risiko vor dem Hintergrund der Gesamtsituation nicht eingehen“, erklärte Frank Baumann, Geschäftsführer-Fußball beim Bundesliga-Neunten.Betroffen von dieser Maßnahme sind die Werder-Profis Yuya Osako (Japan), Josh Sargent (USA), Milos Veljkovic (Serbien), Milot Rashica (Kosovo) und Marco Friedl (Österreich).
Nach der vergangenen Länderspielpause hatten bereits zahlreiche Bundesligisten Kritik geübt. So musste unter anderem die TSG Hoffenheim nach der Abstellungsperiode im Oktober für längere Zeit auf den mit dem Coronavirus infizierten Torjäger Andrej Kramaric verzichten. Der Weltverband FIFA hatte im Oktober die Regeln zur Abstellungspflicht bis zum Jahresende geändert. Demnach müssen Clubs ihre Nationalspieler nicht abstellen, wenn am Ort des Vereins oder am Ort des Länderspiels „eine zwingende Quarantäne oder Selbstisolation von mindestens fünf Tagen“ einzuhalten ist oder „eine Reisebeschränkung“ für eine dieser Städte besteht.
Bielefeld folgt Bremens Beispiel
Auch Bundesligist Arminia Bielefeld wird keine Nationalspieler für die anstehenden Länderspiele im Ausland abstellen. Dies gab Sport-Geschäftsführer Samir Arabi am Donnerstag bekannt. „Bis auf die Spieler der deutschen U21 (Amos Pieper und Arne Maier; d.Red.) würden alle nominierten Spieler in Risikogebiete reisen. Das hätte zur Folge, dass sie nach Ankunft in Bielefeld fünf Tage in Quarantäne müssten. Von daher werden wir sie nicht abstellen, das haben wir nach Rücksprache mit verschiedenen Behörden entschieden und den Spielern mitgeteilt“, sagte Arabi.
Betroffen von dieser Maßnahme sind der Venezolaner Sergio Cordova, Joan Simun Edmundsson (Färöer), der Japaner Ritsu Doan und Cebio Soukou (Benin). „Wir haben eine Verantwortung für Arminia Bielefeld. Die Jungs verstehen das“, sagte Arabi.
VfB will Nationalspieler trotz Corona reisen lassen
Dagegen will der VfB Stuttgart seinen Spielern in der bevorstehenden Bundesliga-Pause trotz der derzeitigen Pandemielage die Reise zu ihren jeweiligen Nationalteams ermöglichen. „Wenn sie danach fünf bis 14 Tage in Quarantäne müssen und für unser nächstes Punktspiel gesperrt sind, geht das natürlich nicht“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo am Donnerstag. „Mein Verständnis ist: Wenn man danach in Quarantäne muss, gibt es keine Abstellungspflicht. Deshalb gilt es, eine gute Kommunikation mit den Gesundheitsämtern herzustellen. Wir sind mit allen in Kontakt.“
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Er gehe davon aus, dass die Spieler reisen könnten. „Soweit ich weiß, gibt es nur noch einen oder zwei, bei denen wir Grünes Licht brauchen.“ Über die Anzahl der endgültigen Nominierungen will der VfB nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) informieren. Zuletzt waren sieben Profis der Schwaben mit ihren Nationalteams unterwegs - darunter die Leistungsträger Wataru Endo (Japan), Sasa Kalajdzic (Österreich) und Orel Mangala (Belgien U21).
96-Trainer Kocak kritisiert Länderspiele
Trainer Kenan Kocak von Hannover 96 hat mit deutlichen Worten die Länderspiel-Abstellungen von Profis während der Corona-Pandemie kritisiert. „Das finde ich äußerst verantwortungslos und passt nicht in diese Zeit“, sagte der 39-Jährige am Donnerstag bei einer Pressekonferenz seines Clubs. „Es gibt Unternehmen, die um ihre Existenz kämpfen und daran vielleicht auch scheitern. Und auf der anderen Seite sagen wir unseren Fußballern: Ihr könnt durch Europa reisen und ein Freundschaftsspiel spielen, das mehr oder weniger niemanden interessiert.“
Er verstehe zwar die Nationaltrainer, fügte Kocak hinzu. „Aber manchmal gibt es auch wichtigere Dinge. Nichts steht über der Gesundheit der Menschen und in der aktuellen Phase auch nichts über dem Kampf gegen die Pandemie. Da sollten wir nicht mit zweierlei Maß messen, sondern eine Linie fahren.“ Würden die Spieler in den nächsten zwei Wochen bei ihren Vereinen bleiben und nicht zu ihren Nationalteams reisen, „dann hätten wir weniger Risiko“.
Corona-Pause: Regionalliga Nordost will wieder spielen
Die Regionalliga Nordost will „möglichst zeitnah und flächendeckend“ wieder in den Wettkampf- und Spielbetrieb zurückkehren. Das erklärte NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs einen Tag nach einer Videokonferenz des Verbandes mit den 20 Vereinen. „Das ist eine Spielklasse mit professionellen Strukturen, 88 Prozent der Akteure sind Vertragsspieler“, sagte Fuchs.
Derzeit bereitet der Nordostdeutsche Fußball-Verband ein Schreiben an die Sportminister in den fünf zuständigen Landesregierungen vor, in denen um Unterstützung und andere Sichtweise geworben wird. Die Vereine waren sich einig: Es müssten auch bei der Regionalliga die Ausnahmeregelungen für den Berufssport gelten. Ziel ist, dass Mitte November die derzeitige Zwangspause aufgehoben wird.
„Wir haben unterschiedliche Verfügungslagen“, verwies Fuchs auf die Situation in den fünf Bundesländern in der Zeit der sich weiter ausdehnenden Corona-Infektionen: „Wir müssen erst einmal gleiche Voraussetzungen für alle Vereine schaffen.“ Derzeit können die Clubs in Berlin, Brandenburg und teilweise in Sachsen zumindest trainieren, in Thüringen und Sachsen-Anhalt nicht. Der NOFV verwies dabei auf die Ungleichbehandlung etwas mit dem Westdeutschen Fußball-Verband (WDFV). Die Regionalliga West spielt ohne Unterbrechung weiter.
Lewandowskis Ex-Berater bestreitet Vorwürfe der Ermittler
Der frühere Berater von Bayern-Star Robert Lewandowski hat die Vorwürfe der polnischen Staatsanwaltschaft bestritten. „Ich habe Lewandowski niemals erpresst. Die Vorwürfe und das, was sich um mich herum abspielt, sind gestapelter Unsinn. Ich bin unschuldig und werde das in Kürze beweisen“, sagte Cezary Kucharski der polnischen Zeitung „Gazeta Wyborcza“.
Kucharski war Ende Oktober in Polen festgenommen worden, wenige Tage später wurde er gegen Hinterlegung einer Sicherheitsleistung in Höhe von umgerechnet einer Million Euro wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft in Warschau verdächtigt ihn, den Spieler des FC Bayern München mit „strafbaren Drohungen“ unter Druck gesetzt zu haben, um 20 Millionen Euro von ihm zu erhalten.
Wie Kucharski nun in dem Interview mit der „Gazeta Wyborcza“ sagte, handelt es sich bei seinen Forderungen um Verbindlichkeiten aus der früheren geschäftlichen Zusammenarbeit. Er habe sich deshalb zweimal mit Lewandowski getroffen: einmal im September 2019 in München, ein weiteres Mal in Warschau. Von Treffen der beiden existieren laut Staatsanwaltschaft Mitschnitte, die als Teil des Beweismaterials dienen.
Stuttgarts Angreifer Thommy muss operiert werden
Offensivspieler Erik Thommy wird dem Bundesligisten VfB Stuttgart für den Rest des Jahres fehlen. Der 26-Jährige müsse erneut am Ellenbogen operiert werden, berichtete Trainer Pellegrino Matarazzo am Donnerstag. „Er darf nicht drauffallen und deswegen bis Januar nicht eingesetzt werden“, erklärte der Coach. Thommy solle erst im neuen Jahr wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen.
Der Flügelspieler hatte sich den Ellenbogen in der Saisonvorbereitung im August gebrochen. Zuletzt konnte er wieder trainieren. Ein Pflichtspiel hat er für den VfB seitdem noch nicht bestritten.
Bayern-Frauen binden Toptalent Lohmann langfristig
Frauenfußball-Vizemeister Bayern München hat Toptalent Sydney Lohmann (20) langfristig gebunden. Die viermalige Nationalspielerin verlängerte ihren bis 2022 laufenden Vertrag vorzeitig bis Sommer 2024. Das teilte der Verein am Donnerstag mit.
„Sydney ist ein internationales Toptalent und entwickelt sich aktuell zur absoluten Topspielerin“, sagte Cheftrainer Jens Scheuer über die Mittelfeldspielerin. Die Sportliche Leiterin Bianca Rech betonte: „Wir wollen Kontinuität in unserem Kader schaffen und langfristig mit Spielerinnen planen. Sydney ist ein sehr wichtiger Baustein für die nächsten Jahre.“
Lohmann wechselte 2016 vom SC Fürstenfeldbruck in die Jugendabteilung der Bayern und debütierte im März 2017 in der Bundesliga. In der aktuellen Saison erzielte sie in sieben Ligaspielen bereits sechs Tore für den Tabellenführer.
Unklare Corona-Befunde stören Kölns Vorbereitung
Unklare Corona-Befunde haben beim 1. FC Köln für Verzögerungen in der Vorbereitung auf das Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) geführt. „Aus Vorsicht haben wir die Pressekonferenz und das Training nach hinten verschoben. Die Ergebnisse sind nun klar“, sagte Sport-Geschäftsführer Horst Heldt am Donnerstagmittag.
„Wir werden um 14.15 Uhr trainieren, dann nach Bremen reisen und auch spielen“, führte der 50-Jährige aus. Allerdings vermied Heldt auf mehrfache Nachfrage eine klare Aussage, ob es einen positiven Testbefund gegeben habe.
Der FC wartet saisonübergreifend seit 16 Ligaspielen auf einen Sieg und belegt vor dem Spiel beim Tabellenneunten den Relegationsplatz. In schmerzlicher Erinnerung geblieben ist den Kölnern das 1:6 vom letzten Spieltag der Vorsaison, durch das Werder die Relegation erreichte. Dieses Spiel sei ihm „ein Dorn im Auge“, sagte Cheftrainer Markus Gisdol, der weiterhin verletzungsbedingt auf Kapitän Jonas Hector, Angreifer Anthony Modeste und Flügelspieler Florian Kainz verzichten muss.
Maradona nach Hirn-OP gut erholt
Argentiniens Idol Diego Maradona erholt sich offenbar schneller als erwartet von seiner Hirnoperation. Das bestätigte sein Leibarzt Leopoldo Luque. „Ich habe ihn gesehen, er ist munter und in sehr guter Stimmung. Wir sind erstaunt über die Heilung“, sagte Luque. Man müsse allerdings „vorsichtig sein, denn wir sind noch in der postoperativen Phase. Aber die Genesung verläuft ausgezeichnet.“
Maradona war am Dienstag in Buenos Aires ein Bluterguss an der Hirnhaut, ein sogenanntes subdurales Hämatom, entfernt worden. Weil er „anämisch und ein wenig dehydriert“ war, hatte sich der Weltmeister von 1986 am Montagabend, drei Tage nach seinem 60. Geburtstag, in ein Krankenhaus in La Plata begeben. Zunächst war geplant, dass sich der Trainer des ortsansässigen Erstligisten Gimnasia y Esgrima lediglich medizinisch durchchecken lassen sollte.
„Es geht ihm besser als gestern“, hatte Luque nach der ersten Nacht im Krankenhaus berichtet, nachmittags dann aber überraschend die OP angekündigt. Der einst geniale Spielmacher kämpft seit vielen Jahren gegen seine Kokainsucht und griff laut Luque zuletzt häufig zum Alkohol, um Depressionen zu entfliehen. Deshalb, so der Mediziner, nehme Maradona auch Antidepressiva.
Hitzfeld rät Löw von Hummels, Boateng und Müller ab
Ottmar Hitzfeld hat Bundestrainer Joachim Löw in der Debatte um eine Rückkehr von Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels in die Nationalmannschaft zur Konsequenz geraten. „Über ihr Comeback in der Nationalmannschaft wird viel diskutiert“, schrieb Hitzfeld in einer Kolumne für den „Kicker“. „Doch Joachim Löw traf wohlüberlegt eine Entscheidung, die er nun nicht urplötzlich revidieren kann. Der Bundestrainer hat da einen Plan, den er durchziehen muss. Eine Rückkehr des Trios brächte noch mehr Unruhe.“
Hummels, Müller und Jerome Boateng war im März 2019 von Löw mitgeteilt worden, dass er nicht mehr mit ihnen plane. Seither haben die drei Weltmeister von 2014 nicht mehr für die Nationalmannschaft gespielt.
Nach dem Bundesliga-Spieltag mit unter anderem dem Spitzenduell zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am Samstag kommt die nächste Länderspielpause. Nach dem Test-Länderspiel gegen Tschechien am kommenden Mittwoch kommt es in der Nations League zum Gruppenfinale mit den Partien gegen die Ukraine (14. November) und in Spanien (17. November). Die nächsten Länderspiele sind dann erst wieder im März 2021. Im Sommer 2021 ist die EM geplant.