Die Beschränkung der Pinneberger Clubs auf zehn Feldspieler macht eine Fortführung vorläufig unmöglich.

Spielbetrieb auf Eis gelegt. Eine Verfügung der Kreisverwaltung Pinneberg legt von diesem Montag an den Spielbetrieb im Hamburger Amateurfußball lahm. Aufgrund des gestiegenen Inzidenzwertes dürfen im Landkreis Pinneberg nur noch zehn Personen gemeinsam mit­einander Sport treiben. „Das bedeutet im Klartext, dass ein Spiel-, Wettkampf-, und Ligenbetrieb nicht mehr möglich ist“, erklärte der Kreissportverband Pinneberg am Wochenende.

Aufgrund der vielen Pinneberger Vereine, die in den Ligen des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) spielen (beispielsweise in der Bezirksliga West zwölf von 16 Clubs), tagte das HFV-Präsidium am gestrigen Sonntagabend ab 18 Uhr in einer Sondersitzung. Nach zwei Stunden wurde die vorläufige Unterbrechung der Saison verkündet. Es „gibt eine neue Situation, die auch den Spielbetrieb des HFV betrifft“, heißt es in der Pressemitteilung des Verbandes. Und: „Erstmalig wird am Wochenende 30.10.–01.11.2020 der Punktspielbetrieb des HFV in allen Altersklassen unterbrochen. Wie lange diese Unterbrechung der Saison gilt, wird je nach Verfügungslage entschieden. Trainings- und Freundschaftsspiele sollen weiterhin dort, wo es die Lage erlaubt, möglich sein.“ Über die Fortführung der Saison will der Verband zeitnah mit seinen Vereinen sprechen.

Zuletzt war dem HFV mehrfach von vielen Amateurclubs vorgeworfen worden, sie nicht mit ins Boot zu holen. Größter Streitpunkt war der umstrittene Spielmodus. Aus Protest gegen die Löschung aller Punkte nach der Hinrunde hatte sich eine Protestinitiative von 61 Vereinen formiert. Sollte die Saison so wie die vergangene Spielzeit abgebrochen werden, würde erneut die Frage der Wertung der Spielzeit für alle Staffeln in den Mittelpunkt rücken.


Mutos feines Debüt. Auf gleich acht Spieler musste der HEBC gegen den gut in die Oberligasaison gestarteten Hamm United FC verzichten. Auf der Bank dabei: Allan Muto, ein junges Talent aus der zweiten Mannschaft der Eimsbütteler. „Wir wollten ihn schon vergangene Saison hochholen, aber da wollte er noch nicht“, sagte HEBC-Urgestein „Speedy“ Vamvakidis, als Muto zur Halbzeit eingewechselt wurde. Nach dem Pausenstand von 2:0 für den HEBC konnte Hamm verkürzen, war am Drücker, musste dann aber eine Rote Karte gegen Verteidiger Sebastien Mankumbani nach einer Notbremse hinnehmen. Im Anschluss war es jener Allan Muto, der in seinem ersten Oberligaspiel zum 3:1-Endstand traf. HEBC-Trainer Özden Kocadal freute sich mit seinem Debütanten: „Ich kenne Allan schon seit der B-Jugend, und es ist einfach geil, so einen Jungen dann hier in der Oberliga bringen zu können.“

U 19 unter Polizeischutz. Unter Polizeischutz abgehalten werden musste das U-19-Bundesligaspiel zwischen dem Eimsbütteler TV und dem Halleschen FC (1:1) auf dem Wolfgang-Meyer-Sportplatz an der Hagenbeckstraße. Fünf Minuten nach Spielbeginn verschafften sich rund 40 Gästefans Zutritt zur Begegnung, obwohl wegen des Hygieneschutzkonzeptes keine Zuschauer erlaubt waren. Der ETV rief die Polizei, die mit mehreren Streifenwagen rasch anrückte. In der Halbzeit wurden die Personalien der Anhänger aus Halle aufgenommen. Mit Beginn der zweiten Hälfte mussten sie einzeln die Anlage wieder verlassen. „Seitens des Eimsbüttteler TV ist ein Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zudem droht den Anhängern ein Ordnungsgeld“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth.

ETV-Teammanager Niklas Heiden: „Wir würden gerne Zuschauer zulassen. Aktuell geht es aber zu unser aller Schutz nicht. Leider haben sich dann einige Gästefans das Recht herausgenommen, die Sportanlage zu betreten und sich über alle Regeln hinwegzusetzen. Das sorgt bei uns für Betroffenheit.“

Total bedient. Kurz und bündig kommentierte Regionalligist Teutonia seine 0:2-Blamage beim Tabellenletzten Heider SV auf Instagram. Die Teutonen posteten das Ergebnis und die Worte „Mehr möchten wir nicht sagen. Glückwunsch.“

Tot oder nicht? Für Disharmonie nach dem Spiel des HSV III gegen Barmbek-Uhlenhorst (3:1) sorgte die Aussage von BU-Trainer Jan Haimerl auf der Internetplattform fusssifreunde.de, der HSV III sei „nach 60 Minuten tot“ gewesen. HSV-III-Trainer Marcus Rabenhorst auf Abendblatt-Nachfrage: „Ich sehe das anders, empfinde das als unschönes Nachtreten. Man sollte nicht wie ein schlechter Verlierer wirken.“ Haimerl dazu: „Weder wollte ich nachtreten noch ein schlechter Verlierer sein. Die Aussage spiegelte meinen Eindruck wider.“

Farmsener Dribbelkönig. In der 80. Minute hatte Ohes Kevin Dülsen die Faxen dicke. „Der daddelt euch seit einer halben Stunde aus. Gleich fünf Leute“, schrie Dülsen seine Mitspieler an. Half nichts! Im Topspiel der Landesliga Hansa machte Condors Milos Ljubisavljevic gegen den FC Voran Ohe, was er wollte, und steuerte zwei Treffer zum 4:0-Erfolg bei. „Dafür haben wir Milos ja geholt“, beschied Condors Trainer Ralph Kainzberger. Die Saisonunterbrechung ahnte er voraus. Kainzberger: „Wir alle haben mit Corona eine wichtigere Herausforderung zu bewältigen, als uns auf Rang eins zu konzentrieren.“