Hamburg. Bei Dortmund meldet sich Reus treffsicher zurück. In Bielefeld tritt die A-Elf der Bayern an. Und was ist eigentlich in Berlin los?
RB Leipzig hat mit einem Sieg im unerwarteten Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg die Tabellenführung erfolgreich verteidigt. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann setzte sich am Sonnabend mit 2:0 (1:0) bei den Schwaben durch und bleibt ungeschlagen. Im Aufeinandertreffen der Verfolger gewann Borussia Dortmund erstmals seit 2012 bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 1:0 (0:0).
Hertha und Mainz in der Krise
Aufsteiger VfB Stuttgart feierte mit dem 2:0 (1:0) bei Hertha BSC den zweiten Auswärtssieg in Serie. Bayer Leverkusen beendete hingegen seine bisherige Misere: Mit dem 1:0 (1:0) beim 1. FSV Mainz 05 und dem ersten eigenen Saisonsieg verschärfte die Werkself die Krise bei den Rheinhessen. Der SC Freiburg und Werder Bremen trennten sich 1:1 (1:1). Eintracht Frankfurt hat am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) die Chance, mit einem Sieg nach Punkten mit Leipzig gleichzuziehen.
Spitzenreiter RB musste nach einem positiven Corona-Test auf den malischen Nationalspielers Amadou Haidara verzichten, bei Hoffenheim fehlte unter anderem Topstürmer Andrej Kramaric wegen einer Infektion mit dem Virus. Auf den Tribünen machte sich die Coronavirus-Pandemie ebenfalls bemerkbar: So waren am Sonnabend nur in Sinsheim (6030) und in Berlin (4000) mehr als 1000 Zuschauer in den Stadien erlaubt.
Sportlich überzeugte Leipzig im Duell mit den Augsburgern, die zuvor diese Saison noch nicht verloren hatten. Der Sieg nach einem Kopfball des Spaniers Angelino (45. Minute) und einem Volley-Traumtor von Yussuf Poulsen (66.) war hochverdient.
Reus schießt den BVB zum Sieg
Bei Dortmund blieben Top-Talent Erling Haaland nach den kräftezehrenden Länderspielen und Marco Reus zunächst nur auf der Bank. Bei der entscheidenden Szene waren der Norweger und der BVB-Kapitän aber nach ihrer Einwechslung aber entscheidend beteiligt: Im Strafraum legte Haaland in der 76. Minute quer auf Reus, der ohne Probleme einschob.
Nach dem Sieg zum Auftakt zeigt der Trend bei Hertha BSC klar nach unten. Die dritte Niederlage nacheinander begleiteten die Berliner Fans mit Pfiffen. Gegner Stuttgart setzte seinen besten Saisonstart seit neun Jahren dagegen dank Marc-Oliver Kempf (9. Minute) sowie Gonzalo Castro (68.) fort.
Leverkusens Lucas Alario (30. Minute) verdarb dem Mainzer Trainer Jan-Moritz Lichte die Heimpremiere. Werder baute seinen guten Saisonstart aus und blieb damit im dritten Spiel in Serie unbesiegt. Der Österreicher Philipp Lienhart (15. Minute) brachte Freiburg zunächst in Führung. Kurz darauf erzielte Niclas Füllkrug (25.) per Foulelfmeter den Endstand.
FC Bayern: Müller und Lewandowski überragen
Serienmeister Bayern München ist in der Bundesliga wieder klar auf Kurs. Am vierten Spieltag präsentierten sich die Münchner als gnadenlose Tormaschine und gewannen mit 4:1 (3:0) bei Aufsteiger Arminia Bielefeld. Dadurch eroberte der FC Bayern zumindest vorübergehend Platz zwei und hat den 1:4-Ausrutscher in Hoffenheim fast schon wieder korrigiert. „Wir haben ein gutes Gesicht und ein tolles Spiel gezeigt“, sagte Kapitän Manuel Neuer. „Wir haben vier Tore erzielt, das spricht für unsere starke Offensive.
Die überragenden Doppelpacker Thomas Müller (8./51.) und Robert Lewandowski (26./45.+1) sicherten bei einem Gegentor von Ritsu Doan (58.) den 26. Bayern-Sieg in den letzten 27 Pflichtspielen. „Die erste Halbzeit war nah dran an dem, wie wir uns Fußball vorstellen“, sagte Trainer Hansi Flick, der die späte Rote Karte für Corentin Tolisso wegen einer Notbremse (76.) als „blöd“ kritisierte.
Später Ausgleich: Gladbach und Wolfsburg mit Remis
Borussia Mönchengladbach hat die erfolgreiche Generalprobe für die Champions League verpasst. Vier Tage vor dem Königsklassenauftakt bei Inter Mailand am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) kamen die Gladbacher trotz Führung gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Jonas Hofmann (78.) traf am Samstagabend per Foulelfmeter zur Führung für die Gastgeber vor 300 Zuschauern, Wout Weghorst (85.) erzielte aber noch den Ausgleich - die Wolfsburger Gäste spielten zum vierten Mal im vierten Spiel nur Unentschieden.
Die Gladbacher verzichteten nach dem souveränen 3:1-Derbysieg beim 1. FC Köln vor zwei Wochen auf ihren gerade genesenen Stürmer Alassane Plea, der in der Nacht zum Samstag Vater geworden ist. „Es gibt Wichtigeres als Fußball“, begründete Trainer Marco Rose die Entscheidung bei DAZN. Dabei hätte Rose seinen Torjäger gegen die bis dahin starke VfL-Defensive sicher gerne im Team gehabt.