Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 7. Juni 2020:
- Max antwortet Modeste – Augsburg rettet Punkt
- Union-Fans feiern Team nach Remis gegen Schalke
- Wolfsburg lässt Bremen Richtung Zweite Liga taumeln
- Konkurrenten schwächeln – HSV könnte profitieren
- Seehofer: Spiele bald wieder vor Fans
- Depression: Lübecks Hoins beendet Karriere
- CAS verhandelt über Europacupsperre für Man City
- Finalturnier der Champions League offenbar in Portugal
- Ribéry-Trainer positiv auf Corona getestet
- Verstoß gegen Corona-Auflagen – Harte Strafen in China
- Protest-Ikone Smith lobt Bundesliga-Profis
Max rettet Augsburg Punkt gegen Köln
Der FC Augsburg muss im Abstiegskampf der Bundesliga nach einem hart erkämpften Remis gegen den 1. FC Köln weiter zittern. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich liegt nach einem 1:1 (0:0) bei vier ausstehenden Spielen vier Punkte vor dem Relegationsplatz.
Philipp Max (88.) rettete dem FCA kurz vor Schluss mit seinem achten Saisontor zumindest einen Punkt. Nur wenige Minuten zuvor hatte Anthony Modeste (85.) die Gäste in Führung gebracht. Vor der Pause war FCA-Stürmer Florian Niederlechner zudem mit einem Foulelfmeter am starken FC-Torhüter Timo Horn gescheitert (27.), der den Strafstoß allerdings selbst verschuldet hatte.
Die Kölner blieben nach der insgesamt mageren Vorstellung auch im fünften Spiel nach der Coronapause sieglos und sind ebenfalls noch nicht gerettet. Das Team von Coach Markus Gisdol, das nun seit elf Partien auf einen Dreier gegen den FCA wartet, hat als Zwölfter weiterhin sieben Zähler Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf auf Rang 16.
Union-Fans feiern Team nach Remis gegen Schalke
Nach der Bundesliga-Partie des 1. FC Union gegen Schalke 04 (1:1) am Sonntag haben sich mehrere Berliner Spieler von etwa 30 vor dem Stadion singenden Fans feiern lassen. Während der gesamten Partie hatten die Anhänger des Aufsteigers in unmittelbarer Nähe des Stadions An der Alten Försterei Gesänge angestimmt. Die Rufe aus dem Wald waren im leeren Stadion deutlich zu hören.
Nach dem Schlusspfiff skandierten die Fans: „Wir wollen die Mannschaft sehen“. Torwart Rafal Gikiewicz sowie mehrere seiner Kollegen gingen daraufhin vom Rasen zu einem Zaun, der die Arena begrenzt, kletterten auf Holztische und ließen sich kurz von den begeisterten Fans hinter dem mit Union-Plakaten zugehängten Zaun feiern. „Wir haben uns auf die Bänke gestellt und hatten Sichtkontakt. Das ist natürlich überragend und in der Zeit mal richtig schön“, sagte Unions Torschütze Robert Andrich. Schon bei seinem Führungstreffer (11. Minute) war Jubel aufgebrandet.
Die Berliner Polizei war mit zwei Mannschaftswagen vor Ort, sah aber keinen Grund zum Eingreifen. Die Fußballfans standen in Kleingruppen beieinander und hielten Abstand. Nach der aktuellen Verordnung über erforderliche Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Berlin ist die Zusammenkunft von Gruppen für bis zu fünf Personen aus mehreren Haushalten im öffentlichen Raum mit Abstand gestattet.
Menschenansammlungen vor den Stadien sollen während des Sonderspielbetriebs eigentlich in jedem Fall vermieden werden. Die Ansetzung von Geisterspielen war erste Bedingung für die Wiederaufnahme der Bundesliga während der Corona-Pandemie.
Wolfsburg lässt Bremen Richtung Zweite Liga taumeln
Für Werder Bremen rückt der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga immer näher. Vier Tage nach dem 0:3 im Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt verlor der Tabellenvorletzte auch das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0). Das entscheide Tor bei strömendem Regen köpfte der Niederländer Wout Weghorst erst in der 82. Minute.
Die Bremer sind im heimischen Weser-Stadion mittlerweile seit mehr als neun Monaten ohne Sieg. Am Sonntag verpassten sie es auch noch, nach Punkten wenigstens mit Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz gleichzuziehen. Mainz 05 auf dem ersten direkten Nicht-Abstiegsplatz ist jetzt schon sechs Punkte entfernt. Wolfsburg dagegen rückte durch den Sieg auf Europa-League-Rang sechs vor.
Hoffnung macht jetzt nur noch das vermeintlich lösbare Restprogramm an den letzten vier Spieltagen. Zwar geht es im nächsten Heimspiel gegen den alten und wahrscheinlich auch neuen deutschen Meister Bayern München. Doch die anderen drei Gegner heißen SC Paderborn, Mainz 05 und am letzten Spieltag 1. FC Köln.
Konkurrenten schwächeln – HSV könnte profitieren
Der VfB Stuttgart hat dem HSV die Tür zum direkten Bundesliga-Aufstieg wieder geöffnet. Gegen Außenseiter VfL Osnabrück kam der Tabellenzweite zu Hause nicht über ein 0:0 hinaus und hat nun 52 Punkte. Die Hamburger könnten mit einem Sieg im Derby gegen Holstein Kiel am Montag (20.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) aufgrund der besseren Tordifferenz vorbeiziehen und damit zum großen Gewinner des 30. Spieltags der 2. Bundesliga werden.
Beim Geisterspiel in Stuttgart machten die Gastgeber, bei denen Ex-Nationalspieler Mario Gomez bis zur 85. Minute auf der Bank saß, nichts aus ihrer Feldüberlegenheit. Der Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo fehlten die Ideen gegen die defensiv eingestellten Niedersachsen. Vor allem im Strafraum fanden die Schwaben, die in der nächsten Partie im baden-württembergischen Derby beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC antreten müssen, keine Lücken.
Auch Mitkonkurrent 1. FC Heidenheim schwächelt. Der Tabellenvierte verlor bei Bundesliga-Absteiger Hannover 96 mit 1:2 (0:2) und bleibt dadurch mit einem Punkt Rückstand auf den HSV Vierter. Stürmer Marvin Ducksch brachte Hannover in der 30. Minute in Führung. Kapitän Edgar Prib legte aus 18 Metern sehenswert nach (41.). Stefan Schimmer erzielte in der 75. Minute den Anschlusstreffer für die Gäste.
In einem weiteren Spiel besiegte Erzgebirge Aue den abstiegsbedrohten Karlsruher SC durch ein Tor von Sturmtalent Florian Krüger (9. Minute) mit 1:0.
Seehofer: Spiele bald wieder vor Fans
Bundesinnenminister Horst Seehofer hat den Fans Hoffnungen auf eine zeitnahe Rückkehr ins Stadion gemacht. „Ich habe schon die Zuversicht im Herzen, dass wir in der neuen Saison nach und nach wieder Publikum zulassen können“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, zu der auch das Abendblatt gehört: „Nicht sofort, nicht wie vor dem Corona-Ausbruch, aber mit reduzierten Zuschauerzahlen und so, dass die Abstände zwischen den Stadionbesuchern eingehalten werden.“
Der Start der neuen Bundesligasaison ist für den 21. August vorgesehen, aufgrund der von dem Coronavirus erzwungenen Spielpause ist dieses Datum aber wohl nur schwer realisierbar. Großveranstaltungen sind nach aktuellem Stand bis zum 31. August verboten, die meisten Verantwortlichen in den deutschen Profiligen gehen derzeit davon aus, dass sogar bis Jahresende ohne Fans in den Stadien gespielt werden muss.
Seehofer dagegen versprach, „kluge Lösungen“ zu finden, „bei denen wir Lebensfreude und Infektionsschutz miteinander vereinen“. Dieser Ansatz gelte für verschiedene Bereiche und umfasse auch den Sport.
Bremen und Wolfsburg setzen Zeichen gegen Rassismus
Die Mannschaften von Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg haben mit einem gemeinsamen Kniefall ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Vor der Partie in der Fußball-Bundesliga knieten die 22 Spieler beider Mannschaften am Sonntag für einige Momente am Mittelkreis. Sie reagierten damit auf die weltweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem Polizeieinsatz in den USA. Die Geste hatte 2016 Football-Profi Colin Kaepernick als Protestform etabliert. „In den Farben getrennt, in der Sache vereint“, schrieb der VfL auf Twitter.
Zuvor hatte sich die Mannschaft von Werder Bremen bereits beim Aufwärmen den weltweiten Protesten gegen Rassismus angeschlossen. Alle Spieler trugen während des Aufwärmens am Sonntagmittag Shirts mit der Aufschrift „Klare Kante gegen Rassismus“. Auch die Teams von Borussia Dortmund und Hertha BSC hatten vor ihrer Bundesligapartie am Sonnabend um den Anstoßkreis gekniet.
Boateng: Floyd "skrupellos ermordet"
Die Bilder vom brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd haben auch Jérôme Boateng geschockt. „Es war ein skrupelloser Mord, der diesmal mitgefilmt wurde. In mir hat das auch einen Mix aus Wut, Unverständnis und Mitgefühl ausgelöst“, sagte der 31-Jährige vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München in einem Sky-Sport-Interview.
Auch der Weltmeister von 2014 hat in seinem Leben Erfahrungen mit Rassismus gemacht. „Sei es als Jugendlicher in Berlin, als ich am Fußballplatz von Kindern und deren Eltern beschimpft und absichtlich getreten wurde“, schilderte Boateng. „Aber auch später gab es ja bekanntermaßen noch Anfeindungen aus manchen Ecken.“
HSV-Trainer Dieter Hecking lobt Anti-Rassismus-Aktionen:
Er finde es „gut und wichtig, dass weltweit auf die Straße gegangen wird und sich viele Leute äußern und solidarisch zeigen“, sagte der Innenverteidiger der Bayern. „So viele Menschen lieben Black Culture, es ist gut, dass sie sich auch für die Menschen dahinter einsetzen und das zeigen. Das darf aber kein zweiwöchiger Trend sein, sondern muss sich langfristig etablieren, es muss ein Umdenken geben“, sagte Boateng und appellierte an alle: „Setzt euch ein, wenn ihr im Alltag rassistische Äußerungen bemerkt, besprecht das Thema mit euren Kindern.“
Depression: Lübecks Hoins beendet Karriere
Dennis Hoins von Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck hat seine Karriere wegen einer Depression mit nur 27 Jahren beendet. „Wenn der Kopf nicht mehr will, hat der Körper keine Chance“, sagte der Offensivspieler den „Lübecker Nachrichten“. „Das ist natürlich schade, jetzt wo wir das große Ziel 3. Liga erreicht haben – aber für mich ist Schluss.“
Hoins war seit 2017 im Verein und bis zu seiner Erkrankung einer der Leistungsträger. Er spielte zuletzt am 9. November 2019 in der Regionalliga Nord für die Norddeutschen. Danach brach die Krankheit aus. „Es kam wie aus dem Nichts“, sagte er. „Es hat mich gesundheitlich komplett umgehauen, es hat mich einfach überrollt.“ Hoins begab sich in eine Spezialklinik in Bremen in Behandlung und lebt mittlerweile wieder in der Nähe seiner Heimatstadt Verden (Aller). „Es geht mir heute definitiv viel, viel besser“, sagte er.
Konkrete Zukunftspläne hat Hoins nicht. Neben seiner Fußballer-Laufbahn hat er ein Wirtschaftsstudium abgeschlossen. Fußball wird er nur noch in der Freizeit spielen. „So zum Spaß werde ich sicher irgendwann wieder kicken, auch in einem Verein.“
Verbände sprechen mit Fans über Stadionöffnung
Fans und Verbände sprechen in einer Arbeitsgruppe darüber, wie bei einem Ende der Geisterspiele wieder eine reduzierte Zahl von Zuschauern in die deutschen Stadien kommen könnte. „Zwischen dem DFB, der DFL und Fanvertretern findet ein Austausch in Videokonferenzen statt“, sagte Rainer Vollmer von der Fan-Interessensgemeinschaft „Unsere Kurve“ der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. „Unsere Kurve“ nimmt selbst am Dialog mit der Deutschen Fußball-Liga und dem Deutschen Fußball-Bund teil.
Der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuvor in einem Interview für die Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt: „Ich habe schon die Zuversicht im Herzen, dass wir in der neuen Saison nach und nach wieder Publikum zulassen können. Nicht sofort, nicht wie vor dem Corona-Ausbruch, aber mit reduzierten Zuschauerzahlen und so, dass die Abstände zwischen den Stadionbesuchern eingehalten werden.“
Ein konkretes Konzept, wie das dann funktionieren könnte, liegt „Unsere Kurve“ noch nicht vor, sagte Vollmer. „Wir sind dafür, dass es irgendwann wieder los geht. Schrittweise ist besser als gar nichts“, sagte er. „Es gibt aber auch Probleme, die man noch lösen muss.“ Dabei gehe es unter anderem darum, wie man die wenigen Tickets verteilen würde, wie die Einlasskontrollen ablaufen sollten und wie man mit Stadion-Catering umgeht.
Sorge vor Geisterspielen: Cottbus tauscht Heimrecht
Regionalligist FC Energie Cottbus könnte zum Beginn der kommenden Saison in der Corona-Krise zunächst freiwillig auf Heimspiele verzichten. Damit wollen die Lausitzer Geisterspiele im Stadion der Freundschaft vermeiden, da zunächst noch bis zum 31. August das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen greift. „Wir wollen die ökonomischen Folgen so gering wie möglich halten. Deshalb ist es in der Tat ein Denkmodell, mit mehreren Auswärtsspielen in die Saison zu starten“, sagte Präsident Matthias Auth der „Lausitzer Rundschau“.
Auth kündigte zudem an, in den kommenden Tagen mit dem Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) in die entsprechenden Gespräche zu gehen. Es gebe bereits Angebote von anderen Vereinen wie dem VfB Auerbach, am Anfang der Spielzeit das Heimspielrecht verstärkt wahrnehmen zu wollen.
Cottbus hatte bereits angekündigt, keinen Einspruch gegen die Wertung der Meisterschaft einzulegen. Der NOFV hatte am Freitagabend per Quotientenregelung den 1. FC Lokomotive Leipzig zum Meister der abgebrochenen Regionalliga-Saison gekürt. Wann die nächste Saison startet, ist derzeit noch unklar. Mögliche Termine könnten der 22. August oder der 5. September sein. „Wir werden in jedem Fall ab 11. Juli trainieren. Sollte sich der Saisonstart verzögern, werden wir die Belastung so steuern, dass wir die Vorbereitung in zwei Blöcke einteilen“, sagte Energie-Trainer Sebastian Abt.
CAS verhandelt über Europacupsperre für Man City
Schicksalstage für Manchester City: Ab Montag wird der Einspruch das englischen Meisters gegen die von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) verhängte Europapokalsperre vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne verhandelt. Nicht nur für Man City, sondern für den gesamten europäischen Fußball könnte das CAS-Urteil weitreichende Folgen haben. Die Verhandlung ist bis Mittwoch angesetzt.
Man City, trainiert von Star-Teammanager Pep Guardiola, war am 14. Februar aufgrund von „schwerwiegenden Verstößen“ gegen das Financial Fair Play von allen europäischen Wettbewerben der kommenden zwei Spielzeiten ausgeschlossen worden. Außerdem wurde eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro gegen den Club verhängt. Der laufende Wettbewerb in der Königsklasse ist davon nicht betroffen, City hatte im Achtelfinal-Hinspiel ein 2:1 bei Real Madrid vorgelegt.
City wehrt sich gegen die Vorwürfe und bestreitet, unrechtmäßige Geldzuwendungen durch seine arabischen Investoren erhalten zu haben. Sollte der CAS den Einspruch abweisen, droht dem Team der Abgang zahlreicher Stars, die den Anspruch haben, in der Champions League zu spielen. Auch aus finanziellen Gründen wäre City zudem gezwungen, die Kosten zu senken, da die lukrativen Einnahmen aus der Königsklasse wegfallen würden. Spielerverkäufe wären nicht zu vermeiden.
Vorbild Gladbach: Lazio stellt Pappfiguren auf
Der italienische Erstligist Lazio Rom nimmt sich ein Beispiel an Borussia Mönchengladbach und stellt für den Restart in der Serie A Pappkameraden in seinem Stadion auf. Für knapp 40 Euro können die Anhänger des Tabellenzweiten ihr Bild im Olympiastadion aufstellen lassen. Ein Teil der Erlöse sollen dem Roten Kreuz zugute kommen, teilte der Verein mit.
Per Mail können die Fans ihr Bild dem Verein zukommen lassen. Sie dürfen dann selbst entscheiden, wo die eigenen Pappversion platziert werden soll. Sobald die Zuschauer in die Stadien zurückkehren, können die Teilnehmer ihr jeweiliges Bild abholen - inklusive Unterschrift von Lazio-Kapitän Senad Lulic.
Die Politik hatte vergangene Woche grünes Licht für den Restart der Serie A am 20. Juni gegeben. Die Römer haben mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Juventus Turin immer noch gute Chancen auf den Meistertitel. Zwölf Spieltage stehen in dieser Saison noch aus.
Finalturnier der Champions League offenbar in Portugal
Frankfurt hat das Rennen um die Ausrichtung eines möglichen Finalturniers der Champions League offenbar gegen Lissabon verloren. Laut der Bild am Sonntag hat sich die Europäische Fußball-Union (UEFA) aus mehreren Gründen für die portugiesische Hauptstadt entschieden. Der endgültige Beschluss wird bei der Sitzung des Exekutivkomitees am 17. und 18. Juni gefasst.
Frankfurt gehörte mit seiner Umgebung bis nach Mainz und Sinsheim zu den Kandidaten für die Ausrichtung. Die Stadtverwaltung der Mainmetropole hatte bereits ihr Interesse signalisiert. Die Europacup-Wettbewerbe sind aufgrund der Coronakrise unterbrochen. Das Finale in der Königsklasse war eigentlich für den 30. Mai in Istanbul vorgesehen. Die türkische Großstadt ist laut Medienberichten aber nicht mehr im Rennen.
Dass in der Champions League nach den verbleibenden vier Achtelfinal-Rückspielen sämtliche ausstehenden Paarungen im üblichen Format mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden, ist aufgrund des engen Zeitfensters in diesem Jahr praktisch ausgeschlossen. Ein Blitzturnier mit K.-o.-Spielen ohne Zuschauer wäre eine mögliche Lösung.
Ribéry-Trainer positiv auf Corona getestet
Franck Ribéry muss in der Vorbereitung auf den Neustart der Serie A beim italienischen Fußball-Erstligisten AC Florenz vorerst auf seinen Trainer Beppe Iachini verzichten. Clubpräsident Rocco Commisso teilte mit, dass sich Iachini mit dem Coronavirus infiziert habe. „Er hat all meine Unterstützung“, sagte Commisso. Zuvor war bereits Gian Piero Gasperini erkrankt, der Coach von Atalanta Bergamo ist inzwischen aber wieder genesen.
In Italien wurde die Meisterschaft am 9. März unterbrochen. Die Saison wird am 20. Juni fortgesetzt.
Verstoß gegen Corona-Auflagen – Harte Strafen in China
Sechs Fußballer des chinesischen U-19-Teams sind für ein halbes Jahr suspendiert worden, weil sie gegen Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus verstoßen haben. Die Spieler hätten das bis Sonnabend laufende Trainingscamp in Shanghai unerlaubt verlassen, um etwas trinken zu gehen, wie der chinesische Fußballverband nach Angaben der Staatsmedien vom Sonntag berichtete. „Es war ein schwerer Verstoß gegen die Vorschriften für das Team zur Kontrolle der Epidemie und hat die Mannschaft negativ beeinflusst.“
Die Spieler dürfen bis zum 30. November weder bei ihren Clubs, noch auf nationaler Ebene spielen. Während einer der sechs Fußballer in Japan spielt, sind die anderen zusätzlich von ihren Clubs bestraft worden, indem ihnen für die Zeit das Gehalt gesperrt wurde. Auch wurden gegen zwei Spieler Geldstrafen von 200.000 und 300.000 Yuan verhängt, umgerechnet 25.000 beziehungsweise 37.000 Euro.
Protest-Ikone Smith lobt Bundesliga-Profis
Olympiasieger Tommie Smith, dessen Black-Power-Geste von 1968 zum Symbol des Protests im Sport gegen Rassismus wurde, begrüßt die Solidaritätsbekundungen aus der Bundesliga nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd. „Es freut mich sehr, das zu hören“, sagte Smith (76) der „Bild am Sonntag“ zu den Protesten aus der vergangenen Woche von Jadon Sancho und Achraf Hakimi (Borussia Dortmund) sowie Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach). An diesem Wochenende kam es auf den Plätzen erneut zu ähnlichen Aktionen, unter anderem in Dortmund und Leverkusen.
„Sie haben offenbar verstanden, dass George Floyd auch sie repräsentiert. Er repräsentiert ein System, das Hilfe benötigt“, sagte der einstige Weltklasse-Leichtathlet. „Ein globales System der Liebe und der Solidarität, das auch von politischen Führern bedroht wird. Es braucht viele Menschen, um dieses System zu schützen und zu stärken. Und um jene zu stürzen, die es vergiften wollen.“
Smith hatte am 16. Oktober 1968 bei der Siegerehrung zum 200-Meter-Rennen der Olympischen Spiele in Mexiko zusammen mit seinem drittplatzierten Landsmann John Carlos (75) die behandschuhte Faust in den Himmel gereckt. Die Geste zählt zu den markantesten Symbolen der Sportgeschichte.