Liverpool-Star zeigt Größe. Basketball-Kapitän sorgt für Missstimmung. Verstieß Mourinho gegen britisches Corona-Verbot?

Die Coronakrise hat auch massive Auswirkungen auf den Sport.

Verfolgen Sie hier die aktuellen Entwicklungen (die wichtigsten Meldungen in der Übersicht):

Rettig besorgt wegen Corona-Tests und Randsportarten

Fußballmanager Andreas Rettig warnt vor einer Bevorzugung von Bundesligaprofis bei Coronavirus-Tests. Regelmäßige Überprüfungen von Spielern, während möglicherweise Kranke auf Tests warten müssten, seien ein schwieriger Balance-Akt, sagte der ehemalige Geschäftsführer der DFL und des FC St. Pauli der Augsburger Allgemeinen.

"Dieser Weg wäre schwierig zu vermitteln, wenn das Gefühl entstünde, dass Tests für den Fußball zulasten der Bevölkerung gehen", betonte Rettig. "Da hoffe ich, dass die neue Medizinkommission der DFL zu einem Ergebnis kommt, das nicht zulasten der Bevölkerung geht."

Ein Gedankenspiel der DFL für den Fall der Saisonfortsetzung sieht anscheinend vor, die Mannschaften größtenteils zu isolieren und die Spieler in kurzen Abständen zu testen.

Größere Sorgen als um den Fußball macht sich Rettig um die kleineren Sportarten. "Das ist etwas, was einen als Sportfan bedrückt: die größere Perspektivlosigkeit dieser Sportarten, die zuletzt schon schwer zu kämpfen hatten, weil der Fußball eine alles überstrahlende Rolle gespielt hat", sagte er.

Leichtathletik: Ex-Europameister an Covid-19 gestorben

Italiens früherer Leichtathletik-Europameister Donato Sabia ist im Alter von nur 56 Jahren an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Dies gab der nationale Verband Fidal am Mittwoch bekannt. Wenige Tage zuvor war Sabias Vater ebenfalls nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben.

Donato Sabia bei einem 800-Meter-Lauf im Jahr 1988.
Donato Sabia bei einem 800-Meter-Lauf im Jahr 1988. © Imago/WEREK

Donato Sabia war 1984 in Göteborg Hallen-Europameister über die 800 m. Sein bestes Olympia-Ergebnis war ein fünfter Platz im 800-m-Finale von Los Angeles 1984 beim Sieg des Brasilianers Joaquim Cruz.

Schalke sieht sich "potenziell existenzbedroht"

Der FC Schalke 04 sieht sich in seiner Existenz bedroht, sollte die Saison in der Fußball-Bundesliga nicht wie geplant von Mai an weitergeführt werden können. Am Mittwoch bedankte sich der Revierclub auf seiner Internetseite bei Dauerkarteninhabern, die trotz der Saisonunterbrechung wegen der Coronavirus-Pandemie auf eine teilweise Rückerstattung von Geldern verzichten.

"Gerade in der Summe möglicher Rückzahlungen ist jeder einzelne Verzicht ein immenser Beitrag zur Stabilisierung der Liquidität und sichert das Überleben des Vereins“, hieß es. Der Club stünde „aktuell vor einer potenziell existenzbedrohenden wirtschaftlichen Situation.“

Bereits am Sonntag hatte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies in einem Interview mit der Welt am Sonntag gesagt, er mache sich in der aktuellen Situation "große Sorgen um Schalke".

Zu einem Kicker-Bericht in der vergangenen Woche, wonach 13 von 36 Proficlubs die Insolvenz im Mai oder Juni drohe, sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden können, hatte sich der Club nicht äußern wollen. Das Fachblatt hatte keine Namen genannt. Sollte die Saison abgebrochen werden müssen, droht den Profivereinen der Verlust von TV-Einnahmen in Millionen-Höhe.

Schalke will sich bei jedem Dauerkarteninhaber mit einem aktuellen Trikot bedanken, wenn er auf eine Rückerstattung verzichtet.

Radprofi Martin: "Dopingkontrollen scheinen ausgesetzt"

Die Coronavirus-Pandemie sorgt im Radsport nicht nur für eine Unterbrechung aller Wettbewerbe, sondern beeinträchtigt auch die Dopingkontrollen. Das erzählte Tony Martin bei "Sport im Osten" (MDR).

"Was wir aber jetzt auch medial mitbekommen haben, scheint es schon so zu sein, dass die Dopingkontrollen jetzt erstmal ausgesetzt sind“, sagte der 34-Jährige. Mit der derzeit sehr geringen Wahrscheinlichkeit einer Kontrolle „steigen natürlich auch die Probleme und Schwierigkeiten mit potenziellen Dopingsündern“, fügte er an.

Bis Anfang Juni sind wegen der Corona-Krise alle Radrennen abgesagt, die Frühjahrsklassiker und der für Mai angesetzt Giro d'Italia sind zunächst einmal verschoben. Die Organisatoren der Tour de France (27. Juni bis 19. Juli) wehren sich derzeit noch gegen eine Verlegung oder Absage. Deutlich bevor es wieder losgehen kann, muss für Martin das System mit regelmäßigen Dopingkontrollen wieder angelaufen sein. "Das kann sich nicht ausschließen, das muss einfach so sein“, sagte er.

Liverpool-Star Mane würde Titel-Verlust akzeptieren

Stürmer Sadio Mané vom englischen Tabellenführer FC Liverpool würde akzeptieren, wenn er mit seinem Team in Folge der Coronavirus-Pandemie doch nicht Fußball-Meister werden würde. Zwei Siege fehlen den Reds noch zum ersten Liga-Titel seit 30 Jahren. Ob die Partien allerdings noch gespielt werden, ist offen.

Sadio Mané und der FC Liverpool müssen wegen der Coronakrise um den eigentlich sicher geglaubten Meistertitel bangen.
Sadio Mané und der FC Liverpool müssen wegen der Coronakrise um den eigentlich sicher geglaubten Meistertitel bangen. © Imago/Action Plus

"Ich will die Spiele gewinnen und die Trophäe holen, das wäre toll“, sagte Mané dem Radiosender talkSport. "Aber in dieser Situation - was immer auch passiert, ich hätte Verständnis dafür.“ Mit 25 Punkten Vorsprung und so kurz vor dem ersehnten Ziel sei das natürlich schwer für Liverpool. "Aber viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt hatten es zuletzt schwerer“, betonte der 27-Jährige. "Einige Menschen haben Familienmitglieder verloren."

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Wegen der Coronakrise pausiert die Premier League vorerst auf unbestimmte Zeit. Laut britischen Medien gibt es die Überlegung, die Saison im Sommer ohne Publikum zu Ende zu spielen. Mané hat die Hoffnung noch nicht aufgeben. "Für mich persönlich ist das ein Traum“, sagte der Senegalese, "und ich will das Ding dieses Jahr gewinnnen.“

96-Boss Kind: Staatshilfen für den Fußball

Für Martin Kind sind angesichts der Corona-Pandemie Kreditbürgschaften der öffentlichen Hand für den Fußball durchaus vorstellbar. "Um zu überleben, könnten am Ende auch Proficlubs gezwungen sein, Staatshilfe zu beantragen“, sagte der Clubchef des Zweitligisten Hannover 96 dem Wirtschaftsmagazin Capital.

Besonders für den Fall, dass die derzeit unterbrochene Bundesligasaison nicht abgeschlossen werden könne, drohen nach Ansicht des 75 Jahre alten Unternehmers gravierende Konsequenzen: "Dann könnte ein Teil der Vereine in die Insolvenz gehen. Einige kleinere Zweitligisten, aber auch große Traditionsvereine, die hohe Verbindlichkeiten haben."

Galopper planen Geisterrennen ab 1. Mai

Der deutsche Galopprennsport plant die Wiederaufnahme seiner Rennen für den 1. Mai. Das hat der Dachverband am Mittwoch mitgeteilt, Beratungen im Präsidium hätten zu dieser Entscheidung geführt. Für die Zeit vom 1. Mai bis 15. Juni 2020 sind 22 Renntage geplant. Dabei wird deutschlandweit immer nur an einem Ort - ohne Parallelveranstaltungen - gestartet. Zuschauer sind nicht zugelassen.

"Damit reagieren wir unter Beachtung aller notwendigen Kontaktbeschränkungen und Vorgaben auf die Corona-Krise, durch die der Rennbetrieb seit Mitte März ruht. Wir stehen buchstäblich in den Startboxen, um unsere Leistungsprüfungen eingeschränkt und ohne Gefährdung von Zuschauern und Rennsportbeteiligten wieder aufzunehmen“, sagte Michael Vesper, Präsident des Dachverbandes Deutscher Galopp.

DFB lockert Zulassungen für Dritte und Frauen-Liga

Das DFB-Präsidium hat das Zulassungsverfahren in der 3. Liga der Männer und der Frauen-Bundesliga gelockert, um die Clubs in der Coronakrise zu entlasten. Unter anderem werde es in der kommenden Saison keine Zulassungsverweigerungen wegen nicht nachgewiesener wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit geben.

Die Erteilung möglicher Bedingungen, Auflagen und Sanktionen seien angepasst oder ausgesetzt worden, Punktabzüge nicht vorgesehen, aber Transferauflagen. "Die Maßnahmen sind ebenso notwendig wie logisch. Wir können in der aktuellen Situation nicht die gewohnten Maßstäbe in der 3. Liga und Frauen-Bundesliga ansetzen, das wäre absurd", sagte Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung.

Zahlreiche Drittliga-Clubs fürchten um ihre Existenz, da sie viel mehr als die 1. und 2. Liga auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind. Das Zulassungsverfahren wird aber in der Krise nicht komplett ausgesetzt, die Clubs müssen ihre Finanzdaten weiter erheben.

Besondere Neuauflage des Darts-Duells Taylor vs. Barneveld

Die Darts-Giganten Phil Taylor und Raymond van Barneveld kennen sich seit Jahrzehnten - aber ein solches Duell haben sie bisher auch noch nicht bestritten. Der 59 Jahre alte Engländer und sein 52 Jahre alter Widersacher aus den Niederlanden spielen an diesem Donnerstag gegeneinander - und werden sich dabei nur über einen Video-Stream sehen. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Spielbetrieb auch auf der Darts-Tour komplett ausgesetzt, "The Power" und "Barney" spielen nun online für einen guten Zweck.

Die Partie am Donnerstagabend (20.00 Uhr) soll auf mehreren sozialen Netzwerken eines Wettanbieters übertragen werden, für jede geworfene Höchstaufnahme von 180 werden 1000 Pfund gespendet. Sieger ist, wer zunächst sieben Legs für sich entscheidet. "Ich freue mich so sehr darauf!!! Ich vermisse die Rivalität mit Phil Taylor, dem Größten, und wir lieben es, dieses Match für Darts-Fans auf der ganzen Welt zu spielen“, schrieb van Barneveld auf Twitter.

Heidenheim wegen zweier Faktoren gut aufgestellt

Fußball-Zweitligist 1. FC Heidenheim sieht sich durch die Coronakrise nicht in seiner Existenz bedroht - sogar, wenn in diesem Jahr keine Spiele vor Publikum mehr stattfinden sollten. "Wir können 2020 auch ohne Zuschauer überleben“, sagte Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald dem Sportbusiness-Dienstleister SPONSORs, obwohl auch der FCH "Millionenverluste“ haben werde.

Sanwald begründet die vergleichsweise gute Situation der Heidenheimer mit zwei entscheidenden Faktoren: Vor einem Jahr hatte der Club sein Stadion der Stadt Heidenheim abgekauft, dazu wurden nur langfristige Darlehensverträge abgeschlossen. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, hat der Club Kurzarbeit angemeldet, die Profimannschaft verzichtet freiwillig auf Gehalt.

"Wir können sicherlich länger überleben als manche unserer Kollegen, die in einigen Bereichen noch nicht so weit sind“, sagte Sanwald.

Gehaltsverzicht: BBL-Kapitän weigert sich als einziger

Als einziger Profi des Basketball-Bundesligisten Brose Bamberg hat sich Elias Harris geweigert, wegen der Coronakrise auf 50 Prozent des Gehalts zu verzichten.

Bambergs Kapitän Elias Harris
Bambergs Kapitän Elias Harris © Imago/HMB-Media

Sehr enttäuscht sei er darüber, dass ihr Kapitän Elias Harris seiner Vorbildrolle nicht gerecht geworden sei und als einziger die Vereinbarung abgelehnt habe, sagte Bambergs Aufsichtsratsvorsitzender Michael Stroschek in einer Vereinsmitteilung.

Hitzfeld: Froh, kein Trainer mehr zu sein

Der frühere Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld würde in der aktuellen Situation nicht gerne als Trainer arbeiten. "Mit Blick auf den Fußball und meinen früheren Beruf: Ich bin froh, dass ich nicht mehr Trainer bin“, sagte der 71-Jährige im Kicker-Interview. "Man hat als Trainer keinerlei Erfahrung im Umgang mit dieser völlig neuen Situation. Es ist leicht zu sagen, im Mai oder Juni geht es wieder los; als Trainer steht man aber völlig im Ungewissen."

Es sei kein gezielter Aufbau, keine Trainingssteuerung möglich, sagte der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und des FC Bayern München. "Aber - und das ist zumindest gerecht - es herrschen für alle Beteiligten die gleichen Bedingungen. Und da zeigen die Vereine eine gewisse Solidarität, das Konkurrenzdenken dominiert nicht. Diese Haltung ist sehr positiv."

Covid-19? Fußballstar verliert Vater und Großvater

Der argentinische Fußballstar Walter Montillo muss nur wenige Tage nach dem Tod seines Großvaters Oscar (91) auch den Verlust seines Vaters Walter Oscar beklagen. Wie der chilenische Erstligist Club Universidad de Chile per Twitter mitteilte, verstarb der 60-Jährige am Dienstag. Der Vater des dreimaligen Nationalspielers war am Sonnabend mit Atemproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Walter Montillo spielt für den chilenische Erstligisten Club Universidad de Chile. Für Argentinien bestritt der offensive Mittelfeldspieler sechs Länderspiele.
Walter Montillo spielt für den chilenische Erstligisten Club Universidad de Chile. Für Argentinien bestritt der offensive Mittelfeldspieler sechs Länderspiele. © Imago/Photosport

Das Resultat, ob er an Covid-19 litt, wird für die nächsten Tage erwartet. Auch Großvater Oscar zeigte laut argentinischen Medien die typischen Symptome einer Coronavirus-Infektion. Der 35-jährige Montillo war im Januar vom mexikanischen Erstligisten CA Tigre zu "La U" gewechselt.

England bangt um WM-Held und Rekordschütze

England bangt um seinen Fußballhelden Jimmy Greaves. Der beste Torschütze der englischen Erstligageschichte (357 Treffer), Weltmeister von 1966 und eine Legende bei Tottenham Hotspur, wurde nach Vereinsangaben am Dienstag ins Krankenhaus eingeliefert.

Jimmy Greaves war nach seiner Karriere auch als Fußball-Experte aktiv.
Jimmy Greaves war nach seiner Karriere auch als Fußball-Experte aktiv. © Imago/Sportimage

Der Zustand des 80-Jährigen ist ebenso offen wie die Frage, ob der Krankenhaus-Aufenthalt in Zusammenhang mit dem Coronavirus steht. "Wir stehen in Kontakt mit seiner Familie und werden in Kürze weitere Informationen veröffentlichen“, teilten die Spurs mit.

Greaves, viertbester Torschütze in der Geschichte der Nationalmannschaft, hatte 2015 einen schweren Schlaganfall erlitten.

Jimmy Greaves (r.) bei einem seiner 44 Treffer für die englische Nationalmannschaft.
Jimmy Greaves (r.) bei einem seiner 44 Treffer für die englische Nationalmannschaft. © Imago/United Archives International

Olympiasieger tut sich schwer mit der Motivation

Ruder-Olympiasieger Hans Gruhne hat noch immer an der Verlegung der olympischen Sommerspiele in Tokio auf 2021 zu knabbern. Da habe es ihm "schon ein wenig den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagte der 31-Jährige der Märkischen Allgemeinen Zeitung über seine Aufnahme der IOC-Entscheidung. "Da war meine Motivation vollends in den Keller gerutscht, nachdem zuvor ja bereits nach und nach die Weltcups abgesagt wurden. Das hat meine Lebensplanung völlig durcheinander gewirbelt."

Olympiasieger Hans Gruhne, hier im vergangenen Jahr bei einem Fototermin in der Ruderakademie am Ratzeburger See.
Olympiasieger Hans Gruhne, hier im vergangenen Jahr bei einem Fototermin in der Ruderakademie am Ratzeburger See. © Witters

Gruhne hatte mit dem Doppelvierer vor vier Jahren in Rio de Janeiro Gold gewonnen. "Ich habe noch nicht den Punkt erreicht, dass ich von Akzeptanz sprechen kann. Es fällt mir schwer, mich für den Sport zu motivieren, zumal alles nur eingeschränkt erfolgen kann", sagte er nun zur aktuellen Situation. Motivation gebe ihm die Unterstützung seiner Freundin Amelie. "Sie hat mir gesagt, sie habe nun schon so lange auf soviel von mir verzichtet, ohne dass ich jetzt bei Olympia in Tokio war, da müssen wir das jetzt auch gemeinsam bis 2021 schaffen."

Ignorierte José Mourinho die Abstandsregel?

Fußball-Trainer José Mourinho droht Ärger, weil er sich trotz der rasant ausbreitenden Coronavirus-Pandemie in England nicht an die vorgeschriebene Abstandsregel gehalten haben soll.

Muss sich möglicherweise noch für ein Training im Park verantworten: Tottenhams Starcoach José Mourinho (Archiv).
Muss sich möglicherweise noch für ein Training im Park verantworten: Tottenhams Starcoach José Mourinho (Archiv). © Imago/HJS

In englischen Medien tauchten Aufnahmen des 57-jährigen Portugiesen mit drei Spielern der Tottenham Hotspur auf, die zeigten, wie sie in einem Londoner Park trainierten und dabei die Regeln missachteten.

In England ist Sporttreiben im Freien mit maximal einer weiteren Person erlaubt, der Sicherheitsabstand beträgt zwei Meter. Zudem waren in den sozialen Medien Aufnahmen von anderen Spurs-Spielern beim Lauftraining im Umlauf, auch sie hielten dabei den Mindestabstand nicht ein.

"Unsere Spieler wurden daran erinnert, die soziale Distanz zu respektieren, wenn sie draußen trainieren", erklärte ein Clubsprecher der Spurs. "Wir werden diese Botschaft noch verstärken."

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Angelique Kerber in Sorge um ihre Großeltern

Angelique Kerber kann sich zur Fortsetzung der Tennis-Saison auch Geisterspiele vorstellen. Zwar sei es im ersten Moment schwer vorstellbar, vor leeren Rängen zu spielen. "Denn für mich gehören die Fans einfach mit dazu. Tennismatches ohne Publikum sind alles andere als ideal, aber als Übergang zur Normalität müssen auch Szenarien diskutiert werden, die sonst abwegig erscheinen“, sagte die Wimbledonsiegerin von 2018 der Sport Bild.

Wegen der Coronakrise sind bis zum 13. Juli weltweit alle Turniere abgesagt worden, darunter auch der Rasenklassiker in Wimbledon Ende Juni und die Premiere des Rasenturniers in Bad Homburg ab 21. Juni. Dort ist Kerber Botschafterin und ihr Manager Aljoscha Thron Turnierdirektor. Wann es weiter geht, ist völlig offen. "Ich denke, es ist momentan selbst für Experten schwierig, eine akkurate Prognose abzugeben, wann eine Rückkehr zur Normalität wieder möglich ist", sagte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin.

Die 32-jährige Kerber hält sich derzeit in ihrer Tennis-Akademie in Puszczykowo (Polen) fit. Dort wohnen ihre Großeltern, um die sie sich große Sorgen mache. Durch die Zwangspause kann Kerber aber auch ihre hartnäckige Oberschenkelverletzung auskurieren, die sie seit Jahresanfang beeinträchtigt. Zuletzt musste sie deswegen Anfang März ihre Teilnahme für das Turnier in Indian Wells absagen. Ihr letztes Spiel bestritt die Kielerin Ende Januar bei ihrem Achtelfinal-Aus bei den Australian Open.

Reus glaubt an Geisterspiele und Titelchance

Trotz vier Punkten Rückstand auf den FC Bayern hält Kapitän Marco Reus den Meistertitel mit Borussia Dortmund bei einer Fortsetzung der Saison nach der Coronakrise für möglich.

"Wir wollen immer noch den Titel holen und ich glaube daran, dass wir Meister werden können", sagte der Fußball-Nationalspieler der Sport Bild. "Es ist noch alles möglich. Ich hoffe, dass wir die Saison zu Ende spielen können und einen spannenden Titelkampf erleben.“

Geisterspiele hält der 44-malige Nationalspieler in der Coronakrise für eine vernünftige Option. "Ich glaube, der Fußball hat eine enorme Kraft, kann Ablenkung und Begeisterung schaffen - zur Not und in diesen bedrückenden Zeiten auch durch Geisterspiele“, sagte der 30-Jährige.

Frankreich: Alle Fußballprofis sollen auf Gehalt verzichten

Die französischen Profifußballvereine haben sich mit ihren Spielern auf einen temporären Gehaltsverzicht in der Corona-Pause geeinigt. "Wir haben die Empfehlung am Dienstag unterzeichnet", sagte Philipp Piat, Präsident der Spielergewerkschaft UNFP, der Nachrichtenagentur AFP.

Vorgesehen ist demnach ein Stufenmodell ab einer Reduzierung von 20 Prozent für Profis, die mehr als 10.000 Euro im Monat verdienen. Topverdiener wie PSG-Star Neymar (ab 100.000 Euro) sollen auf die Hälfte ihres Gehalts verzichten, bis die ausgesetzten Fernsehgelder wieder fließen.

Aus rechtlichen Gründen kann die Empfehlung nicht bindend sein, die UNFP hofft aber auf sehr wenige Abweichler. "Es geht um Arbeitsplätze", sagte Piat. Einige Vereine hatten bereits ihre eigenen Modelle umgesetzt.

NHL: Sturm geht von Saison-Abbruch aus

Der frühere Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm rechnet mit einem Saisonabbruch in der NHL aufgrund der Coronavirus-Pandemie. "Die Liga kämpft bis zum letzten Tag, das ist klar", sagte der Assistenzcoach der Los Angeles Kings dem Sportbuzzer.

"Trotzdem gehe ich nicht davon aus, dass wir in dieser Saison noch einmal spielen werden. Wenn ich betrachte, was in den anderen Staaten alles los ist, sehe ich keine Chance, dass wir die Spielzeit weiterführen."

Seit Mitte März ist die Saison in der nordamerikanischen Profiliga unterbrochen, zuletzt hatte die Liga auch Playoffs im August in Erwägung gezogen. Sturm, der seit November 2018 bei den Los Angeles Kings Co-Trainer ist, hält sich derzeit bei seiner Familie in Florida auf. "Von meinem Arbeitgeber war der Befehl, dass wir uns nur zu Hause aufhalten", sagte der 41 Jahre alte Bayer.

Sein Vertrag läuft nach dieser Saison aus, die Kings haben eine Option für ein weiteres Jahr. "Mein Vertrag ist momentan Nebensache, aber wir waren auf einem guten Weg", hatte Sturm vor Kurzem gesagt.

Insolvenzen: Ökonom sieht Vorteil für Krisenclubs

Sportökonom Daniel Weimar sieht in den gelockerten Insolvenzsanktionen im deutschen Fußball eine Chance für Vereine, die bereits seit längerem finanziell angeschlagen sind. Wenn ein Club strukturell überschuldet sei, "ist tatsächlich jetzt der beste Zeitpunkt, um die Insolvenz zu organisieren“, sagte der Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre der Uni Duisburg-Essen dem Tagesspiegel.

"Weil die sportliche Konsequenz nun wegbricht, könnte das ein Vorteil für alle Clubs werden, die zuletzt hohes Risiko gefahren haben.“

Im Falle von Insolvenzanträgen gibt es nach einer Entscheidung der Bundesligaclubs in der DFL-Mitgliederversammlung in dieser Saison keine Sanktionen. Der dafür vorgesehene Neun-Punkte-Abzug wird ausgesetzt und für die kommende Spielzeit auf drei Punkte reduziert. Der DFB legte diese Regelung ebenfalls für Insolvenzfälle in der 3. Liga und den fünf Regionalligen fest.

Wie der Kicker zuletzt berichtete, soll 13 der 36 Profivereine - darunter vier Erstligisten - wegen der Corona-Pandemie die Insolvenz noch in dieser Saison drohen. Auch aufgrund gesetzlicher Regelungen könnte derzeit ein günstiger Zeitpunkt für angeschlagene Clubs sein.

"Bisher galt, dass bei absehbarer Zahlungsunfähigkeit ein Antrag auf Insolvenz binnen drei Wochen gestellt werden musste. Nun hätte man bis zum 30. September Zeit“, sagte Sportökonom Weimar. "Deswegen können die Clubs das momentan auch offen kommunizieren, dass man eigentlich zahlungsunfähig ist. Vor Corona wäre dann automatisch ein Insolvenzverfahren eröffnet worden, das ist nun nicht mehr so. Die Clubs könnten den Zeitplan jetzt selbst bestimmen."

Basketballspiele an neutralen Orten?

Alexander Reil, Vorsitzender der MHP Riesen Ludwigsburg und Präsident der AG Basketball Bundesliga, kann sich die Fortsetzung der BBL-Saison an neutralen Spielorten vorstellen. "Es könnte durchaus sein, dass Spiele ohne Zuschauer zugelassen werden, aber mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Das heißt, dass Spieler und das gesamte Staff drumherum in eine Art Sonderquarantäne muss, damit da einfach keine Ansteckungsgefahr herrscht. Dann ist so ein Szenario, möglicherweise die Spiele nur an drei Spielorten zu spielen, durchaus denkbar", sagte der 54-Jährige im MagentaSport Podcast "Abteilung Basketball".

Reil betonte aber auch ganz klar, dass der Schutz der Gesundheit aller Beteiligten die höchste Priorität genieße. Bis mindestens 30. April ruht der Spielbetrieb in der BBL. Nach wie vor ist es das Ziel der Liga, die Saison zu beenden - notfalls vor leeren Rängen.

"Wir haben immer gesagt, dass wir auch eine gewisse Schuld gegenüber den Fans und Sponsoren haben. Dass wenn eine Möglichkeit besteht, Spiele durchzuführen, auch wenn es ohne Zuschauer ist, dass wir das auch tun wollen", sagte Reil.

Kroos reagiert auf Trainings-Appell von Federer

Tennis-Star Roger Federer hat Stars und Fans in der Corona-Krise zum virtuellen Training zu Hause aufgerufen. Sie sollten auf Twitter ihr Können beim Schlagen des Balls gegen die Wand zeigen. Der 38-Jährige versprach auch, Tipps zu geben.

Fußballer Toni Kroos und Schauspieler Hugh Jackman reagierten prompt. Jackman etwa zeigte sich schwitzend beim Treppensteigen. Er habe leider keinen Tennisplatz zu Hause, sagte der 51-Jährige. Dafür aber 15 Stockwerke.

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Auch zahlreiche Fans posteten Videos. Ein Sportbegeisterter schlug etwa den Ball über seinen Hut hinweg gegen die Wand. Federer dazu: "Ich liebe das Selbstvertrauen, den Ball nicht auf den Hund fallen zu lassen." Einem älteren Fan riet er dazu, sich nicht zu sehr nach hinten zu lehnen. Er sollte mehr aus dem Handgelenk spielen.

DFB-Psychologe über Corona-Ängste von Profis

Trotz der zumeist guten Bezahlung im Profifußball leiden laut DFB-Psychologe Hans-Dieter Hermann viele Spieler in Folge der Coronakrise und den noch unklaren Auswirkungen an Existenzängsten. "Das kann eine Folge der erlebten Unsicherheit sein, gerade auch bei Vereinen, die finanziell weniger stark sind“, sagte Hermann im Interview mit der Sport Bild: "Aber das teilen die Spieler mit vielen anderen Menschen außerhalb des Leistungssports. Diese Ängste wirken wie eine eigene Infektionswelle.“

Diesen Sorgen könne man am besten mit einer seriösen Nachrichtenaufnahme, Achtsamkeitsübungen und Ablenkung begegnen. Am meisten fehlen würde den Sportlern das soziale Miteinander. "Das ist ja gerade das Herausragende am Sport“, sagte Hermann.

Ginter: "Sportlicher Erfolg hat gerade keine Priorität"

Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) wünscht sich eine normale EM im Sommer 2021 und keine weiteren Einschränkungen durch die Coronakrise.

"Ich hoffe, dass bis dahin alles mehr oder weniger beim Alten ist. Dass die Fans sich wieder frei bewegen können. Dass sie in die Stadien kommen können. Dass wir in ausverkauften Stadien spielen können“, sagte der 26-Jährige in einem Interview der Funke-Mediengruppe.

"Es ist im Moment schwer vorstellbar, wann wieder alles beim Alten ist. Ich hoffe aber, dass der Alltag kommt. Dann geht es auch wieder um sportlichen Erfolg. Der hat gerade nicht oberste Priorität."

Görges spricht über ihre Ein-Tages-Reise

Julia Görges (hier Ende Februar bei den Katar Total Open) wird wie der gesamte Tenniszirkus bis auf Weiteres auf Aufschläge verzichten müssen.
Julia Görges (hier Ende Februar bei den Katar Total Open) wird wie der gesamte Tenniszirkus bis auf Weiteres auf Aufschläge verzichten müssen. © Imago/ZUMA Press

Die Reise zum Tennisturnier in Indian Wells war für Julia Görges Anfang März nur ein kurzes Vergnügen. Sie sei nach Kalifornien "geflogen, um genau für einen Tag dort zu sein und dann wieder zurück zu fliegen“, sagte die Tennisspielerin aus Bad Oldesloe in einem Sport1-Interview.

"Ich hatte dort zwei Trainingseinheiten." Das Turnier, das am 11. März hätte beginnen sollen, war wegen der Corona-Ausbreitung abgesagt worden.

Die 31-Jährige ist jetzt weiter in Deutschland. "Es ist für mich komplett ungewohnt, zu dieser Zeit des Jahres länger zu Hause und nicht in den USA zu sein und Zeit für andere Dinge zu haben“, sagte Görges. "Die letzten 13 Jahre habe ich quasi nur aus dem Koffer gelebt. Wahrscheinlich geht es jetzt ja noch Monate so weiter."

Ex-Bundesliga-Profis helfen in Brasilien

Einer spielte einst beim VfB Stuttgart, der andere beim VfL Wolfsburg und der dritte bei Borussia Dortmund. Gemeinsam legten am Dienstag nun Dunga, Andres D'Alessandro und Tinga kräftig Hand an, um Kisten mit zehn Tonnen Obst und Gemüse in einem Großmarkt in der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre vom LKW zu laden. Von dort werden die Lebensmittel nun an soziale Hilfseinrichtungen verteilt.

Organisiert hatte die Spendenaktion Dunga, Weltmeister von 1994 und zwischen 1993 und 1995 beim VfB aktiv. Profitieren werden vor allem Bewohner des sozial schwachen Stadtteils Restinga, wo Tinga zu Hause ist, der das BVB-Trikot von 2006 bis 2010 trug. D'Alessandro, zwischen 2003 und 2006 in Wolfsburg, ist heute noch für den Erstligisten SC Internacional in Porto Alegre aktiv.