Hamburg. Die Zweitliga-Handballer und die Bundesliga-Basketballer rüsten sich für die Corona-Krise. Was das im Einzelnen bedeutet.
Einige Clubvertreter der Erst- und Zweitligisten im Handball nennen ihre WhatsApp-Gruppe ihren "war room" – zu Deutsch: Kriegsraum. So weit will Sebastian Frecke, Geschäftsführer beim HSV Hamburg, nicht gehen. Er bezeichnet den täglichen Austausch in Zeiten der Corona-Krise jedoch als sehr konstruktiv.
Zur Milderung der finanziellen Auswirkungen des mindestens bis 23. April eingestellten Spielbetriebs haben sodann alle Clubs "gemeinschaftlich und solidarisch" (Frecke) auf Raten des Ligaverbands HBL entschieden, ihre Spieler in Kurzarbeit zu schicken.
Anträge rückwirkend zum 1. März gestellt
"Wir sind berechtigt, die Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Anträge sind rückwirkend zum 1. März gestellt, die Spieler seit Mittwochnachmittag informiert“, sagt Frecke. Er gehe davon aus, dass alle Spieler wie auch Trainer Torsten Jansen und die fünf Geschäftsstellenmitarbeiter ihre Einverständniserklärung abgeben.
Bis zu 60 Prozent des Nettolohns sollen aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung übernommen werden. Zudem fallen für den Club keine Sozialversicherungsbeiträge mehr an.
Towers erkundigen sich nach Kurzarbeit
Die Mitarbeiter des Basketball-Bundesligisten Hamburg Towers freuten sich am Mittwoch indes über ihre Premiere. Über die App "Meet" hatten sich 15 Geschäftsstellenmitglieder am Vormittag aus dem Homeoffice erstmals online zusammengefunden.
In dem knapp 50-minütigen digitalen Meeting fehlten Marvin Willoughby und Jan Fischer. Nach Abendblatt-Informationen waren die beiden Geschäftsführer zeitgleich bei einem Anwalt, um sich ebenfalls über die Modalitäten für Kurzarbeit zu informieren.
An diesem Donnerstag ist erneut eine Videokonferenz anberaumt. Dann wollen Willoughby und Fischer die Belegschaft darüber in Kenntnis setzen, wie es in der spielfreien Zeit im Büro weitergehen soll.
BBL-Geisterspiele ergeben keinen Sinn
Noch immer ist unklar, ob und wann die Bundesliga ihren Betrieb wieder aufnimmt. Bis spätestens Ende kommender Woche wird eine Entscheidung erwartet. Das wahrscheinlichste Szenario ist und bleibt der vorzeitige Abbruch der Saison.
Anders als im Fußball ergeben Geisterspiele keinen Sinn, weil die Zuschauereinnahmen wirtschaftlich wichtiger, die TV-Einnahmen unwichtiger sind.
Trainings-Ausnahmegenehmigung steht aus
Bis dahin heißt es auch für die Spieler: abwarten. Entgegen anders lautender Meldungen vom Dienstag liegt die Ausnahmegenehmigung vom Gesundheitsamt zum Gruppentraining und der Nutzung der edel-optics.de Arena nicht final vor.