Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 27. Februar 2020:
- Leverkusen nach Havertz-Gala im Achtefinale
- Wolfsburg trumpft in Malmö auf und ist weiter
- Frankfurts Europa-League-Spiel abgesagt
- Coronavirus: Italienischer Fußballer infiziert
- Klinsmann verliert Beraterjob bei Windhorst
- Holt Favre Moukoko zu den Profis?
- Kaiserslautern fehlen elf Millionen für Lizenz
- Reus fehlt Dortmund noch länger
- Rangnick-Berater bezichtigt Klinsmann der Lüge
- Darum verzichtete Zidane auf Kroos gegen City
- Klostermann deutet Verbleib in Leipzig an
- Rafati fordert Spielabbruch bei Rassismus
- Rafinha holt dritten Titel in zehn Tagen
Leverkusen nach Havertz-Gala im Achtefinale
Der Europatraum lebt, der Tanz auf drei Hochzeiten geht weiter: Dank einer Gala von Kai Havertz hat Bayer Leverkusen auch auf europäischer Bühne seine erste echte Reifeprüfung im neuen Jahr mit Bravour gemeistert. Das Team von Trainer Peter Bosz gewann das Rückspiel der ersten K.-o.-Runde der Europa League beim portugiesischen Vizemeister FC Porto hochkonzentriert mit 3:1 (1:0) und zog nach dem 2:1 im Hinspiel zum dritten Mal ins Achtelfinale ein.
Der bärenstarke Havertz bereitete zunächst die Treffer von Lucas Alario (11.) und Kerem Demirbay (50.) vor, ehe er selbst sein Tor zum achten Sieg im neunten Pflichtspiel 2020 beisteuerte (57.). Moussa Marega (65.) gelang nur Ergebniskorrektur. Tiquinho Soares sah wegen eines Ellbogenschlags ins Gesicht von Bayer-Verteidiger Jonathan Tah die Rote Karte (85.).
Die Werkself ist drei Tage vor dem Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig weiter in allen Wettbewerben auf Kurs. Erst mal werden die Leverkusener am Freitag nach Nyon auf die Auslosung für das Achtelfinale (12./19. März) blicken.
Wolfsburg trumpft in Malmö auf und ist weiter
Der VfL Wolfsburg ist im Hexenkessel von Malmö cool geblieben und setzt seine Europa-Tournee fort. Dank Josip Brekalo, Yannick Gerhardt und Joao Victor gewann der Bundesligist auch sein Zwischenrunden-Rückspiel bei Malmö FF mit 3:0 (1:0) und ist damit ganz souverän ins Achtelfinale der Europa League eingezogen.
Brekalo (42.) stellte mit seinem sehenswerten Treffer von der Strafraumgrenze kurz vor der Halbzeit die Weichen auf Weiterkommen, Gerhardt (65.) und Joao Victor (69.) machten dann endgültig alles klar. Schon weit vor dem Ende der Partie sangen die mitgereisten Wolfsburg-Fans: „Oh, wie ist das schön!“
Gegen wen die Wölfe nun um den Einzug ins Viertelfinale spielen, entscheidet sich bei der Auslosung am Freitag in Nyon. Das Hinspiel vor einer Woche hatte der Werksclub 2:1 gewonnen.
Wolfsburg ließ sich in Malmö auch von den lautstarken Fans der Hausherren in der engen Arena nicht beeindrucken und setzte seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fort. Das Team von Oliver Glasner agierte konzentriert, reif und feierte den vierten Sieg in Serie. Malmö war allerdings auch erneut anzumerken, dass die schwedische Liga erst im April beginnt. Die Wolfsburger stehen dennoch völlig zu Recht wie bei ihren letzten drei Europapokal-Teilnahmen wieder in der Runde der letzten 16.
Europa-League-Spiel von Frankfurt abgesagt
Das Rückspiel in der Europa League von Eintracht Frankfurt bei RB Salzburg ist wegen einer Orkanwarnung abgesagt worden. Ein neuer Spieltermin für die Begegnung, die am Donnerstag um 21 Uhr hätte stattfinden sollen, wird nach Angaben der Hessen „schnellstmöglich fixiert“. Frankfurt hatte das Hinspiel in der Runde der letzten 32 Mannschaften mit 4:1 gewonnen. Die Frankfurter befinden sich bereits seit Mittwoch in Salzburg und müssen nun womöglich wieder abreisen.
Die Entscheidung über die Absage wurde während einer Krisensitzung getroffen, an der neben Vertretern der Uefa auch Verantwortliche der beiden Vereine, der lokalen Behörden sowie der Polizei Salzburg teilnahmen. Erwartet wurden Sturmböen mit Spitzen von bis zu 120 km/h, eine sichere An- sowie Abreise sei deshalb nicht gewährleistet gewesen.
Nachholtermin für Frankfurt ist kompliziert
Die Suche nach einem Ausweichtermin dürfte sich schwierig gestalten. In der kommenden Woche muss Frankfurt im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Werder Bremen antreten, eine weitere Woche später finden bereits die Achtelfinal-Hinspiele in der Europa League statt. Vorstellbar wäre eine neue Ansetzung für Freitag, die Uefa machte dazu zunächst aber keine Angaben.
Im Regelwerk heißt es unter Artikel 25.01 allerdings: „Kann ein Spiel nicht wie geplant beginnen oder nicht zu Ende gespielt werden,werden das vollständige Spiel bzw. die verbleibenden Spielminuten grundsätzlich am folgenden Tag ausgetragen.“ Und weiter: „Kann das Spiel nicht am nächsten Tag neu angesetzt werden, legt die Uefa-Administration einen neuen Termin an einem Ausweich- oder anderen Datum fest. Die Neuansetzung kann Abweichungen vom regulären Spielkalender nach sich ziehen.“
Coronavirus: Italienischer Fußballer infiziert
Ein 22 Jahre alter Drittligaspieler aus Italien ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 22-Jährige vom Club Pianese aus der Toskana hatte vor dem Spiel gegen das U23-Team von Juventus Turin am vergangenen Sonntag Grippesymptome gezeigt und wurde am Donnerstag in einem Krankenhaus in Siena auf eine Isolierstation gebracht. Ihm gehe es entsprechend gut, hieß es von den Gesundheitsbehörden, die nun einen Mitspieler ausfindig machen wollen, der ähnliche Symptome gezeigt haben soll.
Klinsmann verliert Beraterjob bei Windhorst
Der Rundumschlag gegen Hertha hat für Jürgen Klinsmann Konsequenzen. Der Ex-Coach soll laut dem "Kicker" seinen Job als Berater von Lars Windhorsts Beteiligungsfirma Tennor verloren haben. Vor zwei Wochen hatte Hertha-Investor Windhorst bereits angekündigt, dass Klinsmann seinen Posten im Aufsichtsrat verlieren werde.
Grund für den Bruch soll Klinsmanns Generalabrechnung mit der Hertha sein. Der 55-Jährige hatte in einem ausführlichen Protokoll zu seiner kurzen Dienstzeit als Hertha-Trainer die Geschäftsführung, mehrere Abteilungen und auch Spieler attackiert. Sport-Bild hatte das Tagebuch am Mittwoch veröffentlicht.
Holt Favre Moukoko zu den Profis?
Borussia Dortmund plant, Nachwuchsstürmer Youssoufa Moukoko (15) bald mit den Profis trainieren zu lassen. „Es wird vielleicht im März der Fall sein“, sagte Trainer Lucien Favre. Zunächst müssten dafür aber die Bedingungen geklärt werden, teilte der BVB mit.
Bei der nächsten Vollversammlung der DFL soll ein Antrag zur Senkung der Altersgrenzen für den Einsatz von Talenten im deutschen Profi-Fußball eingebracht werden. Namhafte Bundesligisten hatten diesem Vorstoß bereits vorab zugestimmt. Moukoko spielt für die U19 der Dortmunder und schoss in 18 Spielen 31 Tore. Ende März soll der gebürtige Kameruner für die deutsche U19 zum Einsatz kommen.
Kaiserslautern fehlen elf Millionen für Lizenz
Die Finanznot beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern ist unvermindert groß. Nach Angaben von Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt fehlen dem Traditionsverein derzeit noch rund elf Millionen Euro, um die Lizenz für die Saison 2020/21 zu erhalten. Diese Summe sei nötig, „um die Liquidität bis zum 30. Juni 2021 sicherzustellen“, teilte Voigt mit.
Bis zum 1. März müssen die Zulassungsunterlagen beim DFB abgegeben werden. Danach bleibt den Pfälzern Zeit bis Mai, die fehlenden Mittel nachzuweisen. Der Grund für die immense Summe ist der erneut hohe Lizenzspieleretat von über fünf Millionen Euro. „So erhalten wir uns die Möglichkeit, in der 3. Liga eine Konkurrenzfähigkeit herzustellen“, erläuterte Voigt. Die fehlenden Millionen sollen von Investoren bereitgestellt werden. „Ich bin guter Dinge, dass wir zu unseren Zielen kommen und die Lizenz erhalten werden“, betonte der Geschäftsführer.
Reus fehlt dem BVB noch länger
Favre rechnet nicht mit einer schnellen Rückkehr von apitän Marco Reus. „Es braucht seine Zeit. Er muss topfit sein, wenn er zurückkommt, damit er sich nicht wieder verletzt“, sagte der BVB-Trainer. Der Nationalspieler hatte sich Anfang Februar beim Pokal-Aus bei Werder Bremen (2:3) eine Muskelverletzung zugezogen. Reus zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass er „in den nächsten Wochen wieder bei der Mannschaft sein kann“. Einen Zeitpunkt nannte er aber nicht.
Rangnick-Berater bezichtigt Klinsmann der Lüge
Diese Aussage von Jürgen Klinsmann war schon mal falsch: Ralf Rangnick hat bestätigen lassen, dass Klinsmann ihn als Trainer zu Hertha BSC holen wollte. Manager Michael Preetz sei dabei allerdings nicht der Grund gewesen, warum Rangnick absagte, sagte dessen Berater Marc Kosicke der „Bild“.
Rangnick habe auf seinen laufenden Vertrag bei Leipzig verwiesen. „In keiner Weise hat Ralf davon gesprochen, dass er ein Engagement ausschließt, weil Michael Preetz dort Geschäftsführer Sport ist und damit sein Vorgesetzter wäre.“
In einem von der „Sport Bild“ am Mittwoch veröffentlichten Protokoll, das für Klinsmann und einen Partner verfasst worden war, hieß es, dass Rangnick mitgeteilt hätte, dass er mit Preetz als seinem Vorgesetzten nicht zum Hauptstadtclub kommen werde.
Darum verzichtete Zidane auf Kroos
Real Madrids Trainer Zinédine Zidane hat das Reservisten-Dasein von Toni Kroos beim 1:2 gegen Manchester City im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit taktischen Gründen erklärt. „Er ist ein wichtiger Spieler für uns“, sagte Zidane über den Weltmeister von 2014. „Aber ich habe auch andere Optionen. Das geht nicht gegen Toni – ich habe mich so entschieden.“
Klostermann deutet Verbleib in Leipzig an
Der vom FC Bayern umworbene Nationalspieler Lukas Klostermann (Vertrag bis 2021) kann sich einen langfristigen Verbleib bei Leipzig sehr gut vorstellen. „Natürlich hat RB Chancen. Ich spiele meine sechste Saison in Leipzig, wurde hier zum Bundesligaspieler und Nationalspieler“, sagte Klostermann der „Leipziger Volkszeitung“. Klostermann verbinde „mit RB nach sechs gemeinsamen Jahren mehr als ein Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis“.
Über seine Ziele mit Leipzig sagte der Abwehrspieler: „Wenn wir uns wieder für die Champions League qualifizieren und das Rückspiel gegen Tottenham erfolgreich gestalten, wäre das schon großartig. Aber warum sollten wir nicht träumen von Dingen, die man anfassen und in die Luft strecken kann? Träumen ist erlaubt.“
Rafati fordert Spielabbruch bei Rassismus
Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati hat bei Rassismus und Diskriminierung einen sofortigen Spielabbruch gefordert. Momentan sollen die Unparteiischen nach einem Drei-Punkte-Plan vorgehen und das Spiel zunächst unterbrechen und einen Ausruf machen. „So erzielt der Plan keine Wirkung. Dass zweimal Beleidigen praktisch frei ist, muss abgeschafft werden“, sagte der 49-Jährige der „Rheinischen Post“. „Wir müssen die ersten beiden Stufen komplett weglassen und das Spiel dann sofort abbrechen!“
Rafati verspricht sich von diesem rigorosen Handeln, dass die Täter noch mehr in die Verantwortung genommen werden. „Wenn sich ein Einzelner oder eine Gruppe diskriminierend oder rassistisch äußern und das Spiel dadurch abgebrochen wird, kommen nicht nur das Opfer, sondern auch die Teams und alle anderen Zuschauer im Stadion zu Schaden. Dann wird sich jeder dreimal überlegen, ob er sich dieser Mehrzahl und Wucht von mehreren tausend wütenden Menschen stellen will."
Rafinha holt dritten Titel in zehn Tagen
Mit den früheren Bundesligaprofis Rafinha (auf dem Platz) und Diego (Bank) hat Brasiliens Meister CR Flamengo seinen dritten Titel innerhalb von nur zehn Tagen geholt. Der amtierende Libertadores-Cup-Champion gewann durch ein 3:0 (1:0) gegen Independiente del Valle den südamerikanischen Supercup. Im Hinspiel vor einer Woche in Ecuador hatte es ein 2:2 gegeben.
Titel Nummer eins der erst vor knapp sechs Wochen gestarteten Saison holten die „Rubro-Negros“ (Rot-Schwarzen) am 16. Februar im nationalen Supercup gegen Pokalsieger Athletico Paranaense (3:0). Am vergangenen Sonnabend gab es Pokal Nummer zwei für den Gewinn der Taca Guanabara, Teil eins der regionalen Meisterschaft im Bundesland Rio de Janeiro.