Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 28. Januar 2020:
- Rangnick ungehalten wegen Friseur-Affäre
- Dänen-Star Eriksen geht zu Inter
- Dresden erhält empfindliche Strafe
- DFB-Boss setzt Löw unter Druck
- Müller-Comeback? Das sagt Rummenigge
- Mainzer Maxim in die Türkei
- Mustafi auf Bahre abtransportiert
- Herthas Maier wundert sich über Preetz
- Rummenigge für Senkung der Altersgrenze
- Stars kicken für Australien-Aufbau
- DAZN steigt in französischen Pokal ein
- Paderborn verleiht Neuzugang Hilßner
- DFB weiht E-Sport-Labor ein
- Ben Arfa heuert bei Ronaldo-Club an
- Grifo erhielt italienische Küsschen
RB-Friseur-Affäre: Rangnick schäumt
Ralf Rangnick hat die Spieler von Bundesliga-Tabellenführer RB Leipzig nach der "Friseur-Affäre“ massiv kritisiert. Nachdem sich mehrere Profis vor der 0:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt am Sonnabend vom eigens eingeflogenen Star-Friseur Sheldon Edwards die Haare stylen lassen hatten, reagierte der frühere RB-Trainer am Dienstag ungehalten.
"Ich hätte 100.000 Euro darauf gewettet, dass unsere Spieler keinen Star-Friseur aus England einfliegen lassen, um sich im Hotel die Haare machen zu lassen“, sagte Rangnick laut Leipziger Volkszeitung im Rahmen der Feier zum 120. DFB-Geburtstag in Leipzig: "Diese 100.000 Euro hätte ich verloren. Das 0:2 war schon ärgerlich genug, die Friseur-Geschichte macht mich fassungslos. Das ist dekadent. Da ist der Weg zum goldenen Steak nicht mehr weit."
Schon vor Rangnick, der aktuell als Head of Sport and Development Soccer bei Leipzigs Hauptsponsor Red Bull tätig ist, hatte sein Nachfolger Julian Nagelsmann die Einstellung der Spieler harsch kritisiert. Besonders die Trainingsleistung vor dem Frankfurt-Spiel hatte dem 32-Jährigen überhaupt nicht gefallen.
Inter schnappt sich Tottenhams Eriksen
Inter Mailand hat den dänischen Nationalspieler Christian Eriksen vom Champions-League-Finalisten Tottenham Hotspur verpflichtet. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler soll gut 20 Millionen Euro kosten und erhält beim Tabellenzweiten der Serie A einen Vertrag bis 2024. Beide Clubs gaben den Transfer am Dienstag bekannt.
Eriksen war 2013 von Ajax Amsterdam zu den Spurs gewechselt, sein Vertrag auf der Insel wäre im Sommer ausgelaufen. Tottenham hatte auf eine weitere Zusammenarbeit gehofft, Eriksen lehnte das aber ab. Für den Premier-League-Club absolvierte Eriksen 305 Spiele und erzielte 69 Tore.
Satte Pyro-Strafe für Dynamo Dresden
Dynamo Dresden muss für das Verhalten seiner Anhänger in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Hertha BSC eine Geldstrafe von 89.900 Euro zahlen. Das entschied das DFB-Sportgericht im Einzelrichterverfahren.
Bestraft wurde das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen in der Pokalpartie am 30. Oktober 2019 im Berliner Olympiastadion, die Dynamo erst im Elfmeterschießen verlor.
Bis zu 30.000 Euro dieser Geldstrafe dürfen die Sachsen für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Dynamo hat dem Urteil zugestimmt.
DFB-Präsident Keller fordert EM-Halbfinale
DFB-Präsident Fritz Keller nimmt die Nationalmannschaft für die Europameisterschaft im Sommer in die Pflicht und fordert ein erfolgreiches Abschneiden.
"Ich glaube, wir müssen mindestens ins Halbfinale, vielleicht ins Finale kommen. Man muss sich hohe Ziele setzen“, sagte Keller auf einer Podiumsdiskussion anlässlich des 120. DFB-Geburtstages am Dienstag in Leipzig.
"Wenn ich die Spielfreude und den Hunger der letzten Spiele sehe, dann lässt mich das hoffen." Bei der vergangenen WM in Russland 2018 war die DFB-Elf in der Vorrunde gescheitert. Danach hatte Bundestrainer Joachim Löw einen Umbruch eingeleitet.
Rummenigge schiebt Müller-Comeback an
Karl-Heinz Rummenigge sieht für den wiedererstarkten Thomas Müller Chancen auf eine EM-Teilnahme. "Ich möchte Jogi Löw grundsätzlich keine Ratschläge geben. Ich glaube, der ist erfahren genug, er hat große Erfolge mit der Nationalmannschaft gefeiert. Ich sage immer: Wenn einer top spielt – und ich hoffe, dass Thomas weiter top auf diesem Niveau spielt –, dann wird da möglicherweise ein Umdenken auch noch stattfinden“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München der Bild und Sport1.
Bundestrainer Löw hatte im vergangenen Jahr im Zuge des Umbruchs die Karrieren von Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng in der Nationalmannschaft beendet. "Einen Thomas Müller kann man überall gebrauchen. Ganz egal, ob in München oder bei der Europameisterschaft", sagte der neue Bayern-Präsident Herbert Hainer.
Zuletzt war über eine Olympia-Teilnahme von Müller spekuliert worden. In Tokio geht in diesem Sommer eine deutsche U23-Nationalmannschaft an den Start, drei Spieler dürfen aber auch älter sein. Der 30-jährige Müller hatte das als "eine schöne Spielerei für die Medien" bezeichnet.
Mainz gibt Maxim in die Türkei ab
Mainz 05 hat Mittelfeldspieler Alexandru Maxim bis zum Saisonende an den türkischen Erstligisten Gaziantep FK verliehen. Der 29 Jahre alte rumänische Nationalspieler will in der Millionenstadt in Südostanatolien Spielpraxis sammeln. In dieser Spielzeit wurde Maxim bei den Rheinhessen lediglich sechsmal eingewechselt und kam nur auf 139 Minuten Einsatzzeit.
Mustafi muss abtransportiert werden
Rio-Weltmeister Shkodran Mustafi hat beim 2:1 (2:0)-Erfolg des FC Arsenal im FA Cup gegen AFC Bournemouth am Montagabend eine Sprunggelenksverletzung erlitten. Der Innenverteidiger stand in der Anfangsformation und musste in der 62. Minute mit einer Trage vom Platz gebracht werden.
Vorausgegangen war ein Zusammenprall von Mustafi mit dem argentinischen Gunners-Torwart Emiliano Martinez. Arsenal-Teammanager Mikel Arteta befürchtet einen Ausfall seines Abwehrspielers.
"Ich hoffe, ich liege falsch, aber wenn ein Innenverteidiger auf der Trage vom Platz gebracht werden muss, schaut es nicht besonders gut aus“, sagte der Coach, der schon Verletzungssorgen in der Abwehr um den Ex-Schalker Sead Kolasinac, Calum Chambers und Kieran Tierney hat.
Der 27-jährige Mustafi hatte zuletzt dreimal in Folge in der Startformation der Londoner gestanden. Gegen Bournemouth kamen der 2014er-WM-Champion Mesut Özil und Nationaltorhüter Bernd Leno nicht zum Einsatz. Bukayo Saka (5.) und Edward Nketiah (26.) erzielten die Treffer der Kanoniere, die ins FA-Cup-Achtelfinale einzogen.
Herthas Maier wundert sich über Preetz
Der abwanderungswillige Arne Maier (Hertha BSC) hat die Absage von Manager Michael Preetz bezüglich eines Vereinswechsels in dieser Transferperiode mit Verwunderung aufgenommen. „Dieses Statement kommt für mich total aus dem Nichts“, sagte der 22-Jährige der „Bild“ und „BZ“. So sei Maier in Gesprächen klar signalisiert worden, „dass man mit mir sportlich aktuell nicht plant. Auch sprechen sämtliche Verpflichtungen hierfür.“
Preetz hatte am Montag einen möglichen Wechsel verweigert. „Wir denken überhaupt nicht darüber nach, Arne Maier abzugeben, sondern wir wünschen uns den Jungen topfit und gesund auf dem Platz, um dann auch wieder mitzumischen im Kampf um die Plätze im Mittelfeld“, hatte der Manager in der Sendung „Wontorra auf Tour“ auf Sky Sport News HD gesagt.
Maier bangt nach den Verpflichtungen von Rekordtransfer Lucas Tousart von Olympique Lyon am Montag sowie von Santiago Ascacibar vom Zweitligisten VfB Stuttgart um genügend Spielzeit in der Rückrunde. Zudem seien die Gespräche mit den Verantwortlichen schon soweit fortgeschritten gewesen, dass Hertha den Wunsch geäußert hatte, dass Maier „nicht zu einem direkten Konkurrenten wechseln“ solle. Umso verwunderter ist Maier nun. „Dieser Verlauf bekräftigt mich in meinem Wechselwunsch und lässt mich nur auf eine Lösung in dieser Woche hoffen“, sagte Maier. Die Transferperiode endet am kommenden Freitag.
Rummenigge für Senkung der Altersgrenze
Bayern München unterstützt die geplante Senkung der Altersgrenze für Profis im deutschen Fußball. „Wir sind dafür“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem Münchner Merkur und der tz: „Was in anderen Ländern mit Erfolg gemacht wird, sollte doch auch bei uns möglich sein. Dortmund hat da den Moukoko, der ist 15, das halte ich für zu jung. Aber 16? Bitte gerne!“
Bei der DFL gibt es Pläne, die Nachwuchshoffnungen wie Youssoufa Moukoko den frühen Schritt in die Bundesliga oder die 2. Liga mit 16 Jahren ermöglichen könnten. Die DFL-Kommissionen Fußball und Nachwuchsleistungszentren plädieren für eine Änderung der bisherigen Bestimmungen in der „Lizenzordnung Spieler“ (LOS), die von der Vollversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten Ende März beschlossen werden könnte. Der BVB soll bereits einen entsprechenden Antrag für das Treffen der Profivereine angekündigt haben.
Derzeit müssen Nachwuchsspieler in Deutschland ihr 18. Lebensjahr vollendet haben oder zum jüngeren Jahrgang der U19 gehören, um bei den Profis eingesetzt werden zu können. Sollte die DFL die Altersgrenze senken, würde sie dem Beispiel der anderen europäischen Topligen (England, Spanien, Italien, Frankreich) folgen.
Bisher ist der Dortmunder Nuri Sahin der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte. Er gehörte dem jüngeren U19-Jahrgang an und war bei seinem Debüt im August 2005 genau 16 Jahre und 335 Tage alt.
Benefizspiel für australischen Wiederaufbau
Die ehemaligen Fußballstars Didier Drogba, Emile Heskey und David Trezeguet unterstützen nach den verheerenden Buschbränden in Australien den Wiederaufbau. Das Trio steht an der Spitze des Aufgebots für ein Benefizspiel, das am 23. Mai in Sydney stattfinden soll. Das gab Australiens Fußballverband FFA am Dienstag bekannt. Mit den Geldern sollen vor allem Fußball-Anlagen in den betroffenen Gebieten wieder hergestellt werden.
Das Spiel werde auch die „tapferen Frauen und Männer ehren, die während dieser beispiellosen Naturkatastrophe ihr Leben riskiert haben“, sagte FFA-Chef James Johnson. Neben dem Ivorer Drogba (41), dem Engländer Heskey (42) und dem Franzosen Trezeguet (42) gehören unter anderem auch Dwight Yorke (48/Trinidad und Tobago) und Tore Andre Flo (46/Norwegen) zu den Stars der Veranstaltung.
Die Brände im Südosten Australiens sind noch nicht überstanden, ganze Landstriche sind bereits verwüstet. 33 Menschen und wohl mehr als eine Milliarde Tiere starben, Tausende Häuser wurden zerstört.
DAZN sichert sich den französischen Pokal
Der Streamingdienst DAZN hat sich die Übertragungsrechte am französischen Pokal von 2019/20 bis 2021/22 gesichert. Die wichtigsten Begegnungen werden live in Deutschland, Österreich und der Schweiz übertragen. Zum Auftakt der Partnerschaft überträgt DAZN am Dienstagabend das Duell der AS Monaco gegen AS St. Etienne.
Paderborn verleiht Hilßner nach Halle
Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn hat den erst im Sommer verpflichteten Mittelfeldspieler Marcel Hilßner für ein halbes Jahr an den Drittliga-Club Hallescher FC verliehen.
Der 24-Jährige kam vor dieser Saison von Hansa Rostock nach Paderborn, wurde dort in der Bundesliga aber noch nicht eingesetzt. „Für seine weitere Entwicklung ist es wichtig, dass Marcel häufiger in einer höheren Spielklasse zum Einsatz kommt. Deshalb ist die aktuelle Leihe für beide Seiten der richtige Schritt“, sagte Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono.
DFB unterhält nun ein E-Sport-Labor
An der Gründungsstätte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist ein Forschungslabor für E-Sport eingeweiht worden. Am 120. Geburtstag des Verbandes wurde der von der Hochschule Mittweida betriebe „Playroom“ am Dienstag in der Leipziger Büttnerstraße 10 unter Anwesenheit von DFB-Präsident Fritz Keller eröffnet. Bisher wies lediglich eine Gedenktafel auf den Ort hin, wo am 28. Januar 1900 der heute größte Sportverband der Welt gegründet worden war.
Der Anstoß war von Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes, ausgegangen. Von der Idee bis zur Umsetzung hat es drei Jahre gedauert. Künftig soll in zwei Räumen in der Büttnerstraße unter anderem zum Thema „E-Sports & Games-Marketing“ geforscht werden. „Es gibt keine Zukunft ohne Herkunft. Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, das Haus mit Leben zu erfüllen und den Bogen von der Historie zur Gegenwart zu schlagen“, sagte Winkler.
Ben Arfa heuert bei Ronaldo-Club an
Der 15-malige französische Nationalspieler Hatem Ben Arfa hat nach einem halben Jahr einen neuen Verein gefunden und heuert beim Club des ehemaligen brasilianischen Superstar Ronaldo, Besitzer von Real Valladolid, an.
Der 32 Jahre alte Offensivspieler unterzeichnete beim spanischen Erstligisten einen Vertrag bis zum Saisonende. Das gab Valladolid, der Tabellen-Sechzehnte der Primera Division, am Dienstag bekannt.
Ben Arfa hatte bis zum Ende seines Vertrages im vergangenen Sommer bei Stade Rennes gespielt. Anschließend fand er zunächst keinen neuen Club.
Grifo lobt Streich, Bonucci und Chiellini
Angesprochen auf seinen Trainer Christian Streich ist Freiburgs Offensivspieler Vincenzo Grifo ins Schwärmen geraten. "Von Christian Streich habe ich alles gelernt. Er hat immer etwas in mir gesehen und seine Kraft und sein Wissen mit mir geteilt“, sagte der 26-Jährige im Interview auf „t-online.de“.
"Er war es, der mich dazu gebracht hat, immer nach dem Besten in mir zu streben. Ohne Christian Streich wäre ich nicht der Mensch, der ich jetzt bin.“ Streich habe unglaubliches Fingerspitzengefühl: „Er weiß jederzeit, wie und worüber er mit wem sprechen muss. Diese privaten Gespräche und Momente machen ihn zu einem großartigen Trainer.“
Fast genauso begeistert zeigte sich der Bundesliga-Profi von zwei erfahrenen Kollegen in der italienischen Nationalmannschaft. Dank der Juventus-Routiniers Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini habe er keinerlei Eingewöhnungsprobleme in der Squadra Azzurra gehabt.
"Giorgio Chiellini und Leo Bonucci sind als erste zu mir gekommen, um mich zu begrüßen: Küsschen rechts, Küsschen links, "Wie geht es dir? Fühlst du dich wohl? Wenn irgendwas ist, wir sind für dich da." Ich habe mich direkt gefühlt, als sei ich Teil ihrer Familie.“