Bei der 14. Sportgala werden in der Volksbank-Arena Hamburgs Beste gekürt. Zur Wahl stehen je drei Frauen, Männer und Teams.
Fußballfans müssen auch in diesem Jahr wieder ganz tapfer sein. Weil der HSV die Rückkehr in die Bundesliga verpasste und auch der FC St. Pauli den Leistungseinbruch des Lokalrivalen in der Rückrunde der Zweiten Liga nicht nutzen konnte, um sich als temporäre Nummer eins Hamburgs zu etablieren, stehen auch diesmal für die Wahl zu Hamburgs Sportlern des Jahres 2019 weder Teams noch Einzelkönner aus dem liebstem Sport der Deutschen auf der Kandidatenliste.
Bis zum Sonntag, den 24. November durften auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit abstimmen. Inzwischen ist die Publikumswahl beendet.
Sportler des Jahres 2019: drei statt zwei Kategorien
In diesem Jahr gibt es wieder drei Kategorien, nachdem 2018 Ruderweltmeister Torben Johannesen als Einzelsportler und die Beachvolleyball-Newcomer Julius Thole und Clemens Wickler als Team ausgezeichnet wurden. In diesem Jahr stehen für die Kategorien Sportlerin, Sportler und Team des Jahres je drei Kandidaten zur Auswahl, die wir Ihnen hier in Kurzporträts vorstellen.
Die Wahl läuft wie folgt ab: Stimmberechtigt sind sechs Wählergruppen, deren Einzelergebnisse (Rangfolgen) nach Ablauf der Wahlfrist addiert werden. Diejenigen Kandidaten mit der niedrigsten Platzziffer (ein Punkt für Platz eins, drei Punkte für Platz drei) gewinnen die Wahl.
Leserinnen und Leser plus Jury entscheiden
Neben den Abendblatt-Lesern und -Usern votieren die fünf Initiatoren der 14. Hamburger Sportgala: die Stadt Hamburg, das Hamburger Unternehmen ECE, der Hamburger Sportbund (HSB), der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und das Sportressort des Hamburger Abendblatts.
Die drei Auserwählten werden am Mittwoch, den 11. Dezember, in der Volksbank-Arena am Hellgrundweg geehrt. Außerdem gibt es erneut einen Ehrenpreis, den im vergangenen Jahr Michael Stich erhalten hat.
Diese Sportlerinnen, Sportler und Teams stehen zur Wahl
- Esther Henseleit: Die 20-Jährige vom Hamburger Golf-Club Falkenstein hat eine starke erste Saison als Profi hingelegt. Auf der europäischen Ladies Tour (LET) gelangen ihr acht Top-Ten-Platzierungen, viermal wurde sie Zweite. Sie steht auf der LET bereits als „Rookie des Jahres“ fest und belegt zurzeit Platz zwei in der Gesamtwertung. Anfang November gelang ihr die Qualifikation für die amerikanische Tour. In der Weltrangliste schoss sie von null auf Platz 156 und ist damit zweitbeste Deutsche nach Caroline Masson (40.)
- Edina Müller: 2012 war Edina Müller bereits Hamburgs Sportlerin des Jahres – damals als Rollstuhlbasketballerin nach dem Sieg bei den Paralympics in London. Jetzt steht die 36-Jährige als Parakanutin zur Wahl. 2014 hatte sie die Sportart gewechselt und auch auf dem Wasser sofort große Erfolge gefeiert. Nur sieben Monate nach der Geburt ihres Sohnes Liam wurde sie im August im ungarischen Szeged Vizeweltmeisterin im Einerkajak, holte für Deutschland den Quotenplatz für die Tokio-Paralympics 2020.
- Laura Ludwig: Die Beachvolleyball-Olympiasiegerin (2016) und Weltmeisterin von 2017 kehrte nach der Geburt ihres Sohnes Teo Johnston (1,5) dieses Jahr mit ihrer neuen Partnerin Margareta Kozuch (33) auf die Welttour zurück. Nach Startschwierigkeiten steigerte sich das HSV-Duo, gewann das World-Tour- Finale in Rom und ist dabei, sich für Olympia 2020 zu qualifizieren. Ludwig (33) hat zu ihrer früheren Weltklasseform zurückgefunden und wurde wieder zu Deutschlands Beachvolleyballerin des Jahres gewählt.
- Torben Johannesen: Sein Hunger auf Erfolg blieb auch in der Saison 2019 unstillbar. Nachdem der 25-Jährige vom Ruder-Club Favorite Hammonia schon 2017 und 2018 angesichts seiner überragenden Leistungen mit dem Deutschland-Achter zu Hamburgs Sportler des Jahres gewählt wurde, steht er auch in diesem Jahr erneut zur Wahl. Bei der EM in Luzern (Schweiz) Anfang Juni und der WM in Linz (Österreich) Ende August holte er mit seinem Team Gold und schaffte die Qualifikation für Olympia in Tokio 2020.
- Clemens Wickler: Der 24-Jährige wurde im Juli bei den Weltmeisterschaften am Hamburger Rothenbaum zum besten Spieler des Turniers gekürt und später auch erneut zu Deutschlands Beachvolleyballer des Jahres gewählt. Wickler galt schon zuvor als einer der besten Abwehrspieler der Welt, er kratzt selbst die schwierigsten Bälle aus dem Sand. Mit drei deutschen Meistertiteln mit drei verschiedenen Partnern ist er bereits in jungen Jahren einer der erfolgreichsten deutschen Beachvolleyballer aller Zeiten.
- Justus Hollatz: Der 18 Jahre alte Abiturient der Eliteschule des Sports am Dulsberger Alten Teichweg gilt als eines der größten deutschen Basketballtalente. Seine rasante Entwicklung überraschte selbst Towers-Sportchef Marvin Willoughby. Im Finale der 2. Bundesliga ProA warf Hollatz sein Team gegen Nürnberg in letzter Minute mit einem Dreier zum Titel. Sein Trainer Mike Taylor lobt die Spielintelligenz seines Regisseurs und lässt ihn auch in der Ersten Bundesliga (BBL) die Angriffe der Towers lenken.
- Hamburg Towers: Die Wilhelmsburger Basketballer stiegen am 30. April in Chemnitz das erste Mal in die Erste Bundesliga (BBL) auf, krönten damit ihre Erfolgsgeschichte im sechsten Jahr nach ihrer Gründung. Anschließend gewannen sie gegen Nürnberg auch noch die Meisterschaft der 2. Bundesliga ProA. 18 ihrer 20 Heimspiele in der edel-optics.de Arena waren in der vergangenen Saison ausverkauft, und auch eine Klasse höher gibt es bereits für die Spiele bis zum Jahresende keine Eintrittskarten mehr.
- Club an der Alster: Vier Titel waren möglich in dieser Saison, und auch wenn sie nur einen holten, dürfen sich die Bundesliga-Hockeydamen des Clubs an der Alster über ihre Nominierung freuen. Die Auswahl von Cheftrainer Jens George verteidigte in Krefeld ihren deutschen Feldmeistertitel mit einem 4:2-Sieg im Penaltyschießen gegen den Düsseldorfer HC erfolgreich. Im Finale um die Hallenmeisterschaft unterlagen die Spielerinnen dem DHC, dazu kamen dritte Plätze beim Europapokal im Feld und in der Halle.
- Thole/Wickler: Das Beachvolleyball-Duo des Eimsbütteler Turnverbandes ist der Titelverteidiger bei der Wahl zu Hamburgs Mannschaft des Jahres. Auch 2019 waren die beiden bei der WM am Rothenbaum der Publikumsmagnet, erzeugten lange Warteschlangen vor dem Eingangstor. Mit dem Gewinn der Vizeweltmeisterschaft toppten sie dann alle Erwartungen. Weil sie später auch beim World-Tour-Finale in Rom Zweite wurden, haben sich Julius Thole und Clemens Wickler bereits für Olympia 2020 qualifiziert.