Hamburg. Zur sportlichen Eröffnung des Leistungszentrums kommt am Freitag der U-18-Bundestrainer. Talente sollen gehalten werden.
Im Juni, als die neue Judohalle offiziell eröffnet wurde, waren Politiker und Funktionäre zu Besuch im Sportpark Dulsberg am Eulenkamp. Doch weil das Leistungszentrum für die Sportlerinnen und Sportler gebaut wurde, sollen diese am Wochenende im Fokus stehen. Zur sportlichen Eröffnung des 560 Quadratmeter großen Schmuckstücks leitet Bruno Tsafack, Bundestrainer der U-18-Junioren, von Freitag bis Sonntag einen Lehrgang mit Wettkampfcharakter. Rund 50 auswärtige Athleten werden erwartet, aus Hamburg darf jeder Interessierte kommen. „Wir hoffen auf eine volle Halle“, sagt Sascha Costa.
Der Leiter der Judosparte des Eimsbütteler TV, der sich auch in den Bundesligamannschaften des Hamburger JT engagiert, setzt große Hoffnungen in die neue Trainingsstätte. Diese soll langfristig dafür sorgen, dass Toptalente nicht – wie im Sommer die Ballhaus-Zwillinge Seija und Mascha (19) sowie Yerrick Schriever (18) nach München – an Bundesstützpunkte abwandern müssen, sondern in der Stadt gehalten werden können. „Dazu fehlt uns aktuell der Bundeskaderstatus. Aber wir arbeiten daran, die Bedingungen Schritt für Schritt zu optimieren“, sagt Costa (33).
Strutz löst Münsterberg als Teammanager ab
Wie wichtig es ist, auf den Nachwuchs zu setzen, wissen sie in Hamburg zwar nicht erst seit gestern. Doch die Notwendigkeit, auf eine starke Jugendarbeit bauen zu können, wurde in der abgelaufenen Bundesligasaison deutlich. Nach drei deutschen Meistertiteln in Serie hatte das HJT im Winter seinen Hauptsponsor und ein Quartett an Leistungsträgern verloren. Mit Toptalenten wie Schriever, der am vergangenen Wochenende in Frankenthal bei den deutschen Pokalmeisterschaften Bronze in der Klasse bis 66 Kilogramm gewann, oder Superschwergewichtler Losseni Koné (18) im Kader wurde zwar knapp die Endrunde verpasst. „Aber wir haben gesehen, dass wir auf unseren Nachwuchs setzen können“, sagt Costa.
Das will Cheftrainer Slavko Tekic (48) auch in der kommenden Saison tun. „Wir werden uns punktuell verstärken, aber das aktuelle Team behalten. Noch hat kein Sportler signalisiert, uns verlassen zu wollen“, sagt Costa. Max Münsterberg, im Hauptberuf Polizist, gibt das Amt des Teammanagers aus beruflichen Gründen an Patrick Strutz ab, der bislang in der zweiten Mannschaft aktiv war. Ein Hauptsponsor wird weiter gesucht. „Wir können keine teuren Ausländer verpflichten“, sagt Costa. Umso wichtiger ist also der Nachwuchs.