Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Freitag, den 18. Oktober 2019:
- Paciencia-Doppelpack verhindert Bayer-Tabellenführung
- Nürnberg 3:4 in Aue, Fürth besiegt Dresden
- St. Pauli fährt mit Linienbus zum Darmstadt-Spiel
- Traditionsclub Palermo ist bankrott
- Frankfurter Ultras attackieren Uefa nach Fan-Auschluss
- Clásico zwischen Barca und Real verschoben
- Salut-Jubel in Kreisliga – Team verlässt Platz
- Rekik: Besuch der Mauer-Gedenkstätte „sehr bewegend“
- Südkorea fordert Strafe für Geisterspiel in Pjöngjang
Paciencia-Doppelpack verhindert Bayer-Tabellenführung
Eintracht Frankfurt hat angetrieben vom Doppel-Torschützen Goncalo Paciencia den Sprung von Bayer Leverkusen an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga verhindert. Die Hessen dominierten zum Auftakt des 8. Spieltags die Werkself beim 3:0 (2:0) mit ihrer körperlichen Wucht und Entschlossenheit im Abschluss. Der Portugiese Paciencia erzielte am Freitagabend in der 4. Minute das 1:0 und legte seinen fünften Saisontreffer per Handelfmeter nach (17.). Sturmpartner Bas Dost sorgte schließlich für die Entscheidung (80.), nachdem zuvor Frederik Rönnow im Eintracht-Tor mehrfach toll gehalten hatte. Die effektiveren Frankfurter zogen beim Start in intensive Wochen mit den nun punktgleichen Leverkusenern vorbei.
Nürnberg 3:4 in Aue, Fürth besiegt Dresden
Nach einem vollkommen verrückten Spiel verliert Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg in der 2. Liga den Anschluss an die Aufstiegsränge. Der Club unterlag am Freitagabend bei der Überraschungsmannschaft Erzgebirge Aue in Unterzahl 3:4 - zwei Tore fielen in der Nachspielzeit, Nürnberg verschoss zudem mit dem Schlusspfiff einen Foulelfmeter. Der Tabellendritte Arminia Bielefeld, der am Montag den Hamburger SV zum Spitzenspiel empfängt, ist fünf Punkte entfernt und punktgleich mit Aue. Dynamo Dresden droht sogar der Sturz auf einen Abstiegsplatz. Dynamo verlor bei der SpVgg Greuther Fürth nach einer schwachen Leistung 0:2. Fürth ist hinter Aue zumindest vorübergehend Fünfter.
St. Pauli fährt mit Linienbus zum Darmstadt-Spiel
Der FC St. Pauli setzt ein Zeichen beim Thema Klimaschutz. Die Kiezkicker werden am Sonnabend vom Mannschaftshotel Radisson Blu zum Millerntor-Stadion mit einem emissionsfreien Wasserstoff-Linienbus der Hochbahn fahren. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Aktion einen kleinen Teil dazu beitragen können, klimafreundliche Mobilität bekannter zu machen, und hoffen darauf, dass möglichst viele Menschen sich klimaneutral, mit innovativen Verkehrsmitteln fortbewegen. Das ist die Zukunft, die ich mir wünsche“, sagt St. Paulis Technischer Direktor Ewald Lienen.
Italienischer Traditionsclub Palermo ist bankrott
Der ehemalige italienische Europapokalteilnehmer US Palermo wird aufgelöst. Ein Gericht in der sizilianischen Stadt erklärte am Freitag den Bankrott des inzwischen in die Viertklassigkeit abgestürzten Fußballclubs. Zuvor hatte der langjährige Vereinschef Maurizio Zamparini, der 2017 zurückgetreten war, vergeblich versucht, mit einem Angebot von zehn Millionen Euro die Auflösung des Vereins abzuwenden. Der Betrag wurde vom Insolvenzverwalter Giovanni La Croce für die Weiterführung des Clubs als unzulänglich bewertet.
Der Bankrott des Vereins erschwert die Lage Zamparinis, gegen den ein Prozess wegen Bilanzfälschung während seiner Amtszeit als Präsident läuft. Palermo, das von 2004 bis 2017 mit einem Jahr Unterbrechung Erstligist war, wurden diverse administrative Vergehen, darunter Bilanzfälschungen in den Spielzeiten 2014/15 bis 2016/17 vorgeworfen. Der Ex-Club von Luca Toni, Edinson Cavani und Paulo Dybala, in der abgelaufenen Saison sportlich Tabellendritter der zweiten italienischen Liga, musste deswegen zwangsabsteigen und startete in der Saison 2019/20 nur in der viertklassigen Serie D.
Der 76-jährige Zamparini, der Palermo im Jahr 2002 in der Serie B übernommen hatte, war für seine Bereitschaft, Trainer bei Misserfolg schnell auszutauschen, berühmt-berüchtigt und trug den Spitznamen „Trainer-Killer“. Er kam auf 35 Trainerentlassungen in knapp 14 Jahren.
Frankfurter Ultras attackieren Uefa
Die aktive Fanszene von Eintracht Frankfurt hat sich nach dem doppelten Zuschauer-Ausschluss in der Europa League uneinsichtig gezeigt und die Uefa scharf attackiert. „Jetzt ist es also soweit: Die korrupten Typen von der Uefa haben uns eine Auswärtssperre reingedrückt“, heißt es in einem von mehreren Fan-Gruppen unterzeichneten Statement: „Über diesen Haufen brauchen wir eigentlich keine weiteren Worte verlieren.“
Die Eintracht-Anhänger verweisen unter anderem auf den Umstand, „dass in den letzten zwölf internationalen Partien seit dem Mailand-Spiel lediglich auswärts in Straßburg eine überschaubare Menge Pyrotechnik gezündet wurde“. Dies habe die Uefa allerdings außer Acht gelassen. Die Strafe treffe „nun jeden von uns“, kritisieren die Gruppierungen, „obwohl 99 Prozent davon sich nichts haben zuschulden kommen lassen. So ist das bei Kollektivstrafen, die wahllos verteilt werden“.
Die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission der Uefa hatte die ohnehin unter Beobachtung stehenden Hessen am Donnerstag für die Ausschreitungen ihrer Anhänger beim Europa-League-Duell bei Vitoria Guimaraes (1:0) bestraft und mit einem Zuschauer-Ausschluss für die beiden Europa-League-Gastspiele bei Standard Lüttich (7. November) und beim FC Arsenal (28. November) belegt. Der Verein kündigte bereits an, „die Erfolgsaussichten einer Berufung prüfen“.
Clásico zwischen Barca und Real verschoben
Der für den 26. Oktober angesetzte Clásico zwischen dem Titelverteidiger FC Barcelona und Rekordmeister Real Madrid wird verschoben. Dies teilte der spanische Fußballverband (RFEF) am Freitag mit. Die Hintergründe über die Verschiebung des Clásicos lesen Sie HIER.
Salut-Jubel in Kreisliga – Team verlässt Platz
Bei einem von der Polizei abgesicherten Kreisligaspiel zwischen einem kurdisch und einem türkisch geprägten Fußballverein ist es nach einem Salut-Jubel zum Spiel-Abbruch gekommen. Mindestens ein Spieler aus dem türkisch geprägten Team soll bei der Partie am Donnerstagabend nach dem dritten Treffer salutiert haben, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die gegnerische Mannschaft aus Grevenbroich verließ daraufhin das Feld. Zunächst hatte der „Express“ über die Details berichtet.
Danach liefen den Angaben nach Leute aus beiden Lagern auf den Platz. Die Polizisten bildeten demnach eine Polizeikette, um die Gruppen auf dem Spielfeld voneinander zu trennen. Nach Hinweisen auf mögliche Auseinandersetzungen kurz vor Beginn des Spiels, hatte die Polizei Kräfte zusammengezogen und war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Zu Straftaten kam es den Angaben nach nicht. Wer entschieden hatte, das Spiel abzubrechen, konnte die Polizei nicht sagen.
Türkische Nationalspieler hatten in den vergangenen Tagen wiederholt beim Torjubel einen militärischen Gruß gezeigt. Ihr politisches Bekenntnis zum Militäreinsatz türkischer Streitkräfte in Nordsyrien zur Bekämpfung der Kurdenmiliz YPG wird international kritisiert. Seitdem gibt es Nachahmer des Salut-Jubels im Amateurbereich.
Rekik: Besuch der Mauer-Gedenkstätte „sehr bewegend“
Herthas niederländischer Profi Karim Rekik hat ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer mit der Mannschaft von Hertha BSC jüngst beeindruckt. „Es war sehr bewegend“, sagte er in einem Interview der „Berliner Morgenpost“ (Freitag). Rekik war zum Zeitpunkt des Mauerfalls in Deutschland vor 30 Jahren noch nicht geboren, der Abwehrspieler ist 24 Jahre alt.
„Wenn du in Holland in der Schule etwas darüber lernst, ist das emotional viel weiter weg, als wenn du mit Menschen sprichst, die das alles durchgemacht haben und davon erzählen“, sagte Rekik. „Das öffnet die Augen. Wir machen uns ja heute eher keine Gedanken darüber, was es heißt, frei zu leben. Wir können uns ja frei bewegen und tun, was wir wollen“, betonte er.
Südkorea fordert Strafe für Geisterspiel in Pjöngjang
Südkoreas Fußballverband fordert eine Bestrafung Nordkoreas für die Austragung des Duells in der WM-Qualifikation unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein entsprechender Brief sei bereits beim asiatischen Dachverband eingereicht worden, bestätigte der südkoreanische Verband.
Am Dienstag trafen die Nationalmannschaften von Nord- und Südkorea in Pjöngjang bei einem Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2022 aufeinander. Die Partie wurde trotz wiederholter Versuche südkoreanischer Rundfunkanstalten weder live im Fernsehen übertragen, noch wurden Fans in das Kim Il Sung Stadion gelassen. Das Spiel vor leeren Zuschauerrängen endete 0:0.
Die Bemühungen um eine Direktübertragung waren nach Angaben südkoreanischer Sender gescheitert. Die nordkoreanische Seite habe keine Antwort auf entsprechende Anfragen gegeben. Auch südkoreanische Journalisten und Fans durften nicht einreisen.
Der Präsident der Fifa, Gianni Infantino, zeigte sich nach dem Besuch der Begegnung enttäuscht, dass keine Zuschauer im Stadion waren. „Darüber waren wir genauso überrascht wie über mehrere Fragen wegen der Liveübertragung und die Probleme mit Visa und dem Zutritt für ausländische Journalisten“, teilte Infantino mit.
Nach der Partie sagte der Teammanager der Südkoreaner, Choi Young-il, das Spiel sei von den Nordkoreanern „wie ein Krieg geführt“ worden. Die Spieler der Gastgeber stiegen demnach mit großer Härte ein und beschimpften zudem ihre Gegner mehrfach.