Stuttgart. Wer trainiert die Kielerin in Zukunft nach der Trennung von Schüttler? Kerber will nach der Pause zu alter Stärke finden.
Den Schlussstrich unter ein mehr als durchwachsenes Tennis-Jahr zog Angelique Kerber am Ende selbst. Nach ihrer verletzungsbedingten Absage für das WTA-Turnier in Luxemburg hat die Kielerin ihre Saison vorzeitig beendet. Statt noch mehrere Wochen verbissen etwa um die Qualifikation für die B-WM in Zhuhai zu kämpfen, entspannte Kerber lieber beim Kaffeetrinken an der Ostsee. Der Fokus liegt schon jetzt auf dem neuen Jahr.
Dann nämlich will die 31-Jährige wieder zurück zu alter Stärke finden. Nachdem sie mit dem Wimbledonsieg 2018 den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere erreicht hatte, erlebte Kerber schließlich im Kalenderjahr 2019 mehr Tiefen als Höhen. Auch die viel beachtete Zusammenarbeit mit Ex-Profi Rainer Schüttler brachte nicht den gewünschten Ertrag und endete daraufhin schon im Juli. Die Suche nach einem Nachfolger dauert noch an.
Nach durchaus vielversprechendem Jahresauftakt war Kerber auch bedingt durch körperliche Probleme aus dem Tritt geraten. Erst setzte ihr eine verschleppte Grippe monatelang zu, dann eine Bänderverletzung im Knöchel. Vor allem auf Grand-Slam-Ebene steht deshalb letztlich eine verheerende Bilanz: Dem Achtelfinal-Aus bei den Australian Open folgten eine Erstrundenpleite bei den French Open, eine Zweitrundenniederlage in Wimbledon und eine weitere Erstrundenpleite bei den US Open.
Kerber nur noch Weltranglisten-15.
Zwischen Ende Juni und Mitte September gewann Kerber dabei nur ein einziges Match. In der Weltrangliste fiel die ehemalige Nummer eins bis auf Rang 15 zurück. Zu wenig für die Ansprüche einer dreimaligen Grand-Slam-Siegerin. Das vorzeitige Saisonende nach ihrer in China erlittenen leichten Blessur am Bein soll nun auch Kraft bringen für die Rückkehr in die absolute Weltelite.
Schon einmal, im Vorjahr nämlich, war ihr schließlich nach einer schwachen Saison ein umso beeindruckenderer Neustart gelungen. Helfen soll bei dem erneuten Comeback auch ein neuer Coach, allerdings will sich Kerber bei der Suche nicht unter Druck setzen. Derzeit befindet sie sich in Gesprächen, eine Entscheidung soll bis zum Start der neuen Saison fallen. Zuletzt war Kerber während ihrer Turnierreise in Asien von Dirk Dier betreut worden.