Hamburg. Hamburger Herren-Duos Thole/Wickler und Ehlers/Flüggen siegen zum Auftakt. Ein deutsches Damen-Team ist schon weiter.
Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur (München/Friedrichshafen) sind bei der Beachvolleyball-WM in Hamburg als erstes deutsches Duo in die K.o.-Runde der besten 32 Teams eingezogen. Das neu formierte Team gewann sein zweites Gruppenspiel auf dem Center Court des umgebauten Tennisstadions am Rothenbaum gegen Nicole McNamara/Megan McNamara aus Kanada in zwei umkämpften Sätzen mit 2:0 (22:20, 25:23).
Über einen Auftaktsieg freuten sich Karla Borger/Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen). Das Duo setzte sich mit 2:0 (21:15, 21:18) gegen Xue Chen/Wang Xinxin aus China durch.
Hamburger Herrenteams starten optimal
Einen ebenfalls idealen Start in die Gruppenphase erwischten am Sonnabend die beiden Hamburger Herren-Teams Julius Thole/Clemens Wickler und Nils Ehlers/Lars Flüggen. Bei ihrem Heimspiel siegten Thole/Wickler gegen die Außenseiter Patrick Kavalo/Olivier Ntagengwa (Ruanda) 2:0 (21:10, 21:15), Ehlers/Flüggen gewannen 2:0 (21:17, 21:14) gegen die Chilenen Marco Grimalt/Esteban Grimalt.
Die deutschen Beachvolleyball-Meister Thole/Wickler quälten sich allerdings mit viel Nervosität zum Sieg. Kurios: Zu Beginn des zweiten Satzes musste im Stadion am Rothenbaum das Netz getauscht werden, was für beide Teams eine Viertelstunde Zwangspause nach sich zog.
Wickler: Nicht mehr so unbeschwert wie 2018
"Auch für mich war es ein kurioses Spiel. Ich konnte die Nervosität die ganze Zeit nicht ablegen", sagte Abwehrspieler Wickler nach dem Erfolg über die international völlig unbekannten Kavalo und Ntagengwa. "Es ist schon eine neue Situation, wenn man plötzlich hört, Thole/Wickler müssen es für Deutschland reißen", sagte 2,06-Meter-Mann Thole. Für den 22 Jahre alten Blockspieler und seinen Partner Wickler (24) ist es die erste WM. Im Vorjahr hatten sie beim Welttour-Finale ebenfalls in Hamburg mit Platz vier überrascht sowie erstmals zusammen den deutschen Meistertitel geholt.
Inzwischen sind sie mit guten Ergebnissen auf der Welttour bis auf Weltranglisten-Platz zwölf geklettert. "So unbeschwert wie im Vorjahr konnten wir hier beim Auftakt nicht mehr aufspielen", räumte Wickler ein: "Ich habe mich nicht so richtig wohl gefühlt." Die Fans auf den Rängen aber trieben das Duo zu einem am Ende ungefährdeten Erfolg.
Ludwig und Kozuch entgehen dem Rummel
Die Frauen-Stars Laura Ludwig und Margareta Kozuch flüchteten am Sonnabend erst einmal vor dem Rummel im Stadion am Rothenbaum. Auch die Fan-Lieblinge hatten bei ihrem ersten Sieg erlebt, wie die Stimmung und die Erwartungen der Fans schon wieder steigen. Nach der Erleichterung über ihren gelungenen WM-Auftakt am Freitagabend suchten sie erst einmal die Ruhe: regenerieren, Kraft tanken, auf den neuen Gegner Maria Antonelli/Carol aus Brasilien vorbereiten.
"Das war der erste Schritt. Es hat sich sehr gut angefühlt", erklärte die 32 Jahre alte Kozuch nach dem umjubelten 2:0-Erfolg gegen das starke US-amerikanische Team Kelley Larsen und Emily Stockman: "Das Turnier ist lang. Wir wollen auf gar keinen Fall nachlassen. Wir wollen weiter daran arbeiten, konstant zu spielen."
Der ungewohnte WM-Rhythmus bei der Beachvolleyball-WM in Hamburg – erst am Sonntagabend muss das Hamburger Duo wieder ran – kommt WM-Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Ludwig (achte WM-Teilnahme) sowie ihrer neuen Partnerin Kozuch entgegen. "Ich finde das super. Man hat Zeit, es sacken zu lassen, einmal zu reflektieren und dann den Fokus wieder neu aufzubauen", erklärte Deutschlands einstiger Hallenstar Kozuch.
Gesamtpreisgeld in Höhe von 880.000 Euro
Insgesamt schickt der Deutsche Volleyball-Verband zehn Teams ins Rennen, sechs bei den Frauen, vier bei den Männern. Als Minimalziel wurde das Erreichen der Viertelfinals ausgegeben. Die K.o.-Phase startet am Mittwoch.
Insgesamt geht es in Hamburg um ein Preisgeld von einer Million US-Dollar (rund 880.000 Euro). Die Siegerteams erhalten je 60.000 Dollar, zudem sichern die Weltmeister ihrem Verband zwei Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.