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Gnade vor Recht: Frankfurt-Fans dürfen nach Lissabon
Eintracht Frankfurt kann im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Benfica Lissabon auf die Unterstützung seiner Fans bauen. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) verurteilte den DFB-Pokalsieger wegen der Pyro-Vorfälle im Achtelfinale bei Inter Mailand am Donnerstag lediglich zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro, sah von einem drohenden Fan-Ausschluss aber ab. Die Hessen erhalten somit für die Partie beim portugiesischen Rekordmeister am 11. April 3200 Eintrittskarten.
Zudem verlängerte die Uefa die nach den Vorfällen im letzten Gruppenspiel bei Lazio Rom am 10. Januar für zwei Jahre auf Bewährung ausgesprochene Ausschlussstrafe für das nächste Auswärtsspiel um weitere zwölf Monate. Von einem Widerruf der Bewährung sah die Kontroll- und Disziplinarkommission letztmals ab.
"Wir können uns glücklich schätzen, dass man uns noch diese letzte Chance gelassen hat. Ich habe die große Hoffnung, dass nun jeder begriffen hat, wie mit dieser Verantwortung umzugehen sein wird", kommentierte Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann die Entscheidung.
Wübbenhorst hört bald als Männer-Trainerin auf
Fünftligist BV Cloppenburg trennt sich zum Saisonende wieder von seiner Trainerin Imke Wübbenhorst. Das teilte der Tabellenletzte der Oberliga Niedersachsen am Donnerstag mit. Zuvor hatte die "Nordwest-Zeitung" darüber berichtet. Demnach hatte die ehemalige Spielerin den Entschluss bereits ihrer Mannschaft mitgeteilt.
Wübbenhorst hatte im Dezember für Furore gesorgt, nachdem sie als eine der bislang wenigen Frauen im leistungsbezogenen Fußball ein Männerteam übernommen hatte. "Imke ist mit viel Mut diesen Weg gegangen. Sie ist eine echte Fußballkennerin, und wir wünschen ihr alles Gute", sagte Clubchef Jürgen Vortmann am Donnerstag.
Die ehemalige U20-Nationalspielerin und Inhaberin der Trainer-A-Lizenz konnte den finanziell angeschlagenen Club aber bislang nicht aus dem Tabellenkeller führen. In vier Spielen unter ihrer Verantwortung gelang noch kein Sieg.
Viel mehr als die sportliche Situation sind aber offenbar Wübbenhorsts Trainer-Ambitionen Grund für die Trennung. Die 30-Jährige will demnach in Zukunft auch den Fußballlehrer-Schein erwerben. "Wir brauchen Planungssicherheit", sagte Vortmann, der zudem betonte: "Bei einem Mann hätten wir genauso entschieden."
Laut Vortman habe Wübbenhorst auch die Trainingsbedingungen in Cloppenburg beklagt: "Imke ist da mit vielen Dingen nicht einverstanden. Das hat sie mir auch so gesagt."
"Es wäre schön, wenn durch mein Wirken rumkommt, dass auch Frauen Männer trainieren können", hatte Wübbenhorst im SID-Interview vor ihrem ersten Pflichtspiel gesagt: "Ich möchte, dass andere Vereine die Angst verlieren, solch einen Schritt zu gehen."
Zuvor hatte die Sportpädagogin und A-Lizenz-Inhaberin, die mehrere Jahre für den Hamburger SV und den BVC in der Bundesliga spielte, die Zweitliga-Frauen des Clubs gecoacht. Für eine Stellungnahme war Wübbenhorst zunächst nicht zu erreichen.
Rangnick: Zu viele dicke Kinder vor Playstation
Ralf Rangnick macht das Nachwuchsproblem im deutschen Fußball nicht an angeblich fehlenden Bolzplätzen fest. "Es gibt genügend Bolz- und Fußballplätze, nur bolzt da keiner mehr", sagte der 60 Jahre alte Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
"Deswegen musste ich ein wenig schmunzeln, als es beim DFB hieß, wir brauchen wieder mehr Bolzplatz-Mentalität", ergänzte Rangnick, nachdem dies einer der Schlüsse aus der Aufarbeitung des deutschen Debakels bei der WM 2018 in Russland gewesen war. In Deutschland gebe es nicht mehr genug Kinder, "die rausgehen auf die Straße und kicken wollen. Das ist unser Problem", sagte Rangnick.
Das sei allerdings ein gesellschaftliches Problem und nicht eines, das nur der Fußball habe. "Es gibt einfach viel zu viele übergewichtige Kinder, die nur noch Playstation spielen und zuhause vor dem Fernseher sitzen anstatt rauszugehen", meinte Rangnick.
Kovac will als Spitzenreiter ins BVB-Duell
Der FC Bayern will sich mit einem Sieg beim SC Freiburg für das Bundesliga-Highlight gegen Borussia Dortmund in Stellung bringen. "Wir wollen als Tabellenführer in das Spiel gegen Dortmund gehen und dann hat Deutschland das, was man sich immer erhofft: einen Clásico auf Augenhöhe", sagte Trainer Niko Kovac am Donnerstag in München. Seine Mannschaft erwarte im Breisgau kein einfaches Spiel, aber man wolle drei Punkte gewinnen.
Der deutsche Rekordmeister führt die Tabelle vor den punktgleichen Dortmundern wegen des besseren Torverhältnisses an. Der BVB ist am Sonnabend (15.30 Uhr) zeitgleich Gastgeber für den VfL Wolfsburg. Bis auf Alphonso Davies und Arjen Robben konnten laut Kovac am Donnerstag alle Bayern-Akteure trainieren. David Alaba ist nach seinen muskulären Beschwerden wieder dabei, Corentin Tolisso macht nach einem Kreuzbandriss die nächsten Schritte Richtung Comeback. James Rodríguez kehrte von der Länderspielreise zurück.
Transfermarkt: Zorc über Hernández und Götze
Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hat sich zurückhaltend über den 80-Millionen-Euro-Transfer des französischen Weltmeisters Lucas Hernández zu Bayern München geäußert. "Jeder Club hat seine eigene Transferpolitik", sagte Zorc am Donnerstag in Dortmund. Die Bayern hatten den Hernández-Wechsel zur kommenden Saison am Mittwoch perfekt gemacht und zahlen an Atlético Madrid die festgeschriebene Ablösesumme von 80 Millionen Euro.
Zu einer möglichen Vertragsverlängerung mit Mario Götze über dessen Vertragsende im Juni 2020 hinaus wollte sich Zorc nicht detailliert äußern. Beim BVB habe man festgestellt, dass der WM-Finaltorschütze von 2014 in dieser Saison immer stärker geworden sei. "Aber Vertragsgespräche wollen wir zunächst ganz gern mit dem Spieler führen", betonte Zorc, ohne Termine zu nennen. Borussia-
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte zuvor in der "Sportbild" erklärt, man wolle den 26-jährigen Götze gern halten.
Eberl zu Hernández-Transfer: "Utopische Zahlen"
Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl kann sich einen Rekordtransfer wie beim FC Bayern München für seinen Club nicht vorstellen. "Das sind Zahlen, die für uns utopisch sind. Davon können wir in Mönchengladbach nur träumen", sagte Eberl am Donnerstag.
Die Bayern hatten die Verpflichtung des französischen Weltmeisters Lucas Hernández von Atlético Madrid für 80 Millionen Euro am Mittwoch bekanntgegeben. "Da sind wir Lichtjahre vom FC Bayern entfernt", befand Eberl. "Neben dem FC Bayern gibt es in Europa nur acht oder neun Mannschaften, die solche Grenzen sprengen können", meinte er.
Leipzig holt brasilianisches Talent
RB Leipzig hat sich die Dienste des Verteidigers Luan Candido gesichert. Der 18 Jahre alte Brasilianer kommt zur neuen Saison von Palmeiras Sao Paulo und erhält in Leipzig einen Vertrag bis 2023. Dies gab Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick vor dem Spiel gegen Hertha BSC am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) auf einer Pressekonferenz bekannt. Candido ist nach Hannes Wolf von Red Bull Salzburg der zweite bereits feststehende Zugang für den Sommer.
Der Linksverteidiger, der für die U20-Nationalmannschaft Brasiliens spielt, unterschrieb laut Rangnick am Mittwoch den Kontrakt bei den Sachsen. Es war schon zuvor bekannt gewesen, dass sich Leipzig und der Spieler weitgehend einig waren. Mehrere Medien hatten von einer Ablösesumme von bis zu zehn Millionen Euro berichtet.
"Wir kriegen einen variabel einsetzbaren Spieler. Er hat ein optimales körperliches Anforderungsprofil. Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat", sagte Rangnick. Für die Profimannschaft von Palmeiras absolvierte Candido bislang noch keine Partie.
Leverkusen hält sich bei Havertz bedeckt
Bayer Leverkusen will sich zu Transfergerüchten um Nationalspieler Kai Havertz nicht äußern. "Zu irgendwelchen Spekulationen haben wir nichts zu sagen", hieß es am Donnerstag auf Anfrage von Vereinsseite. Die "Sport Bild" hatte zuvor berichtet, der 19-Jährige solle den Leverkusenern bei einem Verkauf mindestens einen Betrag von 100 Millionen Euro bringen. Havertz' aktueller Marktwert wird auf 65 Millionen Euro taxiert.
In jüngerer Vergangenheit wurde Havertz vermehrt mit Bayern München in Verbindung gebracht. In Leverkusen hat der offensive Mittelfeldspieler noch einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel bis zum 30. Juni 2022. Havertz soll auch bei anderen europäischen Top-Vereinen auf der Wunschliste stehen.
Die Bilanz des jungen Profis ist eindrucksvoll: In bislang 80 Bundesligaspielen erzielte er 17 Tore und bereitete 19 vor. Der «Sport Bild» zufolge soll Havertz im Sommer 2020 zu Bayern München kommen.
Neu-Ritter Harry Kane liebäugelt mit der NFL
Der englische Stürmerstar Harry Kane träumt nach dem Ende seiner Laufbahn als Profifußballer von einem Engagement als Kicker in der American-Football-Liga NFL. "Das ist etwas, das ich in zehn, zwölf Jahren auf jeden Fall ausprobieren möchte", sagte der Torjäger von Tottenham Hotspur im ESPN-Interview.
Kane ist ein großer Fan der US-Profiliga NFL, der 25 Jahre alte Torjäger hat über die letzten Jahre Freundschaft mit Star-Quarterback Tom Brady vom Super-Bowl-Sieger New England Patriots geschlossen. Kane bezeichnete ihn als "große Inspiration".
Mit Mittelmaß würde sich der Torschützenkönig der WM in Russland nicht zufrieden geben, sollte er eine Football-Karriere einschlagen: "Ich habe schon den Antrieb, der Beste zu sein. Wenn du in der Premier League und bei der Weltmeisterschaft gespielt hast und dich dann in der NFL beweist, würdest du dann als einer der größten Sportler überhaupt angesehen werden?"
Für seine Verdienste um den englischen Fußball erhielt Kane am Donnerstag im Buckingham Palast aus den Händen von Prinz William einen Ritterorden (MBE).
Zorc warnt vor weiterer Belastung im Profifußball
Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hat sich gegen zusätzliche Termine im Profifußball ausgesprochen. "Ich glaube, dass die Belastung für die Spieler nicht unbedingt weiter hochzusetzen ist", sagte Zorc am Donnerstag in Dortmund, unter anderem mit Blick auf die neue Club-WM im Jahr 2021. Andere Termine müssten dann wegfallen, betonte der 56-Jährige. "Wir können die Anzahl der Spiele ohne Weiteres nicht weiter ausbauen", argumentierte Zorc.
Tuchel vor Verlängerung mit PSG
Thomas Tuchel will laut einem Zeitungsbericht seinen Vertrag bei Paris Saint-Germain (PSG) verlängern. Der Vertrag solle nun eine Saison länger und damit bis zum Juni 2021 laufen, berichtete die französische Sportzeitung "L'Équipe" auf ihrer Internetseite. Der Club und der Coach hätten sich bereits darauf verständigt. Auch der TV-Sender Sky berichtete am Donnerstag über die bevorstehende Einigung.
Tuchel war im vergangenen Sommer zu PSG gekommen und genießt in der Hauptstadt ein gutes Ansehen. Den langgehegten Traum des reichen Clubs, die Champions League zu gewinnen, wird Tuchel in dieser Saison jedoch nicht erfüllen können, denn die Starmannschaft um Stürmeridol Kylian Mbappé schied bereits aus.
Schatzschneider bekräftigt 96-Austritt
Wenige Tage nach dem Wahlsieg der Opposition hat Clublegende Dieter Schatzschneider seinen Austritt aus dem Verein Hannover 96 bekräftigt. "Für mich kommt nicht infrage, dass ich von Leuten vertreten werde, die von Leuten gewählt werden, die im Stadion Gewalt ausüben und Pyrotechnik benutzen", sagte der 60-Jährige am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der "Neuen Presse" in Hannover.
Schatzschneider, in der Saison 1983/84 auch für den HSV aktiv (15 Tore in 31 Spielen), spielte von 1978 bis 1983 sowie noch einmal in der Saison 1988/89 für die "Roten". Seit mehr als zehn Jahren ist er wieder als Talentscout und enger Vertrauter des Profifußball-Geschäftsführers Martin Kind für den Club tätig.
Bei der Mitgliederversammlung am Sonnabend waren ausschließlich Vertreter des Fanlagers in den Aufsichtsrat gewählt worden. Bei den Niedersachsen wird nun der Mutterverein von Kind-Gegnern geführt und die ausgegliederte Profiabteilung weiter von Kind.
Boateng schmeißt Party am Tag des BVB-Spiels
Jérôme Boateng hat zu einer Party am Tag des Spitzenspiels seines FC Bayern München gegen Borussia Dortmund eingeladen. Gefeiert werden soll am 6. April in einem Münchener Club, wie auf dessen Website steht.
"Ich habe immer ein Team um mich herum, meine Familie, meine Mannschaft, meine Freunde und Bekannte, all jene Menschen, die mich unterstützen", steht in der Einladung, die mit dem Namen des 30-Jährigen unterzeichnet ist. Der ehemalige Nationalspieler ergänzt: "Für all diese Menschen schmeiße ich eine Party."
Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung (Donnerstag) darüber berichtet. Ob die Dortmunder die Stimmung des ehemaligen Nationalspielers am 6. April trüben werden, bleibt abzuwarten.
Haben Fußballer ein erhöhtes ALS-Risiko?
Profi-Fußballer erkranken deutlich häufiger an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose bzw. Lou-Gehrig-Syndrom) als der Durchschnitt, italienische Profifußballer sogar sechsmal häufiger. Das geht aus einer Studie von Ettore Beghi und Elisabetta Pupillo vom medizinischen Institut Mario Negri in Mailand hervor.
Die Wissenschaftler untersuchten auf der Basis von Panini-Stickeralben aus den Jahren 1959 bis 2000 die Vita von 23.875 Fußballern aus den Profiligen Serie A, B und C. In diesem Zeitraum erkrankten 32 dieser Fußballer an ALS, einer nicht heilbaren degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems.
Am häufigsten betroffen sind Mittelfeldspieler, die doppelt so häufig wie Stürmer erkrankten. Fußballer erkranken zudem in jüngeren Jahren als der Rest der Bevölkerung, berichtete Beghi. Experten vermuten, dass belastende Faktoren wie Dopingsubstanzen, Traumata oder Giftstoffe zur Pflege der Fußballplätze die erhöhte Krankheitsneigung erklären.
Erneut Rasenwechsel im Olympiastadion
Das Berliner Olympiastadion bekommt einen neuen Rasen – bereits den zweiten in diesem Jahr. Der erneute Wechsel sei "notwendig geworden", weil Teilbereiche im Mittelfeld nur eine Qualität erreicht hätten, "die aus Vereins- und Betreibersicht nicht tragbar waren", teilten Hertha BSC und die Betreibergesellschaft am Donnerstag mit.
Die neue 8000 Quadratmeter große Rasenfläche wird ab kommenden Montag drei Tage lang verlegt und ist sofort einsetzbar. Hertha wird somit das nächste Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 6. April auf dem neuen Geläuf bestreiten. Erst in der Winterpause war im Olympiastadion ein neuer Rasen verlegt worden. Berlins Geschäftsführer Sport Michael Preetz sprach dennoch von einigen Spielen auf "schwierigem Untergrund" zuletzt.
Laut Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin GmbH, hätte man bis Ende April gebraucht, um den vorhandenen Rasen wieder in guten Zustand zu bringen: "Wir verbinden den notwendigen und für unsere Gesellschaft sehr kostenintensiven erneuten Rasentausch daher auch mit einem Wechsel zu einem neuen Rasenlieferanten."
Thomas Müller ehrt Manuel Neuer mit Fohlen
Thomas Müller hat sich mit dem frisch geborenen Manuel in sozialen Netzwerken präsentiert. "Heute Früh kam im Hause Müller ein Fohlen auf die Welt", schrieb der Bayern-Star am Mittwoch auf Facebook und ergänzte: "Am Geburtstag von unserem Torwart". Deswegen heiße das Tier Manuel. Am 27. März war der wie Müller beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München spielende Nationalkeeper Manuel Neuer 33 Jahre alt geworden.