Miami. Der Hamburger ATP-Weltmeister war seit 2012 von Patricio Apey vermarktet worden. Dessen Strategie war immer umstritten.
Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev befindet sich nach eigenen Angaben in einem Rechtsstreit mit seinem langjährigen Manager Patricio Apey. Das erklärte der 21-Jährige in einer Presserunde am Rande des ATP-Mastersturniers in Miami. "Jetzt ist es ja öffentlich. Wir sind vor Gericht gegen meinen alten Manager", wird Zverev von mehreren Medien zitiert. Nähere Angaben zu den Vorgängen machte er nicht.
Apey zeigte sich auf SID-Anfrage erschüttert. "Das ist völlig aus dem Nichts heraus gekommen. Wir sind schockiert, traurig und sehr enttäuscht, dass solche Maßnahmen ergriffen worden sind, vor allem angesichts des hohen Maßes an Unterstützung und Aufmerksamkeit, das wir ihm nicht nur in Form eines erstklassigen Managements seit dem Beginn unserer geschäftlichen Zusammenarbeit im Jahr 2012 geboten haben", teilte Apey mit: "Wir hätten es vorgezogen, alle Angelegenheiten bezüglich Sascha und seiner Familie privat zu besprechen."
Apey hatte den ATP-Finals-Sieger Zverev seit mehreren Jahren betreut, der Vertrag mit der ACE Group des Chilenen läuft laut dessen Angaben noch vier Jahre: "Er hat einen bindenden Vertrag mit uns bis mindestens 2023, deshalb haben wir keine andere Option, als diesen rechtlichen Schritten mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten", sagte Apey.
Apey vernachlässigte den deutschen Markt
Apey, der unter anderem auch Andy Murray unter Vertrag hatte, vermarktete den gebürtigen Hamburger Zverev vor allem international erfolgreich. Die Strategie, Zverevs Heimat Deutschland dabei eher nachrangig zu behandeln, galt aber auch als umstritten.
Ein neues Management hat Zverev laut eigener Aussage noch nicht. "Ich möchte erst einmal alles in Ruhe klären", sagte er. In den letzten Tagen war allerdings bereits in mehreren Medien spekuliert worden, dass Zverev zum "Team 8" von Superstar Roger Federer wechseln könnte.