Ex-Club Süderelbe verdirbt Richter das Comeback. Vickys Trainerduo Boll und Ebbers mit Traumstart, HEBC-Spieler mit Traumtor.

Richters Fehlstart. Es sollte ein neuer Anfang mit Jean-Pierre Richter in Dassendorf werden, nachdem Elard Ostermann vor zwei Wochen den Trainerposten freimachen musste. Ausgerechnet gegen den FC Süderelbe, wo Richter als Trainer des Jahres 2016 in die Geschichtsbücher eingegangen war. Doch am Ende hieß es überraschend 0:1 aus Sicht der TuS. Pechvogel des Tages war Dassendorfs Keeper Christian Gruhne, der einen Ball direkt vor die Füße von Marcel Rodrigues spielte und der das Tor des Tages erzielte.

Dassendorfs Trainer Jean-Pierre Richter (r.) und Markus Walek.
Dassendorfs Trainer Jean-Pierre Richter (r.) und Markus Walek. © Andre Matz | Andre Matz

„Dass der Einstand durch so einen Fehler von mir so ausgeht, ist bitter. Es sollte ein kleiner Chipper werden, der sonst eigentlich immer gelingt, aber der ist mit leider verkackt“, ärgerte sich Gruhne. Im zweiten Durchgang drang Dassendorf auf den Ausgleich, doch Süderelbe verteidigte mit Mann und Maus. „Wir werden die Ursache für die Niederlage sicherlich jetzt nicht bei einem Fehlpass suchen, sondern wir hätten in einem Heimspiel zwei Tore schießen sollen“, sagte Richter

Traumstart für Boll/Ebbers. Auf einer Welle des Erfolges segelt Victorias neues Trainerduo Fabian Boll und Marius Ebbers durch die Oberliga Hamburg. Dem höchsten Sieg der Vereinsgeschichte in einem Punktspiel (14:0 gegen den VfL Pinneberg) folgte mit einem 3:0 gegen Osdorf der dritte Sieg ohne Gegentor im dritten Spiel. Neun Punkte und 20:0 Tore stehen nun seit ihrem Amtsantritt zu Buche. Eine Überraschung hatte Boll schließlich außerdem auf der Pressekonferenz zu bieten, als er auf die Frage nach dem besten Spieler den vor dem Tor sehr unglücklichen Stürmer Bibie Njie hervorhob: „Ich fand es bemerkenswert, dass er nie aufgegeben und sich immer wieder Chancen herausgearbeitet hat. Zuletzt hat er in zwei Spielen fünfmal getroffen, heute mal nicht. Bald ist er dann wieder dran.“

Heitbrock ohne Zweifel: Eine abgezockte Leistung im Meiendorfer Abwehrzentrum bot Kevin Heitbrock im Oberligaspiel gegen den SV Curslack-Neuengamme (2:1). Heitbrock hatte so wesentlichen Anteil am überraschenden Comeback seines Teams in der zweiten Hälfte, für das Andrej Blum (71.) und Marcin Hercog (84.) den 0:1-Rückstand durch Hamed Mokhlis (54.) in drei Punkte verwandelte.

Kevin Heitbrock (l.) und Lawrence Schön im BU-Fanblock
Kevin Heitbrock (l.) und Lawrence Schön im BU-Fanblock © Andre Matz

Heitbrock hatte sich in der vergangenen Woche im Auswärtsspiel bei Barmbek-Uhlenhorst (0:3 nach 70 Minuten) aus der BU-Fankurve rassistisch beleidigt gefühlt. Der Meiendorfer SV verließ das Feld schließlich aus Protest gegen Rassismus (das Abendblatt berichtete). Mit dem Gedanken, Heitbrock draußen zu lassen, hatte Meiendorfs Trainer Baris Saglam nicht gespielt: „Ich war überzeugt, er würde das hinkriegen. Wir alle wissen um seine überragenden Qualitäten als Mensch und Fußballer.“ Präsident Jens Malcharczik bestätigte derweil, dass der MSV die Punkte aus dem Spiel bei BU nicht am Grünen Tisch holen wolle. „Barmbek hat sportlich gewonnen. Wir werden bei der Sportgerichtsverhandlung die Spielwertung nicht anfechten.“


HSV II live. Wer den HSV an diesem Spieltag siegen sehen will, erhält von Sport1 am heutigen Montag eine weitere Chance. Das erste Punktspiel im neuen Jahr in der Regionalliga Nord für den HSV II beim VfL Wolfsburg II (Anpfiff 20.15 Uhr) wird live im TV übertragen.

Hornschuh wieder da. Gelungenes Comeback für Marc Hornschuh! St. Paulis Abwehrspieler wirkte im Regionalligaspiel der zweiten Mannschaft der Kiezkicker gegen Lupo Martini Wolfsburg zum ersten Mal nach 526 Tagen in einem Pflichtspiel mit. Zuletzt hatte Hornschuh am 16. September 2017 am Millerntor in der Zweiten Liga gegen Ingolstadt (0:4) auf dem Platz gestanden, danach fiel er mit Bandscheibenproblemen aus. Nun hielt der 27-Jährige 90 Minuten durch und durfte einen 2:0-Sieg feiern.

Rinckens wie Messi! Mit der Hacke über den Torwart in den Winkel! HEBCer Janosch Rinckens schoss beim 4:4 in der Oberligapartie gegen Barmbek ein 1:0, das Lionel Messi alle Ehre gemacht hätte. „Wenn das einer aufgenommen hat, sollte er es der ARD schicken. Genial, hat gute Chancen zum Tor des Monats“, sagte HEBC-Trainer Jörn Großkopf. Jubeln durfte er auch am Ende. Seine Truppe machte aus einem 2:4 ein 4:4 – und HEBC-Keeper Tino Nennhaus hielt in der Nachspielzeit einen Elfer von Samuel Hosseini. Großkopf: „Dieses Remis war ein Sieg der Moral.“