Stuttgart/Wolfsburg. Drei Tage nach Herbert Gentners Kollaps im Stadion möchte der VfB-Kapitän in Wolfsburg spielen. VfL-Trainer Labbadia kondoliert.
Kapitän Christian Gentner steht im Aufgebot des VfB Stuttgart für das Auswärtsspiel am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) beim VfL Wolfsburg. Nach dem Tod seines Vaters Herbert am Sonnabend trat der 33-Jährige nach dem Training am Montag mit seinen Teamkollegen die Reise nach Niedersachsen an, wie der Fußball-Bundesligist auf seiner Homepage mitteilte. Es ist davon auszugehen, dass der Mittelfeldspieler auch in der Startelf stehen wird. Gentners Vater war nach dem Heimspiel gegen Hertha BSC (2:1) im Stadion des VfB Stuttgart gestorben.
„In einer solch schwierigen Situation handelt jeder Mensch individuell. Es war für uns von Beginn an klar, dass wir im Hinblick auf die Spiele beim VfL Wolfsburg und gegen Schalke 04 jede Entscheidung von Christian respektiert hätten“, sagte VfB-Sportvorstand Michael Reschke. „Es spricht für seine persönliche Identifikation mit unserem Club und die außergewöhnliche Beziehung der Familie Gentner zum VfB, dass Christian in beiden Partien spielen wird. Seine Entscheidung verdient tiefen Respekt.“
Labbadia: "Wir müssen das trennen"
Auf Wolfsburger Seite sprach derweil VfL-Trainer Bruno Labbadia seinem ehemaligen Spieler sein Mitgefühl aus. "Klar, das bewegt einen selbst. Das Mitgefühl gilt der gesamten Familie“, sagte Labbadia vor dem Duell beider Teams. Christian Gentner spielte zwischen 2007 und 2010 auch für Wolfsburg und wurde mit dem VfL 2009 deutscher Meister.
"Er war auch mal ein Spieler von mir. Ich schätze ihn sehr“, sagte Labbadia, der Gentner nach dessen Rückkehr zum VfB zwischen 2010 und 2013 in Stuttgart trainierte. Der aktuelle Wolfsburger Trainer geht davon aus, dass der Vorfall Einfluss auf das Spiel haben könnte. "Wir und auch der VfB müssen das trennen. Das ist aber natürlich nicht immer so einfach", sagte Labbadia am Montag weiter.