Doha. Wer als Fan im Winter 2022 einen Trip in das Golf-Emirat plant, wird sich jede Menge Fragen stellen. Hier sind einige Antworten.
In vier Jahren beginnt im Golf-Emirat Katar die nächste Fußball-Weltmeisterschaft. 32 Teams spielen vom 21. November bis zum 18. Dezember 2022 den neuen Titelträger aus. Dafür lässt das Land sieben Stadien komplett neu bauen, ein weiteres wurde erweitert und modernisiert. Die Veranstalter rechnen mit 1,5 Millionen Fans aus aller Welt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur WM.
Wie sicher ist Katar?
Politisch ist das Land sehr stabil, auch Terror gibt es in dem Emirat nicht. Generell ist die Kriminalitätsrate gering. Einwohner berichten sogar, dass sie ihre Haustüren oder Autos gar nicht abschließen. Allerdings hat das Land keinerlei Erfahrungen mit ausländischen Hooligans. Die Organisatoren arbeiten derzeit mit französischen und britischen Experten zusammen an einem Sicherheitskonzept.
Brauchen deutsche Fans ein Visum?
Katar hat im vergangenen Jahr seine Einreisebestimmungen gelockert. Es ist in dieser Hinsicht eines der liberalsten Länder der Region. Deutsche bekommen ihr Visum direkt am Flughafen bei der Einreise.
Wie heiß ist es im November und Dezember?
Im Sommer können die Temperaturen in dem Wüstenemirat auf bis zu 50 Grad steigen - deswegen wurde die WM in den Winter verlegt. Die Temperaturen liegen im November und Dezember tagsüber zwischen 25 und 30 Grad. Sämtliche Stadien können mit neuer Technik selbst bei größter Hitze auf angenehme Temperaturen heruntergekühlt werden. Das wird bei der WM aber oft nicht nötig sein. Im Winter kann es jedoch heftig regnen - dann stehen die Straßen schnell unter Wasser.
Wird es wie bei früheren Turnieren Fanmeilen geben?
Das ist fest geplant. Ein genaues Konzept wird nach den Erfahrungen mit der WM in Russland gerade ausgearbeitet.
Dürfen Fans in Katar Alkohol trinken?
Alkohol ist erlaubt, wird aber streng reglementiert. Nur Bars in großen Hotels schenken Bier, Wein und andere Getränke aus. Für den Privatgebrauch wird Alkohol nur in einem einzigen Geschäft verkauft, und das in begrenzten Mengen ausschließlich an Ausländer, die eine Berechtigungskarte haben. Einheimische dürfen dort nichts kaufen. Alkohol soll bei der WM nach jetzigen Überlegungen auch in Fanzonen angeboten werden. Unklar ist, ob er in den Stadien erlaubt sein wird. Allerdings ist Alkohol teuer. Ein großes Bier (0,5 Liter) kostet in einer Hotelbar umgerechnet mehr als zehn Euro.
Wo werden die Fans untergebracht?
Die Hauptstadt Doha bietet eine Vielzahl von Fünf-Sterne-Hotels. Zudem werden derzeit weitere preisgünstigere Unterkünfte gebaut. Allerdings wollen die Organisatoren nach eigenen Angaben darauf achten, dass keine Überkapazitäten entstehen, die nach der WM nicht gebraucht werden. Deshalb sollen die Fans auch auf maximal sechs Kreuzfahrtschiffen untergebracht werden. Geplant sind auch Unterkünfte in Beduinenzelten in der Wüste am Stadtrand von Doha.
Wie ist es um den Transport bestellt?
Die WM wird ein Turnier der kurzen Wege. Am weitesten entfernt liegt das Stadion in der Stadt Al-Chaur - etwa 50 Kilometer nördlich von Doha. In der Hauptstadt entsteht derzeit eine neue Metro mit drei Linien, die im nächsten Jahr an den Start gehen soll. Alle Stadien können mit dem Nahverkehr oder Taxis erreicht werden.
Wie können sich Frauen in Katar bewegen?
Katarische Frauen tragen traditionell ein Kopftuch und eine Abaja, ein langes, meist schwarzes Überkleid. Manche Frauen gehen auch nur mit verhülltem Gesicht auf die Straße. Anders als im benachbarten Saudi-Arabien gelten solche Kleidungsvorschriften für Ausländerinnen in Katar nicht. Sie können ihre normale Kleidung tragen. Auf der Straße sind Frauen mit kurzen Röcken oder ärmellosen Shirts zu sehen.
Was gibt es für andere Freizeitmöglichkeiten in Katar?
Vor allem Doha bietet einige Attraktionen wie das international renommierte Museum für Islamische Kunst oder den Suk Wakif, den traditionellen Basar, auf dem Stoffe, Gewürze, aber auch Singvögel und Jagdfalken angeboten werden. Beliebt bei Touristen sind Ausflüge in die Wüste, etwa mit einer Auto-Safari zum Chaur al-Udaid, einem Binnenmeer im Süden. Die Katarer wollen in den nächsten Jahren zudem ihre Strände ausbauen. Mit dem Fort Al-Subara (oder auch: Al-Zubarah) besitzt das Emirat auch ein Unesco-Weltkulturerbe.