Hamburg. Vor dem Spiel in Fürth fordert der Sportchef eine Reaktion. Mangala und Hwang wackeln
An diesem Mittwoch hat Ralf Becker Grund zum Feiern. Der Sportvorstand des HSV wird 48 Jahre alt. Viel Zeit, seinen Geburtstag zu zelebrieren, bleibt Becker aber nicht. Am Vormittag wird er seine Mannschaft das letzte Mal in Hamburg beim Training beobachten, ehe es anschließend mit dem Zug nach Fürth geht. Am Donnerstag (20.30 Uhr) bestreitet der HSV dort sein siebtes Saisonspiel. Und was Becker an diesem Abend erwartet, machte er am Dienstagvormittag deutlich. „Wir sind jetzt gefordert, eine Reaktion zu zeigen“, sagte Becker zwei Tage nach der 0:5-Niederlage gegen Jahn Regensburg.
Der Sportchef wirkte auch zu Wochenbeginn noch sichtbar verstimmt über den Auftritt der Mannschaft. „Man kann nichts schönreden, das 0:5 war ein richtiger Keulenschlag. Das war für den ganzen HSV ein trauriger Tag. Wichtig ist, dass man akzeptiert, dass wir uns da alle blamiert haben“, sagte Becker, der nicht nur das Team, sondern auch Trainer Christian Titz in die Pflicht nimmt. An einer aufkeimenden Trainerdiskussion wollte sich Becker nicht beteiligen. „Das ist momentan überhaupt kein Thema.“ Die Kommunikation mit dem Chefcoach sei gut. „Ich versuche immer intern die Dinge mit dem Trainer zu besprechen und das machen wir auch in Zukunft so.“ Becker fordert Zusammenhalt. „Wir sind eins, wir sind der HSV.“
Deutlich wurde aber auch, dass sich Titz einen weiteren „Keulenschlag“ wie gegen Regensburg nicht erlauben sollte. Becker mahnte erneut an, dass der HSV in der Zweiten Liga keinen Schönheitspreis gewinnen wird. „Die Zweite Liga ist eine Kampfliga. Wir werden nur erfolgreich sein, wenn wir diese Art der Spiele annehmen. Wir werden nicht erfolgreich sein, wenn wir unsere Themen nur fußballerisch angehen.“ Eine klare Botschaft an den Trainer, der auf die Spielidee des Ballbesitzfußballs setzt.
Das Gute sei, so Becker, dass der HSV schon am Donnerstag in Fürth die Chance habe, die Niederlage gegen Regensburg wieder ein wenig geradezurücken. Dabei muss Trainer Titz aber möglicherweise auf zwei wichtige Stützen verzichten. Sowohl Orel Mangala als auch Hee-Chan Hwang wackeln für die Partie. Hwang hat eine Innenbanddehnung im Knie, Mangala einen schmerzhaften Bluterguss. Während Hwang auch am Dienstag beim Training fehlte, probierte es Mangala mit einem leichten Lauf, beendete diesen aber frühzeitig. „Das sind Dinge, die über den Schmerz definiert sind“, sagte Becker. Die Entscheidung über einen Einsatz könnte schon am Mittwoch fallen.