Hamburg. Hamburgs Eishockey-Topteam kommt nach Rückstand in Schwung und schafft den ersten Saisonsieg.
Was ihm da gelungen war, realisierte Philipp Kuschel erst nach der Party mit den Fans. „Stimmt, es war das erste Heimtor der Saison und mein erstes Tor in der Oberliga. Das ist schon etwas Besonderes“, sagte der Angreifer. Kuschel ist ein putziger Name für einen, der sich im gern als schnellster und härtester Mannschaftssport der Welt betitelten Eishockey durchsetzen muss.
Aber in der 27. Minute des ersten Heimspiels der Saison 2018/19 in der Oberliga Nord bewies der 20-Jährige, dass er sich dieser Anforderung zu stellen bereit ist. Freigespielt von Patrick Saggau gab er mit seinem Tor zum 1:1 den Startschuss für eine Leistungssteigerung, die den Crocodiles Hamburg einen 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)-Heimsieg über die Icefighters Leipzig bescherte.
Bis zur 25. Minute hatten sich die beiden Teams neutralisiert und dabei den Eindruck hinterlassen, dem Gegner nicht unnötig wehtun zu wollen. Dann traf Leipzigs Damian Schneider aus spitzem Winkel den Rücken von Torhüter Kai Kristian, von dem aus der Puck ins Tor sprang. Das 0:1 gab kurioserweise aber den Hausherren einen Schub, die vor 1285 Fans im Eisland Farmsen in der Folge einen Gang höher schalteten und mit Tempo-Eishockey plötzlich die Überhand gewannen.
Neuer Cheftrainer Jacek Plachta war zufrieden
Torjäger Brad McGowan (31.), Kapitän Josh Mitchell (40.) und Neuzugang Dominik Lascheit (54.) sorgten mit ihren Treffern für eine beruhigende Führung, die auch durch das 2:4 von Patrick Raaf-Effertz drei Minuten vor Spielende nicht mehr in Gefahr geriet.
Der neue Cheftrainer Jacek Plachta war nach dem 2:5 in Herne zum Saisonauftakt am Freitag zufrieden mit der Reaktion seines Teams. „Das erste Drittel war nicht optimal, aber dann haben wir uns gesteigert und verdient gewonnen. Es war ein harter Arbeitssieg, aber genauso müssen wir in die Spiele gehen. Wir wissen, dass es eine harte Saison wird, deshalb ist jeder Sieg wichtig für uns, und der erste ist immer besonders“, sagte der 49-Jährige, „jetzt wollen wir am kommenden Wochenende in Halle und gegen Erfurt nachlegen.“
Ob der Coach dabei auch auf Kuschels Dienste zurückgreifen kann, entscheidet sich Mitte der Woche. Am Sonntag reiste der Förderlizenzspieler zunächst zu seinem Stammverein Lausitzer Füchse zurück – mit dem guten Gefühl im Gepäck, seinem zweiten Team entscheidend geholfen zu haben.