Hamburg. Das Überraschungsteam vom ETV Hamburg hat beim Welttour-Finale am Rothenbaum gegen die Weltranglistenersten Pech.
Nach der ersten Enttäuschung über das knapp verpasste Finale fand Julius Thole schnell seinen Humor wieder. „Lasst uns doch sagen: Die Wespe ist schuld“, bemerkte der Beachvolleyball-Youngster mit einem herzlichen Lachen. Gegen die Weltranglistenersten Anders Mol und Christian Sorum aus Norwegen stand das junge deutsche Nationalteam Thole/Wickler am Sonnabend in Hamburg kurz vor der nächsten großen Überraschung.
Bis in den Tiebreak hinein hielten der 23 Jahre alte Clemens Wickler und sein zwei Jahre jüngerer Partner Thole im Halbfinale des Welttour-Finales das Spiel offen, unterlagen am Ende aber mit 1:2 (16:21, 21:16, 9:15). Thole wurde im dritten Satz beim Stand von 4:5 auf dem Center Court von einer Wespe gestochen.
Nach dem Stich reißt der Faden
„Das war der Zeitpunkt, zu dem wir das Spiel verloren haben“, sagte der Hamburger Thole. „Ich würde aber nicht sagen, dass es mit dem Wespenstich zu tun hatte.“ Allerdings riss der Spielfaden bei den Deutschen, die vor 8000 begeisterten Zuschauern im voll besetzten Stadion am Rothenbaum nicht mehr so zwingend agierten. „Es hat noch einmal zwanzig Prozent mehr Spaß gemacht, hier vor dieser Kulisse zu zocken“, erklärte Thole dennoch zum bemerkenswerten Heimauftritt.
„Die Erinnerung wird das ganze Leben bleiben. Wir haben unsere Außenseiterchance genutzt. Jetzt wollen wir uns weiterentwickeln“, kommentierte Jurastudent Thole den Leistungssprung. „Was wir in den vergangenen Wochen erreicht haben, ist unbeschreiblich. Wir haben gemerkt, dass wir nicht nur dagegenhalten können“, ergänzte Wickler zu den Spielen gegen die Weltelite. Das gewonnene Viertelfinale sei das „geilste Spiel der bisherigen Karriere“ gewesen.
Größter Erfolg der Karriere
Auch gegen die norwegischen Überflieger Mol/Sorum, die auf der Welttour zuletzt die zwei wichtigsten Turniere und auch die Europameisterschaft gewonnen hatten, spielten Thole/Wickler lange auf Augenhöhe. Dann aber gab es ein paar Fehler zu viel. Doch auch das kleine Finale um Rang drei war für das junge Team der größte Erfolg ihrer gemeinsamen Karriere.
Das Duo spielt erst seit Januar diesen Jahres zusammen und kam als Weltranglisten-26. nur mit einer Wildcard zum Turnier der zehn weltbesten Beachteams in Hamburg. Zu einer Medaille hat es am Ende ganz knapp nicht gereicht. Thole/Wickler unterlagen im kleinen Finale Piotr Kantor und Bartosz Losiak aus Polen mit 1:2 (21:19, 15:21, 13:15). Den Turniersieg sicherten sich Mol/Sorum durch einen 2:0-Sieg (21:19, 21:17) im Endspiel gegen die Polen Michal Bryl und Grzegorz Fijalek.
Aus für Laboureur/Sude
Auch in der Damenkonkurrenz wird es diesmal keinen Heimsieg geben. Die Weltranglistensechsten Chantal Laboureur (28) und Julia Sude (30) aus Stuttgart verloren im Viertelfinale nach starkem Auftakt mit 1:2 (21:12, 14:21, 9:15) gegen die Weltranglistenersten Agatha/Duda (Brasilien).