Hamburg. Mehr als 1000 talentierte Basketballer demonstrierten in Las Vegas ihr Können. Der Towers-Sportchef war mittendrin.
Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada gilt als Spielerparadies, und das war in den vergangenen zwei Wochen auch sportlich zu sehen. Mehr als 1000 talentierte Basketballer demonstrierten in verschiedenen Camps und Hallen vor Trainern aus aller Welt ihr Können – von Streetballern bis zu den Nachwuchsstars der nordamerikanischen Basketballprofiliga, die in der Stadt eine ihrer drei NBA-Summer-Leagues austrug. Die Spieler mussten für ihre Auftritte bis zu 500 US-Dollar (429 Euro) an die veranstaltenden Agenturen und Agenten zahlen – ohne Garantie, dass sie mit einem Profivertrag wieder nach Hause fliegen konnten.
Erstmals mittendrin: Marvin Willoughby (40), Sportchef der Hamburg Towers, und an seiner Seite Stammgast Mike Taylor (46), der neue Trainer des Zweitligisten. Der Auftrag: die letzten drei Spieler für die nächste Saison verpflichten. Das sind traditionell US-Amerikaner oder Kanadier. Der Plan ging nur zum Teil auf.
Erstes Trainingslager in Polen
Die zunächst Auserwählten erschienen nicht, mit drei Spielern für die Positionen Shooting Guard (werfender Verteidiger), Small Forward (kleiner Angriffsspieler) und Power Forward (großer Flügelspieler) konnten Willoughby und Taylor aber weitreichende Verabredungen treffen – und zudem mit möglichen Ersatzleuten (Back-ups) Vorgespräche führen. Bis zum Trainingsstart am 6. August soll der Kader komplett sein. „Unser Ziel ist es, mit allen unseren Spielern die Vorbereitung zu beginnen. Vom 12. bis 17. August folgt in Polen das erste Trainingslager“, sagt Willoughby. Bisher haben acht Profis Verträge unterschrieben.
„Der Trip nach Las Vegas hat sich gelohnt, wir sind mit einem riesigen neuen Netzwerk zurückgekehrt“, sagt Willoughby. „Und es hat schon eine andere Qualität, wenn du Spieler live statt auf Video siehst, ihr soziales Verhalten mitbekommst und Gespräche von Angesicht zu Angesicht führst und nicht nur am Telefon.“ Die Zusammenstellung der neuen Mannschaft sei bisher zu seiner Zufriedenheit gelaufen, sagt der Sportchef. „Im Gegensatz zur vergangenen Saison haben wir künftig eine klare Hierarchie und sozialkompetente Führungsspieler, die ihre Nebenleute besser machen können. Das war unser Anspruch.“